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HEILUNG

HEILUNG

VORAUSSETZUNG ZUR HEILUNG

I 90.5f
Wir können ein rein körperliches Leiden nicht richtig hei­len, wenn wir nicht die Hilfe von Geist und Seele dazu empfangen. Wir wissen schon aus Erfahrung, wie sehr es auf die Hei­lung einer Krankheit för­dernd wirkt, wenn wir sagen können, der Patient hat einen starken Lebenswillen. Er hilft dem Arzt bei der Behand­lung mehr als alle Medikamente.

I 232.2
Also noch einmal: Erkennt die wichtigste Grun­dlage für die Heilung einer kranken Seele: Verstehen und verzeihen, sich selbst und seinen Mitmenschen.

III 47.6ff
Abgesehen von solchen mechanischen Einflüs­sen, die bei abnormaler Reaktion zu dem Schluss führen, dass die Seele belastet oder behindert ist, gibt es natürlich Ein­flüsse, die direkt vom Geistwesen ver­ursacht oder bestimmt, auf einer fehlerhaften Einstellung zum Leben, seinem Sinn und Zweck bestehen, die eben darauf zurückzuführen sind, dass das Geistwe­sen noch nicht die wahren, gesunden Grundla­gen des menschlichen Daseins erfasst hat und umlernen muss, um in rechte Bahnen zu finden. In solchen Fällen zeigt sich zwar organisch keine negative Reaktion, es fehlt aber der Wunsch, die natürli­chen Quellen zur Steige­rung der Lebenskraft anzuerken­nen. Damit wird die gute Wirkung zurückge­drängt und abgelehnt. Es ist nur dann eine günstige und för­dernde Wirkung zu erwarten, wenn der Patient selbst die rechte Einstellung mit­bringt und mitarbeitet in seinem eigenen geistigen Bereich.
Jeder Arzt weiss, wie sehr er zur Heilung besonders von psychischen und oft auch gei­stigen Erkrankungen der Mitarbeit des Patien­ten bedarf. Er kann nur Wegweiser sein, den Weg gehen muss der Patient selbst. Ihn von der Wichtigkeit und Richtigkeit dieses Lehrsat­zes zu über­zeugen ist eine der Hauptaufgaben des Arztes.

IV 98.6ff
Man wird mir erwidern, dass Christus eben ein reiner Geist und mit göttlichen Kräften ausgestattet war und dass solche die Voraussetzung für ein Gelingen seien.
Ich darf euch entgegenhalten, dass es schon eine grosse Zahl von Menschen gegeben hat, die den Mut besassen, es in diesen Dingen Christus gleichzutun und die in der gleichen Weise zu heilen und zu befreien in der Lage waren.
Die guten Kräfte und Hilfen aus dem All stehen jedem zur Verfügung, wenn er mit reinem Herzen und guter Absicht sich ihnen öffnet. Nicht zu bestimmten Hand­lungen in seinem täglichen Leben, die nur materiellen Vorteil begründen sollen, sondern in Hilfsbereitschaft und Liebe ohne Berechnung und Bedacht auf eigenen Vorteil.
Andere Überlegungen sind dazu noch von Wichtigkeit und ich will sie der Reihe nach erörtern.
Erstens ist das Erkennen eines fremden Einflusses von Bedeutung, der Grad und die Art der Störung.
Zweitens ist zu beachten, ob der Mensch, der in un­rechter Weise belastet wird, über eigene seelische und geistige Kräfte verfügt, um sich zu befreien, wobei es darauf ankommen wird, wie lange eine Belastung dauert und ob der Patient imstande ist, seinen Zustand zu er­kennen und zu bewerten.

IV 101.4f
Ich sagte schon in den ersten Kapiteln meines Werkes, dass jeder die Möglichkeit hat, sich den guten Kräften aus dem All zu öffnen und sich ihnen geeignet zu ma­chen.
Ich fügte aber auch hinzu, dass nur eine reine, gute Einstellung unter Ausschaltung aller negativen und selbst­süchtigen Gefühle und Absichten von Erfolg be­gleitet sein könne. Stets wird es zu Misserfolg und Irr­tum oder wenigstens zu einem Misslingen des Gewün­schten führen, wenn materielle Lebensauffassung den Blick nach oben trübt und reine, selbstlose Gedanken verhin­dert.
Nun kommt aber noch eine Komponente hinzu, die auch bei aller guten Absicht grosse Gefahren in sich birgt: Die Sensationsgier der Menschen, angefangen von Wissens­durst und Mangel an Vertrauen kosmischen Kräften gegenüber bis zu dem Bestreben, Beherrscher der Geister­welt zu sein und vor der gesetzmässig bestimmten Zeit Wissen vorwegzunehmen, um im irdischen Dasein grösseren mate­riellen Vorteil zu erzielen oder doch mit Hilfe ausser­irdischer Kräfte seine Aufgaben leichter erfüllen und Gefahren oder Fehler vermeiden zu können.

