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ANGST

ANGST

VI 92.5ff
Als erstes ist zu bemerken, dass es verschiedene Arten von Angstzuständen gibt, wobei unterschieden werden muss zwischen der von dem Betroffenen selbst erzeugten, in die er sich gleichsam flüchtet vor der fremden Macht aus Mangel an Selbstver­trauen, oder auch zur Einbeziehung der Umgebung in seine bedrückende Lage und zwischen einem unerklärlichen Zustand, der von fremden Kräften verur­sacht, den Menschen unvermittelt anfällt, ohne dass ein greifbarer Grund, eine konkrete Ursa­che gefunden werden kann.
Solche Angst geht oft einem weniger gut gemeinten An­griff voraus und veranlasst den Betroffenen, mit an­ge­spannter Neugier zu warten, was dem folgen wird. Damit aber ist er offen für die ungebetenen Gäste und ver­liert mehr und mehr die Fähig­keit, klar zu überlegen, Stellung zu nehmen zu den Ereignissen und sich da­gegen zur Wehr zu setzen.
Man kann sich wohl vorstellen, wie verschieden sich die Menschen in solchen Fäl­len verhalten, wenn man auch noch berücksichtigt, dass bei den meisten Men­schen die Phantasie, das Geltungsbewusstsein und manche andere Eigenschaft Vorstellungen bewirkt, die ein Unbeteilig­ter nur sehr schwer erkennen und verstehen kann.
Angst ist in jedem Fall eine Regung, die bekämpft wer­den soll, gleichgültig ob sie in der realen Wirklich­keit begründet und verursacht ist, oder ob sie aus ei­nem Bereich kommt, den wir nicht erfassen und beherr­schen können.
Geistigen Störungen geht vielfach ein Zustand von un­erklärbarer Angst voraus, wie eine Vorbereitung zum Generalangriff auf die Psyche und zur Ausschaltung des freien Willens.
Es erscheint daher geboten, die Abwehr gegen das Un­erwünschte schon in diesem Zustand der auf­kommenden Angst zum Einsatz zu bringen, dagegen zu kämpfen mit vollem Bewusstsein ohne Vorbehalte und Rücksicht, ohne Bedenken wegen vielleicht zu erwartenden bösen Folgen.

VI 94.1
Angst ist das Ergebnis gestörter Gefühle unter mehr oder weniger starker Vermin­derung verstandes­mässigen Denkens, so dass man sagen kann, dass durch eine Um­keh­rung oder durch den Ausgleich zwischen Verstand und Gefühl ein Angstgefühl beseitigt werden kann. So bei Angstzuständen, die der Mensch durch unrichtige Ein­stellung zur realen Wirklichkeit selbst erzeugt.

II 22.5
Wie oft ist ein Kind verschüchtert und unsi­cher, weil es die Gedanken der Eltern fühlt, die so oft völlig unnöti­gerweise besorgt sind, dass die Kinder ein richti­ges - natürlich nach ihrer Meinung richtiges - Benehmen an den Tag legen. Sie warten geradezu darauf, dass das Kind sich schlecht benimmt und sie mit ihm keine Ehre einlegen können. Prompt wird das Kind ver­sagen und womöglich Schande machen.

III 170.4
Man darf den Mut nicht verlieren. Es gibt nur einen Weg nach oben, es darf nicht Glaube an Hölle und Verderben zur Grundlage gemacht werden, die nur im irdischen Dasein zu finden, die Geister irreführen und ihnen Prüfungen auferle­gen, die zu bestehen sicher oft sehr schwer sein mag.

