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SPIRITISMUS

SPIRITISMUS

GEFAHREN UND SCHÄDIGUNG DER BEFASSUNG MIT SPIRITISMUS

I 69.2
Der Verkehr mit der Geisterwelt, auf den es hauptsächlich ankommt, darf nicht für die Allgemeinheit erlaubt und zugelassen werden. Ich will hier nicht näher darauf eingehen, weil die Gefahren und Schädigungen, die aus der Beschäftigung mit diesem Gebiet entstehen können, weitgehend bekannt sind. Gerade deshalb wäre es schon lange die Aufgabe seriöser Gelehrter, sich der Sache ernsthaft anzunehmen und die Grenzen des Erlaubten und Zulässigen kennenzulernen und festzulegen. Jeder Psychiater weiss, wie viele Menschen an der unrichtigen Befassung mit Spiritismus zugrunde gehen, aber keiner hat den Mut, den Ursachen auf den Grund zu gehen.

I 76.3ff
Aus Angst und Unwissenheit vermeidet man es, sich ernstlich mit den Fragen des Spiritismus auseinanderzusetzen, in der Meinung, es könnte jeder, der sich damit befasst, von solchen Leiden befallen werden, wie man sie an den Menschen beobachten kann, die sich in unrichtiger Weise damit beschäftigt haben.
Das ist aber vollkommen falsch. Ich habe schon einmal betont, dass man sich nicht ohne Berufung damit befassen soll, zumindest nicht aktiv. Ernsthafte Ausbildung ohne sinnlosen Verkehr mit Jenseitigen ist vorerst notwendig, damit man nur in gutem Sinn damit wirken kann.
Es ist im Verkehr mit der Geisterwelt derselbe Grundsatz anzuwenden wie im Verkehr mit den Menschen. Bevor man sich einem Menschen im irdischen Leben anvertraut, ihn zum Freund oder Gatten wählt, prüft man im allgemeinen, ob eine Zusammengehörigkeit zweckmässig, ob Vertrauen berechtigt, ob er der Liebe wert ist.
Im Verkehr mit einem Geistwesen ist die gleiche Prüfung und Überlegung erforderlich, jedoch wesentlich schwieriger als im materiellen Bereich. Darum ist grösste Vorsicht geboten.

