I 26.3
Die Ursachen für die Lebensweise auf der materiellen Welt liegen in vergangenen Leben. Jeder Geist, der zur Erde zurückkommt, kommt aus freien Stücken und wird nicht dazu gezwungen. Der Grund, warum ein Geistwesen die Rückkehr zur Erde wünscht, ist allerdings nicht immer derselbe. Der eine ist bestrebt, Fortschritte zu machen und bemüht, einem höheren Dasein entgegenzugehen. Er ist bereit, alle Aufgaben auf sich zu nehmen, die dazu geeignet sind oder er sieht ein, dass er in seinem früheren Erdenleben Fehler gemacht hat und hat nun den Wunsch, durch gute Taten diese zu sühnen. Ein anderer aber, der in seiner Entwicklung noch zurückgeblieben ist und nicht glauben will, dass auch er ein höheres Leben erreichen kann, der sieht die materielle Welt als das Höchste an, das er erreichen kann und will und wünscht sich deshalb wieder zurück auf die Erde. Er wird so lange bittere Enttäuschungen erleben müssen, bis er einsieht, dass er geirrt hat und es für richtig hält, den anderen Weg einzuschlagen.
I 84.5f
Anders ist es mit der Auffassung von Ursache und Wirkung. Niemand, der Anhänger dieser Wissenschaft ist, lässt sich davon überzeugen, dass die Ursachen für so viele Verhaltensweisen in einer Zeit liegen, die sich der genauen Kenntnis und Beurteilung verschließt. Es ist sehr weise eingerichtet, dass dem so ist, denn es wäre nicht zum Heil der Menschheit, wenn man für jedes Individuum alle Lebensläufe, die schon hinter ihm liegen, überblicken könnte. Ein unvorstellbares Dilemma, in das man da geraten würde. Lassen wir es also ruhig dabei, dass der Mensch schon ein fertiges Programm, wollen wir es Veranlagung nennen, ins Leben mitbringt, beachten wir aber dabei, dass es keineswegs von seinen Vorfahren ererbt ist, die nun in materieller Beziehung zu seinem Milieu gehören.
I 26.3
Die Ursachen für die Lebensweise auf der materiellen Welt liegen in vergangenen Leben. Jeder Geist, der zur Erde zurückkommt, kommt aus freien Stücken und wird nicht dazu gezwungen. Der Grund, warum ein Geistwesen die Rückkehr zur Erde wünscht, ist allerdings nicht immer derselbe. Der eine ist bestrebt, Fortschritte zu machen und bemüht, einem höheren Dasein entgegenzugehen. Er ist bereit, alle Aufgaben auf sich zu nehmen, die dazu geeignet sind oder er sieht ein, dass er in seinem früheren Erdenleben Fehler gemacht hat und hat nun den Wunsch, durch gute Taten diese zu sühnen. Ein anderer aber, der in seiner Entwicklung noch zurückgeblieben ist und nicht glauben will, dass auch er ein höheres Leben erreichen kann, der sieht die materielle Welt als das Höchste an, das er erreichen kann und will und wünscht sich deshalb wieder zurück auf die Erde. Er wird so lange bittere Enttäuschungen erleben müssen, bis er einsieht, dass er geirrt hat und es für richtig hält, den anderen Weg einzuschlagen.
II 118.2
Darin liegt der Wert des irdischen Daseins, dass der Mensch aus freiem Willen und eigener Gedankenkraft erkennen lernen soll, wo der rechte Weg beginnt und wie er ihn gehen muss. Im Jenseits sind alle Hindernisse beseitigt und nur guter Wille und Vertrauen zu der göttlichen Allmacht, die jedem offenbar wird, der eben guten Willens ist sind erforderlich, um aufwärts zu kommen und reicher zu werden an Wissen und Weisheit.
Sein Dual finden zu dürfen ist eine große Gnade und wohl bei fortgeschrittenen Geistern eine Grundlage zu ungeahntem Aufstieg. Auch weniger hochentwickelte Seelen und Geistwesen können mit ihrem Dual vereinigt werden. Sie werden aber wieder getrennt, wenn sie sich dieser Gnade nicht würdig erweisen und den Sinn, den hohen Wert dieser Verbindung nicht erkennen.
III 39.4
Was nämlich für einen Menschen eine Fehlhaltung oder einen Mangel bedeutet, kann im Lebensbild des anderen ohne Kritik angenommen und erlaubt erscheinen, es müssen sich nur alle Verhaltensweisen zu einem harmonischen Bild zusammenfügen. Es gibt wohl keinen Menschen, bei dem dieses Idealbild schon erreicht wäre. Das ist ja der Grund, weshalb wir immer wieder auf diese Erde kommen wollen und müssen, weil wir es erreichen wollen, um zu höchster Vollkommenheit aufzusteigen.
III 113.2
Es folgt dann die Überlegung, welchen Sinn und Zweck das irdische Dasein für den Menschen hat, dass er nach ewigen, unumstößlichen Gesetzen sein Streben nach Fortschritt, nach Höherentwicklung und endlich zur Erlangung der ewigen Glückseligkeit in Verbindung mit allen, demselben Ziel zustrebenden Gastweisen nicht leugnen und nicht unmöglich machen kann, dass dieses Ziel aus eigenem freien Willen - dem jedem Geistwesen innewohnenden Hauptelement, möchte ich sagen - verfolgt werden muss und dass es endlich dieser freie Wille ist, der dem Menschen die Möglichkeit gibt, seine Lebensauffassung zu bilden, umzustellen und danach auch zu leben und zu wirken.