VI 9.3f
Soll ein voller Heilerfolg gewährlei­stet sein, dann ist es not­wendig, dass auch die Umgebung, gleich­gültig ob fremde Betreuer oder Helfer oder die Mitglie­der der Familie das Wissen besitzen um die grossen Zu­sammen­hänge, um den Standpunkt des Menschen im All und sei­ne gei­stigen Grundlagen.
Nur dann wird man den abnormalen Zustand eines Menschen verstehen und beurteilen, wird man sein Be­mühen darauf richten können, Abwehr gegen negative Einflüsse zu finden.

VI 30.1ff
Bevor aber ein bleibender Erfolg überhaupt erreicht werden kann, ist dem Patienten Klarheit darüber zu vermitteln, dass es seiner eigenen richtigen Auffassung von den geistigen Belangen bedarf, dass auch er das Vertrauen in die jenseitige Hilfe finden muss.
Wir helfen nicht, wenn - ich möchte sagen - uns ent­gegen gearbeitet wird. Der Mensch selbst muss die rich­tige Einstellung gewinnen, dann können wir gemeinsam mit ihm auch das jenseitige Wesen in gewünschter Weise beeinflussen.
Hilfe bedeutet nicht Eingreifen in ein Geschehen, ohne dass von dem Betroffenen selbst alle Anstrengungen un­ternommen werden, mit den unrichtigen Gedanken aufzu­räumen und sich umzu­stellen, seine Lebensweise zu kor­rigieren, sich seiner eigenen Kräfte bewusst zu werden.
Nicht aussuchen darf der Patient wollen unter seinen geistigen Anhängern, welchen er etwa als seinen Be­glei­ter akzeptieren und welchen er abweisen will. Diese Überlegung wird manchmal angestellt, wenn es Geist­wesen versuchen, sich mit schmeichlerischen Worten in einem Menschen zu manifestieren, ihn zu betören und zu Hand­lungen zu verleiten, von denen der Mensch bereit ist anzunehmen, dass es Aufträge seien von höhe­rer Seite.
Solche Störungen zeigen sich konkret im Stimmenhören oder in einer Art von Telepathie, Gedankenübertragung, die so intensiv auf den Menschen wirkt, dass er glaubt annehmen zu müssen, es seien seine eigenen Gedanken. Erst wenn er gewahr wird, dass er Dinge denkt, die er nicht denken wollte, die seiner Auffassung widerspre­chen und die ihn in Zwiespalt bringen mit seinen eige­nen Vorstellungen, dann kann die Erkenntnis reifen, dass fremde Kräfte ihn beherrschen, gegen die er sich zur Wehr setzen kann und muss, wenn er nicht Gefahr lau­fen will, seinen freien Willen zu verlieren.

VI 44.2ff
Wohlbefinden, Ruhe und Geborgenheit müssen in erster Linie geboten werden, damit das Vertrauen zur Umge­bung gefunden und die Sicherheit erreicht wird, dass Störun­gen von aussen den Menschen nicht verunsichern können.
In vielen Fällen wird es gelingen, kurzfristige Befrei­ung zu erreichen, aber damit ist noch nicht die Gewiss­heit gegeben, dass ein für allemal das Ziel erreicht ist.
Zu schnell vergessen die Menschen, was sie schlecht gemacht haben, wodurch sie sich oft selbst in die un­erträgliche, quälende Lage gebracht haben und fallen allzu leicht zurück in alte Gewohnheiten, in ungesundes Verhalten usw.
Die Erziehung zur rechten Lebensauffassung, die An­eig­nung von Wissen um die so wichtigen Fragen von den Zusammenhängen mit geistigen Grundgesetzen und Regeln, die Erfassung der Grenzen in der Befassung mit Spiri­tismus muss gründlich anerzogen werden, eine Um­stimmung, die Gewähr dafür bietet, dass im Fall einer Wiederholung von unerwünschten Störungen die nötige Abwehr gesichert ist.
Nicht früher soll ein Mensch, der Befreiung von Stö­rungen erreicht hat, aus der Betreuung entlassen wer­den. Auf jeden Fall muss die Aufrechterhaltung der Ver­bin­dung sowohl von den Betreuern als auch von den Be­troffenen gepflegt und gegebenenfalls Wiederholung der Beratung ermöglicht werden.
Ein Rückfall oder besser gesagt eine Wiederholung einer geistigen Störung ist keineswegs ein Beweis für die Unheilbarkeit und berechtigt keineswegs zu der Annah­me, dass der Mensch sein Leben lang verfolgt, gequält oder seiner Arbeitskraft beraubt sein müsse. Es beweist vielmehr nur, dass er nicht den Mut oder die Kraft auf­gebracht hat, sich zu wehren, dass er die guten Vorsätze missachtet und sich durch negatives Verhalten den stö­renden Kräften wieder ausgesetzt hat.

