I 17.4ff
Der Sitz des Geistes beziehungsweise die Fähigkeit, alle Wahrnehmungen zu machen und seinen Körper zu beherrschen, ist im Gehirn angenommen, und man kann es auch so verstehen, wenn es um die Intelligenz geht und das, was der Mensch braucht, um richtig zu erfassen, was um ihn ist, um zu arbeiten, zu denken und so weiter.
Ich spreche aber nicht nur von diesem Intellekt, sondern von dem Geistwesen, das in jedem Menschen wohnt. Es wohnt nicht nur im Gehirn, sondern im ganzen Körper und bedient sich nur des Gehirns, um sich betätigen zu können, um seinem Willen Ausdruck zu verleihen.
Dieses Geistwesen ist aber nicht direkt mit den Teilen des Körpers verbunden, sondern in die Seele eingebettet. Wie eine komplizierte Nuss kann man sich das vorstellen. Ein weicher Kern, das was Leben, Bestand, Fortpflanzung und alles das in sich birgt, was notwendig ist, um eine Weiterentwicklung zu sichern. Dieser weiche, wertvolle Kern ist von einer zarten Hülle umgeben, der Seele, die dafür sorgt oder sorgen soll, dass dem Geist die Entwicklungsmöglichkeit bewahrt und erhalten bleibt, die dem Geistwesen den Schutz gewähren soll, den es braucht, um frei zu sein in seiner Betätigung und ungehemmt. Diese Seele erfüllt den ganzen Körper und ist vergleichbar dem dünnen, zarten Häutchen, das um den Nusskern gebreitet ist, damit er von der rauhen, harten Schale nicht verdorben wird. Und endlich ist die harte Schale der Nuss vergleichbar mit dem Körper, der Seele und Geist eine Wohnstatt bietet, nicht immer sehr bequem und angenehm, aber doch für die Zeit, die Geist und Seele in ihm wohnen sollen, nach allen Normen und Naturgesetzen eingerichtet.
Es ist ein kleiner Überblick, der noch mit Medizin und ihrer Wissenschaft nicht viel zu tun hat, es ist aber notwendig, die Grundwahrheiten zu erfassen, da auf ihnen alles weitere aufgebaut werden muss. Für heute beende ich, wir fahren morgen mit unseren Betrachtungen fort.
I 82.4
Wir haben vom Geistwesen gesprochen, das seinen Sitz, oder besser gesagt, sein Hauptorgan im Gehirn hat und daher von der Beschaffenheit dieses Organs weitgehend abhängig ist. Ein wohl und gesund oder normal entwickeltes Gehirn bietet jedem Geistwesen die Möglichkeit, seine Lebensfunktionen, seinen Lebenswillen voll zur Auswirkung zu bringen. Allein ist es aber nicht in der Lage, tätig zu sein oder eine Tat zu setzen, es braucht dazu die Seele. Ist sie gehemmt oder behindert, so wird beim besten Willen der Geist die Tat nicht erfüllen können, die er vorgenommen hat.
III 18.7f
Für mein Thema bezieht sich die Betrachtung auf die materiellen Grundlagen, die für die verschiedenen Völker unterschiedlich sind. Das Gehirn ist bei einem unterentwickelten Geist ein anderes als bei einem fortgeschrittenen, und die Entwicklung des Geistwesens, seine Willensäusserungen sind an den Rahmen gebunden, der ihm im materiellen Körper geboten wird.
I 40.4f
Nun kann die Berührung der Seele auf mancherlei Weise erfolgen. Erstens durch eine Willensäusserung des in ihr wohnenden Geistes und zweitens durch einen Eindruck, der von aussen vermittelt und durch den Körper zu ihr geleitet wird. Die Willensäusserung, die im Geistwesen ihren Ursprung hat, wirkt zu gleicher Zeit, da sie entsteht, auf die Seele. Nun ist es von grösster Bedeutung, in welchem Zustand die Seele sich befindet und ob sie imstande ist, ungehemmt die empfangene Willensäusserung aufzunehmen und dem Gehirn zuzuleiten. Jetzt erst, wenn das geschehen ist, erfasst das Gehirn als der körperliche Teil des Menschen, den Impuls der Seele oder Lebenskraft, um in den Gedanken die Tat reifen zu lassen beziehungsweise die Absicht, eine Tätigkeit auszuüben, an die entsprechenden Organe weiterzuleiten.
