BESESSENHEIT
Damit es zu einem Besessenheitszustand kommen kann braucht es einerseits Geistwesen, die einen Menschen willentlich oder unwissend besessen machen und andererseits Menschen, die die Voraussetzungen für eine Besessenheit aufweisen. Diese Voraussetzungen sind dem betroffenen Menschen meistens nicht bewusst und oft auch für den Betrachter nicht klar ersichtlich.
Bei den Ursachen der Besessenheit muss dementsprechend unterschieden werden. Wir unterscheiden zwischen:
Geistigen Einflüssen
und
Menschlichen Voraussetzungen:
Diese Unterscheidung ist für den menschlichen Beobachter nicht ganz einfach. Es gibt geistige Einflüsse und menschliche Fehlverhalten, die auf den ersten Blick in ihrem äusseren Erscheinungsbild gleich aussehen.
Betrachten wir nun zuerst diese Unterschiede und wenden uns dann den Ursachen der Besessenheit zu.
A. UNTERSCHIED ZWISCHEN GEISTIGEN EINFLÜSSEN UND MENSCHLICHEN VORAUSSETZUNGEN
V 108.2f
Vor langer Zeit sah man in jedem Menschen einen Teufel und der kleinste Fehltritt oder Abweichung von der Norm konnte als Besessenheit bezeichnet und in unmenschlichster Art und Weise, ja mit Scheiterhaufen geahndet werden.
Das war in einer Zeit, da die medizinische Wissenschaft sich um diese Sparte noch nicht angenommen hatte. Als sie sich bemüssigt sah, einzugreifen, da wurde der Stiel umgekehrt und erklärt, es gebe keinen Teufel und keine Besessenheit; was der Mensch tue und wozu er imstande sei, schaffe er selbst oder hole er aus seinem Unterbewusstsein. Die Autorität der medizinischen Schule liess keine Einwände oder Kritik zu und so blieb es bis heute unbestritten, dass der Mensch ganz allein für sich und seine Taten verantwortlich sei und dass, abgesehen von der Verantwortung, jegliches Verhalten und Tun eben seinen Charakter kennzeichne und seine Persönlichkeit veranschauliche. Das wohl im positiven und negativen Sinn. Höchstens einem Künstler schrieb man Inspiration zu, was beinahe eine Abwertung seiner Fähigkeiten bedeutete, wobei man sich aber doch keine Gedanken darüber machte, woher denn die Inspiration kommen möchte.
I 76.2
Ich will heute davon sprechen, was die Medizin bisher in bezug auf Besessenheit wissenschaftlich ergründet hat und wie sie sich zu diesen Problemen einstellt. Die Parapsychologie kennt die Erscheinungen von Besessenheit, von Fehlleistungen aus unwiderstehlichem Zwang, und ist bemüht, dies aus der Verfassung, den geistigen Grundlagen des betreffenden Individuums zu erklären. Bis heute ist noch keine befriedigende Erklärung dafür gefunden worden; man spricht von Unterbewusstsein, von Bewusstseinsspaltung und ähnlichem, dass es aber nicht Spaltung, sondern ich möchte sagen gewissermassen Verdopplung ist, davon will man nichts wissen.
I 64.1
Dazu ist es aber auch notwendig zu erforschen, ob es sich um fremden Einfluss handelt oder ob der Mensch selbst noch unreif und minderwertig ist. Auch dann bedarf er der Hilfe. Es ist nicht notwendig, dass er auch dann, wenn er ohne ein festes Programm, als reiner Materialist auf die Erde gekommen ist, auch als solcher sie wieder verlässt. Er kann die richtige Erkenntnis hier erwerben und dadurch nach seinem Abschied in eine höhere Sphäre aufsteigen und einer raschen Aufwärtsentwicklung entgegengehen.
I 199.5f
Es ist ja nicht möglich, zu unterscheiden, ob ein Geistwesen selbst aus sich heraus krank und behindert ist oder ob ein fremdes Geistwesen, das eben nicht der materiellen Sphäre angehört, das eigene, gesunde verdrängt hat. Es ist nämlich - wie schon betont - Besessenheit gegeben, wenn ein Mensch nicht die Kraft hat, ein infolge seiner medialen Veranlagung in den Körper aufgenommenes fremdes Geistwesen wieder zu entlassen und ihm, wenn nötig, die Tür zu weisen mit allem Nachdruck.
II 159.3f
Es bleiben also nur noch die psychischen Erkrankungen, die nicht aus dem Individuum selbst entstanden, sondern in es hineingetragen wurden. Erkrankungen sind es also wohl im wahrsten Sinn des Wortes nicht, es sind Belastungen durch andere kranke Seelen und wird nach ihrer Entfernung völlige Heilung erreicht. Wie man sieht, ist es sogar leichter, solche psychisch leidende Menschen zu heilen als diejenigen, die gegen ihre eigenen Fehlhaltungen und Irrtümer kämpfen müssen. Lassen wir uns aber nicht verleiten, die Dinge zu bagatellisieren, denn es ist wohl leicht, die Wirkung zu erkennen, wenn man richtige Wege eingeschlagen hat. Die Schwierigkeit liegt aber für den irdischen Arzt darin, dass er nicht wie wir die fremden Geistwesen sehen kann, die sich eines irdischen Menschen bedienen, um ihren Süchten zu frönen.
II 162.3
Notwendig ist aber vor allem das Erkennen der Besessenen und der genauen Auswirkungen, die von dem fremden Wesen herkommen und nicht im irdischen Menschen begründet sein können. Es wird wohl bald möglich sein, auf diesem Boden einige Beweise zu erbringen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass man meinen Worten Glauben schenkt. Wenn ein Patient den besten Willen zeigt, auf eine Sucht zu verzichten und unbeeinflusst von irdischen Mitteln keine Gefahr und kein Mittel scheut, um weiter ganz gegen seinen innersten Wunsch sich Verfehlungen und Übertreibungen hinzugeben, die - wie gesagt - zu seinem sonstigen Wesen in krassem Widerspruch stehen, dann ist es sicherlich richtig, die Methoden anzuwenden, die nicht in den Lehrbüchern der Neurologie und Psychiatrie stehen, die aber dorthin gehören, genau wie die Abhandlung über Nervenreflexe und Neurosen.
II 167.1
In krassen Fällen wird es möglich sein, ohne Zuhilfenahme jenseitiger Führer die Lösung zu finden. Nur der Mut muss gefunden werden, den Tatsachen offen ins Antlitz zu sehen und mit geeigneten Mitteln zu begegnen. Nicht mit Medikamenten, Kuren und psychischer Behandlung wird da ein Erfolg zu erwarten sein, sondern nur auf dem Weg der Austreibung. Bevor der Arzt zu diesem Schritt entschlossen sein darf, soll alles versucht werden, was in der Behandlung von Fehlhaltungen zu Gebote steht, wenn diese aus dem Individuum selbst herrühren. Aber nur in Güte und grossem Einfühlungsvermögen, immer geleitet von dem Gedanken, dass harte Worte zu Unrecht treffen können, wenn fremde Einflüsse vorliegen sollten. Haben alle Mittel nicht zum Ziel geführt oder ist Rückfälligkeit eingetreten, ohne dass der Mensch sich erklären kann, wie solches geschehen konnte, dann bleibt nur noch der Weg zum jenseitigen Bereich und seinen helfenden Geistern.
II 165.1ff
Häufiger als man bisher angenommen hat, sind Menschen von fremden Kräften geleitet und verleitet, und deshalb wagt auch der Betroffene kaum, daran zu denken, dass das, was er tut, nicht in seinem Gehirn aus freien Stücken veranlasst ist.
IV 97.3ff
Solange eine seelische Belastung - denn um eine solche handelt es sich stets - auf den normalen Ablauf des täglichen Lebens keinen erkennbaren oder von der allgemein gültigen Form abweichenden Einfluss hat, wird man jede Regung als eine aus freiem Willen geäusserte annehmen und eben auf schlechte Eigenschaften oder ausserordentliches Verhalten schliessen.
Anders liegt der Fall, wenn in einem im allgemeinen den üblichen Normen entsprechenden Milieu ein Individuum völlig oder doch in gewissen Lebensäusserungen aus dem Rahmen fällt.
Ratlos steht dann die Umgebung dem gegenüber, mutmasst in allen Richtungen, sucht nach Einflüssen im irdischen Bereich, in der den Menschen umgebenden Gesellschaft, spricht von Charakterschwäche und Minderwertigkeit. So bei negativen Lebensäusserungen.
Ist der Betroffene aber zu aussergewöhnlichen Leistungen auf irgendeinem Gebiet befähigt, dann nennt man ihn ein Genie und entschuldigt alle Fehlhaltungen und Irrungen im täglichen Leben und seinem Verhalten den Mitmenschen gegenüber.
VI 72.3
Es ist also wichtig, zu erkennen, ob reales Denken zu den grundlegenden Eigenschaften gehört oder ob der Mensch dazu neigt, dem Phantastischen, Unrealistischen den Vorrang zu geben. Ein Mensch, der seine Regungen und Taten ehrlich und nüchtern zu beurteilen und zu kontrollieren weiss, wird die Abwehr gegen das seinem Wesen und seinen Absichten Widersprechende leichter finden als der, der sich seiner Gewohnheit entsprechend in den abnormen Zustand widerspruchslos hineinsteigert.
Umgekehrt ist es ein schlimmes Leiden für den klar denkenden, aber doch so gestörten Menschen, zu erkennen, dass ein seinem Willen widerstrebendes Verhalten vorliegt, er aber nicht Mittel und Wege kennt und findet, das zu ändern. Hindernd wirkt meist die Auffassung, dass geistige Kräfte stärker und unbesiegbar seien, dass Verderben droht, wenn man sie abweist oder sie bekämpft. Oft aber ist es einfach der Mangel an Selbstvertrauen, an Mut, den Kampf aufzunehmen.
V 126.2ff
Geistige Störungen haben stets einen bestimmten Ausgangspunkt. Ein solcher kann im materiellen Bereich liegen, aber auch rein auf geistiger Ebene.
Es gibt Örtlichkeiten, an denen geistige Kräfte aus bestimmten Gründen festhalten, sich daran klammern in der Meinung, noch dort leben zu können. Sie beunruhigen die Menschen der Umgebung, sind unglücklich oder böse, weil sie von diesen nicht akzeptiert werden. Und ist nun ein Mensch aufnahmebereit oder wie man zu sagen pflegt entsprechend medial, dann kann es geschehen, dass ein solches Wesen sich an ihn klammert und Besessenheit verursacht.
Hat man einen solchen Sachverhalt annähernd konkretisieren können, dann kann mit unserer Hilfe bei den fremden Wesen Ordnung gemacht werden.
I 71.4f
Es ist ein sehr ernstes Kapitel, die Beurteilung und Verurteilung von Verbrechen. Genaue Richtlinien müssten und werden auch später dazu ausgearbeitet werden, wie festzustellen ist, wann Verbrechen des Menschen selbst und wann Einflüsse von verbrecherischen Geistwesen vorliegen. Von solchen Geistwesen Besessene müssen durch geeignete Befragung und Behandlung von ihnen befreit und dem ordentlichen Leben wieder zugeführt werden.
II 165.2ff
Es ist ein schwieriges Kapitel, das - wie ich schon einmal angedeutet habe - in das Rechtsleben eingreift, auf die Beurteilung von Untat und Zwang einen bedeutenden Einfluss hat. Trotzdem muss dieses heisse Eisen einmal mit aller Kraft angefasst und Klarheit geschaffen werden darüber, wo die Grenzen liegen und wie man sie finden kann. Nur ernsthafte Psychologen können sich in Verbindung mit der Gerichtsbarkeit und medizinischen Fachkreisen darüber wagen und im Verein mit jenseitigen Führern die Wege ebnen.
Der Mensch, der von einem fremden Geistwesen in zerstörender rücksichtsloser Weise besessen ist zeigt Lebensäusserungen, die dem normalen, gesunden Menschen fremd sind oder über das normale Mass hinausgehen. Im allgemeinen kennt der gesunde Mensch, ich möchte sagen jeder Mensch, die Grenzen einer normalen Lebensführung und ist von Natur aus bestrebt, die Grenzen zu wahren und seinen Fortschritt zu fördern. Ganz unbewusst und im Innersten verborgen liegt dieses Streben und ist jedem Individuum angeboren.