I 143.2ff
Jeder, der sich mit dem Jenseitigen in Verbindung setzt, es also erzwingt, ohne berufen oder gerufen zu sein, begeht einen grossen Fehler.
Die Gesetze auf diesem Gebiet sind sehr streng, und es ist wohl verständlich, denn man kann leicht einsehen, dass die Verbindung nur in aussergewöhnlichen Fällen gestattet ist und das aus dem Grund, weil ja das irdische Leben den Zweck hat, den Menschen nach freiem Willen entwickeln zu lassen, und dieser freie Wille wird gestört, wenn der Mensch sich in Abhängigkeit von Jenseitigen begibt.
Ist eine Berufung die Grundlage des Verkehrs, so wird der Jenseitige auf sein Medium keinen Zwang ausüben und sein irdisches Leben nicht beeinträchtigen. Dann ist nur eine Wirkung im guten Sinn möglich und gewollt. Nur gute Kräfte werden aus dem All dem Medium zufliessen und ihm Gesundheit und Frohsinn vermitteln. Alles andere muss abgelehnt werden. Freilich muss man beachten oder berücksichtigen, dass nicht sehr hoch entwickelte Menschen schon mit sensationellen Erscheinungen zufrieden sind und kein Bedürfnis haben, den Dingen mit heiligem Ernst auf den Grund zu gehen.
Ich möchte also damit sagen, dass gerade in den Kreisen der weniger Gebildeten und geistig Unreifen die Aufklärung beginnen muss. Viel Unheil würde dadurch vermieden. Die Menschen sind eben mit den materiellen Gütern allein nicht zufrieden, sie erkennen sehr bald, dass in ihnen das Glück nicht zu finden ist und suchen deshalb nach einem anderen Mittel, um die Sinne zu erfreuen, zu reizen oder abzulenken von den alltäglichen Sorgen und Verpflichtungen.
Wir haben schon viele verderbliche Folgen solcher Betätigung kennengelernt und wissen, wie sehr die Menschen, die in Unwissenheit und Sensationslust sich solcher Betätigung hingeben, zu leiden haben. Die Leiden, die aus solchen Irrtümern entstehen, sind keine Geisteskrankheiten, sie sind Krankheiten der Seele, die ihre Kraft verausgabt hat und nicht mehr imstande ist, sie zu erneuern, weil die an ihr hängenden, sie bedrückenden fremden Geistwesen sie daran hindern. So entsteht ein Verbrauch der Lebenskraft, es fehlt das Bindeglied zwischen Geist und Körper, und in der Folge treten Schädigungen aller Organe auf und eine verzehrende Kraft, ausstrahlend von den fremden Geistwesen, zerstört langsam den gesamten Organismus.
Da die Seele nicht mehr imstande ist, die Willensimpulse des Geistwesens aufzunehmen, arbeitet auch das Nervensystem nicht gesetzmässig und das Gehirn wird so gut wie ausgeschaltet. Die Lenkung geschieht dann durch fremde Geistwesen, die je nach ihrem eigenen Entwicklungsgrad arbeiten und Schaden anrichten.
Liegt eine göttliche Berufung vor oder, wie schon erwähnt, ein höherer Auftrag, dann weiss das Geistwesen, das sich des Mediums bedient, wie weit es gehen darf und dass es nur in einer ihm aufgetragenen Richtung Einfluss nehmen darf.
Freilich kommt es auch da vor, dass das Ergebnis nicht ganz den Erwartungen entspricht. Ist das Medium in einer mehr oder weniger niedrigen Entwicklungsstufe, so kann der Fall eintreten, dass materielle Einflüsse den reinen Verkehr mit dem beauftragten Geist stören und das Medium dazu verleiten, aus der Verbindung materiellen Nutzen zu ziehen.
Ein hochentwickelter Geist muss dann die Verbindung abbrechen, weil der Zweck verfehlt ist und die ihm gestellte Aufgabe nicht erfüllt werden kann. Ein solches Medium wird dann meist unter Einfluss niedriger Geistwesen geraten und in der Vermittlung von Mitteilungen vielerlei Irrtümern verfallen.
Deshalb ist es wichtig, die Persönlichkeit des Mediums genau zu prüfen, bevor man seinen Mitteilungen Vertrauen entgegenbringt. Ein Medium, das jedem Geistwesen Eingang gewährt, ist nicht vertrauenswürdig. Es muss die Fähigkeit besitzen, zu fühlen und zu erkennen, ob die Verbindung, die sich ihm anbahnt, eine gute, segensreiche ist oder nicht.
Ich lehne deshalb alle Erscheinungen ab, die über einen ganz natürlichen und reinen Vorgang hinausgehen. Sie sind voll von Lüge und Irrtümern. Auch soll eine Verbindung niemals in grossem Kreis aufgenommen werden, weil jeder Mensch umgeben ist von einer Schar von Geistwesen, und daher nicht die Möglichkeit besteht, eine einwandfreie Auswahl in der Gesellschaft zu treffen. Überall sind auch minderwertige Geistwesen bemüht, gute Verbindungen zu stören oder nur eine Gelegenheit zu finden, sich auch bemerkbar zu machen.
In diesem Fall werden immer wieder Unterbrechungen vorkommen und die verleiten das Medium, sich selbst um die Fortsetzung zu bemühen und damit ein falsches Bild oder Unwahrheiten zu verbreiten. Mit sehr viel Geschick geschieht dies oft, so dass die Menschen trotzdem überzeugt sind, nur aus dem Jenseits unterrichtet worden zu sein. Mit medialen Behelfen, wie Tischrücken und Materialisationen hat sich noch nie ein grosser Geist aus dem Jenseits gemeldet. Das sind wohl richtige Erscheinungen und Zeichen, aber von sehr unterentwickelten Geistwesen oder erdgebundenen gegeben. Die Tatsache, dass man auf diese Weise auch mit geliebten Wesen aus der Zeit des irdischen Daseins zusammentreffen kann, ist nicht zu leugnen. Sie bringt aber weder dem einen noch dem anderen Teil einen Nutzen und höchstens ganz vorübergehend Freude.
Um zu glauben, dass eine Materialisation, das heisst Annahme eines materiellen Körpers im Jenseits möglich ist, bedarf es ja zuvörderst der Überzeugung, dass es ein Jenseits und ein Leben nach dem Tode gibt. Ein grösserer Fortschritt aber kann davon nicht ausgehen, vielmehr kostet es dem Geistwesen einen gewaltigen Kräfteverbrauch, der nach jenseitigen Gesetzen unerlaubt ist, und der materielle Mensch wird ebensoviel von seiner Nervenkraft und Gesundheit einbüssen, weil im materiellen Leben eine Beschäftigung mit solchen Dingen keine Grundlage hat.
So wie der Mensch im materiellen Dasein seine Vorbilder und Lehrer sucht und findet, so darf er auch aus dem Jenseits nur zu guten und höher stehenden Wesen Verbindung suchen und wünschen.