I 81.4
Der Vorgang ist ein so rascher, dass der Mensch das Hintereinander der Vorgänge nicht erfassen kann und daher der Meinung ist, dass im Gehirn beziehungsweise Geist allein die Reaktion gebildet und ausgelöst wird. Der Seele wird diese Funktion nicht zugedacht. Es ist aber sehr wichtig, das zu wissen, weil dadurch der Seele und ihrer sehr grossen Bedeutung ein entsprechendes Augenmerk zugewendet wird.
III 56.4f
Eine Tatsache aufnehmen, ohne sie durch eigenes Urteil einzureihen in das entsprechende Gebiet, in die Reihe der Wahrheiten und bleibenden Gegebenheiten, ist eine nur vorübergehende Berührung und werden solche Eindrücke nur selten einen bleibenden und nachhaltigen Gedanken erzeugen, so dass bald Vergessenheit die Folge sein wird. Es ist, wie gesagt, ein rein gefühlsmässiges Erfassen.
Menschen, denen die Fähigkeit gegeben ist, die Eindrücke, die auf die Seele erfolgen, rasch auf das geistige Gebiet, auf das Geistwesen zu übertragen, und der Wille, die Eindrücke zu behalten, sind in der Lage, unendliche Reichtümer an Erkenntnissen, an Wissen im Gedächtnis aufzuspeichern.
III 58.6ff
Die Freiheit der Bewegung ist noch am grössten in den ersten Lebensjahren, da Behinderungen durch eine kranke oder gestörte Seele noch nicht so häufig vorkommen. Daher sind Erlebnisse in den ersten Lebensjahren oft bis ins hohe Alter im Gedächtnis - das Wort ist abgeleitet, und zwar richtig abgeleitet, vom Gedanken - aufbewahrt, während im höheren Alter die Behinderungen sowohl durch Veränderungen im Gehirn als auch durch seelische Schwäche, also abnehmende Lebenskraft, Eindrücke leicht vergessen und viel weniger bleibend auf das Geistwesen übertragen lassen.
Gedächtnisschwäche veranlasst den Arzt zu verschiedenen Untersuchungen und lässt Schlüsse zu auf die Entwicklung sowohl im materiellen als auch im geistigen Bereich.
Es muss hier aber genau getrennt werden, denn es ist keineswegs damit gesagt, dass bei einer Schwächung des organischen Bereichs ein unheilbarer Abstieg - möchte ich sagen - im Geistigen vorliegt.
Durch geeignete Behandlung sowohl der Organe als auch der Psyche kann eine weitgehende Besserung erzielt werden, so dass das Geistwesen allen Anforderungen seines mitgebrachten Programms gerecht werden kann.
Umgekehrt wollen wir aber betrachten, was aus der grossen Kraft des Gedächtnisses im Kindesalter geschlossen werden kann. Das Erinnerungsvermögen oder der Grad der Rückerinnerung, die Zahl der im Gedächtnis behaltenen Eindrücke zeigen uns die dem Kind zuteil gewordene Entwicklungsfreiheit, den Zustand des Milieus, in dem es aufgewachsen ist; die Art der Eindrücke und ihre seelische Verwertung lassen darauf schliessen, ob Herzlichkeit oder Kälte das heranwachsende Wesen umgeben haben.
III 33.7f
Darum will ich genau beschreiben, wie es zu den Erscheinungen kommt, die wir so bezeichnen. Es ist eine schwere Störung des Kreislaufs durch Entartung eines Teiles des Gehirns, in dem die Funktionen gesteuert und ausgelöst werden, die die regelmässige Atmung und damit auch die regelmässige Blutzirkulation gewährleisten.
Es ist eine vollkommene Heilung dann möglich, wenn diese Gehirnpartien entsprechend behandelt oder wenigstens gestärkt werden - wenn es noch ein Anfangsstadium ist, also ein Patient erst kurze Zeit an den Anfällen leidet - damit sie ihren Dienst richtig versehen können.
Die Stärkung kann durch Gehirnbestrahlung mit Elektrizität erfolgen, allerdings nur in ganz schwachen und vorsichtigen Dosen, nicht Schock erzeugend. Es könnte sonst das Gegenteil erreicht werden, weil die geschwächten Gehirnpartien den plötzlichen elektrischen Schlag nicht aushalten und dadurch zerstört werden könnten, so dass eine Lähmung eintreten würde.
I 79.3ff
Eines muss an dieser Stelle gesagt sein: Es wird niemals ein krankes Geistwesen inkarniert. Im Jenseits gibt es keine Krankheit und keine Entartung, es gibt nur mehr oder weniger hoch entwickelte Geister.
In einem Geisteskranken, oder besser gesagt in einem Menschen, der für geisteskrank erkannt wird, wohnt also ein vollkommen gesundes Geistwesen. Davon muss grundlegend ausgegangen werden.