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-IV
I 64.1, 71.4, 76.2, 199.5 / II 159.3, 162.3, 165.1ff, 167.1 / IV 97.3ff / V 108.2f, 126.2ff / VI 72.3
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
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B. URSACHEN
1. GEISTIGE EINFLÜSSE
I 60.3
Der Mensch hat nicht nur seinen Führergeist an der Seite, sondern ist oft umgeben von einer Anzahl von Geistwesen, die entweder aus Verbundenheit, in Liebe oder aus anderen Motiven nicht von der materiellen Welt fort wollen. Wie schon erwähnt, gibt es viele Geistwesen, die noch nicht so weit fortgeschritten sind, dass sie den Wert oder Unwert des irdischen Daseins erfasst hätten und glauben, das höchste Glück in materiellem Genuss, Triebleben und Reichtum oder Macht zu finden. Sie klammern sich oft lange Zeit nach ihrem irdischen Tod noch an die Menschen, wollen nicht glauben, dass sie die materielle Welt verlassen haben und leiden unsäglich darunter, dass sie die irdischen Güter nicht erfassen können, dass man nicht mehr auf sie hört oder sie ihre Süchte nicht befriedigen können. An willensstarke und seelisch gesunde Menschen kommen sie nicht leicht heran. Sie können diese höchstens kurze Zeit belästigen und stören, aber niemals von ihnen Besitz ergreifen. Besonders dann nicht, wenn diese Menschen mit ihrem geistigen Führer in gutem Kontakt leben und dadurch gegen Angriffe von aussen geschützt sind. Gefährdet sind in dieser Hinsicht die schwachen, noch nicht gefestigten Charaktere, denen die innere Abwehr gegen diese unsichtbaren Feinde oder Parasiten oder Quälgeister, wie man sie am treffendsten bezeichnen kann, noch fehlt. Sie bedürfen der Hilfe am meisten, besonders dann, wenn ihr Wille zum Guten wohl vorhanden, die Seele aber ohne Widerstandskraft sich nicht durchsetzen kann.
I 164.2
Menschen oder besser gesagt Geistwesen, die durch Mord oder Krieg, also ohne gesetzmässige Notwendigkeit vorzeitig aus dem Leben gerissen wurden, wollen oft Rache nehmen für ihr Missgeschick und wollen von der materiellen Welt nicht fort, um ihre Mörder etc. noch quälen und verfolgen zu können. Sie suchen nun einen Menschen, der ihnen ein willenloses Werkzeug scheint und veranlassen ihn, den Racheakt auszuführen. Wie viele Verbrecher stammen aus solchen Verbindungen und die Schuld des Menschen, der unter solchem Zwang ein Verbrechen ausübt, liegt nicht in der Tat selbst, sondern in der unerlaubten Befassung mit Spiritismus.
II 164.3ff
In dem begonnenen Zusammenhang will ich von den Belastungen sprechen, die durch fremde Geistwesen verursacht werden, die ohne Wissen des Betroffenen von seinem Körper Besitz ergreifen, das rechtmässig darin wohnende Geistwesen verdrängen oder in bestimmten Lebensäusserungen zu Handlungen zwingen, die den Wünschen und Absichten des Betroffenen widersprechen oder ohne sein Zutun erfüllt werden müssen.
Wie ist das konkret vorzustellen, wird man mich fragen. Das ist im Grunde genommen sehr einfach.
IV 38.2f
Nicht alle Geistwesen sind wohlwollend gestimmt, sondern viele, sehr viele haben ihren Unmut, ihren Hass und bösen Willen ins Jenseits mitgebracht und zeigen noch keine Absicht, sich zu ändern und Böses mit Gutem zu vergelten. Sie sind bemüht, ihre Hassgefühle zum Ausdruck zu bringen und glauben, dies über andere, und zwar irdische Menschen, noch bewirken zu können. Wie immer sind es die konvenierenden Strahlen, die ihnen dazu eine Möglichkeit weisen und ihnen als Mittler dienen, sich wieder bemerkbar zu machen und Befriedigung für ihre Absichten zu finden in der Weise, dass sie willige Subjekte benützen, sich ihrem Willen unterzuordnen und sie zu Handlungen veranlassen oder besser gesagt zwingen, die diese aus freiem Willen nicht vollbringen würden. Labile Charaktere sind es meist, die zuwenig inneren Widerstand besitzen.
Wenn es nun schon möglich ist, dass solche Einflussnahme oder richtiger Besessenheit allein von dem Geistwesen ohne Wunsch und Willen, ohne Entgegenkommen des irdischen Menschen hervorgerufen oder erreicht wird, wieviel leichter geschieht es in Fällen, da der Mensch den Wunsch hat, eine ausserirdische Verbindung aufzunehmen. Er muss deshalb nicht zu bösen oder verbrecherischen Handlungen verleitet werden, es genügt, dass sich ungebetene Gäste an ihn klammern und an seiner Nervenkraft zerren, sie für sich zu gebrauchen suchen und unerhörte Verwirrung und Unheil stiften.
V 22.1ff
Noch viel eindringlicher und schier unüberbrückbar erscheint die Lage, wenn ein Selbstmörder erkennt, dass er zu Unrecht seinem Leben ein Ende bereitet hat und nun versucht, mit aller Gewalt an seinem irdischen Milieu festzuhalten. Er bemächtigt sich oft gerade desjenigen, der ihm am nächsten stand, nicht wissend, dass er ihm Not und Verderben bringen kann.
Sein Bestreben ist es aber meist, seinen Gewohnheiten und Süchten zu frönen, die ihn eben zu einer vorzeitigen Aufgabe seines Daseins verleitet haben.
Für die Umgebung fällt dann oft die Tatsache auf, dass der Befallene die gleichen Gewohnheiten an den Tag legt wie der Verstorbene, und man gelangt zu dem Ergebnis, er habe es eben von diesem geerbt. Ein Wissen um diesen wahren Zusammenhang kann da in kurzer Zeit Abhilfe schaffen. Aufklärung beider Teile und bewusste Abwehr gegen den Eindringling sind geboten und stets von Erfolg.
VI 20.4f
Ich sagte schon einmal, dass jedes Wesen nach seinem Abschied von der materiellen Welt mit allen Fehlern und Irrtümern herüberkommt und die Möglichkeit hat, an sich und seinem Werdegang weiter zu arbeiten, zu lernen und vorwärts zu kommen, bis es wieder den Wunsch hat, neuerdings im Irdischen zu inkarnieren.
Vielfach wollen aber noch unbelehrbare Wesen den Zusammenhang mit der materiellen Welt nicht aufgeben, wollen aus den verschiedensten Gründen den Kontakt mit den Menschen aufrecht halten, ohne zu wissen, dass sie sich damit in hohem Masse schaden können.
VI 21.2f
Die Beweggründe dafür sind dieselben, wie wir sie im Zusammenleben auf der Erde finden können. In erster Linie ist es der Irrtum, es könne die Besitzergreifung eines fremden Körpers die gleichen Lebensäusserungen ermöglichen wie für eine durch die Inkarnation bereitete Wohnstatt. Abgesehen von den Ausnahmen, die zu besonderen Aufgaben die Kontakte mit den Menschen pflegen dürfen, ist es immer dieser Irrtum, der zu solchen Fehlhaltungen führt.
Nicht immer sind es böse Absichten, Bosheit, Rachsucht oder rein egoistische Motive, die dazu verleiten, auch wohlgemeinte, gute Absichten, Hilfsbereitschaft oder der Wunsch, Versäumtes nachzuholen, können die Triebfeder sein. Wir müssen nun bedenken, dass es so viele Möglichkeiten gibt, dass es schier unmöglich erscheinen muss, eine vollkommene Aufzählung aller Gegebenheiten vorzulegen.
VI 52.4
Es gibt eben Geistwesen, die noch lange nach dem Abschied an die Materie gebunden sind, ohne sie in unserem Sinn nutzen zu können, die aus den verschiedensten Gründen den Eingang in die rein geistige Sphäre nicht finden können oder auch nicht wollen, weil sie vorzeitig aus dem Leben gegangen sind oder glauben, hier noch wirken oder auch geniessen zu können.
2. MENSCHLICHE VORAUSSETZUNGEN
2.1 FEHLVERHALTEN
2.1.1 Willensschwäche, labiler Charakter
II 160.5
Nicht selten werden Menschen von mehreren unterentwickelten Geistwesen belastet, natürlich ohne es zu wissen. Es sind aber nur Menschen, die, selbst labil, mit ihrem Lebensstil nicht im Einklang stehen und sich nach Ablenkung, nach Sensationen und übertriebenen Beruhigungs- oder auch Reizmitteln sehnen. Ganz entsprechend der Entwicklungsstufe des Individuums finden sich solche Wesen zusammen, die eben ihre geistige Reife noch nicht erreicht und daher auch die nötige Abwehr auf der einen Seite und die Einsicht und Erkenntnis auf der anderen Seite noch nicht gefunden haben. Diese Art von Wesen sind die schlimmsten und gefährlichsten für den irdischen Schwächling.
II 164.5ff
Der Wille des Menschen ist frei, haben wir schon gelernt, aber er ist beeinflussbar und lenkbar. In allen Graden bis zum Zwang von Aussen, in der Erziehung durch Gesetz und Recht etc. kommt dies zum Ausdruck. Immer aber feststellbar nach der Ursache und Notwendigkeit.
Im Falle der Besessenheit kommt der eigene Wille auch nicht zu seinem Recht und kann sich nicht durchsetzen, aber in diesem Fall erkennen wir nicht die Ursache oder Triebfeder, die Behinderung oder den Antrieb.
Kein Mensch kann seinen freien Willen aus eigenem ausschalten, er kann unterlassen, was er ursprünglich wollte, aber er kann nicht umgekehrt ohne seinen Willen eine Tätigkeit forcieren, übertreiben oder Dinge tun, die ihm fremd sind.
IV 145.6ff
Die Stärkung der Willenskraft muss in der Erziehung einen Vorrang geniessen und nicht durch Unterwerfung unter fremden Willen zurückgedrängt werden.
Ich will langsam alle Möglichkeiten aufzeigen, die zu einer unfreiwilligen oder auch freiwilligen Beeinflussung aus geistiger Sphäre führen können. In erster Linie also die eigene Willensschwäche.
Die Psychiatrie nennt ein Verhalten, das aus einem Fehlen von Willenskraft und Initiative der allgemeinen Norm widerspricht, Schizophrenie. Die Ursache der mangelnden Willenskraft ist ihr aber unerklärlich.
2.1.2 Lebensangst, Flucht in die Krankheit
IV 73.4ff
Das Geistwesen, das zu schwach ist, seine Aufgaben im Irdischen zu meistern, öffnet sich entweder anderen, es gibt fremden Geistwesen die Möglichkeit, in den ihnen gehörenden Körper einzudringen, es weicht dem Eindringling aus und bietet so die Grundlage und Möglichkeit zur Besessenheit, oder es verlässt oftmals den materiellen Körper, um sich, wie ich es ausdrücken möchte, seinen Aufgaben und Pflichten zu entziehen.
Häufig finden sich solche Wesen bei primitiven Völkern, die ihre Fähigkeit in diesem Sinne als etwas Selbstverständliches betrachten, für die eben die beiden Welten - möchte ich sagen - untrennbar verbunden sind.
Aber auch bei hochentwickelten Völkern findet sich mehr und mehr das Bestreben, in beiden Regionen zu leben und zu verkehren, in der irrigen Meinung, dass es das Höchste sei, was ein irdischer Mensch erreichen könne.
2.1.3 Spiritismus, übertriebene Frömmigkeit
I 162.5
Mit der Beschwörung von Geistern zieht man nun nicht etwa nur die Guten an, die man ja vor allem heranholen will. Jeder, der das Bestreben hat, sich bemerkbar zu machen, kann da erscheinen. Er kann erkennen, wen ein solcher Beschwörer gerne sehen oder sprechen will und kann sich als der ausgeben und die Menschen irreführen. Das kann nun aber böse Folgen haben.
I 163.1
Der Geist wird dadurch bereitwillig aufgenommen, und ist er einer, der noch nicht mit voller Überzeugung in den jenseitigen Regionen lebt, so wird er bemüht sein, in der materiellen Welt zu bleiben. Das kann er aber nur, wenn er einen Körper hat und dessen Organismus zur Lebensäusserung benutzen kann. Er sucht sich daher einen Menschen, der sich seinem Eindringen nicht widersetzt oder aus Schwäche und Unkenntnis nicht widersetzen kann und ergreift von ihm Besitz. Daher kommt es, dass man an Menschen, die sich mit Spiritismus in unrichtiger und unerlaubter Weise befassen, mannigfache Veränderungen feststellen kann. Sie sind dann besessen von einem fremden Geistwesen, und die Lebensäusserungen passen sich in vieler Hinsicht diesem an und erzeugen Entfremdung, Veränderung der charakterlichen Anlagen und so weiter.
I 200.2f
Ein guter, höher entwickelter Geist wird selbst wissen, wann es Zeit ist, sich zu entfernen und wird auf die Leistungskraft seines Mediums Rücksicht nehmen, ihm, wenn nötig, neue Kräfte eingeben und so einen geregelten und gesunden, völlig den Naturgesetzen entsprechenden Verkehr pflegen.
