Inhaltsverzeichnis

Passivität

PASSIVITÄT, AKTIVITÄT DER SEELE

I. 93.5ff
Aktivität bedeutet, in richtigen Grenzen geübt, die richtige Nutzung der Lebenskraft. Passivität ist der Zustand der Ruhe, ein Abschalten der geistigen Tätigkeit, beschränkte Aktivität; denn restlose Passivität würde einen Stillstand aller Organfunktionen bedeuten und damit den irdischen Tod. Restlose Passivität bedeutet aber deshalb auch Empfang der größten Lebenskraft für Seele und Geist und damit Loslösung vom materiellen Körper.
Dieser Zustand ist aber nicht das, was wir besprechen wollen. Wir wollen das Maß der Passivität kennenlernen, das dazu geeignet ist, so viel Lebenskraft aufzunehmen, dass unsere Organe, unser Gehirn und unser Nervensystem die bestmögliche Leistungskraft erhalten. Das Gehirn ist in wachem Zustand stets aktiv. Kein Mensch kann in wachem Zustand die Gedankenarbeit abstellen. Er kann sie aber herabmindern, kann in einen Halbschlaf kommen und damit schon die Möglichkeit zu neuer Käfersammlung schaffen. Der Schlaf gibt weitgehende Passivität und damit die stärkste Grundlage für die Aufnahme neuer Kräfte. Das wissen wir schon aus Erfahrung.

PASSIVITÄT, AKTIVITÄT DES MENSCHEN, BURTEILUNG

VI 104.3
Es ist das Gegenteil von Getriebensein, nur liegt der Unterschied vor allem darin, dass die Umgebung ein passives Verhalten viel leichter dem Menschen selbst zuschreibt als eine erhöhte Aktivität. Verminderte Regsamkeit und Verzicht auf Leistung werden als Charakterschwächen ausgelegt und gelten dann mehr oder weniger als unabwendbar, auf alle Fälle aber verurteilungswürdig.

ERREICHEN DER PASSIVITÄT, DURCH ÜBEN

I 189.2
Passivität ist das Wichtigste, wenn einmal größtes Vertrauen und unbedingte Sicherheit in Bezug auf den Wert der Verbindung erzielt ist. Man erreicht sie nicht von heute auf morgen. Tägliche Übung ist notwendig und führt unweigerlich zum Ziel. Es ist genau die gleiche Übung, die ich allen Menschen empfohlen habe, die ihre Seelenkraft erneuert und gesteigert haben wollen. Das heißt aber nicht, dass durch Öffnen der Seele zur Aufnahme guter Kräfte aus dem All irgendeinem Geistwesen Eingang ins Innerste gewährt wird.

PASSIVITÄT, GEISTERBESCHWÖRUNG, UNTERSCHIED

I 189.2f
Passivität ist das Wichtigste, wenn einmal größtes Vertrauen und unbedingte Sicherheit in Bezug auf den Wert der Verbindung erzielt ist. Man erreicht sie nicht von heute auf morgen. Tägliche Übung ist notwendig und führt unweigerlich zum Ziel. Es ist genau die gleiche Übung, die ich allen Menschen empfohlen habe, die ihre Seelenkraft erneuert und gesteigert haben wollen. Das heißt aber nicht, dass durch Öffnen der Seele zur Aufnahme guter Kräfte aus dem All irgendeinem Geistwesen Eingang ins Innerste gewährt wird.
Der Wunsch nach guten Kräften ist nicht gleichbedeutend mit Geisterbeschwörung. Sie ist ohne Passivität, im Gegenteil, in sehr aktiver Form und Einstellung bewerkstelligt. Geisterbeschwörung erfordert Konzentration auf Jenseitige, Empfang guter Strahlen und Ströme aus dem All aber reinste Passivität, Gedanken an unendliche Werte, Gutes und Schönes. Der Wille des Mediums muss auf gedeihliche Verbindung und Zusammenarbeit eingestellt sein, verbunden mit dem Wunsch, nur zum Segen der Menschheit, zur Hilfe in großer Not und zur Aufklärung zu dienen. Nur dienen wollen, ist der oberste Leitgedanke. Nur dann ist die Arbeit erfolgreich.