Die medizinischen und besonders psychiatrischen Wissenschaftler erkennen bestimmte Geisteskrankheiten an ganz bestimmten Entartungen der Gehirnsubstanz. Sehr oft hat sich aber auch schon nachweisen lassen, dass ein Mensch, der für geisteskrank gehalten wurde und sich nach dem bisherigen Stand der Wissenschaft auch als solcher bestätigt hat, ein völlig normal entwickeltes Gehirn aufzuweisen hatte, was man natürlich erst nach einer Obduktion feststellen kann. Man steht dann vor einem Rätsel, wagt aber nicht anzunehmen, dass fremde Einflüsse die sogenannte Geisteskrankheit verursacht haben könnten. Und doch ist es so.
Diesen Menschen, und sie finden sich gar nicht so selten, kann, wie im vorhergehenden Kapitel geschildert, geholfen werden, sie können vollkommen geheilt werden. Handelt es sich um überdurchschnittlich schwache Charaktere, so besteht wohl die Möglichkeit, dass die abnormalen Zustände wiederholt auftreten, doch ist dies verhältnismässig selten. Wir sehen also, dass keineswegs alle Geisteskrankheiten heilbar sind, zumindest nicht auf dem oben geschilderten Weg. Bei leichteren Entartungen genügt oft eine verständnisvolle Behandlung, die darin bestehen soll, einen solcherart kranken oder minderwertigen Menschen in seiner Selbstachtung zu stärken, ihm den Rückweg in die Gesellschaft zu ebnen, ihm Mut und Kraft zu vermitteln, sein Schicksal richtig in die Hand zu nehmen, um so die minderwertigen Einflüsse von aussen abwehren zu können.
IV 94.5ff
Alle meine Schilderungen von diesen seelischen Störungen werden aber so lange wertlos sein, als die Wissenschaft sich weigert, davon Kenntnis zu nehmen. Trotzdem will ich auf dem eingeschlagenen Weg weitergehen, hoffend, dass eines Tages die Vernunft siegt und die Scheu vor dem Unfassbaren und Unsichtbaren abgelegt wird.
Viel schwerer als die seelischen Belastungen, die ich hier geschildert habe, sind die entartend wirkenden Einflüsse auf den Geist, auf die geistige Betätigung.
Eine seelische Störung tritt der Umwelt meist nicht so unmittelbar vor Augen wie eine geistige, weil die meisten Menschen ihren Seelenzustand verbergen wollen und dies durch Worte und Miene auch erreichen können.
Geistige Störungen lassen sich nicht verdecken, wenn man von geringfügigen Mängeln absieht, die in irgendeiner Form fast allen Menschen anhaften.
Es gibt ja nicht zwei gleich entwickelte Menschen, wie ich schon einmal sagte, und es kommt nur auf den Massstab an, der bei der Beurteilung von geistigen Fähigkeiten angelegt wird.
Unter der Bezeichnung „Geisteskrankheit“ wird alles zusammengefasst, was von der Norm oder der allgemein als normal geltenden Form abweicht.
Ein Mensch, der nicht in der Lage ist, sich in den Rahmen der menschlichen Gesellschaft aus eigener Kraft, ich meine aus eigener Überlegung einzufügen, sich den Geboten und Normen der menschlichen Gesellschaft anzupassen, der nicht Kenntnis nimmt - oder besser gesagt - nehmen kann von den Erfordernissen eines gesunden Lebens und dessen Lebensgewohnheiten den Rahmen der Zivilisation und der Gemeinschaft missachten oder nicht erfassen können, ist eben geisteskrank, ohne dass man danach suchen würde, wo die Ursache für eine solche oft sehr plötzlich auftretende Störung liegt.
Vielfach sind Ursachen feststellbar, die ich hier nicht eingehend erörtern will, oftmals aber stehen die Ärzte vor einem Rätsel, weil alle Schulweisheit versagt und der Patient keiner Diagnose gerecht wird. Dann ist man eben gezwungen, auf eine solche und auf die Lösung des Rätsels zu verzichten.
I. 94.2
Dieser Zustand ist aber nicht das, was wir besprechen wollen. Wir wollen das Mass der Passivität kennenlernen, das dazu geeignet ist, so viel Lebenskraft aufzunehmen, dass unsere Organe, unser Gehirn und unser Nervensystem die bestmögliche Leistungskraft erhalten. Das Gehirn ist in wachem Zustand stets aktiv. Kein Mensch kann in wachem Zustand die Gedankenarbeit abstellen. Er kann sie aber herabmindern, kann in einen Halbschlaf kommen und da-mit schon die Möglichkeit zu neuer Kräftesammlung schaffen. Der Schlaf gibt weitgehende Passivität und damit die stärkste Grundlage für die Aufnahme neuer Kräfte. Das wissen wir schon aus Erfahrung.
