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VERERBUNG

VERERBUNG

GEISTIGE UND MATERIELLE VERERBUNG

I 24.2ff
Ich sprach gestern zuletzt von der Vererbung und dass es eine solche im geistigen Sinn nicht gibt. Ich sage im geistigen, weil es auf den Körper natürlich zutrifft. Der Körper ist ein Teil des Mütterlichen und durch den Samen, aus dem der Körper entsteht, auch ein Teil des Vaters. Da kann eine Ähnlichkeit, eine Gleichheit verständlich sein und sie ist berechtigt und sichtbar; daher sind auch viele organische Leiden schon durch die Geburt vom mütterlichen oder väterlichen Teil hineingeboren und wenn auch oft nicht sichtbar, doch in der Veranlagung vorhanden.
Anders ist es mit dem Geist. Er wird nach göttlichen Gesetzen in den entstehenden Körper inkarniert und kommt als völlig fremdes Element in den Körper hinein. Es ist dies begründet in den unendlichen Gesetzen des Weltalls, nach denen alles bis ins Kleinste geregelt ist.
Dieses Element wird ganz unabhängig von seinen früheren Eltern in ein Milieu hineingepflanzt, das dazu bestimmt ist, ihm die Voraussetzungen für seine Weiterentwicklung zu bieten.
Es ist wohl oft so, dass ein bestimmtes Geistwesen zu einem bestimmten Elternpaar gebracht wird, weil dort die gleichen Voraussetzungen schon geschaffen waren, ich will sagen für die Eltern da waren und es den Sinn hat, dass der neu inkarnierte Geist den gleichen Weg machen soll und dazu das entsprechende Vorbild hat. Es gäbe dafür eine Menge guter Beispiele.


Diese Erkenntnis führt uns zu neuen Betrachtungsweisen der kindlichen Persönlichkeit.

I 62.4ff
Man wird im Kind nicht mehr das ganz unerfahrene, unwissende und unreife Lebewesen sehen wie bisher, wodurch so vielen Kindern der Aufstieg und der Fortschritt auf dem vorgenommenen Weg verhindert oder erschwert wird. Mit Spannung und Neugier wird man beobachten, woher und wohin sich die Dinge, oder besser gesagt, die Fähigkeiten, entwickeln, und niemand wird den Geist des Kindes als einen Abkommen der Eltern mehr betrachten.
Die Eltern haben die grosse und bedeutende Aufgabe, den ihnen anvertrauten Geist zu pflegen, für sein materielles Wohl zu sor¬gen und ihm alle Schwierigkeiten und Hemmnisse aus dem Weg zu räumen. Das wird erst die ideale Bindung zwischen Eltern und Kind werden und nicht, wie man etwa entgegnen könnte, eine Entfremdung hervorrufen, weil die Erbtheorie so ausser Kraft gesetzt wird.
Erblich ist nur das Materielle, und da wächst die Verantwortung immer mehr gegenüber den von Gott anvertrauten Geistwesen. Mit Recht würde dieses den Eltern Vorwürfe machen, wenn durch Schädigungen der Organe, Krankheiten der Seele und so weiter Behinderungen in der Entwicklung des Geistes verursacht würden. Es muss aber klar herausgestellt werden, dass das vorläufig nicht in die engere Betrachtung gezogen werden kann, da die Zeit noch nicht reif ist.

I 152.2
Dass dieses kleine Menschenkind vielleicht einen viel höher entwickelten Geist in sich birgt als ihn die Eltern besitzen, das wird meist gar nicht in Erwägung gezogen. Darum müssen die Menschen endlich Klarheit darüber erwerben, dass wohl der Körper von den Eltern ererbt, nicht aber der Geist von ihnen übernommen wird. Das Geistwesen ist unteilbar und einmalig. Das allein schliesst die Vererbung aus. Das Geistwesen muss also einen anderen Ursprung, eine andere Herkunft haben.

II 38.5ff
Grundsätzlich muss also davon eben ausgegangen werden, dass es im Geistigen keine Vererbung gibt, sondern nur einen Einfluss von aussen, vom Milieu, den Eltern, dem Beruf, den Freunden und so weiter. Diese Einflüsse sind es, die man betrachten und erkennen muss, wobei es auf die Kraft der Seele ankommt, die den Einflüssen ausgesetzt ist und damit auf die Kraft, sie abzuweisen oder aufzunehmen und sich zu eigen zu machen.
Man mag daraus schon die Schwierigkeiten erkennen, die sich dem forschenden Psychologen entgegenstellen. Wie oft wird man geneigt sein, eine Eigenschaft als eine der Persönlichkeit eigene anzusehen, obwohl sie nur anerzogen und in der Persönlichkeit selbst gar nicht verankert ist. Da klar zu unterscheiden, was Merkmal der Persönlichkeit und was anerzogene Eigenschaften sind, ist sehr schwer und in vielen Fällen fast unmöglich.