III 158.4f
Spiritismus ist keine Spielerei für sensationslüsterne Nichtstuer oder solche, die daraus einen materiellen Vorteil für sich erzielen wollen. Es ist eine religiöse Handlung - ich möchte sagen -, eine Handlung, die nichts mit Rosenkranz und Gebeteplappern zu tun hat, sondern einfach die Religion im allumfassenden Sinn, in der Verbundenheit mit dem All und seinen guten Kräften.
Es sind nicht Phrasen, die ich hier schreibe, sondern sehr ernst gemeinte Erkenntnisse, die erst zu einem materiellen Segen und Nutzen im wahrsten Sinn des Wortes für alle die führen können, die sie sich uneingeschränkt zu Eigen machen und damit der Umwelt dienen.

IV 29.4
Andererseits ereignen sich solche Übergriffe, wie ich es nennen muss, ganz besonders auf religiösem Gebiet. Scharenweise irren die nach Wahrheit suchenden kleinen Geister, die oft im irdischen Dasein als ganz untergeordnete, unwissende Geistliche tätig waren, umher und versuchen nachzuholen, was sie im irdischen Leben versäumt zu haben glauben und nicht erreichen konnten, weil ihre strengen Ordensregeln ihnen nach wie vor als Richtschnur dienen. Oft sind es grosse Kirchenfürsten, die vor langer Zeit auf dieser Erde gewirkt haben und nun sehen, was sie unrichtig ausgelegt hatten und wie vielen Menschen sie hätten helfen können, wären sie nicht im Irrtum verbohrt gewesen. Treffen ihre Mitteilungen gern gläubige Menschen, so ist zweifellos eine heilsame Wirkung nicht ausgeschlossen. Aber mit beiden Beinen in diesem Leben stehen und nicht Ausserirdisches ins tägliche Leben hineintragen wollen und falschen Kult treiben, wie es bei spiritistischen Gemeinschaften üblich ist, das sollte oberstes Gebot sein.

IV 62.4f
Ich würde nicht so eindringlich davor warnen, wenn ich nicht aus meiner ärztlichen Tätigkeit im materiellen Leben wüsste, wie viele Menschen sich unrechtmässig und mehr oder weniger unbesonnen und irrtümlich diesen oft recht dunklen Mächten hingeben, in der medialen Betätigung das reinste und höchste Glück zu finden glauben und schliesslich durch Übertreibung und vielfach durch Ausnützung zu materiellem Vorteil in der psychiatrischen Heilanstalt landen.
Aufklärung tut not, so sehr, dass ich die grossen Forscher auf dem Gebiet des Spiritismus nur darauf hinweisen möchte, welche unendliche Verantwortung sie auf sich laden, wenn sie den Ernst der Lage nicht sehen oder, falls sie ihn schon erkannt haben, übersehen wollen.

IV 63.6
Diese Tatsache allein sollte abschrecken, sich den Einflüssen aus dem Jenseits preiszugeben ohne eigenen Willen, ich meine, ohne seine Willenskraft zu einer guten Auswahl zu nutzen. Viele Gelehrte haben diese Gefahren wohl schon erkannt und lehnen es deshalb ab, sich dazu zu bekennen, um nicht in gefahrbringende Kreise gezogen zu werden und selbst in Schwierigkeiten zu geraten.

