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AGGRESSION

AGGRESSION

VI 99.1
Sprechen wir über den Begriff der Aggression, Gefühlsausbruch in negati­ver Art.
Er ist die häufigste Begleiterscheinung von geistigen Störungen, aber auch dann trotzdem oft vom Menschen selbst erzeugt. Darum auch in einem solchen Fall Vor­sicht bei der Beurteilung.

AGGRESSION DURCH FEHLVERHALTEN

V 144.2
Was mitgebracht und ererbt wurde, ruht also schon im kleinen Kind, und es sollte deshalb schon von Anbeginn das Bemühen dahin gehen, nur positive Eigenschaften in der Erziehung zu vermitteln, alles zu vermeiden, was zu Reizbarkeit Anlass gibt und Opposition nicht zu unter­binden, damit nicht Ag­gressionen aufgestaut werden, die eines Tages zu unkontrollierbaren Exzessen ausarten können.

VI 100.5
Oft entsteht die Aggression, wie schon erwähnt, als natürliche Reaktion auf eine als ungerechtfertigt emp­fundene Unterdrückung, Massregelung oder Missverste­hen durch die Umgebung und entspringt aus dem Ge­fühl, zu wenig Kraft und Mut zur Durchsetzung des eigenen Wil­lens, der eigenen Absichten und Gedanken zu besitzen. Stets sind es Minderwertigkeitsgefühle, die zu solchem Verhalten verleiten und durch die der Mensch veranlasst wird, ins Gegenteil Zuflucht zu nehmen und durch Über­treibung die eigenen Hemmungen zu besie­gen.
Ein solcherart denkender und handelnder Mensch zieht dann adäquate Kräfte aus dem geistigen Bereich an, die seine Gedan­ken und Absichten, seine Fehleinschät­zung der Gege­ben­hei­ten ins Unermessliche steigern. Also es ist nicht immer Fremd­ein­fluss durch Geistwesen, sondern oft ist ein solcher Mensch einfach in die falsche gei­stige - ich möchte sagen - „Atmo­sphäre“ gera­ten.

VI 101.1
Sehr unterschiedlich stellt sich die Entwicklung einer solchen Situation dar. Der eine ist noch in der Lage, sich über die Situation zu stellen, sucht den Weg zur Mässi­gung, zum Ausgleich, erkennt aber auch, dass Kräfte in ihm schlummern, die ihn dazu berechtigen, sich mit der Umgebung, gegen die ja Aggressionen zum Einsatz kommen, auf die gleiche Ebene zu stellen oder selbst­bewusster aufzutreten als vor­her.

VI 99.2 So kann ein aggressives Verhalten als Widerstand gegen fremden Einfluss zu werten sein und nicht als Teil einer Besessenheit. Zum richtigen Einsatz gebracht, kann damit Befreiung bewirkt werden. Auf Fremdeinwirkung kann geschlossen werden, wenn ein im allgemeinen sanf­ter Mensch plötzlich ag­gressives Verhalten an den Tag legt.

AGGRESSION DURCH FREMDEINFLUSS

VI 101.2ff
Anders ist die Lage zu beurteilen, wenn ein Mensch trotz grösster Anstrengungen die immer wiederkeh­renden Anfälle von Aggressionen, für die offensichtlich keine Ursache festgestellt werden kann, beim besten Willen nicht bezwingen kann. In einem solchen Fall darf Fremdeinwirkung angenommen werden und trifft den Be­trof­fenen keine unmittelbare Schuld. Wohl mag er durch sein Verhalten einem fremden Wesen die Mög­lichkeit gegeben haben, Besitz von ihm zu ergreifen durch unge­recht­fertigte Wünsche, durch Mangel an Selbstvertrauen oder Mut zur eigenen Entschei­dung und Verantwortung; böse Absichten müssen keineswegs als Ursache angenommen werden.
Das besitzergreifende Wesen allein ist da der Schuldi­ge. In den meisten Fällen sind es Wesen, die ihren Weg nicht finden können, Hilfe bei den Irdischen suchen, denen sie sich noch zugehörig fühlen und bitter ent­täuscht sind, dass sie nicht beachtet, nicht gehört und gesehen werden.
Sie sind es, die zu toben beginnen, die ihre Kräfte auf das Opfer übertragen, um sich durch dieses in Szene zu setzen und zur Geltung zu bringen.
Es ist bekannt, dass an und für sich schwache Menschen unter dem Zwang solcher durch kein materielles Ge­fäng­nis behinderter Wesen immense Kräfte entwickeln kön­nen.
Nicht der Belastete bedarf da der Behandlung, sondern der störende Geist, und keine noch so intensiven Kuren und Verabreichung von Medikamenten können da Abhilfe schaffen.
Unzufriedene und irrende Geistwesen gibt es in grosser Zahl und Menschen, die be­reit sind, sie auf­zunehmen, nicht weniger.
Der Kampf gegen die Aggression, gleichgültig ob vom Menschen selbst erzeugt oder von fremden Wesen ver­ur­sacht, bedarf eines bewussten Einsatzes von Energie und gutem Willen, und das ist das Positive daran.

VI 106.3
Ein aggressiver Mensch ist getrieben, und zwar von fremden Kräften, übersteigert zu handeln, an­zugreifen oder zu vernichten, ein Mensch, der das reale Leben ver­neint und sich in Krankheit flüchtet, ist getrieben, zu verzichten, allem zu ent­sagen. Der eine sagt, ich muss, der andere, ich darf nicht. Schlimmste Drohungen im Innern ihrer Seele zwingen oder hindern, so zu sein und zu tun, wie es dem eigenen Ich entsprechen würde. Es ist der eine nicht besser oder schlechter als der andere, und richtiges Verstehen in allen Fällen die Vorausset­zung für die gewünschte Befreiung.

VI 102.5
Selbsterzeugte Aggressionen sollen niemals unterdrückt und verurteilt werden. Nur durch die Behebung der Ursa­chen werden sie gemeistert und sind dann oft die Grund­lage zur Änderung der gesamten Lebenseinstel­lung. Es sind die grundlegenden Verhaltensweisen, die den Weg zu einer gesunden Lebensauffassung weisen können.



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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

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zusammenfassung/aggression.txt · Zuletzt geändert: 2025/08/16 01:49