ERFAHRUNGEN
I 22.3
Tatsächlich ist es so, dass in jedem Kind, das geboren wird, ein reifer oder weniger reifer Geist inkarniert ist. Ich bin verleitet zu sagen, dass Inkarnation fast mit Internierung im materiellen Sinn bezeichnet werden kann, denn im Augenblick der Geburt verliert der Geist jeden Zusammenhang - oder besser gesagt - jeden bewussten Zusammenhang mit der jenseitigen Welt. Seine Erinnerung an das jenseitige Leben ist ausgelöscht, er muss von vorne beginnen, zu lernen und sich zu entwickeln. Dabei ist aber nicht verlorengegangen, was er in einem früheren Leben und in der Schule des Jenseits bereits gelernt und geleistet hat. Auf diesen Erfahrungen und Kenntnissen, aus der schon erworbenen Entwicklung zum Guten und Wertvollen, baut er weiter auf, um nach Beendigung des irdischen Lebens zurückzukehren in seine Heimat möchte ich sagen, in die Sphären, die ihm den weiteren Aufstieg ermöglichen und den steilen Weg zur Höhe weisen.
II 94.1f
Deshalb ist es nicht unrichtig, wenn sie sich bemühen, den freien Willen des Kindes auf gute Bahnen zu lenken. Lenken heisst aber nicht zwingen. Gute Erfahrungen aus dem eigenen Leben können richtunggebend sein, sie dürfen aber nicht aufgezwungen werden als unumstössliche Voraussetzung für den Nachkommen.
Es hat sich schon sehr oft gezeigt, dass die Erfahrungen der Alten auf das fortschrittliche Leben in der sich ewig ändernden Welt nicht mehr Anklang und Wert finden konnten. Hat der Mensch ein Alter erreicht, in dem er sich Gedanken darüber zu machen beginnt, welchen Sinn und Zweck sein Dasein wohl haben soll und nach den Aufgaben sucht, die er sich stellen will, um in materieller und geistiger Beziehung zur Zufriedenheit seines eigenen Ich und im Interesse der Gemeinschaft zu wirken, dann ist es an der Zeit, die Grundwahrheiten über das menschliche Leben, über die Allmacht und die ewigen Naturgesetze klar vor Augen zu führen und so die Möglichkeit zur Selbsterziehung in richtiger Bahn zu begründen.
III 11.3f
Was man nicht mit eigener Kraft und Bemühung erreicht und sich zu eigen macht, wird zu leicht vergessen und aus dem Bewusstsein gestrichen.
Die Wandlung des Wesens und die Verankerung einer guten Lebensauffassung muss jeder selbst erarbeiten und finden. Es bedarf dazu aber nicht sensationeller Mitteilungen über ausserirdische Verhältnisse und Zustände, die doch mit menschlich irdischem Verstand nicht erfasst werden können.
III 184.2
Der freie Wille ist immer entscheidend und manche Einflüsse mögen den Entschluss und die Auffassung vom Zweck des Daseins beeinträchtigen oder in andere Bahnen lenken. Was vorweggenommen ist in der Entwicklung und mit Mut und gutem Willen gemeistert, bleibt erhalten und kann nicht mehr verlorengehen.
VI 57.1ff
Nur das, was ihr selbst erarbeitet habt und euch an Wissen und Erfahrung erworben habt, darf den Inhalt eurer Tätigkeit bilden. Nur durch den Einsatz eurer eigenen Fähigkeiten erreicht ihr unsere Mitarbeit. Begnügt euch damit zu wissen, dass gute Kräfte euren Einsatz lohnen und strebt nicht nach aussergewöhnlichen, sensationellen Mitteln, die niemals zielführend sind und oftmals mehr Schaden bringen als Befriedung und Befreiung.
Ich sagte auch, dass ein wissender und auf höherer Warte stehender Geist niemals Befehle oder Verbote erteilt, auch nicht, wenn es etwa als gutgemeinter Rat verstanden werden könnte. Das ist deshalb vor allem zu beachten, weil ungebetene sogenannte Helfer, die die durch ewige Gesetze festgesetzten Grenzen nicht beachten, oft nur ihr Geltungsbedürfnis befriedigen wollen, wenn auch aus Freude daran, den guten Helfer zu spielen. Da ihnen Rang und Namen fehlt, geben sie sich als einen anerkannten und durch seine Leistungen renommierten Arzt aus und erwecken in dem hilfesuchenden Menschen falsche Vorstellungen. Sie missbrauchen sein Vertrauen und richten Verwirrung an in allen Belangen.
Bescheidenheit in der Nutzung der geistigen Hilfen allein bringt wahren Erfolg.
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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
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I 22.3 / II 94.1f / III11.3f, 184.2 / VI 57.1ff