III 62.6f
Die herrschende Vererbungstheorie allein schon ist ein Hindernis auf dem Weg zur Wahrheitsfindung, ich habe schon recht eingehend und an verschiedenen Stellen darauf hingewiesen. Was durch Vorbild, Milieu und Erziehung erworben ist, wird alles in einen Topf geworfen mit dem aus einem früheren Leben, aus dem vorangegangenen Dasein und seinen Erkenntnissen schon im Menschen Begründeten ohne Unterscheidung.
Das kann auch nicht anders sein, wenn man annimmt, dass der Mensch in diesem einen Erdendasein alles das erreichen sollte und könnte, was das Ergebnis von vielen, oft unzähligen Wanderungen über die irdische Welt und durch die irdische Schule ist. Solange sich diese Erkenntnis nicht im Bereich der Wissenschaft eindeutig durchsetzt, wird jede Forschung auf dem Gebiet der Seele und des Geistes Stückwerk sein.

III 63.2ff
Abgesehen davon, ist gerade hier ein Schritt zur Wahrheit unbedingt erforderlich, will man den Entartungen und Leiden begegnen, die nicht von der und durch die materielle Welt und irdische Umgebung verursacht sind. Leiden, die aus der körperlichen Vererbung herrühren, können vielfach auch ohne dieses Wissen geheilt werden. Mancherlei Kräfte könnten aber dazu herangezogen und dienstbar gemacht werden, die ausserhalb der materiellen Sphäre gegeben sind und nur darauf warten, erkannt und zum Nutzen der Menschheit eingesetzt zu werden.
Ich kann sie nicht nennen mit Namen oder Art und Wirkung, da sie aus einem anderen Stoff, einer anderen Zusammensetzung stammen, als dass es in den Wortschatz der irdischen Medizin eingereiht werden könnte.
Das Vertrauen zu unserer Hilfe und zur Wahrheit im Zusammenhang mit all den bereits aufgezeigten Erkenntnissen ist die einzige Voraussetzung für ein Gelingen.
Ich will nicht sagen, dass das, was bisher in der Medizin geleistet wurde, minderwertig, gering und ohne Erfolg ist; es ist nur im Hinblick auf die tatsächlich zu Gebote stehenden Möglichkeiten zu wenig und nicht ausreichend, um dem Fortschritt der Menschheit, ihrer zunehmenden Gesundung und ihrem Weg zur Vollendung im Geistigen hinreichend zu dienen.
Wie viele grosse Gelehrte auf dem Gebiet der Medizin begehen den Fehler, dass sie nicht das Individuum als solches und im Ganzen, sondern nur die Maschinerie, die Zusammenarbeit und das Ineinandergreifen, die gegenseitige Abhängigkeit der Organe voneinander in Betracht ziehen. Immer wieder muss ich betonen, dass es wohl zu einem grossen Wissen führen kann und dass dieses auch die Grundlage für eine geeignete Nutzbarmachung im Interesse der Gesamtheit ist, dass es aber heisst, auf halbem Weg stehen bleiben, wenn man nur die Maschine reinigt, ein schlechtes Organ entfernt oder durch ein künstliches ersetzt.
Es ist der Wert im menschlichen Leben nicht so sehr auf der mechanischen Seite zu suchen, sondern vielmehr auf der geistigen, dem ohne Motor - möchte ich sagen - funktionierenden Bereich. Freilich ist hier auch wieder zu beachten, dass - was ich schon verschiedentlich erklärt habe - das Gefängnis der Seele und des Geistes entsprechend gepflegt werden muss. Wenn im materiellen Leben Materie eben eine Hauptgrundlage bildet, so darf sie nicht vernachlässigt werden und ungepflegt bleiben. Alles, was ist, ist von der göttlichen Allmacht gegeben und eingerichtet. Das allein verpflichtet zu Sorgfalt und Liebe, aber die Materie allein, losgelöst von Seele und Geist betrachten zu wollen, ihre Vollkommenheit als das Höchste anzunehmen, was zu erreichen dem irdischen Menschen vergönnt ist, das ist es, was ich verurteilen und worauf ich immer wieder hinweisen muss.
Man wird mir entgegenhalten, dass heute infolge des hohen Standes der medizinischen Wissenschaft schon so viele Leiden und Entartungen einer Heilung zugeführt werden können, was vor einigen Jahrzehnten noch unmöglich gewesen wäre.
Man ahnt aber nicht, wie oft eine solche Instandsetzung des materiellen Organismus eine Störung oder Zerstörung seelischer und geistiger Werte zur Folge hatte, weil eben nicht das ganze Individuum, sondern nur das kranke Organ zum Gegenstand der Behandlung gemacht wurde.

