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EPILEPSIE

EPILEPSIE

III 32.5ff
Gehirnkrankheiten sind Leiden, die durch körperliche Minder­wertigkeit, Unterent­wick­lung oder Fehlent­wicklung von Organen, insbesondere des Ge­hirns, entstehen.
Dazu gehört in erster Linie die Epilepsie, eine Krank­heit, deren Symptome eindeu­tig erkennbar in jedem Fall ungefähr dieselben sind und die jeder Nervenarzt und Psychiater genau kennt. Die Anfälle, die mit diesem Leiden zusammenhängen, kommen ganz unvorher­gese­hen und ohne einen sichtbaren oder greif­baren Anlass. Sie lassen sich daher auch so lange nicht vermeiden, solange nicht im Zustand eines Anfalles ein Arzt zu­gezogen wird. Da nach Aufhören der krankhaften Erscheinungen der Pa­tient sich wieder einiger­massen ungehemmt bewegen und betätigen kann, fällt das Bedürfnis, sich einer ärztlichen Behandlung zu unter­ziehen in den meisten Fällen weg. Nur dort, wo die Umgebung unter diesen Erschütterungen - denn als solche muss man die krank­haften Erscheinungen be­zeichnen - zu leiden hat, sie miterleben und hilflos anse­hen muss, da ist es wohl zu erreichen, dass solche Menschen in die ent­sprechende Betreu­ung gebracht werden.
Sie sind in der Mehrzahl heilbar, wenn recht­zeitig eingegriffen wird und sind dann für eine normale, gesunde Fortpflanzung keine ernste Gefahr mehr.
Sehr oft findet man aber schon im Kindesalter solche Erscheinungen. Es ist dann unbe­dingt der Rück­schluss auf die Eltern zu ziehen, denn sie sind es, die für die Entartung ver­antwortlich gemacht werden müssen.
Ich will damit auf das Problem der Verhütung und der Verantwortung zu sprechen kommen, welches Kapitel viel zuwenig beachtet wird und dem schon bei der Erziehung der heranwach­senden Jugend ein grösseres Augenmerk gewidmet werden müsste.
Es wird wohl die Zeit kommen, in der man der recht­zeitigen Verhütung von Krank­heiten und Entartungen auch in der Wissenschaft einen weiteren Raum geben wird, als es heute noch der Fall ist. Es genügt nicht, nur dann zu warnen, wenn der Arzt zufällig Kenntnis von solchen Leiden bekommt, sondern allgemein muss auf die­sem Gebiet eine Verpflichtung zu ständigen Kon­trollen geschaffen werden, so wie sie heute für ver­schiedene Infektions­krankheiten üblich sind.

III 33.6ff
Gerade die Epilepsie ist eine viel weiter verbreitete Krankheit, als man annehmen möchte; das ist der medi­zinischen Wissen­schaft wohl auch schon bekannt. Sie scheut sich aber, mit radikalen Massnahmen eine Verhü­tung der Weiterverbreitung einzuleiten, weil sie über die Ursachen nicht restlos in Kenntnis ist.
Darum will ich genau beschreiben, wie es zu den Er­scheinungen kommt, die wir so bezeich­nen. Es ist eine schwere Störung des Kreis­laufs durch Entartung eines Tei­les des Ge­hirns, in dem die Funktionen gesteuert und ausgelöst werden, die die regelmässige Atmung und damit auch die regelmässige Blut­zirkula­tion gewähr­leisten.
Es ist eine vollkommene Heilung dann möglich, wenn diese Gehirnpar­tien entspre­chend behan­delt oder wenig­stens gestärkt werden - wenn es noch ein Anfangsstadium ist, also ein Patient erst kurze Zeit an den Anfällen leidet - damit sie ihren Dienst richtig versehen können.
Die Stärkung kann durch Gehirnbestrahlung mit Elek­trizität erfolgen, allerdings nur in ganz schwachen und vorsichtigen Dosen, nicht Schock erzeugend. Es könnte sonst das Gegen­teil erreicht werden, weil die ge­schwächten Gehirnpartien den plötzlichen elektrischen Schlag nicht aushalten und dadurch zerstört werden könn­ten, so dass eine Lähmung eintreten würde.
Zur medikamentösen Behandlung sind schon weitgehen­de Erfahrungen gewonnen worden, ich will dazu hier nicht sprechen.
Unheilbare Fälle oder solche, die, wenn auch nach der Behandlung gebessert, doch wieder rückfällig werden, können, da die Entartung meist zu weit fortgeschritten ist, nur durch wiederholte Behandlungen in einem gemässigt krankhaften Zustand erhalten werden.



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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

III 32.5ff, 33.6ff

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