Ein egoistisch eingestelltes Geistwesen nimmt darauf keine Rücksicht und ergreift jede Gelegenheit, um seinen Willen durchzusetzen, ohne Bedacht auf die Folgen, die sowohl ihm selbst als auch dem Medium daraus erwachsen.
I 205.1f
Ich sagte schon, dass ein fremdes Geistwesen durch seine Strahlenkraft die Seele des Menschen trifft, dass dieser zu grosse Mengen aufnimmt und sie nicht in ausreichendem Masse kompensieren kann. Denn Strahlen besonderer Art sind es, die eine Auswirkung auf das Seelenleben des Menschen haben und deren Wirkung durch andere Strahlen aus dem Inneren des Geistwesens gesteigert oder vermindert werden. Dafür kann ich keine genaue Erklärung geben, weil ich keine irdischen Ausdrücke dafür finde.
Jedenfalls ist auch in dieser Hinsicht und auf diesem Gebiet die Ausgeglichenheit nur dann gegeben, wenn sich die verschiedenen Strahlenkräfte genau die Waage halten. Ein Zuviel muss der Seele und damit dem Nervensystem schweren Schaden zufügen. Wir haben schon davon gesprochen, dass die Wissenschaft sich erst mit den Erscheinungen aus dem Jenseits, mit der geänderten Lebensauffassung, vertraut machen muss. Ist es so weit und findet ein Mann den Mut, sich auf den Boden dieser nun doch unleugbaren und unbedingt glaubhaften Grundlage zu stellen, so wird er die richtige Verbindung für seine heilbringende Tätigkeit erhalten.
IV 85.1ff
Wenn aber ein Geistwesen sich einer Mittelsperson in zerstörender Absicht bedient, so ist es ein Zeichen, dass diese Person entweder unerlaubten geistigen Verkehr pflegt oder als ein labiler, schwacher Charakter von besessen machenden Geistwesen ergriffen wird, ohne es zu wissen oder besonders verschuldet zu haben.
In dem Fall, da zum Beispiel Lichter an elektrischen Geräten aufleuchten, ist der Vorgang so, dass das Geistwesen den Strom schliesst bzw. einschaltet, indem es aus dem Menschen, dessen es sich bemächtigt hat, Strahlen sendet, die die gleiche Wirkung erzeugen wie der elektrische Strom. Wäre es Elektrizität, so würde ja das Menschenkind von einem unerträglichen Schlag getroffen.
Bewirkt das Geistwesen eine zu starke Strahlung, so kann es geschehen, dass die Geräte dem Strom nicht standhalten und so, wie es tatsächlich geschah, platzen.
Untersuchungen, die in der Weise angestellt werden, dass man die daran beteiligte Person auf ihre Strahlung prüft und untersucht, werden kaum zu einem aufschlussreichen Ergebnis führen, da im Falle der Besessenheit die Strahlen des fremden Geistwesens ein unrichtiges Ergebnis verursachen würden.
Untersuchungen sollen daher nur in der Richtung angestellt werden, wie und ob die auslösende Person in spiritistischen Dingen bewandert ist, wie sie sich dazu verhält und, wenn die Befassung damit erwiesen scheint, soll eine ausreichende Belehrung Platz greifen, damit die Befreiung von der Besessenheit erfolgreich durchgeführt werden kann.
VI 75.2
Ich will damit aufzeigen, wie wichtig es ist, bei Beurteilung einer Störung zu erforschen, ob und wieweit ein Fehldenken des Betroffenen die Ursache gewesen sein kann.
VI 75.3ff
Es kann von der Art der Störung ein Rückschluss gefunden werden, aber es genügt nicht, nur den Grund zu wissen, es muss die Abkehr oder Richtigstellung erreicht werden. Das Festhalten an einer vorgefassten Überzeugung ist dabei oft ein Hindernis. Vielfach sind es falsche Vorstellungen vom Verkehr mit der Geisterwelt, das fanatische Festhalten an sensationellen Erscheinungen usw.
Besonders in bezug auf religiösen Wahn spielt dies eine grosse Rolle. Frömmigkeit artet oft dazu aus, sich ganz fremder Hilfe anvertrauen zu wollen, ohne eigene Kraft und eigenen Willen einsetzen zu müssen. Damit aber wird fremden Kräften Tür und Tor geöffnet und ist der Weg frei für solche, die sich in Szene setzen wollen. Sie tun sich dazu kund als Mutter Gottes oder Jesus oder als ein anderes bedeutendes Wesen und veranlassen die Betroffenen zu Verhaltensweisen und Vorstellungen, die weitab von der Realität den Lebenslauf stören oder sogar untergraben.
Menschen, die sich solchen Einflüssen öffnen, sind dann oft das Sprachrohr für Jenseitige und üben ihrerseits einen schädlichen Einfluss auf ihre Umgebung aus, die es nicht wagt, sich zu widersetzen oder auch selbst fasziniert ist von der anscheinend hohen Verbindung. Je unverständlicher die Worte sind - es wird nach ihrem tieferen Sinn und Unsinn nicht gefragt - desto mehr sind die Menschen überwältigt und bereit, kritiklos alles hinzunehmen. Auch den Geistwesen im Jenseits sind Grenzen gesetzt, und eine Betätigung in Form einer aktiven Verbindung mit dem irdischen Bereich erfordert auch für das Geistwesen Kraft, die nicht missbraucht werden darf.
VI 77.2
Immer wieder hört man von geistig gestörten Menschen sagen, ich darf nicht, man verbietet mir, man droht mir mit Tod und Verderben, wenn ich mich nicht füge usw. Die Vorbereitung zu solcher Besessenheit - denn um eine solche handelt es sich bei derartiger Divergenz zu Verstand und Vernunft - liegt oft weit zurück in der Vergangenheit, ohne dass der Einfluss fremder Kräfte offensichtlich zutage tritt.
2.1.4 Inspiration, Medialität
IV 155.3
Anders liegen die Dinge bei denjenigen, die bewusst Einfluss empfangen und sich über das Woher und Warum keine Gedanken machen. Ein grosser Dichter zum Beispiel erkennt, dass das, was er schreibt, nicht aus seinem Wissen, aus eigenem Geist und eigener Psyche stammen kann. Er öffnet sich den jenseitigen Kräften, ohne eigene Gedanken zu mobilisieren, lässt sich treiben und gerät in eine Passivität in allen Lebenslagen, die nicht nur dem für seine Dichtung zuständigen Helfer aus dem Jenseits, sondern auch anderen Geistwesen Tür und Tor öffnet. Besessenheit in mancher Form kann dann die Folge sein.
Mancher mag dadurch grösseren Künstlern - ich meine das aus irdischer Sicht - die Möglichkeit geben, sich zu manifestieren, oft aber sind es Geistwesen, die, der Schwäche des menschlichen Wesens Rechnung tragend oder die Güte und Weichheit nützend, sich der Seele und des Geistes - ich meine damit die geistige Tätigkeit - bemächtigen und Sucht oder Depression in mannigfacher Form bewirken.
V 14.7f
Anders lagen die Dinge z.B. bei Schumann. Er hatte gute Helfer und schuf bleibende Werke für die Menschheit. Aber es war in keiner Übereinstimmung mit seiner irdischen Leistungsfähigkeit. Nach verhältnismässig kurzer Zeit war er verbraucht und verlor die Fähigkeit, sich guten Kräften zu öffnen. Sein Gehirn versagte den Dienst, sodass sich seine guten Mittler zurückzogen.
Er aber war willens und voll Tatendrang, wollte sein Versagen nicht zugeben und den Schlusspunkt nicht erkennen. Die Umwelt hätte es übel vermerkt, hätte er sich von seiner schöpferischen Tätigkeit entfernt. Aber nun war er nur noch für mindere Kräfte zugänglich, d.h. nur solche gaben seinem Drängen nach und erfüllten seine Seele mit schwerer Last. Was sie ihm mitteilen und übermitteln wollten, war er nicht mehr fähig, richtig zu verstehen. Verwirrung des Geistes entstand, wie die Menschen feststellen mussten, und Besessenheit war sein Ende.
V 126.2ff
Geistige Störungen haben stets einen bestimmten Ausgangspunkt. Ein solcher kann im materiellen Bereich liegen, aber auch rein auf geistiger Ebene.
Es gibt Örtlichkeiten, an denen geistige Kräfte aus bestimmten Gründen festhalten, sich daran klammern in der Meinung, noch dort leben zu können. Sie beunruhigen die Menschen der Umgebung, sind unglücklich oder böse, weil sie von diesen nicht akzeptiert werden. Und ist nun ein Mensch aufnahmebereit oder wie man zu sagen pflegt entsprechend medial, dann kann es geschehen, dass ein solches Wesen sich an ihn klammert und Besessenheit verursacht.
Hat man einen solchen Sachverhalt annähernd konkretisieren können, dann kann mit unserer Hilfe bei den fremden Wesen Ordnung gemacht werden.
V 159.3
Die Motive solcher Besitzergreifung könnt ihr nicht erkennen; die Ursache aber, warum es dazu kommen konnte, liegt im psychischen Versagen des Befallenen und euer Einschreiten muss in erster Linie darauf gerichtet sein, die Fehleinstellung des Patienten zu beheben, sein Selbstvertrauen zu stärken, damit er die Kraft zur Abwehr findet und selbst an seiner Befreiung mitarbeitet.
2.2 ORGANISCHE STÖRUNGEN
V 50.2f
Was aber daraus noch abgeleitet werden kann, ist die Tatsache, dass Besessenheit nicht nur durch ein Fehlverhalten des Betroffenen hervorgerufen werden muss, sondern dass es auch andere Ursachen dafür geben kann.
Das Mädchen hat eine bedeutende Schädigung bei der Geburt erfahren und ist mit einem äusserst verunstalteten Gesicht und Blindheit auf einem Auge behaftet. Bei solchen armen Wesen finden böse und negative Kräfte leichter Eingang als bei normalen, gesunden Individuen.
Ganz selten tritt auch das Gegenteil ein, dass nämlich körperlich behinderte Menschen von guten Geistern ergriffen werden; meist nur dann, wenn sie sich trotz ihrer Behinderung nur dem guten Geistigen öffnen. Solche Menschen sind dann zur Verwunderung der Umwelt glücklicher als gesunde und körperlich normal gestaltete. Bei unserem Mädchen haben die Störenfriede wohl noch ab und zu versucht, wieder einzudringen, aber mit vereinten Kräften konnte es verhindert werden.
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-IV
I 60.3, 162.5, 163.1, 164.2, 200.2f, 205.1f / II 160.5, 164.3ff / IV 38.2f, 73.4ff, 85.1ff, 145.6ff, 155.3 / V 14.7f, 22.1ff, 50.2f, 126.2ff, 159.3 / VI 21.2f, 52.4, 75.3ff
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
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VI 20.4f ergänzt
VI 75.2 ergänzt
C. VERLAUF
1. VERSCHIEDENE FORMEN UND ARTEN DER BESESSENHEIT
IV 97.2
Ich habe davon gesprochen, dass es Besessenheit in allen Graden gibt, wobei eine nicht ausdrücklich störende Belastung durch fremde Geistwesen als solche nur schwer erkannt wird. Wir haben auch schon gehört, dass sehr viel mehr Menschen unter solchem Einfluss stehen, ohne es zu ahnen, als man schlechthin annehmen möchte.
IV 109.4ff
Viel schlimmer aber noch sind die Schädigungen, wenn aus für den irdischen Menschen unerforschlichen Gründen durch ein Sichnichtwehrenkönnen Besessenheit entsteht.
Menschen, die in ihrer seelischen Verfassung geschwächt, organisch ohne Kraft und in Unkenntnis der geistigen Zusammenhänge fremden Einflüssen zugänglich sind, können in allen Graden Belastungen erfahren, in ihrer freien Willensäusserung behindert werden, so dass sie, wie man sagen könnte, nicht mehr sie selbst sind.
Da die Ursachen in einer seelischen Schwäche und einem Mangel an Widerstandskraft zu ruhen scheinen, ist man dazu verleitet oder nimmt als selbstverständlich an, dass jede daraus resultierende Fehlhaltung dem eigenen Geistwesen zuzuschreiben ist und kommt gar nicht auf den Gedanken, dass auch ausserirdische Einflüsse am Werk sein könnten.
Vorläufig gibt es ja für den Neurologen und Psychiater überhaupt keine andere Erklärung, als dass der menschliche Geist allein für alles, was er tut und unterlässt verantwortlich ist.
