Persönlichkeit

Persönlichkeit

PERSÖNLICHKEIT, ANERZOGENE EIGENSVHAFTEN

II 39.2
Man mag daraus schon die Schwierigkeiten erkennen, die sich dem forschenden Psychologen entgegenstellen. Wie oft wird man geneigt sein, eine Eigenschaft als eine der Persönlichkeit eigene anzusehen, obwohl sie nur anerzogen und in der Persönlichkeit selbst gar nicht verankert ist. Da klar zu unterscheiden, was Merkmal der Persönlichkeit und was anerzogene Eigenschaften sind, ist sehr schwer und in vielen Fällen fast unmöglich.

EINZELNE PERSÖNLICHKEIT, BEWERTUNGSKRITERIEN

II 13.2f
Betrachtet einmal die großen Gelehrten oder Künstler oder auch die großen Politiker und Staatsmänner und prüft genau, wieweit sie diesen Erfordernissen gerecht werden. Nur sehr wenige sind es. Die meisten sind zufrieden, in ihrer materiellen Tätigkeit ihren ganzen Mann zu stellen, ihre Seele wird vernachlässigt und hat an ihrem Beruf keinen oder doch nur geringen Anteil.
Sobald die Grundsätze für die Bewertung eines Menschen einmal richtig erkannt sein werden, wird man in der Lage sein, auch diese Menschen richtig zu beurteilen. Sie werden dadurch verpflichtet und angeregt sein, ihr Leben mehr unter Kontrolle zu nehmen und sich nicht im Vertrauen auf ihr höheres und reicheres Wissen über andere stellen wollen.
Viel Bescheidenheit gehört dazu und Selbstkritik, und soweit ein Mensch aus Überheblichkeit eine solche nicht findet, ist es wieder in erster Linie der Seelenarzt, der ihn auf den richtigen und einzig wertvollen und Erfolg verheißenden Weg bringen muss.

II 52.2
Bei der Beurteilung der Persönlichkeit muss also erst erkannt werden, ob der Beruf die Erfüllung und in welchem Grad er eine solche bringt. Nach dem Grad der Befriedigung, nicht der ausgesprochenen, sondern der einwandfrei vorgelebten, mag man dann die Persönlichkeit bewerten. So viel heute, wir wollen morgen von Freundschaft sprechen.

GEIST UND SEELE SIND TRÄGER DER PERSÖNLICHKEIT

V 138.5
Denn Seele und Geist sind die Träger der Persönlichkeit, nicht zu trennen von den körperlichen Funktionen, wenn man bedenkt, dass sie es sind, die alle Aktionen und Reaktionen hervorrufen und steuern und dass mit ihrem Austritt aus dem materiellen Körper jegliche Lebensäusserung verlorengeht.

PERSÖNLICHKEIT IST INDIVIDUELL

I 65.2
Lebensauffassung ist heute das Thema, das wir behandeln wollen. Jedes Individuum ist eine einmalige Persönlichkeit, das haben wir schon festgehalten, daher auch seine Anschauungen und die Auffassung des Weltgeschehens, die Ansichten über den Zweck und Sinn des Lebens nur auf diese Persönlichkeit abgestellt, ihr allein eigen. Freilich wird es viele ähnliche und dem Wortlaut nach gleiche Auffassungen geben. Maßgebend ist aber nicht, was ein Mensch spricht, wie er seine Gedanken ausdrückt, sondern vielmehr und gerade in diesem Fall ist allein von Bedeutung, wie er lebt oder wie er die Auffassung vom Leben in die Tat umsetzt. Das kann oft ganz dem widersprechen, was der Betreffende in Worten ausgedrückt hat.

III 121.4f
So ist es zum Beispiel notwendig, alle Eigenschaften zu betrachten, die das Bild der Persönlichkeit ausmachen, wie da sind gut oder böse, gütig und gleichgültig, egoistisch oder altruistisch, bescheiden oder habgierig, zurückhaltend oder aufdringlich usw.
Lassen wir diese Unterscheidungen ruhig vor dem inneren Auge vorüberziehen, so werden wir erkennen, wie viele Grade und Abstufungen es von jeder dieser Eigenschaften gibt und werden zu bedenken haben, dass - wie ich schon einmal sagte - nicht für jeden Menschen das gleiche gilt und nicht für alle ein einziger Maßstab angelegt werden darf. So in der Kenntnis von der Persönlichkeit der Mitmenschen, also in der tätigen Menschenkenntnis, der Erforschung des Charakters, der einem entgegentritt.