I 177.3ff
Ich habe von den Einwirkungen der elektrischen Ströme auf den menschlichen Organismus gesprochen und will nun dazu noch bemerken, dass das nicht die einzige erzielbare Wirkung ist. Es ist in der Medizin bekannt, dass mit elektrischen Strömen auch die Tätigkeit des Gehirns beeinflusst werden kann. Das weiss man aus Erfahrung, der wahre Grund dafür ist aber nicht bekannt und das ist der:
Das Geistwesen ist zusammengesetzt aus sehr verschiedenen Strahlen und Strömen und verkörpert, möchte ich bildlich sagen, auf diese Weise das Wesen, das im materiellen Körper wohnt. Man kann sich leicht vorstellen, dass also Elektrizität und Magnetismus sowie andere Strahlen, die zur Behandlung Verwendung finden, auch vom Geistwesen direkt empfangen werden. Der Reiz auf dieses ist unendlich stark, und es reagiert durch Unterbrechung der eigenen Willensbetätigung. So wird ein fremder Wille durchgesetzt und auf die Seele übertragen, die ihn an die Organe weiterleitet. Der Schlaf ist die Voraussetzung für eine solche Behandlung, um den Geist in Untätigkeit zu versetzen und seinen Widerstand dadurch auszuschalten. Es ist ein Vorgang auf rein geistiger Ebene und nur auf die erfolgreichen Versuche aufgebaut, ohne zu ahnen, wie der Zusammenhang in Wirklichkeit ist.
Ich habe schon einmal darauf hingewiesen, dass durch elektrische Schockbehandlung auch ein fremdes, im Körper des Patienten eingenistetes Geistwesen getroffen wird, das aber gegen die schweren Schläge, die es vom elektrischen Strom erhält, nicht die Kraft hat, erfolgreich anzukämpfen. In den meisten Fällen verlässt es dann gerne den unerlaubt okkupierten menschlichen Körper. Oft aber leidet es nur mit, ohne zu wissen wieso und klammert sich womöglich noch fester an das arme, machtlose Wesen. Durch die Behandlung während der Schockwirkung wird es aber belehrt, ebenso wie der Geist des Menschen selbst, der es in Wahrheit gar nicht nötig hätte, weil er vollkommen gesund vom fremden Geistwesen besessen oder verdrängt ist in seiner Willensäusserung.
III 196.6f
Beim erwachsenen oder auch nur geborenen Menschen geht jede Bewegung vom Gehirn aus, ist also vom Geistwesen und seiner Seele verursacht oder veranlasst. Die Bewegung im Mutterleib ist eine Reflexbewegung, hervorgerufen durch Willensimpulse der Mutter. Wenn auch oft nicht gewollt und niemals mit bewusster Willensäusserung, so doch erzeugt durch seelische Reflexe. Das ist dadurch möglich und verständlich, dass ja das Kind im embryonalen Zustand nicht frei im Mutterleib schwimmt, sondern durch ein festes Band mit diesem verbunden ist und dadurch alle Nahrung und Aufbaustoffe erhält.
IV 93.5
Ich sagte schon, dass die wenigsten Geistwesen wissen, wie gefahrvoll ihr Tun für den irdischen Menschen ist, weil sie das rechte Mass nicht kennen und sich seiner Organe und vornehmlich seines Gehirns bedienen, solange sie selbst Kraft dazu besitzen. Dass es Strahlen sind, die ihre Wirkung ausüben und die Struktur des Gehirns und des Nervensystems beeinflussen können, davon habe ich wohl auch schon gesprochen und es darf in gleicher Weise angenommen werden, dass eine gute Übereinstimmung der Strahlen und eine vorsichtige und bescheidene Beanspruchung für den Menschen Stärkung und Hebung der seelischen und geistigen Kräfte bedeuten können wie die Verabreichung von Strahlen und Strömen nach den Grundsätzen der medizinischen Wissenschaft.
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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
I 17.4ff, 40.4f, 79.3ff, 81.4, 82.4, 94.2, 177.3ff / III 18.7f, 33.7, 34.1ff, 56.4f, 58.6ff, 196.6f / IV 93.5ff
III 33.7 ist III 33.7ff und beinhaltet III 34.1ff
IV 93.5ff aufgeteilt in IV 93.5 und IV 94.5ff