Solange es sich nur um minimale Störungen, also etwa um die Belastung durch gute und gutmütige, aber noch irrende Geistwesen handelt, kann durch Stärkung des Willens, durch Zuspruch und Erhöhung der Körperkräfte eine Heilung, die aber richtig Befreiung heissen müsste, erreicht werden.
Ein sehr grosser Teil aller Depressionen, Gedächtnisstörungen und Fehlhaltungen durch Minderwertigkeitsgefühle ist darauf zurückzuführen.
Es ist aber gar nicht wichtig, dass der Arzt in solchen Fällen die Störung von Geistwesen annimmt oder unterstellt. Negative Gedanken sind es immer, die der Patient zum Ausdruck bringt. Gegen diese zu kämpfen, heisst auch die fremden Eindringlinge abweisen und verdrängen.
Ich kann mich aus meinen irdischen Erfahrungen mancher Fälle erinnern, bei denen ich das Verhalten des Patienten mit seinem ihm grundlegend eigenen Wesen oder seiner Wesensart einfach nicht in Einklang bringen konnte. Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiss, wäre ich in der Lage gewesen, in weit kürzerer Zeit und gründlicher zu helfen.
IV 111.5f
Mag es in manchen Fällen gleichbedeutend sein mit Hemmungslosigkeit und Missachtung der für alle Menschen naturgemäss geltenden Lebensregeln, in den meisten Fällen muss angenommen werden, dass fremde Geistwesen sich des ihnen nicht gehörenden materiellen Körpers bemächtigt haben und durch das Gehirn des meist in Unwissenheit sich bereitwillig fügenden Menschen ihre Gedanken zur Geltung bringen oder ihre Absichten verwirklichen wollen. Ich sagte schon an anderer Stelle, dass es Besessenheit - und um eine solche kann es sich in diesen Fällen nur handeln - in allen Graden, von göttlich begnadet bis zum finstersten und bösesten Mutwillen und Verbrechen geben kann und gibt, weil eben auch im Jenseits Gesetze herrschen und demgemäss damit gerechnet werden muss, dass diese auch übertreten werden.
IV 113.5ff
In allen anderen Fällen bedeutet es seelische Belastung in allen Graden, da das Geistwesen sehr bald zur Überzeugung und Erkenntnis kommt, dass es wohl den Willen des Menschen, der ihm hörig geworden ist beeinflussen oder ausschalten, dass es aber selbst an irdischen Genüssen und Lebensäusserungen nicht teilhaben kann.
Ein einsichtsvolles Geistwesen wird nach Erkennen seines Irrtums von dem materiellen Körper lassen und seinen rechten Weg in anderer Richtung suchen. Ein anderes, nicht einsichtsvolles Wesen versucht sein Glück bei einem anderen und stört so lange die armen Menschenkinder, bis ein energischer Eingriff von aussen seinem Treiben ein Ende bereitet.
IV 175.2ff
Mein Bestreben geht dahin, einen möglichst weiten Überblick über die verschiedenen Arten und Formen der Besessenheit zu geben, damit eine Methode gefunden werden kann, die in jedem Fall eine zweckmässige Behandlung finden lässt.
Ich sagte schon, dass massgebend zur Beurteilung nicht nur der Charakter und das Wesen des Patienten sind, sondern auch die Art und Weise, also die geistige Reife des störenden Geistwesens. Das Wesen des Patienten zu erforschen und kennenzulernen, den Grad seiner Intelligenz festzustellen ist nicht so schwierig wie das Erkennen und Bewerten des ausserirdischen Einflusses. Menschen, die im allgemeinen und vor Auftreten einer geistigen Belastung sich friedfertig und gütig zeigten und dann ins Gegenteil verfielen, sind anders zu behandeln als solche, die aus einer gleichgültigen und passiven Haltung plötzlich zu hektischer Aktivität getrieben sind.
Menschen, die robust und kraftvoll durch unrechte Befassung mit Spiritismus sich aus eigenem Antrieb den jenseitigen Einflüssen ausgeliefert haben, müssen anders geleitet werden als solche, die aus Willensschwäche sich nicht dagegen zur Wehr setzen konnten.
Noch anders ist es bei Menschen, die durch körperliche Leiden selbst Zuflucht in anderen Sphären gesucht haben und - wie ich schon dargelegt habe - zum Beispiel religiösem Wahn verfallen sind. Immer wird dabei vor allem zu beachten sein, wie lange der veränderte Zustand schon dauert und ob dem belasteten Menschenkind die Kraft zugetraut werden kann, sich selbst zu befreien.
Die grossen Männer der Wissenschaft müssten endlich ihren Standpunkt ändern und zugeben, was ihnen ja insgeheim schon lange klar und einleuchtend erscheint. Sie würden ihren Mitmenschen mehr nützen, wenn sie sich entschliessen könnten, ihnen klar vor Augen zu führen, wie sie von Kräften umgeben sein können, deren Einflüssen sie sich entweder entziehen oder - sind es positive - sie gebrauchen könnten.
Solange der Mensch nicht erfährt, gegen welche Irrtümer er sich auflehnen soll, so lange wird er sie gar nicht als solche erkennen.
Es kommt ja nach Auffassung der Parapsychologen alles aus ihm selbst, und das muss doch richtig sein, zumindest muss es seiner Meinung nach seiner Persönlichkeit adäquat sein.
VI 70.5f
Das Geistwesen und die Seele des Behinderten bleiben davon wohl unberührt, sie sind in ihrer Existenz unantastbar und unzerstörbar, aber je nach der Stärke, der Intensität des Einflusses werden sie verdrängt und mehr oder weniger ausgeschaltet, so lange bis der fremde Eindringling erkennt, dass er fehl am Platz, sich mit dem Körper des Menschen nicht identifizieren kann. Es fehlt ihm eben das Lebensband, das Seele und Geist mit dem Körper verbindet. In allen Graden, von harmlos bis zerstörend können solche Verbindungen zu bewerten sein.
2. CHARAKTERÄNDERUNGEN; ERLEBEN FÜR DEN BETROFFENEN
I 163.1ff
Daher kommt es, dass man an Menschen, die sich mit Spiritismus in unrichtiger und unerlaubter Weise befassen, mannigfache Veränderungen feststellen kann. Sie sind dann besessen von einem fremden Geistwesen, und die Lebensäusserungen passen sich in vieler Hinsicht diesem an und erzeugen Entfremdung, Veränderung der charakterlichen Anlagen und so weiter.
Veränderung ist wohl nicht ganz die richtige Bezeichnung, denn der eigene Charakter ist nach wie vor unverändert, aber verdrängt durch einen fremden. Das kann vorübergehend sein, wenn der Geist einsieht, dass er fehl am Platz ist oder der Mensch doch die Kraft aufbringt, sich von ihm durch Vernunft und Kraft seiner eigenen Seele zu befreien.
Solche Besessenheiten können harmlos und weniger gefährlich sein, und der Mensch darf von Glück reden, dass er so davongekommen ist. Wie oft hört man aber, dass sich in spiritistischen Sitzungen Verbrecher melden, die nicht Ruhe finden können, Menschen, die durch Selbstmord endeten und deshalb so lange im Jeneits leiden müssen, bis der Zeitpunkt ihres natürlichen und gesetzmässigen Lebensendes gekommen ist. Sie wollen alle im irdischen Leben sein, um entweder aus Verzweiflung und Not herauszufinden oder ihre bösen Veranlagungen und Fehler weiter austoben zu lassen.
II 165.3
Der Mensch, der von einem fremden Geistwesen in zerstörender rücksichtsloser Weise besessen ist zeigt Lebensäusserungen, die dem normalen, gesunden Menschen fremd sind oder über das normale Mass hinausgehen. Im allgemeinen kennt der gesunde Mensch, ich möchte sagen jeder Mensch, die Grenzen einer normalen Lebensführung und ist von Natur aus bestrebt, die Grenzen zu wahren und seinen Fortschritt zu fördern. Ganz unbewusst und im Innersten verborgen liegt dieses Streben und ist jedem Individuum angeboren.
VI 71.2
Und wie nimmt es der Mensch auf, wie erscheint es ihm in seiner Vorstellung. Abgesehen von plötzlichen Überfällen, möchte ich sagen, von bösesten Kräften, empfindet es der Mensch als eine ihm selbst eigene Kraft, da ja der fremde Geist sich seines Gehirns, seines Denkapparates bemächtigt hat. Je nach der Intensität stellt er zwar fest, dass er Dinge tut oder sagt, die er gar nicht tun oder sagen wollte, weiss aber nicht, dass sein eigener Wille ausgeschaltet ist. Er lässt sich also widerstandslos gehen solange, bis er feststellen muss, dass die Umgebung Anstoss nimmt an seinem Verhalten.
VI 72.2
Wie schon einmal gesagt, können die von solchen Störungen belasteten Menschen den wahren Sachverhalt selten richtig und vollkommen schildern, sie können nur schwer die eigenen Gedanken von fremden trennen, aber vor allem spielt auch die Phantasie eine Rolle bei der Beurteilung ihres Zustandes.
VI 76.2f
Es wird deshalb nicht schwerfallen, festzustellen und zu erkennen, dass ein höherem Bewusstsein angehörender Geist sich nicht mehrfach manifestiert, sondern sich stets nur über ein und dasselbe Medium kundtut.
Und ich wiederhole noch einmal: Ein ernstzunehmendes Geistwesen gibt gerne gute Ratschläge, wird aber niemals Befehle erteilen bzw. Zwang ausüben; es ist daher auch sinnlos, danach zu fragen, was man tun soll.
3. SUCHT UND VERBRECHEN
I 71.3
Ein Mensch, der einer Besessenheit verfallen ist, wird auf Befragen oder oft schon von selbst erklären, er habe es ja gar nicht tun wollen, was ihm zur Last gelegt wird; er habe es einfach tun müssen und sich nicht dagegen wehren können. Sehr viele Süchte und Verbrechen kommen auf diese Weise zustande und es ist ganz verkehrt, einen Menschen wegen eines solchen Verbrechens zu bestrafen, da er nur sehr krank im irdischen Sinn, nicht aber verdorben und schlecht ist.
I 163.1
Der Geist wird dadurch bereitwillig aufgenommen, und ist er einer, der noch nicht mit voller Überzeugung in den jenseitigen Regionen lebt, so wird er bemüht sein, in der materiellen Welt zu bleiben. Das kann er aber nur, wenn er einen Körper hat und dessen Organismus zur Lebensäusserung benutzen kann. Er sucht sich daher einen Menschen, der sich seinem Eindringen nicht widersetzt oder aus Schwäche und Unkenntnis nicht widersetzen kann und ergreift von ihm Besitz.
VI 51.4ff
Sucht wird, wie ich schon sagte, nicht vom Menschen selbst erzeugt.
In diesen Fällen sind es nicht nur die negativen Kräfte aus dem geistigen Bereich, die unsere Wünsche und Begierden ins Unermessliche steigern können, sondern Geistwesen, die ihre Gewohnheiten noch im Irdischen fortsetzen wollen und sich dazu an diejenigen hängen, die ihnen im Leben am nächsten standen, oder selbst eine Neigung zu solchem Genuss erkennen lassen und sei es auch nur in massvollen Grenzen.
Auch das besessenmachende Geistwesen muss nicht das Übermass wollen, es erkennt nur immer wieder, dass der irdische Mensch ihm, wenn er noch so intensiv von ihm Besitz ergreift, den Genuss nicht bieten kann.
Er versucht es aber immer wieder, ist unbefriedigt und erzeugt dadurch im lebenden Menschen grösstes Unbehagen.
VI 52.5ff
Menschen, die in solcher Weise besessen oder missbraucht sind, bedürfen unseres Verständnisses und unserer Hilfe ebenso wie jeder andere, der Befreiung von solcher Last sucht.
Es wird aber nicht immer leicht sein, zu erkennen, ob eine Betreuung als gerechtfertigt angenommen werden darf oder nicht, und es muss sehr darauf geachtet werden, dass die Betroffenen keine Förderung ihrer Sucht von irgendeiner Seite erfahren.
Drogensucht ist ein viel ernsteres Kapitel. Dabei ist zu bedenken, dass Drogen eine Wirkung auf die Organe in weit höherem Mass haben als z. B. Alkohol oder Nikotin. Drogensüchtige gehören daher unter ärztliche Kontrolle und Führung.
Freilich muss ebenso davon ausgegangen werden, dass es sich auch dabei um Besessenheit handelt, und muss auch bei den zuständigen Ärzten die Erkenntnis reifen, dass rein animistische Beurteilung nicht zum Ziel führen kann.
4. BESESSENHEIT BEI KINDERN
VI 35.1ff
Geistwesen von niedrigerem Niveau glauben, das Recht zu besitzen, ein kaum erst inkarniertes Wesen verdrängen und sich des fremden Gehirnes bemächtigen zu dürfen. Solche Besessenheit bewirkt dann in erster Linie Unruhe und Belastung für die Umgebung.
