Spuk
IV 81.2ff
Wir wollen uns mit Erscheinungen befassen, die so greifbar scheinen und doch so undurchsichtig und unglaublich sind. „Spuk” nennt man alles, was sich zeigt und nicht mit der realen Wirklichkeit und dem, was die Naturwissenschaft anerkennt, vereinbaren lässt.
Auf diesem Gebiet gibt es genauso vieles, wie sich im irdischen Leben an realen Erscheinungen zeigen kann, weil ja im geistigen Bereich sich alles und jedes fortsetzt, wenn auch in einer sehr veränderten Form.
Dieses grundlegende Wissen ist notwendig, um die Vielfalt der Erscheinungen zu verstehen und sie in eine Ordnung zu bringen, die ein besseres und tieferes Verständnis dafür ermöglichen soll.
So wie es im irdischen Leben Menschen gibt, die sich überwiegend auf geistigem Gebiet betätigen und solche, die vorwiegend körperliche Leistungen vollbringen, so ist es auch im geistigen Bereich einerseits das Bestreben höher entwickelter Wesen, sich nur geistig zu manifestieren, vielleicht aber besser gesagt, geistig zu wirken, ohne in Erscheinung zu treten, andererseits der Wunsch solcher Geistwesen, die sich über die wahren Zusammenhänge noch weitgehend in Unkenntnis befinden, sich in der irdischen Welt weiter zu zeigen, als existierend anerkannt und gewürdigt zu werden, oder doch ihr Vorhandensein durch Akte zu beweisen, die sichtbar, hörbar oder in anderer Weise vernehmbar sind.
Die Intensität, mit der solche Identitätsbeweise erbracht werden, ist sehr verschieden und richtet sich ebenso wie in der materiellen Welt nach Charakter und Reife der Geistwesen.
IV 19.4ff
Es ist doch aus unruhigen Zeiten, wie Krieg, bekannt, dass Bilder von weit entfernten Söhnen, die eben die irdische Welt verlassen hatten, von der Wand fielen, ohne dass ein Haken beschädigt oder durch irgendeinen mechanischen Einfluss eine Bewegung verursacht worden wäre. Man hat solche Berichte wohl meist als Märchen abgetan, statt daraus den tröstlichen Schluss zu ziehen, dass der gute verstorbene Sohn ja da sei und seine Existenz beweisen will.
Genau dasselbe führt das Medium mit Hilfe seines ihm dienenden Geistwesens aus, wobei der grosse Fehler begangen wird, dass weder zeitlich noch in der Intensität der geforderten Experimente Rücksicht auf die Gesundheit des Mediums genommen wird.
IV 82.1
Ein grosser Unterschied besteht aber darin, dass das Geistwesen keine Körperkraft benötigt und auch nicht besitzt, dass also ein im irdischen Dasein schwaches, krankes Wesen vom Jenseits her recht energisch auftrumpfen kann, wenn es zum Beispiel darin einen Ausgleich für sein irdisches Missgeschick zu finden glaubt.
IV 83.1ff
Wir wissen bereits, dass es zwischen Diesseits und Jenseits keine festen Grenzen gibt, dass die jenseitige Welt das Diesseits erfüllt, ihm die geistige Atmosphäre verleiht und Kräfte vermittelt, die so unmittelbar wirken und eben vorhanden sind, dass es die Menschen als solche nicht zu fassen und zu erklären vermögen.
Nicht nur das Jenseits wirkt aber im Diesseits, sondern auch umgekehrt reichen die Einflüsse des irdischen Menschen in den ausserirdischen Bereich.
Wir wissen, dass man Verstorbene nicht rufen soll, dass man seine guten Gedanken nur an sie richten und ihnen verzeihen soll, wenn sie in Unfrieden von uns gegangen sind.
Das allein beweist schon unsere Zusammengehörigkeit und unzerreissbare Bindung.
Um wieviel mehr kann dann eine Einflussnahme zustande kommen, wenn man sie ruft, sie auffordert, sich zu zeigen, sich bemerkbar zu machen oder bestimmte Nachrichten zu vermitteln.
So wie der materielle Mensch sich nicht bewusst ist, welchem Irrtum er verfallen ist und wie abwegig es ist, sich so der jenseitigen Welt zu bemächtigen, so ist auch der unwissende Geist im Jenseits auf dem unerlaubten und falschen Weg, wenn er dem Ruf Folge leistet - wenn auch mit gutem Willen - seine Dienste zur Verfügung stellt.