ENTARTUNGEN UND VERERBUNG

III 32.3ff
Es ist das grosse Kapitel der Entartungen, die von einer Vererbung herrühren und nicht erst durch äussere Einflüsse im Laufe des Erdendaseins entstanden sind.
Ich möchte dabei mit solchen Erscheinungen beginnen, die in gleicher Weise schon bei den Eltern festgestellt wurden und durch geeignete Behandlung oder Operation nicht beseitigt werden konnten oder wegen Leichtsinn in der Lebensauffassung nicht zur Kenntnis eines dafür zuständigen Arztes gebracht wurden.
Es sind Leiden, die durch körperliche Minderwertigkeit, Unterentwicklung oder Fehlentwicklung von Organen, insbesondere des Gehirns, entstehen.

III 33.4f
Ich will damit auf das Problem der Verhütung und der Verantwortung zu sprechen kommen, welches Kapitel viel zuwenig beachtet wird und dem schon bei der Erziehung der heranwachsenden Jugend ein grösseres Augenmerk gewidmet werden müsste.
Es wird wohl die Zeit kommen, in der man der rechtzeitigen Verhütung von Krankheiten und Entartungen auch in der Wissenschaft einen weiteren Raum geben wird, als es heute noch der Fall ist. Es genügt nicht, nur dann zu warnen, wenn der Arzt zufällig Kenntnis von solchen Leiden bekommt, sondern allgemein muss auf diesem Gebiet eine Verpflichtung zu ständigen Kontrollen geschaffen werden, so wie sie heute für verschiedene Infektionskrankheiten üblich sind.

III 37.1ff
Ich spreche hier natürlich nur von solchen vererbten Leiden, die nicht die geistige und seelische Seite betreffen. Wie schon an anderer Stelle betont, sind ja nur körperliche, also rein materielle Eigenschaften vererbbar. Sogenannte Geisteskrankheiten sind Behinderungen der Gehirntätigkeit, soweit diese die Fähigkeit des Denkens bewirkt.
Auch die Vererbbarkeit solcher sogenannter Geisteskrankheiten ist auf organische Veränderungen zurückzuführen. Wie bei den oben geschilderten ist in der Nachfolge meist die Auswirkung noch stärker als bei den Vorfahren.
Ein sehr schwerwiegendes Problem, keinesfalls durch allgemeine Lehrsätze zu meistern und zu erklären, sondern in jedem einzelnen Fall genau zu prüfen und zu untersuchen in bezug auf Ursprung und Intensität.
Immer aber und in allen Fällen soll Nachkommenschaft vermieden werden, wo Erscheinungen auftreten, die eine normale Entwicklung des Kindes ernstlich in Frage stellen.