III 167.3
Die Menschen werden bei richtiger Auffassung vom tiefen Sinn des Lebens ganz von selbst zu suchen beginnen, wo ihre Aufgaben liegen, in welcher Richtung sie gefördert werden müssen und welche Grundlagen ihnen dazu schon ins irdische Dasein mitgegeben sind, was sie also schon in vergangenen Leben erarbeitet haben.
V 31.2ff
So wie das Kind dem Einfluss der Eltern entwächst oder doch den Wunsch hat, auf eigenen Füßen zu stehen und sein Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, so darf auch der Erwachsene nicht nach Hilfen suchen, die ihn geistig unfrei und unselbstständig machen, nur aus dem Bestreben heraus, so bequem wie möglich durchs Leben zu gehen.
Ob ihr nun der Auffassung seid, dass ihr ja wieder auf diese irdische Welt kommen werdet, oder dass eure Existenz im Jenseits weiter verbleibt, nachholen müsst ihr dort und hier, was ihr versäumt und unrechterweise unterlassen habt.
Es ist ein leerer Wahn, zu glauben, dass man dieses irdische Leben verneinen, seine Gedanken und Sinne nur auf das spätere Leben im Jenseits richten soll.
V 132.4
Denn was ein Mensch im irdischen Leben, im materiellen Rahmen erreicht, ist viel weniger maßgebend als der Fortschritt in der Bildung der Persönlichkeit. Und den kann die Umgebung sehr selten erfassen, denn er hängt mit dem Programm zusammen, das der Mensch bei seiner Inkarnation mitgebracht hat und das er selbst erst wieder erkennt, wenn er die materielle Welt verlässt.
VI 41.5ff
Es wird eine unserer großen Aufgaben sein, Menschen, die sich in ihrer Lage nicht zurechtfinden, mit sich und der Umwelt in Zwiespalt leben, dieses Wissen zu vermitteln, sie zu lehren und zu unterweisen, wie ihre materiellen und geistigen Kräfte in ständigem Zusammenwirken am Werk sind und so die Möglichkeit bieten, sich eine gute Auffassung von den menschlichen Werten und Schätzen zu erwerben, die im Verfolg einer guten Einstellung für jeden erreichbar erscheinen.
Nicht Schätze und Werte im materiellen Sinn, sondern im rein Geistigen, das ja schließlich das Ziel darstellen muss, das jeder Mensch bewusst oder unbewusst erreichen will.
VI 136.5ff
„Wie sind solche Vorherbestimmungen mit dem mitgebrachten Programm vereinbar?“
Antwort: Nicht immer sind die astrologisch fixierten Konstellationen günstig vereinbar mit dem mitgebrachten Programm.
So wie im irdischen Leben Aufgaben unter günstigen Verhältnissen ohne Hindernisse und Hemmungen bewältigt werden können, dagegen aber auch gleiche Pflichten nur unter schwersten Bedingungen ebenso vollbracht werden, so ist es auch in der Erfüllung des mitgebrachten Programms. Ob dazu nicht etwa gerade die schlechten Konstellationen die richtige Hilfe sind, das könnt ihr nicht erkennen. Ich glaube, damit ein wenig zur Klärung beigetragen zu haben, wenn auch nicht in wissenschaftlicher Präzision.
Eine immer wiederkehrende Frage ist die nach dem Ursprung und Sinn des menschlichen Daseins. Wie alle bisher in einem kleinen Kreis gestellten Fragen, habe ich auch diese aus meiner Sicht zu beantworten versucht. Aus jenseitiger Sicht lässt sich jede Frage mehr oder weniger wahrheitsgetreu beantworten.
Wir sehen wohl zurück über unsere vergangenen Leben und Jenseits-Existenzen, sind aber auch gewissermaßen beschränkt in unserer Sicht.
Die Entwicklung unseres Daseins ist uns nur so weit klar ersichtlich, als wir als fertige Geistwesen zur Existenz im All befähigt waren. Wie wir entstanden und gereift sind, das entzieht sich unserer Kenntnis ebenso, wie einem irdischen Menschen die Sicht zurück in seine vergangene Existenz.
So wie der Mensch nicht zurückschauen soll und seine Aufgabe darin sieht, weiterzustreben bis zur Vollendung im All, so soll auch nicht mehr gefragt werden, als was der irdische Verstand entsprechend seiner augenblicklichen Reife erfassen kann.
Der Sinn und Zweck des Lebens liegt in dem in jedem Wesen ruhenden göttlichen Funken, der es befähigt und veranlasst, immer weiter nach oben zu streben. Warum die göttliche Allmacht dies so eingerichtet hat, das zu fragen ist mir noch nicht erlaubt und möglich.
I 49.3
Es bedarf, wie ich schon oft betont habe, des unbedingten Glaubens, der vollkommenen Überzeugung von dem Fortbestand des Geistwesens nach seinem Abschied von der materiellen Welt und von der immer wiederkommenden Inkarnation nach einem Zwischendasein im Jenseits.
I 50.2
Wir hier wissen auch nicht, wie Gott aussieht, jedenfalls nicht wie ein Mensch, denn der ist sicher nicht die höchste und idealste Form von Lebewesen, die es im Weltall gibt. Die göttliche Allmacht kann nicht weggedacht werden, wenn man einen kleinen bescheidenen Blick in die Naturgesetze und die unfassbare Ordnung im Weltall tun darf, die den irdischen Menschen nur in einem winzig kleinen Kreis bekannt ist.