PASSIVITÄT IM GUTEN SINN

VI 102.7ff
Passivität ist das Gegenteil von Aktivität und daher die Reaktionen entsprechend umgekehrt.
Ein Mensch, der die Stille sucht, wendet sich ab von Regsamkeit und Tatendrang, er schiebt alles zur Seite, was seine Ruhe stören könnte und ihn zu Leistung und Entscheidung veranlasst.
So ist es auch zu verstehen, dass Passivität dadurch erreicht wird, dass man alle negativen Gedanken abwehrt, oder anders ausgedrückt, kein negatives Urteil abgibt oder sucht über Dinge oder Menschen, die in unseren Gedankenkreis getreten sind. Das ist Passivität im guten Sinn, die Grundlage zur Gewinnung guter Kräfte aus dem geistigen Bereich.

PASSIVITÄT IM WACHZUSTAND

I 95.4f
Ich sprach von der für den lebenden Menschen stärksten Passivität, dem Schlaf. Wichtiger aber für den Kranken ist noch die Erziehung zur Passivität in wachem Zustand, wodurch die Sammlung von neuer Lebenskraft bewusst und mit Willen bewirkt wird. Um solche Passivität zu erreichen, bedarf es nicht etwa nur einer Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit oder der Umkehrung von Aktivität, Betätigungsfreude und Betätigungsdrang. Es ist eine Passivität der Seele, die Bereitschaft zum Empfang. Nur mit Einstellung auf das Gute, auf das Göttliche, auf Frieden, Ruhe und Vertrauen in sich selbst und auf seine göttliche Führung und den unendlichen Willen, in Harmonie mit der Umwelt und mit dem Unendlichen, kann Passivität erzeugt und mit Erfolg bewirkt werden. Wie man sich in Passivität versenkt, davon das nächste Mal.

KRANKHAFTE PASSIVITÄT

VI 103.3ff
Oft wird dieser Begriff abwertend gebraucht und versteht man unter einem sich passiv verhaltenden Menschen einen, der nicht imstande ist, seinen eigenen Willen durchzusetzen, der sich nicht zur Wehr setzt gegen Unrecht und Angriff, sondern alles über sich ergehen lässt.
Vielerlei Ursachen gibt es für ein solches Verhalten, das keineswegs zu dem Schluss berechtigt, dass ein solcher Mensch kraftlos, unsicher, feige oder willenlos sei. Sicherheit, Mut und Einsatzfreude sind in jedem Menschen vorhanden, diese Tatsache muss stets Berücksichtigung finden, wenn ein Mensch in diesen Belangen Hilfe benötigt.
Oft liegen die Ursachen klar auf der Hand. Misserfolg, Unverständnis der Umgebung, Furcht vor Versagen, Angst vor der Zukunft usw.; Ursachen, die im materiellen Milieu begründet sind und in Bedachtnahme darauf behoben werden können. Stärkung des Selbstvertrauens, Lebensfreude und Vermittlung einer gesunden Lebensauffassung sind da die hilfreichen Mittel und Methoden, aber wie ich immer wieder betonen möchte, frei nach den Grundsätzen der Individualpsychologie.
Wenngleich es keine „krankhafte“ Passivität gibt, habe ich diese Bezeichnung gewählt, um den Gegensatz zu kennzeichnen gegenüber der durch ganz verständliche normale Umstände erzeugten Passivität.

VI 104.1f
Wir wissen, dass alle menschlichen Regungen, ob positiv oder negativ, von geistiger Kraft intensiviert werden und es von mancherlei Einflüssen abhängt, ob und wie weit sie richtungweisend, fördernd oder hemmend zur Wirkung kommen.
Hemmungen müsste man solche Passivität nennen, die den Menschen hindert, sich aus eigener Kraft zu betätigen. Willenlos und faul, befangen, ängstlich sind Eigenschaften, die zu Passivität verleiten, zur Abkehr von den Pflichten des täglichen Lebens, von der Anpassung an die Gemeinschaft etc.