Nun ist aber selten ein Geistwesen in der Lage, die Wünsche seiner irdischen Rufer voll oder überhaupt zu befriedigen. Er ist darüber erbost und sucht entsprechend seiner eigenen geistigen Reife der Lage gerecht zu werden.
Der eine zieht sich verstimmt und traurig zurück, trifft mit seinen negativen Gedanken die Menschen, die ihn nicht verstanden haben und versetzt sie dadurch in Missstimmung, Trauer oder Depression.
Ein anderer reagiert mit Zorn und entlädt ihn auf die Häupter der Irdischen, die, von Schmerzen geplagt oder grosser Erschöpfung, nicht ahnen können, was sie angerichtet haben. So nur in geistiger, gedanklicher Reaktion.
Schlimm kann es aber werden, wenn ein enttäuschtes Geistwesen sich der physikalischen Kräfte bedient, sich vielleicht auch noch Helfer herbeiholt, die in den Geräten und Leitungen Störungen verursachen, ohne dass eine Menschenhand sie berührt hätte.
Dann seid ihr ratlos und sucht nach Erklärungen, glaubt, alles nach euren Naturgesetzen ergründen zu können.
Im Grunde ist es ja so, dass das Ereignis ein natürlicher Vorgang ist, aber die Auslösung ist auf eine Weise hervorgerufen, für die ihr keine Erklärung, keinen Beweis finden könnt.
Ich will konkret von dem Fall sprechen, der sich vor kurzem (im Sommer 1971) ereignet hat, bei dem die auslösende Wirkung durch eine Person verursacht war, die zwar nicht Hand anlegte, aber die Brücke darstellte zwischen dem Geist, der sich ihrer bemächtigt hatte und dem Gerät, das gestört oder auch zerstört wurde.
Ihr werdet niemals finden, dass solche Zerstörungen in völlig unbewohnten und unbenützten Räumen geschehen, es muss stets in der engeren oder weiteren Umgebung ein menschliches Wesen die Verbindung hergestellt haben.
Geistwesen, die, wie man schon oft feststellen konnte, noch an ihren ehemals von ihnen besessenen Schlössern und Burgen hängen, gehen dort nicht um, wie man zu sagen pflegt, wenn niemand in der Nähe ist, sondern zeigen sich nur, wenn sie wissen, dass sie gesehen werden.
Nicht jeder kann ein solches Erscheinen erleben. Es gehört dazu eine ganz bestimmte Sensibilität. Das ist wiederum der Grund, dass solche Manifestationen einfach als Schwindel bezeichnet werden.
Wenn aber ein Geistwesen sich einer Mittelsperson in zerstörender Absicht bedient, so ist es ein Zeichen, dass diese Person entweder unerlaubten geistigen Verkehr pflegt oder als ein labiler, schwacher Charakter von besessen machenden Geistwesen ergriffen wird, ohne es zu wissen oder besonders verschuldet zu haben.
In dem Fall, da zum Beispiel Lichter an elektrischen Geräten aufleuchten, ist der Vorgang so, dass das Geistwesen den Strom schliesst bzw. einschaltet, indem es aus dem Menschen, dessen es sich bemächtigt hat, Strahlen sendet, die die gleiche Wirkung erzeugen wie der elektrische Strom. Wäre es Elektrizität, so würde ja das Menschenkind von einem unerträglichen Schlag getroffen.
Bewirkt das Geistwesen eine zu starke Strahlung, so kann es geschehen, dass die Geräte dem Strom nicht standhalten und so, wie es tatsächlich geschah, platzen.
Untersuchungen, die in der Weise angestellt werden, dass man die daran beteiligte Person auf ihre Strahlung prüft und untersucht, werden kaum zu einem aufschlussreichen Ergebnis führen, da im Falle der Besessenheit die Strahlen des fremden Geistwesens ein unrichtiges Ergebnis verursachen würden.
Untersuchungen sollen daher nur in der Richtung angestellt werden, wie und ob die auslösende Person in spiritistischen Dingen bewandert ist, wie sie sich dazu verhält und, wenn die Befassung damit erwiesen scheint, soll eine ausreichende Belehrung Platz greifen, damit die Befreiung von der Besessenheit erfolgreich durchgeführt werden kann.
