Inhaltsverzeichnis

Selbsterkenntnis

SELBSTERKENNTNIS DER MENSCHEN IST GERING

I 127.2
Nun ist es eine bekannte Tatsache, dass selten aus den Worten des zu behandelnden oder zu beurteilenden Menschen eine richtige Schlussfolgerung gezogen werden kann, weil sich die Menschen selbst oft oder meist nicht richtig beurteilen, Ursachen und Wirkung verwechseln und sich selbst weniger kennen als ihre Mitmenschen.

SELBSTERKENNTNIS ERFORDERT EHRLICHKEIT

III 160.4f
Jeder kann sich prüfen und ein Urteil über Fähigkeiten und Begabung erlangen. Dazu braucht er keine besonderen Forscher und Untersuchungen, wie sie heute in mancher Richtung angestellt werden. Es ist eine gar nicht so schwierige Aufgabe, ein Selbstbildnis zu zeichnen. Es muss nur ein Schema aufgestellt werden, an Hand dessen jeder selbst prüfen kann, wie er geartet ist, wie er seine Kräfte einsetzen soll und kann. Damit die Menschen aber dazu in der Lage sind, müssen sie zu grosser Ehrlichkeit gegen sich selbst erzogen werden, sie müssen dazu geführt werden, die richtigen Ansichten zu finden, das Bild von sich ehrlich und unbeschönigt vorzustellen.

SELBSTERKENNTNIS IST IM ALTER BESSER

III 167.4f
Seine Aufgaben zu erfüllen, ist es nie zu spät, denn die Erkenntnis reift oft erst in reiferen Jahren, wenn der Mensch befähigt ist, sich selbst zu erkennen und zu beurteilen, was im Verlauf des ganzen Lebens zu seinem geistigen Fortschritt beigetragen und was ihn behindert oder unmöglich gemacht hat.

SELBSTERKENNTNIS IST GEGEBEN

III 173.2
Das Programm, sagten wir, soll ergründet werden. Sehr bald wird jeder erkennen, in welcher Richtung er an sich zu arbeiten und zu reformieren hat. Die Aufgaben, die ihn zur Erfüllung seines Programms befähigen, muss er nicht selbst suchen und ihnen in irgendeiner Weise zu begegnen trachten. Sie werden ihm zu-gebracht, sie sind für ihn vorbereitet und er muss nur zugreifen und mit Leib und Seele, wie man zu sagen pflegt, sich ihnen hingeben. Keiner hat zu befürchten, dass er übersehen und von der göttlichen Allmacht und ihren unumstösslichen Gesetzen ausgeschlossen ist. In Ruhe und Aufmerksamkeit findet jeder dazu hin und ist in der Lage, sie zu meistern.

SELBSTERKENNTNIS IST VORAUSSETZUNG ZUR GENESUNG

VI 97.1ff
Es wird deshalb von Bedeutung sein, wie der Mensch sein Leben, den Ablauf der Ereignisse, die er selbst für die Ursachen seines Zustandes hält, sieht und welche Begründungen er zu seiner Rechtfertigung ins Feld führt. Von diesen seinen eigenen Vorstellungen muss ausgegangen werden. Nicht mit Widerspruch und Ablehnung, sondern mit Verständnis und Aufmerksamkeit.
Der Patient muss die Möglichkeit haben, auf seinen Vorstellungen aufzubauen. Damit gewinnt man sein Vertrauen und entzieht ihm nicht die Basis für seine festgefahrenen Vorstellungen. Er selbst muss langsam, aber sicher seine Irrtümer erkennen; nur dann kann der Wille zur Korrektur geweckt werden.
Die Ursache für eine geistige Störung beruht - ich möchte sagen - stets auf Irrtum. Für jeden einzelnen Fall trifft dies zu, auch dann, wenn eine Störung wie ein Blitz aus heiterem Himmel sein Opfer befällt. Das Bemühen muss also dahin gehen, den Irrtum zu finden, ihn freimütig einzugestehen oder gelten zu lassen, wenn bessere Einsicht gewonnen und Fehldenken oder -verhalten beseitigt und damit die Grundlage zur Befreiung von festgefahrenen Störungen erreicht werden kann.
Oberstes Gebot bei allem Bemühen um einen belasteten Menschen ist es, ihn eingehend zu unterrichten, dass er selbst, und nur er zu einem Erfolg kommen, dass Hilfe von aussen nur entsprechend seinen eigenen Anstrengungen gewährt werden kann.




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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

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- der Menschen, ist gering I 127.2

- erfordert Ehrlichkeit III 160.4f

- im Alter besser III 167.4

- ist gegeben III 173.2

- Voraussetzung zur Genesung VI 97.1ff