Wohl kann eine solche Störung sich oftmals von selbst lösen, besser gesagt dadurch, dass das störende Wesen selbst erkennt, dass es mit einem noch weitgehend kraftlosen Menschen für seine Absichten keine Befriedigung findet. Bleibt es aber an dem wehrlosen Kind hängen und behindert die normale, menschlich-irdische Entwicklung, dann ist die Diagnose der Ärzte der animistischen Einstellung entsprechend. Eine solche Diagnose ist oft zum Teil richtig, vor allem deshalb, weil ein unausgereiftes Hirn sich den Einflüssen ohne Kritik hingibt, nicht weiss, dass es von einem ihm nicht adäquaten Weg beherrscht ist und wie das Vorbild der Mutter annimmt und gut und böse nicht unterscheiden kann.
Oft hört man die Umgebung sagen, das Kind kann so lieb sein, aber plötzlich in einen Zustand oder ein Verhalten geraten, für das es keine Erklärung gibt. Es fehlen dem Kind meist noch die Vergleiche und die Einsicht in die Realität.
VI 110.6ff
In diesem Zusammenhang will ich auch zu überlegen geben, dass Besessenheit sich auch im Kindesalter zeigt, und vielerlei abwegige Verhaltensweisen bei Kindern und Jugendlichen fremden Kräften zuzuschreiben sind und nicht als Charakterschwächen gewertet werden dürfen.
Das Bedürfnis Geld zu besitzen, um sich bestimmte Wünsche erfüllen zu können, ist der normale Drang im Menschen, übernommen und gepflegt von den Vorbildern in der Umgebung.
Sobald aber der Wunsch und das Streben nach Geld und Gut die nach menschlichem Ermessen und den Normen der Zivilisation gesetzten Grenzen übersteigt, darf zur Rechtfertigung eines solchen Verhaltens die Einwirkung fremder Kräfte angenommen werden. Gerade bei Kindern ist es vorteilhaft, diese Einstellung zu suchen und nicht bestrebt zu sein, durch Strafe und strenge Erziehung Abhilfe schaffen zu wollen.
Kinder fühlen oft deutlich den fremden Einfluss, haben aber nicht den Mut, davon zu sprechen oder halten es selbst für ihre eigenen Absichten und sich allein dafür verantwortlich.
Ein prägnantes Beispiel konnte vor mehreren Jahren durch unsere Hände gehen. Ein zehnjähriges Mädchen hatte - wie man sagt - die Gewohnheit, wenn es von der Schule heimkam, wie ein alter Mann mit schweren Schritten und tiefer Stimme durch die Räume zu trampeln. Es wirkte schier unerträglich auf die Umgebung und war mit dem Wesen des Kindes, das sehr intelligent, liebevoll und fröhlich war, nicht in Einklang zu bringen. Es half kein Zureden noch Strafe, es hiess einfach „ich kann nicht anders“. In ihrer Verzweiflung - es wurde Geisteskrankheit angenommen - rief die Mutter meine Grete zu Hilfe. Nach Anhören des Berichtes sagte Grete zu dem Kind nur: „Ich glaube, auf Dir sitzt ein kleines Teuferl, jag es weg.“ Darauf das Mädchen: „Ja, darf ich das?“ Grete antwortete: „Natürlich, das muss Du, sonst wirst Du immer die Strafe dafür ertragen müssen.“ Es war die Umschreibung für Besessenheit, wovon man zu Kindern nicht sprechen kann. Nach 14 Tagen trafen wir uns wieder und erklärte das Kind: „Der alte Mann ist fort, aber das kleine Teuferl ist wohl noch da.“ Nach Angabe der Eltern jedoch nur in Form von ganz normaler Fröhlichkeit und Übermut. Dazu die Tatsache, dass kurz vor Auftreten des Fehlverhaltens der Grossvater gestorben war, der das Kind vor allen anderen ins Herz geschlossen hatte. Er hat erfasst, wer mit dem kleinen Teufel gemeint war und hat sofort von dem Kind gelassen.
5. SCHULMEDIZIN UND BESESSENHEIT
IV 98.2ff
Besessenheit will man nicht wahrhaben, weil in der Konfrontierung mit dem geistigen Bereich eine Gefahr gesehen wird, der man lieber aus dem Weg geht, indem man solche arme Wesen, die den Rahmen der menschlichen Gesellschaft zu sprengen scheinen, absondert und ihrer eigenen Kraft beraubt, damit sie nicht stören und den sie umgebenden Mitmenschen zur Last fallen können. Eine Heilung ist nach Meinung der Ärzte ohnedies ausgeschlossen.
Geisteskrank werden sie genannt und damit als Mitglieder der menschlichen Gesellschaft nicht mehr akzeptiert.
Wie viele Menschen könnten vor diesem grausamen Schicksal bewahrt werden, wollte man den Dingen offen ins Gesicht sehen und - wenn auch im Widerspruch zur herrschenden wissenschaftlichen Auffassung - Versuche anstellen in der Richtung, die vor zweitausend Jahren Christus bereits praktiziert hat!
Er ist Vorbild der gesamten Menschheit, warum nicht auch in diesen Belangen?
VI 22.5f
In ganz krassen Fällen, bei denen das Verhalten eines Menschen seinem im allgemeinen bekannten Wesen weitgehend widerspricht, ist man bereit, von Besessenheit zu sprechen. Man begeht nur den grossen Fehler, dass man diese unter die Geisteskrankheiten einreiht, und damit jede Möglichkeit der Befreiung unmöglich macht.
Die Wechselwirkung zwischen jenseitigen und diesseitigen Kräften muss die Grundlage bilden für alle weiteren Betrachtungen, damit die Menschen lernen, durch richtige Einstellung zu diesen Fragen eine Haltung zu finden, die es ihnen ermöglicht, ihre Wünsche und Offenheit für Nutzung geistiger Kräfte unter Kontrolle zu haben und die Grenzen zu erkennen, die geboten sind in der Befassung und aktiven Betätigung auf diesem Gebiet.
V 53.2
Nowotny fährt selbst fort: Dieser junge Mann hat mit seiner Änderung von heute auf morgen den Beweis geliefert, dass er es nicht selbst war, dass er nicht aus eigenem freien Willen ein ungesundes Leben geführt hat; denn einen Menschen zu ändern, der seinem Wesen nach labil und leicht beeinflussbar einen schlechten Lebenswandel führt, ist sehr schwer und bedarf meist einer langen Zeit der Umerziehung und Fürsorge, wenn überhaupt von einem bleibenden Erfolg die Rede sein kann.
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-IV
I 71.3, 163.2f, 165.3 / VI 97.2, 98.2f, 109.4ff, 111.5, 113.5f, 175.2ff, 176.2f / V 53.2 / VI 22.5, 35.1ff, 51.4ff, 70.5, 71.2, 72.2, 76.2f, 110.6ff
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
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IV 111.5 ist IV 111.5f und IV 113.5f ist IV 113.5ff
VI 70.5 ist VI 70.5f
II 165.3 ergänzt
I 163.1 ergänzt
VI 52.5ff ergänzt
IV 98.2f ist IV 98.2ff
VI 22.5 ist VI 22.5f
D. THERAPIE
1. JENSEITIGE UND IRDISCHE HEILUNGSMETHODEN
I 202.4ff
Wie soll die medizinische Wissenschaft in der Lage sein, die Leiden, die durch solche Besessenheitsgeister verursacht sind, zu heilen? Leiden, die durch die Materie verursacht, in ihr begründet sind, können auch mit materiellen Methoden geheilt werden.
Solche Leiden aber, die ihre Ursache im jenseitigen, aussermateriellen Bereich haben, können nur mit adäquaten Mitteln bekämpft und, ich möchte sagen, besiegt werden. Besiegt ist der richtige Ausdruck dafür, weil gegen den Eindringling gekämpft werden muss. Materielle Mittel und Methoden sind aber sehr ungleiche und ungeeignete Waffen. Sie prallen meist - wenn auch nicht immer - vom Gegner ab und bleiben erfolglos. Nicht immer, weil es auf die Verfassung und Entwicklungsreife des Gegners ankommt, auf den mehr oder weniger guten Willen, der aus ihm spricht. Darum kann in leichteren Fällen und vor allem dann, wenn frühzeitig die seelische Belastung und ihre Ursachen erkannt werden, auch mit der Stärkung des eigenen Willens, mit geeigneter Aufklärung und Ermahnung, ein Erfolg erzielt werden.
I 204.3
Ich sprach davon, dass die medizinische Wissenschaft, also der Arzt, der einen durch unerlaubten Geisterverkehr erkrankten Menschen heilen will, auch mit den ebenbürtigen Waffen oder Kampfmethoden vertraut sein muss. Das heisst also, dass er sich mit dem Jenseits in Verbindung setzen muss und Hilfe von dort erbitten, da er im materiellen Rahmen keine Möglichkeit hat, Mittel und Wege zu finden, die solche Schäden an Seele und Körper zu heilen imstande wären.
IV 162.1ff
Eine strenge und vorsichtige Auslese wird erfolgen müssen in den Kreisen, die sich das Studium der psychischen und geistigen Krankheiten wählen und sich ganz auf diese Sparte konzentrieren wollen. Der Verkehr mit der Geisterwelt wird einen grundlegenden Abschnitt in diesem Bereich der Wissenschaft bilden, bevor in der Praxis die Anwendung meiner Lehren gewagt werden kann. Es ist kein Kinderspiel und Befreiung von Besessenheit keine Tätigkeit, die etwa ausserhalb des medizinischen Bereiches liegt. So wie man erkannt hat, dass man seelisch kranke oder behinderte Menschen einer ärztlichen Behandlung unterziehen kann, so ist es auch mit geistigen Störungen.
Nur dass in diesen Fällen der Arzt nicht durch Medikamente, durch Betäubung oder gar Operation die Heilung herbeizuführen sucht, sondern durch Inanspruchnahme jenseitiger Kräfte Befreiung von Störung und Belastung erreicht.
Immer aber wird dies nur gelingen, wenn die richtige Verbindung oder auch der richtige Mittler, das Medium gefunden ist. Es ist nicht der Arzt allein, der in jedem Fall die Verbindung zu den befreienden und heilenden Kräften aus dem Jenseits selbst besitzen muss. Es werden sich gute Medien in grosser Zahl finden, wenn einmal der Widerstand und die Missachtung diesen Kräften gegenüber abgelegt und überwunden sein werden.
Es ist gewiss nicht wünschenswert, dass medizinisch völlig ungebildete Medien sich geistiger Kräfte bedienen, um sich - wenn auch noch so gut gemeint - als Helfer der Menschheit zu betätigen. sie sollten nur die Brücke sein zu guten Ärzten, nicht aber zu solchen, die geistige Hilfen an die Stelle medizinischen Studiums und ärztlicher Fähigkeit zu setzen bestrebt sind.
2. VORAUSSETZUNG ZUR BEFREIUNG
VI 39.2
Befreiung von Besessenheit setzt voraus, dass der Mensch imstande und willens ist, daran mitzuarbeiten.
Schwere Tobsucht und gefährliche Aggressionen passen nicht in unseren Rahmen. Dass auch sie eine entsprechende Betreuung erfordern, ist selbstverständlich, und wird in dem Mass Eingang finden in Anstalten und Psychiatrien, wie die Ärzteschaft bereit sein wird, von den festgefahrenen Lehren Abstand zu finden und unserem Beispiel zu folgen.
V 43.4f
Einmal muss der Mensch selbst, zumindest in störungsfreien Zeiten, den festen Wunsch haben, sich zu befreien. Seine Umgebung ist verpflichtet, sich mit dem Problem richtig auseinanderzusetzen, den rechten Abstand zu dem Verhalten des Gestörten zu finden und muss wenigstens bemüht sein, selbst mitzuhelfen in der Abwehr. Dies um so mehr dann, wenn die Störung eine so schwere oder bösartige ist, dass der Betroffene im Zeitpunkt der Belastung nicht zurechnungsfähig ist.
So hoffnungslos ein solcher Fall auch aussehen mag, bei rechter Überzeugung von den guten Hilfen aus dem Jenseits und mutvollem Eingreifen in die Ereignisse kann auch in schwersten Fällen Befreiung erreicht werden.
3. UMGEHEN MIT GESTÖRTEN MENSCHEN
V 122.7f
Ärzte und andere Helfer der Menschheit müssen sich dieses Wissen so zu eigen machen, dass der Umgang mit gestörten Wesen ihnen nicht mehr bedeutet als der Verkehr mit den Menschen ihrer Umgebung.