IV 25.4
Es ist nicht recht, dass man den Bestrebungen der auf diesem Gebiet tätigen Gelehrten, solchen Spukerscheinungen, die sich auf natürliche Weise und etwa physikalisch nicht erklären lassen, auf den Grund zu gehen, mit Spott und Missachtung begegnet, denn es ist ihre Aufgabe, auf diesem Gebiet zu forschen. Es sollte aber in diesem Zusammenhang endlich der Mut gefunden werden, das klarzulegen, was sie fast alle längst erkannt haben, nämlich dass der Einfluss ausserirdischer Kräfte aus der jenseitigen Welt unbestritten angenommen werden muss und damit überleiten zu dem notwendigen Verhalten im Bewusstsein, dass das Leben auf der materiellen Welt weitgehend abhängig ist von der Art und Weise, wie sich die Menschen zu diesen Kräften einstellen.
IV 87.5ff
Wir haben schon davon gesprochen, dass der Mensch, der ins Jenseits herüberkommt, über seinen Abgang von der materiellen Welt aber noch nicht im klaren ist, mit aller Kraft noch an seinen materiellen Gütern, an seinen geliebten Mitmenschen und überhaupt noch an der irdischen Sphäre hängt und bestrebt ist, sich bemerkbar zu machen, anerkannt zu werden in seiner Existenz wie eh und je. Kein Mittel ist ihm zu gering, seinen Wunsch durchzusetzen und mit Hilfe Gleichgesinnter und in der gleichen Lage befindlicher Geistwesen werden Signale gegeben, die von gedanklichem Eindruck bis zu Kundgaben mittels materieller Gegenstände alle Stufen der Intensität umfassen können.
Zum Beweis mag doch ein Fall herangezogen werden, in dem zum Beispiel ein Bild von der Wand fällt, nachdem derjenige, der darauf abgebildet war oder dessen Lieblingswerk es gewesen ist, die irdische Welt bereits verlassen hat, der aber wie gesagt ganz unvorbereitet und ohne Abschied hinübergegangen war.
Es mag nicht immer leicht sein, im irdischen Bereich die Richtigkeit solcher Erscheinungen und Begebenheiten zu beweisen, die Erklärung, die ich aber eben gab, liegt doch viel näher und erfordert nur die Tätigkeit oder den Willen des einen, während bei Gedankenübertragung unter Lebenden stets die Übereinstimmung von zwei Menschen erforderlich ist.
V 126.5ff
Solche Fälle sind häufig zu finden nach Kriegen, wo durch plötzliche Zerstörung von Wohnstätten Menschen aus dem Leben gerissen werden, so dass sie nicht erkennen können, die materielle Welt verlassen zu haben. Vielfach sind sie dann bestrebt, sich bemerkbar zu machen, etwa durch Klopfzeichen oder aber sie suchen Hilfe bei Menschen, deren Strahlung der ihren adäquat ist.
Ich bin überzeugt, dass nach der Lektüre dieser Zeilen mancher erkennen wird, wo die Ursache der unerträglichen Unruhe in seinem Hause liegen kann. Solche sogenannte Spukgeschichten sind kein Scherz, sondern haben einen ernsten und oft schwerwiegenden Aspekt. Sie sind der Ausdruck von Not und Angst und spiegeln sich wieder in der Psyche der Betroffenen. Ein neuer Weg zur Erklärung von Angstneurosen. Je nach der Hartnäckigkeit des Anhanges kann eine Befreiung von der Störung schon allein durch einen Milieuwechsel erreicht werden. Oftmals aber ist der Konnex so stark, dass die Störung mitwandert, und dann bedarf es einiger Mühe, Ruhe zu schaffen.
Solche Störenfriede müssen in keinerlei Zusammenhang mit dem Gestörten stehen - ich meine, es muss nicht Verwandtschaft oder sonstige irdische Bindung vorliegen - und es ist daher in solchen Fällen nicht leicht, das störende Wesen zu identifizieren.
Anders bei solchen, die in ihrem irdischen Leben mit den gestörten Menschen in engem Kontakt gelebt haben, etwa in der Familie oder als gute Freunde. Sie sind oft bestrebt, sich zu erkennen zu geben und zwingen ihre Opfer entweder, ständig an sie zu denken, erscheinen ihnen im Traum oder machen sich durch Stimmen bemerkbar.
Zur Übersicht
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
Verlinkung an die betreffenden Textstellen
nur bei berechtigten Zugang zum Buchinhalt!
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
IV 19.4ff, 25.4, 81ff, 87.5ff / V 126.5ff\
IV 81.2ff ist IV81.2ff und IV 82.1 und IV 83.1ff