IV 171.7
Krankheiten im frühen Kindesalter, die ohne Pflege der Seele, ohne Rücksicht auf die Urteils- und Empfin­dungskraft des Kindes behandelt werden, verursachen oft Störungen im Gleichgewicht zwischen Seele und Geist (Gefühl/Verstand). Das Kind ist nicht imstande, das Erlebte mit Verstand und Vernunft zu verarbeiten und es bleibt auf seiner Seele als Last, erzeugt Angst und Furcht, Unsi­cherheit und Zweifel. In mannigfa­cher Art sucht ein solcherart ge­schädigtes Kind vor sich selbst eine Recht­ferti­gung, flüchtet geradezu in Depressionen und Angst­gefühle, ohne selbst einen richtigen Grund dafür angeben zu können.

IV 172.2
Es ist für den Arzt und eine noch so liebevolle Umge­bung schwer, die wahre Ursa­che zu finden und oft un­möglich.

VI 94.2f
Bei Angstgefühl durch Fremdeinfluss genügt nicht nur eine verstandesmässige Über­legung, es bedarf des Kampfes, der Abwehr, des Einsatzes aller Energie und der Überzeugung, dass es kein Unterliegen geben kann.
Das im materiellen Körper wohnende Geistwesen ist in diesem Kampf das Stärkere, geht es doch nur darum, ein fremdes Wesen nicht einzulassen. Der Betroffene kann das fremde Wesen nicht vernichten und ebensowenig das fremde Wesen den im Irdi­schen inkarnierten Geist. Sie sind beide unzerstörbar und leben ewig.
Kein irdisches Wesen muss Tod und Verderben durch noch so böse erscheinende Stö­rungen befürchten und freimütig darf es alle solche Einflüsterungen von sich wei­sen. Nicht immer äussert sich eine solche Vorbereitung zum Angriff durch Angst. Oft ist es nur ein Mangel an Kon­zentrationsfähigkeit, eine unerklärliche Zerstreutheit oder Unruhe, oder auch ein Sichfallenlassen, ein Aus­schalten des Bewusstseins mehr oder weniger bewusst und ge­wollt.

EIN FALL VON ANGST- UND SCHWINDELGEFÜHLEN

V 84.1ff
Im Jahr 1969 traten bei mir plötzlich Angstgefühle in der Herzgegend und Schwindelge­fühl auf. Ich wurde damals mit Herzinfarkt­ver­dacht ins Krankenhaus eingeliefert. Trotz gründ­lich­ster Untersuchungen konnte jedoch nicht der gering­ste Anhaltspunkt für eine organische Erkrankung festge­stellt werden. Während mei­nes Krankenhausaufenthaltes hatte ich immer wieder den Eindruck, dass die Ärzte gar nicht wussten, mit welcher Krankheit sie es hier zu tun haben und deshalb auch nicht wussten, was sie machen soll­ten. Wahrscheinlich handelt es sich um eine neue Krankheit, die nervlich bedingt ist…
Hinzufügen muss ich noch, dass ich vor einigen Monaten zusätzlich noch einen Ner­venarzt aufge­sucht habe, der solchen Patienten - es gibt davon heutzutage gar nicht so wenige - ,Autogenes Training' verordnete. Aber auch das scheint mir nicht zu helfen, da die Angst- und Schwin­delgefühle wieder zugenommen haben.
Da andere Ärzte mit dieser Krankheit anscheinend über­haupt nichts anzufangen wis­sen, bitte ich Sie, einmal Herrn Dr. Nowotny zu fragen, um was für eine Krankheit es sich handelt und wie sie geheilt werden kann…„
Nowotnys Antwort lautete: „Der Brief, der vor mir liegt, beweist die Fehlhaltung des guten Mannes. Der Grund dafür ist aber daraus nicht ersicht­lich. Seine Umge­bung ist es, die ihm die Ver­anlassung gibt, sich in Angst- und Schwindelgefüh­le zu flüchten, um einer un­tragbar scheinenden Verantwortung zu entgehen. Er ist sich dessen selbst nicht in präziser Form bewusst, ver­fällt aber immer wieder in Zweifel, ob seine Kräfte ausreichend seien, um alle an ihn herantretenden Auf­ga­ben zu bewältigen. Sein Selbst­vertrauen gerät oft ins Wanken, wenn auch der gute Wille nicht fehlt, den rich­tigen Weg zu finden.