Die Selbstverständlichkeit der Zusammenhänge muss ihnen in Fleisch und Blut übergehen und eine konkrete Auffassung von den möglichen Einflüssen wird ihnen die Sicherheit und Ruhe verleihen, die sie benötigen, um nicht selbst in die Störungen hineingezogen zu werden. Manche werden ohne besondere Übung mit Gleichmut und ohne Hemmungen den schwersten Fällen entgegentreten, andere werden die richtige Einstellung unschwer finden, wenn ihre ärztliche Tätigkeit ihnen Berufung und nicht nur Beruf bedeutet.
VI 105.3ff
Darum behandelt keinen belasteten Menschen als ein negativ entwickeltes Wesen, sondern setzt alle Nächstenliebe und Fürsorge, deren ihr fähig seid ein, um ihn dazu zu veranlassen, den Kampf gegen die Unbill aufzunehmen.
Spricht Freude aus seinem Verhalten, euch in Unsicherheit und Verzweiflung zu sehen, dann dürft ihr annehmen, dass er nur das Werkzeug für mindere Wesen ist und ihm die Urteilskraft dazu genommen ist. In den meisten Fällen wird es gelingen, die Befreiung und Wiederherstellung des Patienten zu erreichen, jedoch darf nicht verschwiegen werden, dass es intensiver und aufopfernder Anstrengung bedarf.
4. BEHANDLUNG MIT MEDIKAMENTEN
IV 174.2ff
Von einer Spaltung des Bewusstseins kann nur insofern die Rede sein, dass der Mensch, der keinen ausreichenden Willen zur Betätigung seiner geistigen Kräfte besitzt, im Zusammenwirken von Geist und Seele gestört ist.
Um das feststellen zu können ist es ebenso notwendig, medikamentöse Behandlung zu unterlassen und sich der Mühe zu unterziehen, durch Gespräch und gutes Vorbild eine Änderung herbeizuführen.
Die Masse von Menschen, die heute infolge von Besessenheit in so verkehrter Weise behandelt, um nicht zu sagen misshandelt wird, könnte ohne grossen Kraftaufwand und ohne Mühe in kürzester Zeit geheilt werden, hätten die damit befassten Ärzte endlich den Mut, sich mit den Methoden der Befreiung von Besessenheit zu befassen.
Allerdings ist die Voraussetzung ein untadeliges Verhalten, Charaktere, die sich vor den Gefahren der Besessenheit sicher und unantastbar fühlen dürfen.
5. PSYCHISCHE BETREUUNG
IV 164.3ff
Anders ist die Lage zu betrachten, wenn es sich um Belastungen handelt, die schon längere Zeit vorliegen und gegen die vielleicht auch medikamentöse Bekämpfung schon Platz gegriffen hat.
In solchen Fällen ist der Patient geschwächt, körperlich und geistig sowie seelisch widerstandslos oder doch unselbständig.
Hier genügt nicht eine Stärkung seiner Willenskraft, sondern bedarf es eines weitgehenden Ersatzes. Mit sehr viel Geduld kann aber auch da Ordnung geschaffen werden, wenn nicht nur die geistige Hilfe die Brücke geschlagen, sondern auch die Umgebung, das Milieu eingesehen hat und erkennt, wo seine Aufgaben liegen.
Ein Mensch zum Beispiel, der jahrelang aus der Gemeinschaft gelöst in geistiger Umnachtung verbracht hat, ausgestossen und abgeschieden - möchte ich sagen - den Kontakt zur Gemeinschaft verloren hat, kann nicht von heute auf morgen wieder eingegliedert werden, wenn auch sein Gehaben und Verhalten kein abnormales mehr zu sein scheint. Ein solches Wesen bedarf einer nachhaltigen psychischen Betreuung und immerwährenden Aufsicht.
6. BESESSENHEITSTHERAPIE DURCH WICKLAND
I 62.2
In Amerika hat man schon vor vielen Jahren herausgefunden, dass die Möglichkeit besteht, durch mediale Behandlung die armen, gequälten Menschen von der Besessenheit zu befreien. Solange diese mediale Wissenschaft aber nicht Eingang gefunden hat und allseits anerkannt wird, kann diese Methode nicht in Anwendung gebracht werden. Nur wenige Auserwählte sind es bisher, die von diesen Zusammenhängen wissen und imstande sind, ihr Wissen zum Nutzen und Heil der Menschheit zu gebrauchen.
7. ELEKTROSCHOCK, ELEKTRIZITÄT
I 61.4f
Bisher hat man es nur als Charakterschwäche, Entartung oder Geisteskrankheit betrachtet und vielfach angenommen, dass solche Leiden, die durch Besessenheit entstehen, wie Süchte aller Art unheilbar sind, oder eben nur kurzfristig gebessert werden können. Ohne zu wissen, worum es geht, haben aber trotzdem manche Methoden und Behandlungsweisen zum Erfolg geführt, weil auch die den Körper in Besitz nehmenden Geistwesen von so einer Behandlung betroffen wurden. So zum Beispiel durch Elektroschock. Die Elektrizität strahlt auch auf ein im fremden Körper befindliches Geistwesen und verursacht ihm ebenfalls einen starken Schock, so dass es gerne das Feld räumt.
II 162.2
Ich habe schon an verschiedenen Stellen darauf hingewiesen, dass es Mittel gibt, um besessen machende Geister auszutreiben und dass neben der Stärkung des eigenen Willens, ich meine den Willen des Besessenen, auch mechanische Einflüsse, wie Elektrizität - Erfolg bringen können.
8. ABWEHR- UND WILLENSSTÄRKUNG
I 80.2
Diesen Menschen, und sie finden sich gar nicht so selten, kann, wie im vorhergehenden Kapitel geschildert, geholfen werden, sie können vollkommen geheilt werden. Handelt es sich um überdurchschnittlich schwache Charaktere, so besteht wohl die Möglichkeit, dass die abnormalen Zustände wiederholt auftreten, doch ist indes verhältnismässig selten. Wir sehen also, dass keineswegs alle Geisteskrankheiten heilbar sind, zumindest nicht auf dem oben geschilderten Weg. Bei leichteren Entartungen genügt oft eine verständnisvolle Behandlung, die darin bestehend soll, einen solcherart kranken oder minderwertigen Menschen in seiner Selbstachtung zu stärken, ihm den Rückweg in die Gesellschaft zu ebnen, ihm Mut und Kraft zu vermitteln, sein Schicksal richtig in die Hand zu nehmen, um so die minderwertigen Einflüsse von aussen abwehren zu können. Was über dieses Thema noch zu sagen ist, wird einem späteren Abschnitt vorbehalten. Ich will mich vorläufig darauf beschränken, einen Überblick in grossen Stil zu geben.
I 61.2f
Das zu erkennen, ist die Aufgabe des Arztes. In allen Graden der Einflüsse muss es möglich sein, einzugreifen und einfach Ordnung zu machen. Ist ein Mensch selbst gesund genug, dass er durch richtige Erziehung und Beratung die Kraft gewinnt, sich selbst zu befreien, dann ist die Aufgabe leicht zu lösen, wenngleich sie oft viel Zeit und Geduld erfordert.
Haben wir aber ein ganz schwaches Wesen vor uns, so kann es geschehen, dass solche Quälgeister vollkommen Besitz von ihm ergreifen und, wie man sagt, es besessen machen.
I 63.5
Es muss auch berücksichtigt werden, dass unsichtbare und unerfassbare Einflüsse fremder Geistwesen möglich sind. Als Schutz dagegen muss aber eine Behandlungsmethode Platz greifen, die imstande ist, den Menschen Mut und Kraft, gegen die Einflüsse aufzutreten, in ausreichendem Masse zu vermitteln.
II 170.3
Ich betone aber nochmals, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass ein auf diese Weise geheilter Mensch abermals von störenden Geistwesen belastet wird. Es sei denn, dass er längere Zeit hindurch auch nach seiner Heilung unter der Aufsicht seines Arztes, der ihn befreit hat, bleibt und seine eigenen Kräfte, seine Seele so gestärkt werden, dass er selbst genügend Abwehr in sich fühlt und gegen unerwünschte Eindringlinge aufbringt.
IV 110.1f
Solange es sich nur um minimale Störungen, also etwa um die Belastung durch gute und gutmütige, aber noch irrende Geistwesen handelt, kann durch Stärkung des Willens, durch Zuspruch und Erhöhung der Körperkräfte eine Heilung, die aber richtig Befreiung heissen müsste, erreicht werden.
Ein sehr grosser Teil aller Depressionen, Gedächtnisstörungen und Fehlhaltungen durch Minderwertigkeitsgefühle ist darauf zurückzuführen.
IV 111.3
Ich habe aber auch darauf hingewiesen, dass in solchen Fällen durch Beeinflussung und Stärkung der eigenen Lebenskraft, durch Erziehung zum Kampf gegen negative Gedanken auch ohne Glauben an ausserirdische Einflüsse Heilung oder Befreiung von seelischer Belastung erreicht werden kann.
IV 141.4
Ich sprach schon an anderer Stelle davon, dass viele solcher undefinierbaren Leiden schon dadurch geheilt oder der Patient davon befreit werden kann, wenn durch geeignete Gespräche die Kräfte geweckt und gestärkt werden, sich gegen alle störenden und negativen Einflüsse zur Wehr zu setzen. Ich sagte auch, dass dazu nicht immer eine ärztliche Behandlung erforderlich ist.
Der Mensch kann sich ohne fremde Hilfe selbst befreien, sicher aber und mit gutem Erfolg durch Verstehen und Bemühen der Umgebung in der gleichen guten Richtung.
Allein das Wissen, dass vieles, was wir im Rahmen der Gemeinschaft erleben, seinen Ursprung im geistigen Bereich ausserhalb von uns hat, wird uns dazu veranlassen, die Verhaltensweisen unserer Mitmenschen objektiver und versöhnlicher zu beurteilen, als wenn wir die Auffassung von der Alleinverantwortlichkeit der menschlichen Persönlichkeit zugrunde legen.
IV 164.1f
In vorhergehenden Abschnitten habe ich über die Befreiung in einzelnen Besessenheitsfällen geschrieben und die Feststellung anfügen dürfen, dass bleibende Gesundheit und normales Verhalten erreicht wurden. Bei diesen Fällen handelte es sich um sehr akute, nur kurze Zeit vor unserem Einschreiten entstandene Störungen. Es war gelungen, die noch nicht verminderten eigenen Kräfte der Betroffenen zu stärken und zu mobilisieren, sodass ein weiteres Eingreifen überflüssig war.
Im Gegenteil waren die Patienten in einer Weise geheilt und umgestimmt, dass der Einfluss der geistigen Hilfe auch in gutem Sinne weiter wirkt und für das weitere Leben richtunggebend sein kann.
9. ÄNDERUNG DES FEHLVERHALTENS
VI 74.5ff
Nicht immer ist es erforderlich, die Befreiung von geistigen Störungen durch Kampf zu erreichen. Es kann eine unrichtige Einstellung zu Fragen des täglichen Lebens die Anziehungskraft gewesen und nach Bereinigung des Fehldenkens die Kommunikation für das fremde Wesen nicht mehr von Interesse sein.
Ich habe in einem früheren Kapitel von dem Mann erzählt, der die Überzeugung gewonnen hatte, dass er alle Menschen heilen könne. Diese Überzeugung war dadurch entstanden, dass er von Medizinmännern in der dritten Welt erfahren hatte. Sein Wunsch, das Gleiche tun zu können, zog ein fremdes Wesen an, das diese Vorstellung ins Extreme steigerte. Nach der Lektüre meiner Schriften erkannte er, dass er „mit beiden Beinen auf dieser Erde bleiben müsse“ (dies seine eigenen Worte); das fremde Wesen entfernte sich und der junge Mann durfte die Psychiatrie verlassen, in die er gebracht worden war.
VI 97.4f
Das Bemühen muss also dahin gehen, den Irrtum zu finden, ihn freimütig einzugestehen oder gelten zu lassen, wenn bessere Einsicht gewonnen und Fehldenken oder -verhalten beseitigt und damit die Grundlage zur Befreiung von festgefahrenen Störungen erreicht werden kann.
Oberstes Gebot bei allem Bemühen um einen belasteten Menschen ist es, ihn eingehend zu unterrichten, dass er selbst, und nur er zu einem Erfolg kommen, dass Hilfe von aussen nur entsprechend seinen eigenen Anstrengungen gewährt werden kann.
Dass er es ohne fremde, und zwar fremde geistige Hilfe nicht schafft, dieses grundlegende Wissen soll ihn zu grösstem Einsatz und Anstrengung motivieren. Er wird dann sein Bemühen als Verpflichtung den guten geistigen Kräften gegenüber empfinden und seine Befreiung als ein göttliches Geschenk.