Es ist deshalb verzeihlich, dass es Menschen gibt, die ungläubig sind und ausserhalb der irdischen Welt mit ihren Naturkräften und Gesetzen nichts als vorhanden annehmen wollen, umso mehr als ihnen über die ausserirdischen Kräfte und jenseitigen Gesetze so viel Unwahres und Unverständliches erzählt wird.
Will man aber irrende und verirrte, nach Wahrheit suchende und nach Halt im Leben ringende Menschen auf den richtigen Weg leiten, ihnen ein wahrhafter Wegweiser sein, dann muss man überzeugt sein, restlos und rückhaltlos, dass dieses Leben eben der Vorbereitung auf das höhere Leben im Jenseits dient und jeder die gleichen Prüfungen zu bestehen und Aufgaben zu erfüllen hat, um zu einem höheren Dasein zu gelangen.
I 46.3f
Die meisten Geistwesen kommen mit einem fertigen Programm auf diese Erde, wenn sie das Jenseits - für nach unserer Anschauung kurze Zeit - verlassen, um ihre Aufgaben zu erfüllen, die zu ihrem geistigen Fortschritt erfüllt werden müssen. Da aber der wieder inkarnierte Geist die Erinnerung an sein Leben im Jenseits verliert mit dem Eintritt ins Irdische, glauben die Menschen, es sei jeder zum ersten Male geboren und müsse sich von Grund auf entwickeln. Ist es aber nicht erstaunlich, dass ein ganz kleines Kind die Sprache der Mutter in ganz kurzer Zeit versteht und oft sehr bald in erstaunlicher Vollkommenheit sprechen kann? Diese im Grunde genommen doch ganz wunderbaren Erscheinungen werden als etwas Selbstverständliches hin-genommen, sind aber nur deshalb selbstverständlich, weil die Kenntnisse und Erfahrungen aus einem früheren Leben in ihm schlummern.
I 221.3ff
Wir müssen nun bedenken, dass wir in dieser Zeitrechnung noch sehr wenige Menschen finden, die es mit Bewusstsein tun und, ich möchte sagen, die Stimme des Innern erforschen nach dem Programm, das sie mitgebracht haben. Es sind meist nur diejenigen, die eine Berufung fühlen und sich ihr nicht entziehen können und natürlich auch nicht wollen, weil der freie Wille von vornherein darauf eingestellt war. Solche Berufene werden auch durch noch so starke materielle Einflüsse nicht davon abgehalten und gehen unbeirrt ihren Weg, und wenn er noch so steinig ist. Gerade die Schwierigkeiten, die in den Weg gelegt werden, veranlassen meist zu erhöhten Anstrengungen und führen deshalb zu größeren Erfolgen als ein bequemer Weg und ein sorgenfreies Leben. Das sind aber nicht die Menschen, die ich betrachten will, sondern diejenigen, die um den Aufstieg ringen und nicht genug Kraft haben, alle Hindernisse erfolgreich zu bekämpfen.
Wir haben aber schon angedeutet, dass es heute noch verhältnismässig wenige Führer gibt in dieser Hinsicht. Es genügt nicht, dass der Mensch lesen und schreiben lernt und vor allem rechnen, was man ja für das größte Erfordernis betrachtet im materiellen Streben. Geld und Gut zu erreichen ist ja der Höhepunkt im Dasein, und daneben werden höchstens Menschen anerkannt und geachtet, die auf künstlerischem Gebiet Fähigkeiten beweisen, die über das Niveau des Durchschnittsmenschen hinausgehen. Alle anderen sind nach Ansicht der geltenden Nebenordnung bestenfalls mittelmässig, stehen mehr oder weniger über oder unter dem Durchschnitt, oder gehören eben zur Masse, die für den Fortschritt und die Entwicklung eines Volkes und Staates höchstens Handlanger sind.
So ist das aber wahrlich nicht, wenn man den Erfolg vom Gesichtspunkt des geistigen Fortschritts und Aufstiegs beurteilt. Wie schon an anderer Stelle betont, müssten die Menschen, die sich zur Ehe und Zeugung von Kindern entschlossen haben, einen tiefgehenden Unterricht erhalten. Sie müssen dem werdenden Menschen ja Helfer und Berater sein, und will man richtige und gesunde Lebensgrundlagen schaffen, dann muss derjenige, der dazu beauftragt ist, den rechten Weg dazu finden können.
II 111.1
Nach wenigen Jahren wird das Kind, das ein größeres Programm in sich fühlt, ganz von selbst erkennen, wohin sein Weg führen soll und mit allen Mitteln, die ihm zu Gebote stehen, wird es den Weg beschreiten, ungeachtet aller Hindernisse, die ihm in den Weg gelegt werden.
I 66.2ff
Ein Mensch niederer Entwicklung wird sich zwar keine Gedanken darüber machen, was für ihn das Leben bedeuten könnte. Er wird es nehmen, wie es kommt und sich nicht den Kopf zerbrechen, wozu oder warum. Die kausalen Zusammenhänge sind ihm gleichgültig, wenn er nur sorgenfrei und unbehelligt durchs Leben gehen kann. Erst in dem Augenblick, da der Wohlstand oder die Gesundheit schwinden, beginnt er zu denken und sucht sich klarzumachen, woher und warum er in diese Lage gekommen ist, beginnt zu vergleichen und es entsteht in ihm eine bestimmte Ansicht über die Verteilung der irdischen Güter, über die Ungleichheit der menschlichen Existenz, über die verschiedene Verteilung von geistigen Fähigkeiten und was sonst noch mehr.