JEDER MUSS SEINE EIGENE PERSÖNLICHKEIT ENTFALTEN

III 95.5ff
Heute will ich einen Schritt weiter gehen und zu erklären versuchen, was richtig zu tun ist, wenn die Menschen, um ihr tägliches Brot zu verdienen, sich mühen und plagen und die Zeit nicht finden können, ihre eigene Persönlichkeit zu pflegen und zu fördern.
Nur Materie suchen die meisten als Ziel ihres Strebens und finden doch niemals Befriedigung darin. Nicht alle, denn viele erkennen bald, dass sie eine Seele haben, die ihre Ansprüche deutlich zu erkennen gibt. Sie sehnen sich nach einer Betätigung oder auch nur einem Empfang von schönen, edlen und erfreulichen Dingen, die ihrer suchenden Seele, ihrem strebenden Geist Nahrung geben und die frei sind von materiellen Voraussetzungen oder Erfolgen.
Das Erkennen, dass die Seele von Materie belastet und unfrei wird gibt ihnen den Ansporn zu Leistungen auf solchen Gebieten, die zwar mit der Erhaltung der Existenz nicht im Einklang stehen oder stehen müssen, die aber dadurch eine Förderung der physischen Kräfte bedeuten, dass sie Freude und Frohsinn, Ruhe und Wohlbefinden verursachen.

RICHTIGRE EINSTELLUNG ZUR ENTWICKLUNG DER PERSÖNLICHKEIT

V 132.3ff
Das Streben aber nach Reife und Entwicklung ist in jedem Individuum verankert, nur ist uns die Voraussicht nicht gegeben, wann wir für diesmal am Ende sind. Und auch das ist weise eingerichtet. Von irdischer Warte betrachtet wird es als ein Unglück verstanden, wenn es einem Menschen nicht gegönnt war, das selbst gesteckte Ziel zu erreichen. Die Betrachtung ist so menschlich irdisch begrenzt, einseitig und rein materiell.
Denn was ein Mensch im irdischen Leben, im materiellen Rahmen erreicht, ist viel weniger maßgebend als der Fortschritt in der Bildung der Persönlichkeit. Und den kann die Umgebung sehr selten erfassen, denn er hängt mit dem Programm zusammen, das der Mensch bei seiner Inkarnation mitgebracht hat und das er selbst erst wieder erkennt, wenn er die materielle Welt verlässt.
Die Mitmenschen aber beginnen nach seinem Abschied zu forschen, wie war er wirklich, was für ein Mensch ist er gewesen und - Ihr dürft mir glauben - es ist sehr selten ein richtiges Urteil.
Aber nicht nur das. Der Verlust eines sichtbaren Kontaktes, das Zerreißen, wenn auch nur das vermeintliche Zerreißen einer Verbundenheit lassen nicht zur Ruhe kommen und veranlassen oft zu dem Bestreben, auf irgendeinem Weg die Kommunikation noch einmal herzustellen. Die Gedanken sind vom Morgen bis zum Abend nur darauf gerichtet, man findet keinen Ersatz, um die Lücke im täglichen Leben zu füllen. Vorerst eine rein menschlich verständliche Regung und entschuldbar. Die Unwissenheit von den wahren Zusammenhängen ist es, die es eben den Menschen schwer macht, die richtige Einstellung dazu zu finden. Die Trauer aber, in die sie sich hineinsteigern, zieht ihre guten Verstorbenen an; sie wollen helfen und trösten, müssen aber erkennen, dass sie dazu nicht imstande sind. Sie hängen sich aber doch an die Seele des Trauernden und verursachen De-pression, Bedrückung und Mutlosigkeit. Wie an verschiedenen Beispielen gezeigt, kann ein solches Bemühen bis zum Selbstmord führen.

UMFORMUNG DER PERSÖNLICHKEIT

III 48.5ff
Die Einflüsse aus dem Geistwesen, die der naturgemässen und allgemeingültigen Regel widersprechen, müssen genau geprüft und auf ihre Zugehörigkeit, auf die Übereinstimmung mit dem gesamten Lebensbild betrachtet werden. In diesen Fällen ist es notwendig, sehr vorsichtig zu sein, um das Lebensbild nicht zu zerstören, das Individuum nicht unsicher zu machen und in Zwiespalt zu bringen.
Nicht jedes Lebensbild soll so weit respektiert werden, dass es als unantastbar betrachtet wird, nein, nach Erkennen der Persönlichkeit und deren eingeschlagenem Lebensweg beginnt ja erst die große Aufgabe, die in der Umformung und Umgestaltung, im Wegweisen zu höheren Zielen bestehen muss. Wir wollen bei diesem Thema einige Zeit verweilen und so manchen Gedanken zu Papier bringen, der - wenn auch im Grunde selbstverständlich - doch der Besprechung bedarf, um in die ärztliche Betätigung und in die Wissenschaft aufgenommen zu werden und mehr Beachtung zu finden als bisher.




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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

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Persönlichkeit
- anerzogene Eigenschaften II 39.2
- einzelne, Bewertungskriterien II 13.2ff, 52.2
- Geist und Seele sind Träger der V 138.5
- ist individuell I 65.2 / III 121.4f
- jeder muss eigene entfalten III 95.5ff
- richtige Einstellung zur Entwicklung der V 132.3ff
- s.a. Charakter
- Umformung der III 48.5ff

II 13.2ff ist II 13.2f

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