10. SPRECHEN MIT DEM BESESSENHEITSGEIST
IV 111.4
Anders liegt es bei Fällen, bei denen das eigene Geistwesen völlig verdrängt, von seiner geistigen Betätigung ausgeschaltet ist und die Verhaltensweisen daher der Wesensart des betreffenden Individuums fremd und widersprechend sind.
IV 114.2ff
Man sollte bei Betrachtung dieses Sachverhalts einmal bedenken, dass der fremde Geist imstande ist, sich des materiellen Gehirns eines irdischen Menschen zu bedienen und dass es daher auch möglich sein muss, mit einem solchen Wesen zu sprechen, wie mit dem Menschen, in dem es Wohnstatt genommen hat.
Es ist die einzig richtige Methode, der einzig richtige und mögliche Weg, ihn zu verabschieden und ihm sein unkorrektes Verhalten klarzumachen.
In allen Graden der Besessenheit führt dieser Weg zum Ziel, denn es ist in einem noch so hartnäckigen Fall stets auch die Hilfe ausserirdischer guter Kräfte am Werk und kann bewusst in Anspruch genommen werden.
Oberstes Gebot ist dabei aber stets, dass auch dem störenden und in seinem Irrtum verstrickten Geistwesen geholfen wird, dass es zur Vernunft gebracht wird nach besten Kräften.
Eine radikale Entfernung wird von uns herbeigeführt, wenn alle Anstrengungen von eurer Seite fehlgeschlagen sind. So aber nur in ganz hartnäckigen Fällen.
Dabei ist natürlich auf verschiedene Dinge zu achten. Der Besessene, der sich den störenden Kräften geöffnet hat, muss dazu erzogen oder angehalten werden, selbst mit aller Kraft und unbeugsamem Willen zu seiner Befreiung mitzuarbeiten.
Es ist nämlich auch für uns nicht leicht, gegen den Willen des Besessenen seinen geistigen Parasiten zu beseitigen. Zumindest ist der Erfolg meist nur von kurzer Dauer und wird bei zu geringer Abwehr des eigenen Wesens ein Rückfall kaum zu vermeiden sein.
Besteht die Möglichkeit, die Ursache der geistigen Störung zu finden, so ist es wohl leichter, den richtigen Weg zu ihrer Behebung zu wählen.
IV 121.2ff
Die Störungen sind im Grunde nicht gefährlich, aber wir dürfen keine Pause einschalten, sondern ständig wachen und, wenn nötig, auch kämpfen.
Kämpfen gegen die Störenfriede können auch Sie. Wenn sich Stimmen melden und die Besessenheit zutage tritt, dann stellen Sie sich mitten hinein und reden laut mit den Eindringlingen. Sie müssen Ihr Haus verlassen und für alle Zukunft meiden.
Wählen Sie eine freundliche, aber nicht zu weiche Haltung, damit die Unwissenden nicht den Versuch unternehmen, auf Sie auszuweichen. Die Ablehnung muss sosehr aus Ihrem Innersten kommen, dass die Kontaktnahme ausgeschlossen ist.
11. AUSTREIBUNG
II 162.3
Notwendig ist aber vor allem das Erkennen der Besessenen und der genauen Auswirkungen, die von dem fremden Wesen herkommen und nicht im irdischen Menschen begründet sein können. Es wird wohl bald möglich sein, auf diesem Boden einige Beweise zu erbringen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass man meinen Worten Glauben schenkt. Wenn ein Patient den besten Willen zeigt, auf eine Sucht zu verzichten und unbeeinflusst von irdischen Mitteln keine Gefahr und kein Mittel scheut, um weiter ganz gegen seinen innersten Wunsch sich Verfehlungen und Übertreibungen hinzugeben, die - wie gesagt - zu seinem sonstigen Wesen in krassem Widerspruch stehen, dann ist es sicherlich richtig, die Methoden anzuwenden, die nicht in den Lehrbüchern der Neurologie und Psychiatrie stehen, die aber dorthin gehören, genau wie die Abhandlung über Nervenreflexe und Neurosen.
II 167.1
In krassen Fällen wird es möglich sein, ohne Zuhilfenahme jenseitiger Führer die Lösung zu finden. Nur der Mut muss gefunden werden, den Tatsachen offen ins Antlitz zu sehen und mit geeigneten Mitteln zu begegnen. Nicht mit Medikamenten, Kuren und psychischer Behandlung wird da ein Erfolg zu erwarten sein, sondern nur auf dem Weg der Austreibung. Bevor der Arzt zu diesem Schritt entschlossen sein darf, soll alles versucht werden, was in der Behandlung von Fehlhaltungen zu Gebote steht, wenn diese aus dem Individuum selbst herrühren. Aber nur in Güte und grossem Einfühlungsvermögen, immer geleitet von dem Gedanken, dass harte Worte zu Unrecht treffen können, wenn fremde Einflüsse vorliegen sollten. Haben alle Mittel nicht zum Ziel geführt oder ist Rückfälligkeit eingetreten, ohne dass der Mensch sich erklären kann, wie solches geschehen konnte, dann bleibt nur noch der Weg zum jenseitigen Bereich und seinen helfenden Geistern.
II 170.2
Wir wollen heute davon sprechen, wie wir es bewerkstelligen können, dass das, was ich in meinen letzten Abschnitten sagte bewiesen und verwirklicht wird. Ich werde den Weg weisen, ohne vorher darüber im einzelnen zu diskutieren. Es wird uns ein Fall zugebracht werden von einem ernsthaften Forscher, und er wird mit meiner Hilfe eine regelrechte Austreibung vornehmen und danach feststellen können, dass der Patient geheilt ist.
12. ERLEBEN DER BEFREIUNG
VI 107.6ff
Menschen, die von geistigen Kräften belastet sind, erkennen oft nicht nur verstandesmässig, dass fremde Kräfte sie behindern und stellen die Befreiung rein gedanklich auch fest, sie empfinden oft auch körperlich die Loslösung.
In zwei ähnlich gelagerten Fällen kam dies deutlich zum Ausdruck. Von dem einen haben wir schon im vorhergehenden Band berichtet.
Es war die Frau, die Tag und Nacht nach ihrem Vater weinen musste und im Augenblick der Loslösung ausrief: „Das ist wie ein Felsblock aus mir herausgefallen.“
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-IV
I 34.2, 43.7, 61.2ff, 62.2, 63.5, 202.4f, 204.3 / II 162.2f, 167.1, 170.2f / IV 110.1f, 111.3f, 114.2ff, 121.2ff, 141.4, 162.1ff, 164.1ff, 174.2ff / V 43.3ff, 53.2, 122.7f / VI 39.2, 74.5f, 97.4f, 105.3f, 107.6, 108.2f
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
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I 61.2ff ist I 61.2f
I 202.4f ist I 202.4ff
II 162.2f ist II 162.2 und II 162.3
II 170.2f ist II 170.2 und II 170.3
IV 164.1ff ist IV 164.1f
V 43.3ff ist V 43.4f
VI 74.5f ist VI 74.5ff
VI 105.3f ist VI 105.3ff
VI 107.6 ist VI 107.6ff
IV 111.3f ist IV 111.3 und IV 111.3
I 61.4f ergänzt
IV 164.3ff ergänzt V 53.2?
E. POSITIVE UND NEGATIVE BEEINFLUSSUNG DER MENSCHEN
II 160.2f
Wollen wir die Dinge aber auch von der positiven Seite betrachten. Wie viele grosse Künstler gibt es auf dem Gebiet der Musik, der Malerei und wenn wir wollen auch in der Technik, die kaum nach menschlichem Mass imstande wären, ihre überragenden Leistungen zu vollbringen, wenn nicht hilfreiche Geister sie dazu benützen würden, ihre eigene Schaffenslust zu verwirklichen.
Auch mein Medium Grete ist in solcher Weise von mir besessen, nur mit dem Unterschied, dass ich sehr genau prüfe, wieweit ich ihre Kräfte für mein Werk in Anspruch nehmen darf ohne sie zu belasten und zu hohe Anforderungen an sie zu stellen.
II 161.1
Anders ist es schon bei sehr medial veranlagten Menschen reifer Entwicklungsstufe. Bei ihnen suchen Geistwesen Hilfe, die sie glauben nötig zu haben, weil sie sich einfach nicht mehr zurechtfinden. Nach ihrem Abschied von der materiellen Welt irren sie umher, finden nicht in den jenseitigen Bereich und sind unglücklich, weil sie sich im Irdischen auch nicht bemerkbar machen können und unbeachtet bleiben.
VI 21.3
Nicht immer sind es böse Absichten, Bosheit, Rachsucht oder rein egoistische Motive, die dazu verleiten, auch wohlgemeinte, gute Absichten, Hilfsbereitschaft oder der Wunsch, Versäumtes nachzuholen, können die Triebfeder sein. Wir müssen nun bedenken, dass es so viele Möglichkeiten gibt, dass es schier unmöglich erscheinen muss, eine vollkommene Aufzählung aller Gegebenheiten vorzulegen.
VI 34.6ff
Es gibt geistige Störungen, die schon den Säugling befallen können, ich möchte sagen, im Guten wie im Bösen.
Grosse Geister versuchen schon früh von einem menschlichen Gehirn Besitz zu ergreifen, wenn sie erkennen, dass in dem betreffenden Menschen die Voraussetzungen gegeben sind, die ihm die Möglichkeit zu bieten scheinen, seine Tätigkeit im Irdischen fortzusetzen.
So sind Kinder zu beurteilen, die ohne materiell gebotene Förderung schon in den ersten Lebensjahren unerklärbare Leistungen vollbringen, wie z. B. Mozart und viele andere.
Auch solche Besessenheit bedarf der Pflege und Betreuung, denn auch im Guten wirkende Geistwesen beachten nicht immer die durch das materielle Leben gegebenen Grenzen.
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-IV
II 160.2ff / VI 21.3, 34.6ff
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
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II 160.2ff ist II 160.2f und II 161.1
F. RÜCKFÄLLE:
II 161.4f
Dem irdischen Partner gegenüber gibt es aber Worte und Taten, die den Kummer beheben können, es ist ein - ich möchte sagen - sichtbarer Schmerz. Anders der Kummer eines abgeschiedenen Geistes. Solche mediale Menschen müssen lernen, die verirrten oder noch irrenden Geistwesen Abgeschiedener auf den rechten Weg zu lenken, ihnen durch gute Worte und liebevolles Zureden klarzumachen versuchen, dass sie nun in einem anderen Reich leben und dass sie nichts erreichen können, wenn sie sich weiterhin an sie klammern. Anders ist es mit süchtigen Seelen. Für sie braucht es schon ein energisches Eingreifen, um sie abzuweisen - und nicht selten kehren sie wieder, wenn sie auch schon zum Verlassen des fremden materiellen Körpers gezwungen wurden.
II 170.3
Ich betone aber nochmals, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass ein auf diese Weise geheilter Mensch abermals von störenden Geistwesen belastet wird. Es sei denn, dass er längere Zeit hindurch auch nach seiner Heilung unter der Aufsicht seines Arztes, der ihn befreit hat, bleibt und seine eigenen Kräfte, seine Seele so gestärkt werden, dass er selbst genügend Abwehr in sich fühlt und gegen unerwünschte Eindringlinge aufbringt.
IV 114.8ff
Es ist nämlich auch für uns nicht leicht, gegen den Willen des Besessenen seinen geistigen Parasiten zu beseitigen. Zumindest ist der Erfolg meist nur von kurzer Dauer und wird bei zu geringer Abwehr des eigenen Wesens ein Rückfall kaum zu vermeiden sein.
Besteht die Möglichkeit, die Ursache der geistigen Störung zu finden, so ist es wohl leichter, den richtigen Weg zu ihrer Behebung zu wählen.
Nicht immer ist es daher mit einem einzigen Einschreiten zu bewirken, da wie bei jedem Leiden auch die Ursache beseitigt werden muss, wenn ein dauernder Erfolg erzielt werden soll.
IV 165.1ff
Es ist die Befreiung von Besessenheit nicht von langer Dauer und für immer erzielt, wenn dem Menschenkind nicht die Kraft erhalten wird, die es benötigt, um sich gegen negative Einflüsse zur Wehr zu setzen.
Am eindrucksvollsten zeigt sich dies bei Menschen, die aus eigener Willensschwäche immer wieder von Süchten befallen werden. Alkoholiker werden Menschen, die glauben, mit ihrem Leben nicht fertig zu werden, die Betäubung suchen aus Kummer und Schmerz, aber auch andere, die keinerlei greifbare oder nachweisbare und ihnen selbst bewusste Ursachen aufzuweisen haben.
Das sind meist von jenseitigen Geistwesen, die zum Beispiel in ihrem irdischen Dasein an Alkoholismus gelitten haben, besessene Menschen, die gern davon befreit wären, die Kraft dazu aber nicht finden können.