V 85.1ff
Ich lasse ihm sagen, es sei keine organische Krankheit; die Diagnose der Ärzte war richtig, aber sie sind nicht darauf eingestellt, psychi­sche Behandlung zu leisten, da sie alle davon nicht hinreichend unter­richtet sind.
Es bedarf aber auch keines fremden Einflusses und kei­ner Medikamente. Die Fähig­keit, sich selbst zu beobach­ten, ist bei dem guten Mann so gross, dass er aus eige­ner Kraft imstande sein wird, seine Gedanken umzuschalten, wenn Angst- und Schwindel­gefühle sich bemerkbar machen wollen.
Die Schwindelgefühle sind die Folge davon, dass ängst­liche Gedanken den Kreislauf stören und damit das Gleichgewicht. Beginnen Sie also, mein Freund, damit, gegen die negativen Einflüsse und Gedan­ken zu kämpfen, sie abzuweh­ren mit starkem Willen und nicht besorgt darauf zu warten, bis das Leiden wieder beginnt.

ANGST DURCH FREMDEINFLUSS

V 126.3ff
Es gibt Örtlichkeiten, an denen geistige Wesen aus bestimmten Gründen festhal­ten, sich daran klammern in der Meinung, noch dort leben zu können. Sie beun­ruhi­gen die Menschen der Umge­bung, sind unglücklich oder böse, weil sie von diesen nicht akzeptiert werden. Und ist nun ein Mensch aufnahme­ereit oder wie man zu sagen pflegt entsprechend medial, dann kann es gesche­hen, dass ein solches Wesen sich an ihn klammert und Besessenheit verursacht.
Hat man einen solchen Sachverhalt annähernd kon­kretisieren können, dann kann mit unserer Hilfe bei den fremden Wesen Ordnung gemacht werden.
Solche Fälle sind häufig zu finden nach Kriegen, wo durch plötzliche Zerstörung von Wohnstätten Menschen aus dem Leben gerissen werden, so dass sie nicht erken­nen können, die materielle Welt verlassen zu haben. Vielfach sind sie dann bestrebt, sich bemerkbar zu machen, etwa durch Klopfzeichen oder aber sie suchen Hilfe bei Menschen, deren Strahlung der ihren adäquat ist.
Ich bin überzeugt, dass nach der Lektüre dieser Zeilen mancher erkennen wird, wo die Ursache der unerträgli­chen Unruhe in seinem Hause liegen kann. Solche soge­nannte Spukgeschichten sind kein Scherz, sondern haben einen ernsten und oft schwerwiegenden Aspekt. Sie sind der Ausdruck von Not und Angst und spiegeln sich wieder in der Psyche der Betrof­fenen. Ein neuer Weg zur Er­klärung von Angstneuro­sen. Je nach der Hartnäckigkeit des Anhanges kann eine Befreiung von der Störung schon allein durch einen Milieu­wechsel erreicht werden. Oft­mals aber ist der Kon­nex so stark, dass die Störung mitwandert, und dann bedarf es einiger Mühe, Ruhe zu schaffen.

V 127.2f
Solche Störenfriede müssen in keinerlei Zusammen­hang mit dem Gestörten stehen - ich meine, es muss nicht Verwandtschaft oder sonstige irdische Bindung vor­liegen - und es ist daher in solchen Fällen nicht leicht, das störende Wesen zu identi­fi­zieren.
Anders bei solchen, die in ihrem irdischen Leben mit den gestörten Menschen in engem Kontakt gelebt haben, etwa in der Familie oder als gute Freunde. Sie sind oft bestrebt, sich zu erkennen zu geben und zwingen ihre Opfer entweder, ständig an sie zu denken, erscheinen ihnen im Traum oder machen sich durch Stimmen be­merk­bar.




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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

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VI 94.1ff ist VI 94.1 und VI 94.2f

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