Solche Überlegungen führen nun zu sehr verschiedenen Ergebnissen. Der eine wird es als eben gegeben betrachten, dass er ein armer, minder begabter oder minder bemittelter Mann ist, weil er eben das Pech hatte, in ein solches Milieu hineingeboren zu sein, der andere wird es als Ungerechtigkeit betrachten, dass er hinter seinen Mitmenschen zurückgesetzt ist und wird sich sein Recht, wenn es auch nur nach seiner Auffassung sein Recht ist, mit allen Mitteln zu erkämpfen trachten. Der eine wiederum mit Überlegung und Anstrengung seines Geistes, durch Betätigung des eigenen Willens, der andere mit roher Gewalt und unter Missachtung der ihm gegenüberstehenden höheren Entwicklung.
So ist im Verhalten des Individuums zu den wichtigsten Lebensfragen die Lebensauffassung zu erkennen und zu erkunden, wenn man einem solcher Art irrenden Menschen auf den richtigen Weg helfen will.
I 68.2f
Es muss nun einmal damit aufgeräumt werden, dass die Ansicht vom Tode und einmaligen Dasein der Leitgedanke für alle Lebensfragen ist. Ich muss es immer wieder feststellen, und man darf es doch wahrlich als richtig annehmen, da kaum jemand, der mich gekannt hat, annehmen wird, dass die Person, die mir ihre Hand zum Schreiben leiht, diese Dinge aus eigenem zu Papier bringt. Sie wäre ganz bestimmt dazu nicht in der Lage, vor allem nicht mit meiner Handschrift, die, wenn auch nicht in allen Zügen, so doch sicherlich weitgehend ähnlich meiner Schrift zu Lebzeiten ist.
Wir alle kranken daran, dass wir nicht den Mut aufbringen, neue Tatsachen herauszustellen, die geeignet sind, der Wissenschaft neue Richtlinien zu geben und so viele Ansichten und festgefahrene Auffassungen aus dem Sattel zu heben.
I 84.5f
Anders ist es mit der Auffassung von Ursache und Wirkung. Niemand, der Anhänger dieser Wissenschaft ist, lässt sich davon überzeugen, dass die Ursachen für so viele Verhaltensweisen in einer Zeit liegen, die sich der genauen Kenntnis und Beurteilung verschließt. Es ist sehr weise eingerichtet, dass dem so ist, denn es wäre nicht zum Heil der Menschheit, wenn man für jedes Individuum alle Lebensläufe, die schon hinter ihm liegen, überblicken könnte. Ein unvorstellbares Dilemma, in das man da geraten würde. Lassen wir es also ruhig dabei, dass der Mensch schon ein fertiges Programm, wollen wir es Veranlagung nennen, ins Leben mitbringt, beachten wir aber dabei, dass es keineswegs von seinen Vorfahren ererbt ist, die nun in materieller Beziehung zu seinem Milieu gehören.
Wir haben wohl schon davon gesprochen, ich möchte nun näher darauf eingehen. Es gibt ein passendes Sprichwort: „Gleich und gleich gesellt sich gern.“ Wollen wir das zugrunde legen, so entsteht gerne die Auffassung, dass die Gleichheit oder besser gesagt Ähnlichkeit des Charakters zweier Menschen, die körperlich miteinander verwandt sind, aus dieser Verwandtschaft resultiert. Das ist aber nicht richtig, denn in Wirklichkeit trifft dies in den wenigsten Fällen zu.
II 41.2ff
Irrtümer, die bei materieller Lebensauffassung in der Menschenkenntnis und Erforschung der menschlichen Anlagen und Fähigkeiten begangen werden, stehen heute zur Debatte.
Das Bemühen, dem Menschen im Kampf und Streben nach Erfolg zu helfen, ist sicher vorhanden und mit viel gutem Willen zu einer Wissenschaft entwickelt worden, die - wenn auch noch in ihren Anfängen - eine geeignete Grundlage darstellt, darauf weiterzubauen und wissenschaftliche Fortschritte zu erzielen. Der große Irrtum besteht, wie bereits dargetan, darin, dass man gewisser-maßen oder bis zu einem gewissen Grad alle Menschen über einen Leisten biegen will.
Nun ist aber, wie wir gehört haben, das Lebensziel nicht von zwei Menschen das gleiche und der Weg zu einem gemeinsamen oder anscheinend gleichen Ziel für jeden ein anderer. Für den einen ist es notwendig, dass Hemmungen und Schwierigkeiten bereitet sind, für den anderen soll ein geebneter Weg zum Aufstieg bereitet sein.
Wer kann das entscheiden und erkennen? Wohl sicher nicht der materielle Mensch mit seinem begrenzten Horizont, mit der Unfähigkeit, weiter zurück zu blicken als höchstens bis zur Geburt.
Im materiellen Bereich muss aber mit größter Vorsicht vorgegangen werden, um für jeden hilfesuchenden Menschen die richtige und geeignete Methode zu finden.