VERERBUNG UND GEISTIGE EINFLÜSSE

VI 36.5ff
Die herrschende Vererbungslehre erschwert noch vielfach das Erkennen eines geistigen Einflusses. Verhaltensweisen, die ein Kind oder Jugendlicher, oftmals auch Erwachsener an den Tag legt, die nicht von den Eltern vorgelebt oder durch fremdes Vorbild erzeugt wurden, werden gerne als von den Vätern oder Grossvätern ererbt betrachtet und bezeichnet, auch dann, wenn die Betroffenen ihre Vorfahren gar nicht gekannt und von den Gewohnheiten nichts gewusst haben.
Er ist ganz sein Grossvater, der hat auch so gesprochen, ist so gegangen, hat sich mit ausgefallenen Fragen oder Dingen befasst, oder er hat gerne getrunken, und alles das hat nun das Kind von ihm geerbt; denn so ganz ähnlich zeigen sich in der Ausdrucksweise die Eigenheiten bei dem Kind.
Immer kann es sich um negative oder positive Einflüsse handeln. Sind sie einem allgemein üblichen Verhalten entsprechend, so wird es kaum wahrgenommen, verwundert ist man nur, wenn die Verhaltensweisen entgegengesetzte Reaktionen zeigen, dass man feststellen muss, ein Mensch habe verschiedene Veranlagungen, oder wie man heute noch geneigt ist anzunehmen, dass in jedem Menschen ein Gutes und ein Böses wohne.
Bei dem Betroffenen selbst erzeugt es Zwiespalt und Zweifel, wenn nicht krasse Fehlhaltungen oder Anderssein den Schluss zulassen, das bin ich nicht selber.
Es ist ebensowenig erfreulich, für negatives Verhalten wie für aussergewöhnliche fremde Leistungen verantwortlich gemacht zu werden. Immer belastet es die Seele, ungerechtfertigt als Verursacher betrachtet zu werden; auch unverdientes Lob ist eine Belastung.
Der Einfluss Verstorbener auf die Hinterbliebenen besonders in der Familie ist oft die Ursache für grobe Fehleinschätzungen von Verhaltensweisen.
Die Grenze zu ziehen zwischen den eigenen Willensakten und fremdem Einfluss ist nicht immer leicht, und es ist deshalb kein Fehler, wenn man gute Taten und rechtes Verhalten eher dem Menschen selbst zuschreibt, als es ihm nicht zuzutrauen.
Bei negativem Verhalten, das den gültigen Normen der Zivilisation und der Gemeinschaft widerspricht, ist es stets von Vorteil, fremden Einfluss anzunehmen.
Nicht jedes depressive Verhalten, jede Aggression ist psychosomatisch erklärbar und noch viel weniger als schizophren.
Besonders Gedanken, die auf Selbstmord ausgerichtet sind, dürfen stets als von fremden Kräften verursacht angenommen werden. Es besteht aber keine Notwendigkeit zu unterscheiden zwischen selbst verursachten und fremd vermittelten Gedanken und Verhaltensweisen.
Das grundlegende Wissen von den Zusammenhängen zwischen geistigen und materiellen Kräften lässt den Schluss zu, dass wir in ständiger Wechselwirkung zu den geistigen Kräften stehen, dass es uns selbst anheim gegeben ist, ob wir uns positive oder negative Kräfte zunutze machen.

FRAGEBEANTWORTUNG

VI 124.3ff
„Welche seelisch-geistigen Eigenschaften des Menschen werden vererbt und welche bringt das Geistwesen bei der Inkarnation aus der Präexistenz mit?“
Meine Antwort: Bei unseren Überlegungen müssen wir davon ausgehen, dass es im Geistigen keine wie immer geartete Vererbung gibt. Seele und Geist sind untrennbar miteinander verbunden und in ihrer Existenz unabhängig von äusseren Einflüssen.
Zu beachten ist aber, dass die Inkarnation in der Weise vorgesehen ist, dass das Geistwesen die Kommunikation zu einem solchen findet, von dem oder durch das es seine Entwicklung wahrnehmen kann.
Eine Einflussnahme durch das Milieu würde die Entwicklung unter Umständen stören, auf jeden Fall den freien Willen behindern.
Das Elternpaar bietet lediglich die Grundlage - so wie das Bett nur die Möglichkeit zur Benutzung bietet, vom Schlafenden aber nicht konsumiert wird.
Die Ausbildung der Organe ist weitgehend von den Eltern abhängig, also auch die Entwicklung des Gehirnes. Aus diesem Grund können Begabungen und Talente zu einem dem elterlichen Organismus ähnlichen oder sogar übereinstimmenden Modus entwickelt und gefördert werden.
Inkarnationen von Künstlern und wissenschaftlich hoch entwickelten Wesen sind oft nach diesem Grundsatz gewählt und erlaubt. Trotzdem muss dem solcherart inkarnierten Wesen die freie und eigenartige Entwicklung möglich und gewährleistet sein.
Eine Höherentwicklung im geistigen Sinn kann nicht von den Eltern übertragen, sie muss einzig und allein dem aufstrebenden Wesen überlassen werden. Was nicht aus ihm selbst kommt, hat wenig Bestand.
Geistige Reife wird aufgrund des mitgebrachten Programmes im tiefsten Innern gewonnen, unbewusst und ohne Zwang von aussen.




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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
I 24ff, 62.4ff, 152.2 / II 38.5f / III 32.1ff ab 32.2ff, 33.4ff, 37.1f, 62.6f, 63.2ff / IV 62.4ff / VI 36.5ff, 37.1ff, 124.3ff

II 38.5f ist II 38.5ff
III 32.2ff ist III 32.3ff
III 33.4ff ist III 33.4f
III 37.1f ist III 37.1ff
IV 62.4ff nicht vorhanden verwchselt mit I 62.4ff ??
VI 37.1ff nicht vorhanden, verwechselt mit III 37.1ff ??

zusammenfassung/vererbung.txt · Zuletzt geändert: 2025/08/16 01:49