Sie wissen ja auch nicht, wogegen sie kämpfen müssten, und solange es die Ärzte auch nicht wahrhaben wollen, werden auch diese Menschen immer wieder in die alte triste Lage zurückfallen, wenn sie sich auch vorübergehend befreien konnten.
Zusammenfassend lasst mich daher sagen: Glaubt uns endlich und habt den Mut, mit aller Voreingenommenheit und Ablehnung zu brechen und Ihr werdet es nicht zu bereuen haben. Wir stehen gern zu Diensten.
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-IV
II 161.4, 170.3 / IV 114.8ff, 165.1ff
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
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II 161.4 ist II 161.4f
G. PROPHYLAXE
I 203.2
Sehr oft ist es aber leider der Fall, dass der Betroffene von seiner abwegigen Betätigung, von der Süchtigkeit, in die ihn ohne sein Wissen ein fremdes Geistwesen gestürzt hat, nicht sprechen will, aus Angst oder Scham oder aus Furcht vor Strafe und so weiter. Deshalb muss ich immer wieder betonen: Aufklärung der Menschheit ist wichtiger als alles andere, Warnung vor dem Verderben, in das sie stürzen können.
IV 145.6
Die Stärkung der Willenskraft muss in der Erziehung einen Vorrang geniessen und nicht durch Unterwerfung unter fremden Willen zurückgedrängt werden.
IV 146.2f
So sehr wir bestrebt sind, die irdischen Menschen davor zu bewahren, sich ausserirdischen Einflüssen wahllos auszusetzen, so sind wir auch bestrebt, die im Jenseits befindlichen Geistwesen zur Vernunft zu bringen, wenn sie sich in der Meinung, noch im irdischen Bereich zu sein an ihre Mitmenschen klammern, selbst Hilfe suchend und diese dadurch auf das Schwerste belastend.
Allein aus diesem Grunde wäre es dringend notwendig, die Menschen schon im materiellen Leben vom Werdegang nach ihrem Abschied zu unterrichten. Viel Ungemach und Verzweiflung, ja auch Selbstmorde könnten verhütet werden.
Der irdische Mensch erkennt nicht leicht den störenden Einfluss, besonders dann, wenn er sich nur in einer Depression äussert oder in einer Sucht zum Ausdruck kommt.
IV 174.1
Ein völliges Versagen der geistigen Tätigkeit ist in den meisten Fällen auf organische Schäden im Gehirn und in den Nervenzentren zurückzuführen. Bevor aber mit geisttötenden und -lähmenden Mitteln gearbeitet wird, muss der Versuch unternommen werden, und das in jedem Fall, den Willen des Patienten zu stärken, ihm Mut zum Leben und Glauben an seine eigene Persönlichkeit zu vermitteln. Denn ein Besessener kann durch Stärkung des Willens in die Lage versetzt werden, sich zu befreien.
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-IV
I 203.2 / IV 145.6, 146.2f, 174.1
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H. FALLBEISPIELE
1. Beispiel
V 41.7ff
Eine Frau hatte sich mit Lektüre über Mystik usw. befasst und war seit ungefähr zehn Jahren geistig gestört. Sie hörte Stimmen, anfangs gutartig, dann aber aufdringlich, bösartig und irreführend. Nachdem sie die „Medialen Schriften“ gelesen hatte, erkannte sie ihren Zustand richtig und bat mich um Hilfe. Sie hatte den dringenden Wunsch, sich davon zu befreien, fand aber nicht den richtigen Weg dazu. Bei unserem ersten Gespräch erklärte sie mir, sie habe einen Telepathen. Auf meine Frage, was das sei, erklärte sie, es sei der Kaplan ihrer Gemeinde. Er spreche in ihr, er beschimpfe, quäle und verfolge sie. Sie habe ihn schon zusammengeschrien, er solle sie doch in Ruhe lassen, aber er habe ihr nur den Rat gegeben, zu einem Psychiater zu gehen. Sie war schon seit einigen Jahren in Behandlung, doch konnte der Arzt - wie er mir selbst erklärte - sie nur ein wenig mit Medikamenten beruhigen.
Ich erklärte ihr, dass sie sich in einem grossen Irrtum befände, denn der Herr Kaplan, der ja noch lebte, hätte es nicht nötig, aus seinem Körper heraus- und in ihren hineinzukriechen. Es könne sich nur um ein Geistwesen handeln, das dem Herrn Kaplan eins auswischen will und sie dazu benützt.
Das leuchtete ihr ein, aber sie argumentierte „Was soll ich denn tun? Ich bin doch geisteskrank und eben so medial.“
Ich erwiderte: Sie sind keineswegs geisteskrank, sondern nur gestört. - Ihr Gehirn arbeitet völlig normal, und Medialität ist keine Auszeichnung, als das sie es empfinden, sondern entweder eine grosse Aufgabe - wie ich es für mich empfinde - oder aber die Basis für schwere und schwerste Belastungen.
Wenn Sie wirklich den Wunsch und Willen haben, sich zu befreien, dann müssen Sie auf Ihre Medialität verzichten. Sie dürfen, sobald Sie die Belastung wieder auf sich zukommen fühlen, überhaupt nicht hinhören, sondern sofort denken oder auch laut sagen: „Ich will nicht hören, ich will nichts wissen, lasst mich allein und geht mit Nowotny.“ Auf keinen Fall dürfen Sie abwarten, was kommt, um eine Antwort zu geben.
In dieser Einstellung bestärkte ich sie noch in einem zweiten Gespräch, und sie bestätigte mir, dass sie es schon ein paarmal mit Erfolg angewandt habe.
Unser drittes Treffen begann mit den Worten: „Sie können sich nicht vorstellen, wie wunderbar es ist, befreit zu sein“. Sie erschien mir wie ein anderer Mensch, ausgeglichen und ruhig. Sie blieb aber trotzdem in psychiatrischer Betreuung und in Verbindung mit mir. Abgesehen von geringfügigen Störungen, die wir in gemeinsamem Bemühen rasch wieder beheben konnten, ist sie nun seit nahezu fünf Jahren ein fröhlicher, gesunder und sehr glücklicher Mensch.
2. Beispiel
V 47.4f
Im Juli 1972 hiess es „…Christel geht es längere Perioden gut, dann aber kommen immer wieder schwere Anfälle dazwischen… „Bei meinem Besuch im Oktober 1972 schrieb Nowotny: “…Ihr gutes Töchterlein ist in weitem Mass gebessert, trotzdem aber noch nicht in dem Mass, wie es erreicht werden kann. Organische Veränderungen sind nur in ganz geringem Umfang zu verzeichnen und niemals die wahre Ursache für Anfälle. Eine Schwächung ist aber vorhanden, die den Angriffen von aussen den geeigneten Widerstand unmöglich macht. Es muss aber nicht mehr in der bisherigen Intensität zu solchen Ausnahme-Zuständen kommen. Sie selbst werden aus unserer Arbeit ersehen, wie Sie die seelische Kraft und die geistige Stärke in dem Kind festigen können, so dass es in Kürze erfassen wird, wie es gegen die unerlaubten Angriffe Selbstwehr üben kann. Da wir schon einen Teil, und zwar einen wesentlichen behoben haben, bedarf es nur noch geringer Mühe, um der restlichen Aggression den Garaus zu machen.
3. Beispiel
V 145.6ff
Einen solchen Fall konnten wir aber vor einigen Jahren schon verzeichnen: Eine Lehrerin hatte in ihrer Klasse schon seit drei Jahren einen Jungen, der beim besten Willen und wenn er sich noch so sehr bemühte, nicht still sitzen konnte, an einem übermässigen Mangel an Konzentration litt und von seinen Mitschülern gefürchtet und gemieden war.
Die Lehrerin hatte meine Schriften gelesen und kam auf den Gedanken, dass der Junge, den sie trotz allem ins Herz geschlossen hatte und den sie für ausreichend intelligent hielt, etwa besessen sei. Sie richtete ihre Gedanken auf mich und bat um Hilfe. Als sie tags darauf in die Klasse kam, traute sie ihren Augen nicht. Der Junge sass still und aufmerksam in seiner Bank, arbeitete ruhig und konzentriert, war mit einem Wort völlig normal. Später befragt, wieso er auf einmal so verändert sei, antwortete er nur: „Ich habe es ja immer wollen, aber ich konnte einfach nicht.“ Ich hatte geholfen und ihn von der Last befreit, er bedurfte von da ab keines strengen Wortes mehr. Mit Liebe und Zärtlichkeit konnte die Mutter - wie sie sagte - auf einmal alles erreichen, was vorher einfach unmöglich war.
Und es war noch ein Kind dieser Lehrerin anvertraut. Eines Tages kam der erste Junge freudestrahlend nach Hause: „Jetzt ist mein Freund genauso brav wie ich; er hat es ja auch immer sein wollen.“ Es ist nicht wichtig und notwendig zu wissen, wer der störende Geist war, wenn man einen Menschen befreit hat. Ich möchte sa-gen, es ist fast besser, es nicht zu wissen, damit nicht Hass- und Rachegefühle erzeugt werden gegen Wesen, die im irdischen Bereich noch Anverwandte oder Freunde haben. Nicht selten werden Vorwürfe gegen diese gerichtet, als ob durch sie der Zusammenhang hergestellt worden wäre.
4. Beispiel
VI 80.3f
Wir haben schon einen solchen Fall besprochen, wo eine Frau durch die Befassung mit Mystik und verschiedener geistiger Literatur die Verbindung zu einem Geistwesen erhielt, das sich als Mutter Gottes ausgab, ihr befahl, eine Kapelle zu errichten, und die nach Erfüllung des Auftrags und nach Streit mit der Umgebung, die sie deshalb angegriffen hatte, im Irrenhaus landete. Sie geriet wohl dann selbst in Zweifel, ob dies ein wahrhaft göttlicher Auftrag gewesen sei und schrieb danach an meine Grete: „Lieber Gott, warum hast du mich so betrogen? Ich habe doch nur nach der Wahrheit gesucht.“
Wie wichtig es aber in solchen Fällen ist, die irregeführten Menschen über die wahren Zusammenhänge aufzuklären, geht daraus hervor, dass diese Frau trotz der negativen Erfahrung nicht davon lassen konnte, weiter zu forschen und ein Jahr später erklärte, dass sie nun mit Jesus verbunden sei, seine Stimme höre und sich das nun von keinem Menschen mehr nehmen lasse.
5. Beispiel
VI 112.2ff
Aus der Frage des Kindes, ob es wegjagen dürfe, kann entnommen werden, dass auch Kinder es wohl wissen, wenn sie unter fremdem Einfluss stehen, sich aber nicht getrauen, es zum Ausdruck zu bringen entweder aus Angst vor der Umgebung oder in der Annahme, dass aussergewöhnliche Kraft sie zwinge, der sie sich nicht widersetzen dürfen.
In ähnlicher Weise reagierte ein dreizehnjähriger Junge, in seinem Wesen zart und liebevoll, folgsam und intelligent. Sein Vater war von schwerer Besessenheit befallen in die psychiatrische Klinik eingewiesen worden; der Junge wurde von den Grosseltern aufgenommen. Eines Tages lief er, von der Schule heimgekehrt, direkt in die Küche und rief: „Oma, ich brauche ein Küchenmesser!“ Auf die Frage, wozu: „Ich muss euch alle umbringen!“ Man brachte ihn zum Psychiater, der Grete zuzog. Nachdem der Grossvater wie oben berichtet hatte, blieb Grete mit dem Jungen allein, nahm ihn in den Arm und sagte: „Ich weiss genau, dass Du das nicht selber bist.“ Voll Entsetzen schlug der Junge die Hände vors Gesicht: „Komme ich nun auch in die Anstalt?“ Grete beruhigte, es bleibe ihr Geheimnis, aber sie wollten gemeinsam dagegen kämpfen. Sie kenne einen guten Arzt, der, wenn sie an ihn denke, ihr gute Gedanken schicke.
Auf die Frage des Knaben, wie er heisse, erwiderte sie, das sei nicht wichtig, er solle ihn nur lieber Onkel Doktor rufen, wenn er Hilfe brauche. Ich war dabei und schaffte unverzüglich Ordnung, sodass eine weitere Hilfeleistung nicht mehr nötig war.
Die Ursache lag in diesem Fall nicht in dem Jungen selbst, sondern bei dem Geistwesen, das seine bösen Absichten durch den Vater nicht ausführen konnte und bei dem Jungen Eingang fand, der über den Verlust des Vaters traurig war.
Ein Hinweis darauf, wie wichtig es ist, bedrückende Gedanken und Ereignisse nach besten Kräften von Kindern fern zu halten, ihr Selbstvertrauen zu stärken und sie im Kampf gegen böse, traurige und negative Gedanken anzuleiten.
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V 47.4 ist V 47.4f