II 62.1ff
Dasein gestellt hat. Ich sagte jetzt auch Idealbild, es ist ein solches vom irdischen Menschen ausgesehen, nicht aber das, das ich als höchstes Ziel vorgestellt habe. Ein solches zu ersinnen oder zu zeichnen, ist kein irdischer Mensch in der Lage, weil derjenige, der es aufstellt, von solcher Entwicklung sein müsste, dass er es nicht mehr nötig hätte, Prüfungen auf der materiellen Welt auf sich zu nehmen. Man kann in jedem Bereich des menschlichen Lebens erforschen und erkennen, welches Verhalten, welche Taten für den Fortschritt der Menschheit dienlich sind, man muss nur alle Taten und Gedanken vom Gesichtspunkt der Gemeinschaft betrachten und jeder Beurteilung die Grundgesetze der allumfassenden Liebe, der Weisheit und ewigen Ordnung zugrunde legen. Wer bemüht ist, so zu forschen, kann überhaupt nicht irregehen.
Der zweite Schritt ist nun, zu erkennen, ob und wie die Menschen, sowohl in der Gesamtheit als auch im Einzelnen, gegen die auf diese Weise aufgestellten Normen verstoßen. Es ist eine große Aufgabe, die nur Wenige zu lösen imstande sein werden. Diese Wenigen werden sich aber finden, und sie werden die Grundlagen geben können für den Aufbau einer gesunden, natürlichen und gemässigten Lebensauffassung.
Vieles muss aus Extremen zurückgeführt werden auf ein tragbares normales Maß. Manches muss mehr ins Licht gerückt und Vielem mehr Bedeutung beigemessen werden als bisher.
Ich gebe im Augenblick nur einen groben Überblick, werde aber noch auf viele Einzelheiten zu sprechen kommen und behilflich sein bei der Schaffung der Grundlagen für ein gesundes Leben und einen wünschenswerten Fortschritt. Man muss nur den Mut haben, damit zu beginnen.
II 90.5ff
Wir müssen aber dabei vor allem bedenken, dass der Mensch aus dem ausserirdischen Dasein ins irdische Leben übergegangen, nicht weiß und sich nicht bewusst ist, welche Voraussetzungen er aus dem jenseitigen Dasein mitbringt. Wüssten wir beim Eintritt in die materielle Welt, welche Aufgaben und Prüfungen wir uns aus freiem Willen auferlegt haben, es wäre in mancher Hinsicht leichter, aber auch oft eine Katastrophe. Dann nämlich, wenn das Gastweisen in ein Milieu geboren wird, das ihm so große Schwierigkeiten bereitet, dass es kaum in die Lage kommt, sich so zu entfalten, wie es sich vorgenommen hatte. Auch die Gesundheit des Körpers oder - besser gesagt - mangelnde Gesundheit kann - durch das Milieu verursacht - ein bedeutendes Hindernis sein, manchmal nicht unbedingt gewollt, doch von der Allmacht auch nicht berücksichtigt.
Ich will damit sagen, dass nicht alles bis in die letzte Konsequenz vorherbestimmt ist. Es sind die großen Linien, die den Weg vorzeichnen; und nun kommt es darauf an, welche Hilfen, wieviel Kraft ein Geistwesen zur Verfügung hat, um allen Hindernissen und Erschwerungen zu begegnen, sich so durchzusetzen, dass das Wissen um das mitgebrachte Vorhaben klar vor Augen steht und ohne Umschweife auf das Ziel losgesteuert werden kann. Man kann sich leicht vorstellen, wie zahlreich die Hindernisse sein können, die unseren Lebensweg begleiten, sich auf ihm hindernd breit machen. Die wichtigste Komponente zur Erlangung des Lebenszieles ist der eigene freie Wille. Keine Behinderung wird auf die Dauer den guten oder schlechten Fortgang aufhalten können. Mehr oder weniger rasch wird der für das irdische Leben gefasste Plan zur Reife und zum Bewusstsein kommen. Man muss nicht befürchten, dass man dabei irren kann, wenn man nur den richtigen Weg geht, um zur Klarheit zu gelangen.
II 103.3ff
Der erste Unterricht - möchte ich sagen - besteht in der Vermittlung der Grundwahrheiten vom ewigen Leben, von den unsichtbaren Zusammenhängen mit dem Jenseits und der immer wiederkehrenden Inkarnation.
Es muss in dem Menschen der Wunsch geweckt werden, diesem viel höheren Leben im Jenseits zuzustreben, sich darauf vorzubereiten und alle Aufgaben, die ihm gestellt werden mit Mut und Geduld zu erfüllen, also den Fortschritt zu suchen. Die Menschen müssen lernen, die große Linie des Daseins im Irdischen und Jenseitigen zu erkennen und zu verstehen; sie müssen überzeugt sein und überzeugt werden von der wohltuenden Richtigkeit dieser Zusammenhänge. Sie zu überzeugen, ist die Aufgabe der dazu Berufenen. Es ist in erster Linie die Kirche und der Seelenarzt oder Arzt überhaupt, wenn ich von dem Gedanken ausgehe, dass die medizinische Wissenschaft sich die Feststellung meiner ersten Kapitel schon zu eigen gemacht hat und davon ausgeht, dass jede Krankheit ihren Sitz in der Seele hat und jede Krankheit der Seele oder jede Behinderung ihrer Tätigkeit in der unrichtigen Lebensauffassung begründet ist.
Wie man sieht, ist eines vom anderen abhängig. Immer wieder aber ist zu jeder Behandlung und Heilung die Betrachtung der Lebensauffassung wichtig. Die Grundlagen, die für alle Menschen die gleichen sind, habe ich schon aufgezeigt.
