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Vernunft

Vernunft

VERNUNFT MUSS GELERNT SEIN

VI 35.4
Dazu kommt dann noch die Unwissenheit der Eltern, die von vorne herein nur bereit sind anzunehmen, dass ein Kind die Vernunft und Einsicht ins Leben mitgebracht haben müsse, um zu wissen, was im Zusammenleben mit der Umgebung richtig und erlaubt ist.

ÜBER DIE VERNUNFT

III 52.4ff
Wenn der Mensch einen Einblick erhält in Verhältnisse oder Geschehnisse, die ihm bis dahin völlig fremd waren, so versucht er, sie sich zu erklären, in seinem Innern abzuwägen und zu entscheiden, ob sie gut, richtig oder ohne Bedeutung sind, wie er sie in seine Lebensauffassung einreihen und einfügen soll.
Das eigene Urteil reicht nicht immer zu solchen Überlegungen aus im Geistigen, somit bleibt nur der Eindruck auf die Seele, ohne dass ein konkretes Urteil gefällt wurde. Die Seele nimmt den Eindruck auf und reagiert, wie man sagt, gefühlsmässig mit Zustimmung oder Abneigung.
Der Arzt hört oft von seinen Patienten: `Ich habe diese hässlichen Dinge gesehen und gehört, habe mir aber keine Gedanken darüber gemacht. Eine Abneigung war aber zu bemerken, und darin liegt die Gefahr für die Seele. Sie empfängt Eindrücke, leitet sie aber aus Mangel an freiem Willen oder aus ihrer Schwäche nicht an das Geistwesen weiter. Die Belastung bleibt, da das klärende und bereinigende Urteil fehlt.
Ein Urteil über einen noch so schweren, belastenden Eindruck kann ihn von der Seele nehmen. Die Vernunft übertönt das Gefühl und schwächt den Einfluss ab. Voraussetzung ist aber dabei eine gesunde Auffassung und ein ungestörter Blick für die Geschehnisse und Ereignisse auf der materiellen Welt, ihren Sinn und Zweck.

III 53.2ff
Ich sagte zum Beispiel schon einmal, dass der Tod eines geliebten Menschen nicht mehr so herzzerreissende Trauer zur Folge haben würde, wenn die Menschen lernen würden zu erkennen, wozu sie leiden und verzichten müssen. Das ist wohl das krasseste Beispiel, das ich dafür geben kann, aber es finden sich im täglichen Leben so unzählige, dass es gar nicht schwer wird, auch in kleinen Dingen seelische Belastungen durch Vernunft in wenigen Minuten abzuweisen und ungeschehen zu machen.
Wir haben nun zum ersten Mal den Ausdruck Vernunft gebraucht und wollen uns im Zusammenhang mit Seele und Geist diesen Begriff näher betrachten.
Vernünftig sein heisst im landläufigen Sinn, Unzweckmässiges meiden oder unterlassen oder auch Leistungen vollbringen, die zwar gefühlsmässig ungewollt, aus irgendeinem Grund aber notwendig erscheinen

III 54.4
Vernunft setzt immer ein eindeutiges eigenes Urteil voraus, eine logische Schlussfolgerung, dass nur diese und keine andere Lösung der jeweiligen Frage möglich und richtig ist. Vernünftig ist aber auch nur das, was ohne Übertreibung mit Mass und Ziel unternommen wird. Ein Hinweis also auf den goldenen Mittelweg, den wir ja zu suchen in allem bestrebt sein sollen. Langsam sehen wir, wie ein harmonisches Denken und Fühlen beschaffen sein muss und wohin unsere Hilfe und worauf sie gerichtet sein muss, wollen wir seelisch und geistig harmonische Menschen erziehen oder ihnen helfen, es zu werden.

UNTERSCHIED ZWISCHEN VERNUNFT UND UNTERWERFUNG

III 53.4ff
Vernünftig sein heisst im landläufigen Sinn, Unzweckmässiges meiden oder unterlassen oder auch Leistungen vollbringen, die zwar gefühlsmässig ungewollt, aus irgendeinem Grund aber notwendig erscheinen.
Es erfordert die Ausschaltung des Gefühls oder doch seine Verschiebung - möchte ich sagen - in den Hintergrund und die rein geistige Überlegung.
Nicht dann darf man von Vernunft sprechen, wenn etwas mit Widerwillen getan wird, obwohl gefühlsmässig eine entgegengesetzte Leistung erwünscht wäre. Das heisst nicht Vernunft, sondern Unterwerfung unter Zwang und Befehl. Es ist ein grosser Unterschied, der einer genauen Beurteilung bedarf.




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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

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Vernunft

- muss gelernt werden VI 35.4

- über die III 52.4ff, 53.2ff, 54.4

- Unterwerfung, Unterschied III 53.4ff

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