UNRICHTIGE BEFASSUNG MIT SPIRITISMUS

VI 116.8ff
Mit beiden Beinen auf der Erde bleiben gilt in besonderem Mass für die Befassung mit Spiritismus. Ich sprach schon davon, möchte aber gerne noch darauf zurückkommen, weil dieses Kapitel der ganz besonderen Betrachtung und Beachtung bedarf. Ich habe schon darauf hingewiesen, dass die Suche und der Wunsch nach geistiger Kommunikation, also Verbindung nicht nur zu den guten geistigen Kräften, deren der Mensch sich ohne bewusste Absicht bedient, grosse Gefahren in sich birgt.
Seancen zum Beispiel, die zu dem vermeintlich guten Zweck veranstaltet werden, um über ein Trance-Medium arme verirrte Seelen anzuziehen und ihnen den Weg ins Jenseits zu weisen, sind voll von Irrtum und Irreführung.
Arme Seelen, die vielleicht den Weg noch nicht gefunden haben, wollen vielfach noch im Irdischen weiterleben und finden bei solchen Veranstaltungen dann Tür und Tor geöffnet, werden bereitwillig eingelassen und verursachen mannigfache Schädigungen bei den leichtgläubigen, irregeführten Menschen.
Es ist nicht die Aufgabe des irdischen Menschen, in das Geschehen im geistigen Bereich einzugreifen. Es stehen den jenseitigen Geistwesen alle Hilfen zu Gebote. Sie müssen sie nur annehmen. Nur in Fällen, da ein im Irdischen lebender Mensch von einem fremden Geistwesen belastet und gestört ist, habt ihr das Recht und die Pflicht, euch dagegen zu wehren, weil ihr euer irdisches Dasein unbehindert und frei bewältigen sollt.

VI 120.2ff
Unrichtige Befassung mit Spiritismus beginnt schon bei schlechter Lektüre.
Die meisten Autoren sind vor allem bestrebt, die Sensationslust der Menschen zu befriedigen und bringen Beschreibungen vom Jenseits und seinen „Bewohnern“, so dass völlig unrichtige Vorstellungen entstehen, die als Übersetzungen ins Irdische nur Verwirrung anrichten.
Die vermeintliche Schau in höchste Höhen lässt den Abstand zum göttlichen, zum geistigen Bereich immer geringer erscheinen, sodass es verständlich ist, dass solche Vorstellungen den Wunsch und Drang laut werden lassen, sich über das irdische Leben hinwegzusetzen und das allem Anschein nach so leicht erreichbare Ziel anzustreben.
Ich sprach schon von transzendentaler Meditation und den Folgen, die sie nach sich ziehen kann. Aber auch ohne Betätigung in dieser Richtung erzeugt die Fehllenkung der Gedanken eine Entfremdung in der Einstellung zum materiellen Leben, Unzufriedenheit in dem Gefühl, etwas nicht erreichen zu können, was doch das wahre Glück bedeuten müsse.