II 119.2ff
Heute will ich damit beginnen zu erklären, welche Unterschiede bestehen zwischen der irdischen Auffassung vom Leben nach dem Tode und den tatsächlichen Verhältnissen, soweit sie für das irdische Leben und die Höherentwicklung des Menschengeschlechtes von Bedeutung sind.
Die Menschen können sich von den Verhältnissen im Jenseits nur Vorstellungen machen, die ihrer irdischen Vorstellungsgabe, den Erscheinungen und dem Erleben im Diesseits in der materiellen Welt entsprechen. Es ist deshalb ganz verkehrt, Vergleiche anstellen zu wollen, wo die Voraussetzungen fast in jeder Hinsicht verschieden sind.
Wir wissen ja schon einiges darüber, vor allem, dass es im Jenseits keiner Materie im irdischen Sinn bedarf. Ich sage im irdischen Sinn, weil schließlich auch ein Lichtstrahl - ich möchte sagen - eine Substanz darstellt, allerdings eine, die im irdischen Bereich nicht festgehalten werden kann und nicht an den Raum gebunden ist.
Hier fängt der Unterschied bereits an. Für das Leben auf der Erde ist aber diese Substanz Licht unbedingt notwendig, nicht nur in Bezug auf Helligkeit, Tageslicht und Sehen überhaupt. Es gibt auch Strahlen, die der Mensch nicht als Lichtstrahlen empfindet, weil er sie nicht sehen kann, die aber doch in ihrem Bestand, in ihrer Zusammensetzung, nach jenseitigen Gesetzen in dieselbe Gruppe - möchte ich sagen - fallen. Ihre Auswirkung ist oft für das menschliche Dasein unentbehrlich, und doch wissen die Menschen noch nicht von ihrer Existenz. Warum wollen aber die Menschen schon so viel über das Leben nach dem Verlassen der irdischen Welt wissen, wenn sie doch noch so viel in ihr selbst zu erforschen haben?
Wir müssen uns darüber im Klaren sein und immer wieder überlegen, dass die Sehkraft und das Fassungsvermögen des materiellen Menschen ein so begrenztes ist, dass es über die Vorstellung von Raum und Zeit, von Licht und Dunkel, wie es da herrscht, nicht hinauskommen kann.
III 74.2ff
Heute will ich davon schreiben, wie es möglich ist, dass Menschen, die einer höheren geistigen Entwicklung angehören, auf falsche Wege geraten und nicht imstande sein können, ihre schon erworbenen Erkenntnisse entsprechend weiter auszubauen und zu vervollkommnen.
Lassen wir den Blick zurückwandern bis zur Geburt und die Einflüsse betrachten, die so ernsthafte Hindernisse auf dem Lebensweg bedeuten, dass sogar das mitgebrachte Programm sich von dem vorgenommenen Weg abdrängen lässt. Vorerst muss man einmal ein solches betrachten und eines wählen, das die prägnantesten Eigenschaften aufweist, also in der Richtung zum Fortschritt, zur Reife alle Komponenten besitzt, die dem Nutzen der Gemeinschaft dienen würden.
Ein echter Helfer der Menschheit, ein Geist, der den Egoismus überwunden und erkannt hat, dass nur der Gemeinschaft dienen zu allgemeinem und damit auch zum Einzelerfolg führt, ein Geist im Jenseits also, der alle seine Irrtümer, die er im letzten irdischen Dasein begangen und denen er verfallen war eingesehen hat, begehrt die Rückkehr auf die materielle Welt, um alles das im wiederkehrenden Leben zu verwerten, nur im schon erschauten guten Sinn und im Geiste des Fortschritts zu leben und zu wirken. Sein Wunsch, die Materie gering zu achten, nur als Mittel zum Zweck, ist in ihm fest begründet, seine Absichten sind gut und edel.
Nun wird er, um seinem Gelübde treu die Beweise für die guten Absichten erbringen zu können, in ein Milieu geboren, das ihm wenig irdische Güter als Grundlage für seine Existenz bietet. Es ist aber ein bescheidenes, in sich und der gewährten Lebensweise zufriedenes Milieu. Wohl ist die herrschende materielle Lebensauffassung noch überwiegend zu erkennen und es bedarf großer Vernunft und Bescheidenheit, sich in den ärmlichen Rahmen zu fügen.
III 76.3f
In Wahrheit ist der als tüchtig zu bezeichnen, der neben der Erhaltung der Existenz, die oft mit geistigem Fortschritt nur wenig gemein hat, seiner persönlichen Entwicklung Sorge trägt, sich mit Kunst, Literatur und schönen Wissenschaften befasst, um seinen Geist zu bilden und Grundlagen für eine spätere Berufung zu schaffen.
Auch hier geht mein Bestreben dahin, zu zeigen, wie wichtig es ist, die Menschen zu einer gesunden und richtigen Lebensauffassung zu bringen, ihnen den Sinn dieses Daseins zu erklären und Hoffnung und Zuversicht zu begründen, dass jeder, auch der winzigste Schritt auf diesem Gebiet immer einen Fortschritt bedeutet und eine nie zu verlierende Grundlage für spätere Existenzen bildet.
IV 11.3
Die Frage, ob der Mensch aufgrund seines Schicksals, auch Karma genannt, sein Leben absolvieren muß, ohne selbst den Ablauf beeinflussen zu können, ob er einen freien Willen hat, es zu gestalten, seine Persönlichkeit zu formen, das ist es, was so viele Menschen bewegt und worauf sie nur schwer eine Antwort finden.
