V 143.3ff
Da Sexualität eine Hauptgrundlage des materiellen Daseins bedeutet, Seele und Geist aber maßgeblich daran beteiligt sind, ist es eine vordringliche Aufgabe des Psychiaters, in jedem Fall, in dem er tätig wird, die Art der Bewältigung dieses Problems zu ergründen und zu versuchen, die für jeden Fall adäquate Lösung zu finden.
Bei allen Bemühungen und besonders auf diesem Gebiet stößt der Arzt aber meist auf eine große Schwierigkeit. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die die Wahrheit sagen oder gar eine Fehlhaltung eingestehen wollen. Die Wahrheit steht weit hinter der Antwort und muss erraten oder erfühlt werden. Vielfach decken sich die Folgen nicht mit der Aussage, und dann bedarf es großer Geduld, um des Pudels Kern zu finden. Um aber für jeden Menschen die richtige Einstellung zu seinen sexuellen Problemen finden zu können, ist Voraussetzung die hohe Qualität des Arztes.
Güte, Liebe, Anpassungsfähigkeit, auch Opposition und natürlich Triebhaftigkeit fussen auf der Sexualität im weitesten Sinn. Sie alle finden ihre Ausprägung darin, in welcher Weise jeweils die mitgebrachte und ererbte Basis bewältigt wird.
II 19.2ff
Ist zu solcher Befragung die nötige Ruhestellung nicht zu finden, weil Störungen von außen oder große Erregung von innen her einen geistigen Kontakt mit dem Führer verhindern, dann mag man - wie die Menschen sagen - ruhig einmal darüber schlafen. Nach einer guten Nacht liegt die gewünschte Antwort klar vor Augen.
„Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf“, ist ein beliebter Spruch, nur ist es etwas zu weit gegangen, will man annehmen, dass Gott selbst zu den kleinen Menschlein kommt, um ihnen Antwort auf ihre - wenn auch wohlgemeinten - Fragen zu geben. Ich brauche die Übertreibung dieser Auffassung nicht mehr erläutern, sie ist in früheren Abschnitten genügend erklärt.
Es ist der gute geistige Führer, der solcherart wohltätig wirkt und den armen, irrenden Schäflein Sicherheit, Ruhe und Entschlusskraft gibt. Mag jeder ihn als seinen Herrn ansprechen, er verdient jedenfalls sein vollstes Vertrauen und seinen Dank.
V 61.4
Ich habe dies vorweggenommen, obwohl es eher zu dem Kapitel „Befreiung“ gehören würde. Ich will aber damit bemerken, dass es nicht immer als krankhaft erscheinende Wesensveränderung gelten muss und solche Störungen auch ohne Zutun eines Dritten beseitigt werden können.
Es ist das Alltägliche, dass der Mensch sich mit allerlei Problemen konfrontiert sieht, die ihm oft kaum erklärbar entgegentreten und seinen normalen Werdegang behindern. Es ist dann nicht immer sein eigenes Denken und Tun schuld daran, aber er kann eine Abwehr dagegen suchen und wird sie stets finden, wenn er mit Selbstvertrauen und klarer Überlegungskraft ans Werk geht.
I 136.5ff
Ein Mensch, der die Fähigkeit besitzt, auf die sogenannte innere Stimme zu hören, sein Gewissen zu erforschen und ehrlich mit sich ins Gericht zu gehen, der wird ohne fremde Hilfe, ich meine ohne einen Rat irdischer Herkunft, das Richtige finden.
Meist aber sind die Menschen nicht in der Lage, sich selbst und ihre Handlungsweise richtig und objektiv zu beurteilen, und die meisten suchen nach Rechtfertigung für ihr Verhalten und nach Begründungen, die entschuldbar erscheinen lassen sollen, was bei näherer Betrachtung zumindest ein großer Irrtum ist.
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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
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Probleme
- sexuelle, müssen ergründet werden V 143.3ff
- überschlafen II 19.2ff
- Ursachen von V 61.4
Problemlösung, Hilfe durch innere Stimme I 136.5f
I 136.5f ist I 136.5ff