ORGANISACHE STÖRUNGEN DURCH BEFASSUNG MIT SPIRITISMUS

IV 91.2ff
Ich schreibe heute von der anderen Seite der Probleme, und zwar von den Einflüssen auf den menschlichen Organismus, von den Schädigungen, die die Folge einer unrichtigen und unerlaubten Befassung mit den jenseitigen Kräften sind.
Sie sind gemäss ihrer Ursache in verschiedene Gruppen einzuteilen. In solche, die nur die Psyche, also die seelische Verfassung beeinträchtigen und solche, die die Gehirntätigkeit stören oder gar verhindern.
Seelische Belastungen entstehen immer dann, wenn durch oder anlässlich der Teilnahme an einer spiritistischen Sitzung ausserirdische Erscheinungen oder Kundgaben auf eine Weise in den Menschen eindringen oder auf ihn wirken, die seinem Wesen und seiner irdischen Konstitution entgegengesetzt sind.
Die Aufnahme von solchen völlig fremden und ungewohnten Eindrücken erfordert Nervenkraft und eine grundlegende Umstellung in der gefühlsmässigen Reaktion.
Das Nervensystem ist auf die Einflüsse abgestimmt, die erwartungsgemäss im täglichen Leben gegeben sind und - allgemein betrachtet - das irdische Leben mit sich bringt.
Wir wissen, dass in der Zeit des technischen Fortschritts auch in dieser Hinsicht höhere Anforderungen an das Gefühlsleben des Menschen gestellt werden, als ihm entsprechend seiner Veranlagung nützlich und zuträglich wären. Es ist eine Überdosis von Eindrücken und erzeugt oft genug Komplikationen im seelischen Bereich.
Anders aber und viel gefährlicher sind die Belastungen, die aus dem für den Menschen unvorstellbaren geistigen Bereich kommen. Sie sind nicht einfach durch Ruhestellung und vorübergehendes Abschalten zu beheben, sondern erfordern eine ganz andere Behandlung.
Oft ist es eben so, dass schwere Störungen, die von jenseitigen Kräften verursacht sind, auch nur mit Hilfe von solchen, aber den negativ beeinflussenden entgegengesetzten Kräften behoben werden können. Das will die Wissenschaft noch nicht glauben, obwohl sie in so vielen Fällen mit ihrer Schulweisheit nicht zu Rande kommt und zugeben muss, dass sie vor einem Rätsel steht.
Betrachten wir aber vorerst die Fälle, die sich rein in seelischen Störungen, in Depressionen und Verwirrungen zeigen, worunter ich nicht Irresein im Sinne der Psychiatrie meine. Verwirrung stiftet ein plötzlich auftretendes Ereignis, das so ungewöhnlich ist nach irdischem Massstab, dass das Gemüt aus dem Gleichgewicht gebracht wird.
Die Seele, das Gefühl ist stärker als der Verstand, und das Unvermögen, eine geeignete Erklärung zu finden, lässt für klare Überlegungen keinen Raum.
Darum geht mein Rat dahin, die Befassung mit ausserirdischen Erscheinungen und den Gebrauch fremder geistiger Kräfte nicht zu einer ständigen Einrichtung zu machen oder werden zu lassen.
Depressionen, für die es nach Untersuchung der Lebensgewohnheiten und gegebenen Voraussetzungen keinen vernünftigen Grund, keine greifbare Ursache gibt, sind sehr oft auf eine Verbindung zum Jenseits zurückzuführen.
Oft unbewusst und ungewollt, nur dadurch zustande gekommen, dass der Mensch mit seinen Gedanken an einem im jenseitigen Bereich befindlichen Geistwesen hängt und dieses Rat und Hilfe noch im Diesseits zu finden hofft.
Das ist unbewusste und unverschuldete Störung, die ein guter Arzt im Gespräch mit seinem solcherart leidenden Patienten feststellen und beheben kann. Eine Umstellung der eigenen Gedanken kann schon eine Wandlung herbeiführen in leichten Fällen.
Hat aber ein Mensch die Verbindung zu dem jenseitigen Geistwesen angestrebt und dieses gewissermassen an sich gebunden im Glauben, dass er selbst von diesem Nützliches erfahren oder Hilfe und Rat erhalten könnte, dann ist es schon wesentlich schwieriger, eine Trennung und Beruhigung herbeizuführen.
Sehr oft ist es nämlich gar nicht der Gerufene, sondern sind es andere, die sich des Suchenden bemächtigen und je nach seiner seelischen und geistigen Stärke zu ihrem eigenen Vorhaben benützen.
Ich sagte schon, dass die wenigsten Geistwesen wissen, wie gefahrvoll ihr Tun für den irdischen Menschen ist, weil sie das rechte Mass nicht kennen und sich seiner Organe und vornehmlich seines Gehirns bedienen, solange sie selbst Kraft dazu besitzen. Dass es Strahlen sind, die ihre Wirkung ausüben und die Struktur des Gehirns und des Nervensystems beeinflussen können, davon habe ich wohl auch schon gesprochen und es darf in gleicher Weise angenommen werden, dass eine gute Übereinstimmung der Strahlen und eine vorsichtige und bescheidene Beanspruchung für den Menschen Stärkung und Hebung der seelischen und geistigen Kräfte bedeuten können wie die Verabreichung von Strahlen und Strömen nach den Grundsätzen der medizinischen Wissenschaft.
Diese kennt schon weitgehend ihre Grenzen und weiss, wo der Nutzen für den Menschen aufhört und die Schädigung beginnt.
Bei der geistigen Strahlung ist kein Mass möglich und muss deshalb jeder, der sich damit befasst, selbst prüfen, wo für ihn die Grenzen liegen. Freilich kann auch in solchen Fällen der Arzt ein wenig dazutun, indem er beruhigende Mittel verabreicht und den Patienten zu ausreichendem Schlaf erzieht.
Gerade dieser ist aber in den meisten Fällen von seelischen Störungen durch geistige oder mediale Betätigung beeinträchtigt, weil die unerlaubten Verbindungen sich überwiegend in den Nachtstunden manifestieren.
Es kommt natürlich vor allem darauf an, ob der Mensch, der sich solcherart geschädigt hat, wissentlich und aus freiem Willen, auch geneigt ist, diesen gegen das selbst hervorgerufene Übel einzusetzen oder ob es sich um ein labiles Wesen handelt, das aus Minderwertigkeitsgefühlen heraus einen Ausweg aus einem Dilemma gesucht hat. Solchen Menschen fehlt oft die Kraft, sich gegen den fremden Einfluss zu wehren und sie werden gewissermassen zum Spielball für Geistwesen, die in dem Gefühl ihrer Ausweglosigkeit Hilfe und Halt suchen und sich dazu berechtigt glauben, weil ihnen ja kein Widerstand entgegengesetzt wird.
Alle meine Schilderungen von diesen seelischen Störungen werden aber so lange wertlos sein, als die Wissenschaft sich weigert, davon Kenntnis zu nehmen. Trotzdem will ich auf dem eingeschlagenen Weg weitergehen, hoffend, dass eines Tages die Vernunft siegt und die Scheu vor dem Unfassbaren und Unsichtbaren abgelegt wird.
Viel schwerer als die seelischen Belastungen, die ich hier geschildert habe, sind die entartend wirkenden Einflüsse auf den Geist, auf die geistige Betätigung.
Eine seelische Störung tritt der Umwelt meist nicht so unmittelbar vor Augen wie eine geistige, weil die meisten Menschen ihren Seelenzustand verbergen wollen und dies durch Worte und Miene auch erreichen können.
Geistige Störungen lassen sich nicht verdecken, wenn man von geringfügigen Mängeln absieht, die in irgend-einer Form fast allen Menschen anhaften.