V 134.5ff
Hilfsbereitschaft ist also die eine Seite; nicht weniger störend und schädlich sind Störungen, die auf Bosheit oder Rachsucht beruhen. Die Ursachen können nur selten im irdischen Leben gefunden oder erklärt werden. Wir bringen ja mit, was aus vergangenen irdischen Existenzen unbereinigt und unbewältigt geblieben ist.
Das bedeutet aber nicht, dass man sich deshalb mit einer solchen Belastung abfinden müsse, dass sie eben karmisch bedingt sei und daher der Kampf dagegen sinnlos. Niemand kann ergründen, weshalb ein Geistwesen einen Menschen befällt und vor allem darf aus der Schwere der Belastung nicht etwa der Schluss gezogen werden, dass der Befallene eben für Vergehen in einer früheren Existenz büßen müsse und man ihm diese - ich möchte sagen - Möglichkeit, seine Schuld abzutragen, nicht nehmen dürfe.
Zur Hilfeleistung sind wir zu jeder Zeit und in jedem Fall berechtigt und verpflichtet und eine Ausrede, ein Leiden sei eben karmisch bedingt, da sei die Hilfe nicht erlaubt, darf es im Sprach-schatz eines Helfers nicht geben.
V 139.3ff
Mancherlei Praktiken sind schon mit mehr oder weniger Erfolg erprobt worden; die meisten aber haben vielmehr die Abkehr vom normalen Leben und seinen Pflichten zum Ziel und sind dazu angetan, entweder die Kultur des Körpers in den Vordergrund zu stellen oder aber ein für normale und allgemein vertretbare Begriffe zu hohes Ziel erstrebenswert erscheinen zu lassen.
Gewiss gibt es und hat es sogenannte Erleuchtete gegeben, die ihr Leben losgelöst von materiellen Bedürfnissen rein und abseits von der Realität gelebt haben. Man stelle sich aber vor, dass die Mehrzahl der Menschheit einen solchen Lebensstil pflegen würde. Die Folgen wären nicht auszudenken.
Es muss als sträflicher Leichtsinn bezeichnet werden, dass durch die Vorstellung solcher Möglichkeiten versucht wird, die Menschen von der notwendigen Bewältigung der materiellen Pflichten zu entfernen, sie durch falsche Bilder in Euphorie zu versetzen, die nichts anderes bedeutet als sinnlose Übertreibung.
Natürliche Begeisterung und Abgeklärtheit, innere Ruhe und gesunde Lebensauffassung kann jeder erreichen und seinem Wesen entsprechend entwickeln. Erleuchtung im wahrsten Sinn des Wortes ist nur sehr erhabenen Seelen eigen. Für den Durchschnitt der Menschen bedeutet es aber große Gefahr, weil sie, nicht reif für den Verkehr mit allerhöchsten Wesen, das gesunde Urteil über den Wert dessen nicht haben, was sie aus fremden Sphären anziehen und aufnehmen.
Eine nicht geringe Zahl von Insassen geschlossener Anstalten sind einem solchen Wahn verfallen und Opfer solcher Übertreibungen geworden.
VI 18.3
Dieses grundlegende Wissen soll dazu beitragen, dass der Mensch sich voll und ganz seiner eigenen Kräfte bewusst wird, dass er auf sie bauen und vertrauen soll. Denn es ist eine der großen Wahrheiten, die zu beachten sind, dass jedes Wesen, das ins irdische Dasein eintritt, auch die Kraft und Befähigung mitbringt, seine Aufgaben zu erfüllen. Sie sind ins irdische Dasein, ins materielle Leben eingebettet, und will man sie meistern, dann muss auch die Bewältigung der irdischen Aufgaben die Grundlage und Basis dazu bilden. So kommen wir zu dem Schluss, dass materielles und geistiges Leben innig miteinander verbunden sind und in ständiger Wechselwirkung zueinanderstehen, wenngleich geistiger Fortschritt nicht abhängig ist vom materiellen Erfolg.
VI 78.2
Ich sprach schon einmal davon, dass die Lebensäusserungen des Menschen oft entgegengesetzt sind seinem Fühlen und Denken, dass z. B. mutiges Verhalten aus der Feigheit, aus Angst geboren wird. So auch auf religiösem Gebiet. Religiöser Fanatismus hat als Hintergrund Unglauben und Mangel an Vertrauen auf die göttliche Allmacht. Mit Recht ist er daher abzulehnen.
Wir wollen dieses Kapitel näher betrachten. Menschen, die in Not sind und den Weg nicht finden, ihre Probleme aus eigener Kraft zu bewältigen, suchen nach Hilfe, die sie bei ihren Mitmenschen nicht finden konnten. Sie glauben, alle Last durch Bitten und Betteln dem Herrgott anvertrauen und abladen zu können, ohne ihren eigenen Willen und ihre Kraft der Seele und des Geistes ein-setzen zu müssen.
VI 120.4ff
Ich sprach schon von transzendentaler Meditation und den Folgen, die sie nach sich ziehen kann. Aber auch ohne Betätigung in dieser Richtung erzeugt die Fernlenkung der Gedanken eine Entfremdung in der Einstellung zum materiellen Leben, Unzufriedenheit in dem Gefühl, etwas nicht erreichen zu können, was doch das wahre Glück bedeuten müsse.
