I 26.3
Die Ursachen für die Lebensweise auf der materiellen Welt liegen in vergangenen Leben. Jeder Geist, der zur Erde zurückkommt, kommt aus freien Stücken und wird nicht dazu gezwungen. Der Grund, warum ein Geistwesen die Rückkehr zur Erde wünscht, ist allerdings nicht immer derselbe. Der eine ist bestrebt, Fortschritte zu machen und bemüht, einem höheren Dasein entgegenzugehen. Er ist bereit, alle Aufgaben auf sich zu nehmen, die dazu geeignet sind oder er sieht ein, dass er in seinem früheren Erdenleben Fehler gemacht hat und hat nun den Wunsch, durch gute Taten diese zu sühnen. Ein anderer aber, der in seiner Entwicklung noch zurückgeblieben ist und nicht glauben will, dass auch er ein höheres Leben erreichen kann, der sieht die materielle Welt als das Höchste an, das er erreichen kann und will und wünscht sich deshalb wieder zurück auf die Erde. Er wird so lange bittere Enttäuschungen erleben müssen, bis er einsieht, dass er geirrt hat und es für richtig hält, den anderen Weg einzuschlagen.
II 11.1
„Der Mensch entgeht seinem Schicksal nicht“, ist eine vielbeliebte Phrase. Es ist aber nur eine Phrase und keineswegs richtig. Es wäre ein recht uninteressantes und gleichgültiges Leben, wollten wir uns darauf verlassen, dass wir eben soundso viele Leben zu absolvieren haben, ohne dass wir auf den Ablauf und seine Entwicklung einen Einfluss hätten. Freilich sind die markanten Grundzüge nicht wegzudenken oder zu umgehen. Ein Mensch, der im irdischen Dasein die materiellen Güter überschätzt, wird eben in einem späteren Leben vielleicht in notdürftigen Verhältnissen leben müssen, um zu lernen, wieviel er für sich beanspruchen darf. Die notdürftigen Verhältnisse sind ebenso das schicksalhaft Bedingte wie in einem früheren Leben der übermässige Reichtum. Beide Grundlagen geben nur das Fundament zum Aufbau, zum Beweis und zur Nutzung für den Fortschritt im Geiste.
IV 11.3 V 130.4
Die Frage, ob der Mensch aufgrund seines Schicksals, auch Karma genannt, sein Leben absolvieren muss, ohne selbst den Ablauf beeinflussen zu können, ob er einen freien Willen hat, es zu gestalten, seine Persönlichkeit zu formen, das ist es, was so viele Menschen bewegt und worauf sie nur schwer eine Antwort finden.
V 134.5ff
Hilfsbereitschaft ist also die eine Seite; nicht weniger störend und schädlich sind Störungen, die auf Bosheit oder Rachsucht beruhen. Die Ursachen können nur selten im irdischen Leben gefunden oder erklärt werden. Wir bringen ja mit, was aus vergangenen irdischen Existenzen unbereinigt und unbewältigt geblieben ist.
Das bedeutet aber nicht, dass man sich deshalb mit einer solchen Belastung abfinden müsse, dass sie eben karmisch bedingt sei und daher der Kampf dagegen sinnlos. Niemand kann ergründen, weshalb ein Geistwesen einen Menschen befällt und vor allem darf aus der Schwere der Belastung nicht etwa der Schluss gezogen werden, dass der Befallene eben für Vergehen in einer früheren Existenz büssen müsse und man ihm diese - ich möchte sagen - Möglichkeit, seine Schuld abzutragen, nicht nehmen dürfe.
Zur Hilfeleistung sind wir zu jeder Zeit und in jedem Fall berechtigt und verpflichtet und eine Ausrede, ein Leiden sei eben karmisch bedingt, da sei die Hilfe nicht erlaubt, darf es im Sprachschatz eines Helfers nicht geben.
VI 58.6
Sucht niemals nach sensationellen Erklärungen. Es ist ein Unding, Leiden und Störungen als in vergangenen Leben verursacht zu bezeichnen. Einmal kann man es nicht beweisen und zweitens ist es unrichtig.
VI 129.3ff
Was an Bösem und Leidvollem über die Menschen im Irdischen kommt, ist nicht von Gott geschickt, sondern von Menschen selbst verursacht durch den Zusammenhang und Gebrauch von negativen Kräften.
Den Ausgangspunkt für solche Ursachen könnt ihr annähernd nur in der Zeitspanne des irdischen Daseins, das ihr gerade durchlebt, erkennen und nach besten Kräften korrigieren.
Könnt ihr keine Erklärung finden, dann sucht nicht und versucht nicht zurückzuschauen in vergangene Leben. Diese Sicht ist keinem gegeben und wer vorgibt, sie zu haben, ist irregeführt, gefoppt oder von fremden Wesen besessen.
Alles Grosse ist einfach, und so ist auch der Weg zu höherem Dasein schlicht, bescheiden und einfach, nicht nur solchen Menschen vorbehalten, die in der Lage sind, mehr als andere Wissen zu erwerben. Wer sich zu sehr davon leiten lässt, geht leicht irr und verliert die solide Basis unter den Füssen.
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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
I 26.3 / II 11.1 / IV 11.3 / V 130.4, 134.5ff / VI 58.6, 129.3ff