BEHEBUNG DER STÖRUNGEN

II 167.2
Kein Arzt muss befürchten, dass er vielleicht selbst in den Bann solcher Störenfriede gezogen wird, wenn er gegen sie zu kämpfen beginnt. Befassung mit Spiritismus ist es, was die Menschen in Gefahr bringt, das heisst Beschwörung von Geistwesen, Verbindung mit solchen in unerlaubter Weise aus Sensationsgier oder flachem Interesse, nicht aber die ehrliche Zwiesprache, die mit Geistwesen angestrebt wird, die ihre Lage verkennen und sich und andere unglücklich machen.

I 163.1
Die Geisterbeschwörung kann böse Folgen haben, weil der Geist bereitwillig aufgenommen wird und ist er einer, der noch nicht mit voller Überzeugung in den jenseitigen Regionen lebt, so wird er bemüht sein, in der materiellen Welt zu bleiben. Das kann er aber nur, wenn er einen Körper hat und dessen Organismus zur Lebensäusserung benutzen kann. Er sucht sich daher einen Menschen, der sich seinem Eindringen nicht widersetzt oder aus Schwäche und Unkenntnis nicht widersetzen kann und ergreift von ihm Besitz. Daher kommt es, dass man an Menschen, die sich mit Spiritismus in unrichtiger und unerlaubter Weise befassen, mannigfache Veränderungen feststellen kann. Sie sind dann besessen von einem fremden Geistwesen, und die Lebensäusserungen passen sich in vieler Hinsicht diesem an und erzeugen Entfremdung, Veränderung der charakterlichen Anlagen und so weiter.

I 197.1
Geisteskranke solcher Art sind heilbar, und es bedarf eines guten Arztes, der sich solcher Leiden annimmt und imstande ist, den Grund einwandfrei zu ermitteln. Ich sprach jetzt von Menschen, die nicht etwa besessen oder als Medien selbst im Verkehr mit der Geisterwelt tätig sind, es waren nur solche gemeint, die in spiritistischen Sitzungen mit Dingen konfrontiert werden, die über ihr geistiges und seelisches Fassungsvermögen hinausgehen, sich aber gefangen nehmen lassen von sensationellen Erlebnissen. Darum soll kein Mensch, auch kein Gelehrter, an spiritistischen Seancen teilnehmen, der nicht vorher über alle Grundlagen und Erfordernisse genau aufgeklärt wurde.