KRANKHAFTE PASSIVITÄT, BEFREIUNG

VI 105.2f
Anders, wenn angenommen werden muss, dass fremde Kräfte den Willen, den Verstand oder das Gefühlsleben eines Menschen beherrschen. Mit Vernunft oder noch so gut gemeinten Vorhaltungen wird da kaum etwas erreicht werden, es gilt allein den Kampf gegen die störenden Kräfte zu mobilisieren. Freilich gelingt dies meist nur gemeinsam mit oder durch den Betroffenen selbst, den man behutsam zum Erkennen der Lage bringen muss. Dies umso mehr, wenn solche Kräfte in dem Opfer das Gefühl haben aufkommen lassen, dass es in seinen Schwächen, in seinem Unvermögen zum Beherrscher seiner Umgebung wird. Ihr könnt meist die Erklärung für die Zusammenhänge nicht finden und ich rate deshalb, sucht nicht nach der Ursache oder dem Verursacher, es ist der Zustand des Leidenden oft nicht gegen ihn selbst gerichtet, sondern in vielen Fällen als Störung gegen Personen der Umgebung zu verstehen.
Darum behandelt keinen belasteten Menschen als ein negativ entwickeltes Wesen, sondern setzt alle Nächstenliebe und Fürsorge, deren ihr fähig seid ein, um ihn dazu zu veranlassen, den Kampf gegen die Unbill aufzunehmen.

PASSIVITÄT, VORAUSSETZUNG FÜR MEDIALE TÄTIGKEIT

IV 68.5ff
Nicht ein großer und noch so berühmter Chirurg wird es fertigbringen, in der gleichen Weise zu operieren, schon aus dem einfachen Grund, weil er geschult und festgefahren - ich meine das nicht in negativem Sinne - auf die Gesetze, die die Hygiene zu beachten erfordert, seine gesamte Tätigkeit aufbaut und seinen obersten Grundsätzen untreu werden müsste, die den mit jenseitiger Hilfe arbeitenden, meist medizinisch völlig ungebildeten Menschen fremd sind und sein müssen, damit sie die Passivität an den Tag legen können, die in der Zusammenarbeit mit Geistwesen eben nötig ist.
Ein Schreibmedium, das selbst den Stoff beherrscht, das ein Geistwesen ihm einzugeben beabsichtigt, wird durch seine eigenen Gedanken oftmals die Übertragung stören, während ein im wesentlichen nicht vorgebildetes Medium rein und widerstandslos zur Aufnahme bereit ist.

V 56.6ff
Es bedarf dazu keiner wissenschaftlichen Bildung, im Gegenteil darf nur mit Unbefangenheit und Unkenntnis darangegangen werden, da die dazu erforderliche Passivität rein erhalten bleiben muss. Nur dann kann ein geistiger Helfer sich eines solchen Mediums bedienen, wenn ihm nicht der geringste Widerstand entgegengesetzt wird.
Um diese Passivität zu gewinnen und zu erhalten, werden psychische und geistige Übungen regelmäßig unternommen, wodurch auch die Verbindung zu dem jedem Medium adäquaten Helfer aus dem Jenseits hergestellt wird.
Aber nicht nur diese für Euch so fremden Methoden führen zu unerwarteten Heilungen. In allen Teilen der Welt sind Kräfte am Werk, die bemüht sind, Zerstörendes abzuwehren, in Auflösung Befindliches zu erneuern und Leid und Schmerz zu beheben.
Entweder geschieht es über gute irdische Helfer, die die aus dem jenseitigen Bereich empfangenen Kräfte weiterleiten, oder es findet ein irdisches Wesen selbst die erforderliche gute Einstellung zu diesen Kräften, so dass es sie selbst aufnehmen kann ohne einen Mittler. Zur Hilfe gegen geistige Störungen bedarf es nicht einer Übereinstimmung in der Strahlung, wohl aber in den Fällen, in denen Mangelerscheinungen im Organismus ersetzt oder behoben werden sollen.
Das ist vielfach der Grund, weshalb Geistheilung nicht in jedem Fall möglich ist.




Zur Übersicht

Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

Verlinkung an die betreffenden Textstellen
nur bei berechtigten Zugang zum Buchinhalt!

- Aktivität, der Seele I 93.5ff\ - des Menschen, Beurteilung VI 104.3
- Erreichen der, durch Üben I 189.2
- Geisterbeschwörung, Unterschied I 189.2f
- im guten Sinn VI 102.7ff
- im Wachzustand I 95.4
- krankhafte, VI 103.3ff, 104.1f
- Befreiung VI 105.2f
- s.a. Mediale
- Voraussetzung für mediale Tätigkeit IV 68.5ff / V 56.6ff

I 95.4 ist I 95.4f