Immer wieder kommen Menschen zu uns, die in Zweifel geraten, welchen Weg und wie sie ihn einschlagen sollen, um glücklich zu werden, was nach ihrer Meinung nur dann erreicht ist, wenn man aller Schwierigkeiten und Fehlschläge im materiellen Leben enthoben ist.
Dass das aber durch keinerlei Praktiken erreicht werden kann, erkennen sie erst, wenn trotz aller Euphorie, in die sie sich hineingesteigert haben, der Ernst des Lebens vor ihnen steht.
Keiner wird auserwählt durch Abseitsstehen von der Realität, durch Flucht vor den Aufgaben, die sich stellen.
Sogenannte übermenschliche Leistungen sind, wie ich schon erwähnt habe, auch oft überwiegend Leistungen von jenseitigen Geistwesen und das im Irdischen inkarnierte Wesen ihr Werkzeug, das nur die nötigen Voraussetzungen dafür bieten muss.
VI 131.7ff
Ein Lehrer, der sich besonders der Erziehung schwachsinniger Kinder annimmt, stellte folgende Frage: „Hat es eine tiefere Bedeutung, dass manche Menschen schwachsinnig sind?“
Meine Antwort: Das menschliche Leben hat seine Höhen und Tiefen. Das eine ist so notwendig wie das andere, nur ist es dem menschlichen Geist nicht verständlich. Wir sehen von unserer Warte diese Zusammenhänge aus einem anderen Blickwinkel; ihren Sinn und Zweck zu erklären, halte ich mich nicht für berechtigt. Vielleicht ist es verständlich, wenn sie daran denken, dass der Mensch eine Unzahl von irdischen Leben zu absolvieren hat, bis er die Reife erreicht, um in der besseren und schöneren jenseitigen Welt bleiben zu können.
Krankheit und Leiden sind allen religiös denkenden Menschen als Schule und Grundlage für den Fortschritt verständlich.
In vielen Fällen ist die Ursache oder Schuld an einem Leiden nicht dem Individuum selbst zuzuschreiben, es mag der Grund in anderen Bereichen vorgelegen haben. Diese Zusammenhänge zu offenbaren bin ich aber, wie gesagt, nicht befugt.
VI 137.1ff
Eine immer wiederkehrende Frage ist die nach dem Ursprung und Sinn des menschlichen Daseins. Wie alle bisher in einem kleinen Kreis gestellten Fragen, habe ich auch diese aus meiner Sicht zu beantworten versucht. Aus jenseitiger Sicht lässt sich jede Frage mehr oder weniger wahrheitsgetreu beantworten.
Wir sehen wohl zurück über unsere vergangenen Leben und Jenseits-Existenzen, sind aber auch gewissermaßen beschränkt in unserer Sicht.
Die Entwicklung unseres Daseins ist uns nur so weit klar ersichtlich, als wir als fertige Geistwesen zur Existenz im All befähigt waren. Wie wir entstanden und gereift sind, das entzieht sich unserer Kenntnis ebenso, wie einem irdischen Menschen die Sicht zurück in seine vergangene Existenz.
So wie der Mensch nicht zurückschauen soll und seine Aufgabe darin sieht, weiterzustreben bis zur Vollendung im All, so soll auch nicht mehr gefragt werden, als was der irdische Verstand entsprechend seiner augenblicklichen Reife erfassen kann.
VI 137.5
Der Sinn und Zweck des Lebens liegt in dem in jedem Wesen ruhenden göttlichen Funken, der es befähigt und veranlasst, immer weiter nach oben zu streben. Warum die göttliche Allmacht dies so eingerichtet hat, das zu fragen ist mir noch nicht erlaubt und möglich.
Zur Übersicht
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
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Leben,-s
- einmaliges, ist falsche Auffassung I 68.2f
- ewiges, Grundwahrheit II 103.3ff
- Folgen falscher Zielsetzungen im V 139.3ff
- frühere,-n, Auswirkung im jetzigen I 26.3, 84.5f
- Einwirkungen auf gegenwärtiges V 134.5ff
- keine Kenntnisse von I 85.1
- s.a. Karma
- geistiges und materielles, sind verbunden VI 18.3
- Grundlage für, gesundes II 62.1ff
- spätere Berufung erarbeiten III 76.3f
- ist kurz I 49.3
- jeder muss sein eigenes leben II 41.2ff
- Karma und IV 11.3
- nach dem Tode, über das II 119.2ff
- Programm für den Einzelnen I 46.3f, 221.3ff / II 111.1
- sich der Aufgabe stellen VI 120.4ff
- s.a. Aufgabe, Reinkarnation
- Sinn des I 26.3 / II 118.2 / III 39.4, 113.2, 167.3 / V 31.2ff, 132.4 / VI 41.5ff, 136.5ff
- Ursprung und Sinn VI 137.1ff,5
- Versagen im menschlichen III 74.2ff
- verschiedene Auffassungen von Sinn des I 66.2ff
- viele sind notwendig bis zur geistigen Reife VI 131.7f
- Voraussetzungen zum, nicht immer nach unseren Wünschen II 90.5f
- Vorbereitungen für Leben im Jenseits I 50.2
Lebensänderungen, Denken und Fühlen sind oft widersprüchlich VI 78.2
I 66.2 ist I 66.2ff
I84.5f und I 85.1 sind I 84.5ff
II 90.5f ist II 90.5ff
VI 131.7f ist VI 131.7ff