SPIRITISMUS UND WISSENSCHAFT

IV 70.2
Berufung allein ist die Basis, auf der mit grösster Vorsicht vorgegangen werden darf. Ein guter Wille, ehrlich und korrekt sein zu wollen, genügt nicht und bannt nicht die Gefahren, die damit verbunden sind. Lasst euch Zeit und wartet, bis die Wissenschaft den Spiritismus auf seine Echtheit geprüft und ihn in vollem Umfang anerkannt hat. Dann werden Regeln und Gesetze, ich meine wissenschaftliche, aufgestellt sein, die jedem den Weg weisen werden, den er gehen oder meiden muss.

IV 70.4ff
Wenn man und solange man die Existenz von Geistwesen und ihr Wirken in der irdischen Welt nicht anerkennen will, ist man verpflichtet, alle Unternehmungen, die von der normalen Form abweichen ebenfalls als nicht beweisbar vom Standpunkt der Wissenschaft zu bezeichnen und eine Nachahmung zu verbieten.
Richtig aber wäre zu erwarten, dass solche Erscheinungen endlich den Anstoss dazu geben würden, dem Spiritismus einen echten und rechten Platz in der Wissenschaft einzuräumen. Viele Gelehrte, die es heute noch nicht sind, weil es die engstirnige Wissenschaft und ihre längst überholten Gesetze und Grundlagen nicht zulassen, würden mächtig auf den Plan treten. Gute und schlechte, wahrhafte und irrende Männer würden bald ein umfangreiches Wissen zu weiterer Forschung, zur Scheidung nach gut und schlecht zur Verfügung stellen.
Die Zeit ist reif, dass ernstlich und mit offenem Blick und ehrlichem Bemühen den Dingen auf den Grund gegangen wird und, was mein grösstes Anliegen ist, endlich Mittel und Wege gefunden werden, die Menschen vor unrichtiger Befassung mit Spiritismus zu bewahren.
Noch eines möchte ich warnend vorausstellen: Lasst euch durch Augenblickserfolge nicht täuschen und bleibt mit beiden Beinen in der irdischen Welt, der ihr nicht entrinnen dürft und könnt, ohne an Seele und Geist Schaden zu nehmen. Ich meine damit nicht das Verlassen durch den normalen irdischen Tod, sondern das Bestreben, mit Bewusstsein in die jenseitigen Regionen einzudringen, um Wissen vorwegzunehmen, das verschlossen bleiben soll.

VI 147.2ff
Ich sagte schon einmal, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung, soweit sie Anspruch auf Wahrheit erheben, stets nur die halbe Wahrheit bringen können, da sie auf Gesetzmässigkeiten aufgebaut sind, für die der Gesetzgeber ausser Acht gelassen oder sogar verneint wird.
Ich will daher noch einmal vor Augen führen. Die ganze Welt ist von geistigen Kräften getragen, von ihnen durchdrungen und es fliesst alles ineinander. Demgemäss muss auch Materialismus und Spiritualismus in Einklang gebracht werden, damit die rechten Grenzen in der Nutzung der materiellen Güter gefunden und die Ehrfurcht vor der alles beherrschenden göttlichen Allmacht gewahrt bleibt.
Ich habe mich bemüht, meine Aussagen dadurch zu untermauern, dass ich den Einfluss der geistigen Kräfte unter Beweis gestellt habe, indem ich überzeugende Fälle von geistigen Störungen angeführt habe, die im Verlauf von mehreren Jahren von meiner Grete mit bleibendem Erfolg befreit wurden. Wir wollen fortfahren, Erfahrungen zu sammeln und zu gegebener Zeit darüber berichten.




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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

I 69.2, 76.3f, 143.2ff, 163.1, 197.1 / II 167.2 / III 158.4f / IV 29.4f, 63.6, 70.2ff, 91.2ff / VI 116.8ff, 120.2ff, 147.2ff

I 76.3f ist I 76.3ff
IV 29.4f ist IV 29.4
IV 62.4f ergänzt
IV 70.2ff ist IV 70.2 und IV 70.4ff

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