VI 55.4ff
Ein noch so guter Arzt wird nicht imstande sein, einen Menschen von geistigen Störungen zu befreien, wenn er ihn nicht über die Ursachen seines Übels aufklären, ihn in dieses Wissen einführen und so sein Lebensbild zu ändern helfen kann.
Eine Tätigkeit also, die nicht nur den Wunsch nach Hilfeleistung zur Grundlage hat, sondern ernsteste Ar­beit des Helfers an sich selbst voraussetzt, so dass er im­stande ist, vorzuleben, was bei dem Hilfesuchenden erarbeitet werden soll.
In erster Linie ist das Studium meiner Lehren zu ab­solvieren, seine eigene Einstellung zu den geistigen Kräften, wenn nötig, zu korrigieren und dadurch die Möglichkeit zu schaffen, die Probleme der Mitmenschen von einer anderen Warte zu sehen und zu verstehen. Nur eine eindeutige Einstellung zu der geistigen Welt er­möglicht die Hilfe aus diesem Bereich. Worin sie be­steht, ist jeweils sehr verschieden und hängt von dem Verhalten der Betroffenen, aber auch in Fällen der Be­sessenheit von dem der störenden Geistwesen ab.
Der Helfer kann nur insoweit wirken, als er dem Be­trof­fenen die rechte Erziehung zu Abwehr und Umstel­lung der Lebensauffassung vermittelt.
Er selbst kann Störungen nicht beheben, Gedanken, die ja der Ausdruck fremder Kräfte sind, wegnehmen, aber durch seine aufrechte Einstellung die guten Helfer aus dem geistigen Bereich dazu veranlassen, ihrerseits auf die störenden Wesen einzuwirken.
Ein solches Eingreifen setzt aber voraus, dass der Mensch selbst alle Kräfte einsetzt, die ihm zu Gebote stehen - ich meine die ihm selbst eigenen - um eine Befreiung herbeizuführen, denn nur dann ist unsere Hilfe sinnvoll.

VI 97.4
Das Bemühen muss also dahin gehen, den Irrtum zu finden, ihn freimütig einzugestehen oder gelten zu las­sen, wenn bessere Einsicht gewonnen und Fehldenken oder -verhalten beseitigt und damit die Grundlage zur Befrei­ung von festgefahrenen Störungen erreicht werden kann.
Oberstes Gebot bei allem Bemühen um einen belasteten Menschen ist es, ihn eingehend zu unterrichten, dass er selbst, und nur er zu einem Erfolg kommen, dass Hilfe von aussen nur entsprechend seinen eigenen Anstrengun­gen gewährt werden kann.

MEDIALES HEILEN MITTELS PHYSIKALISCHEN METHODEN

I 173.3ff
Vor allem will ich noch eine Art heraus­greifen, das sind die sogenannten physika­lischen Medi­en. Diese besitzen die Fähig­keit, sich zeitweise und bei besonderen Anlässen der Natur­kräfte aus dem All zu bedienen, der Elektrizität oder des Magne­tismus, Strahlen der Sonne und der ver­schiedenen Plane­ten. Ich will hier nicht beschreiben, in welcher Form oder wie sol­che Betätigung vor sich geht, nur die Ge­fahren will ich andeuten, die durch un­rich­tigen Ge­brauch dieser Fähig­keiten auf­treten können. Ein mit Magnetismus begab­tes Medium kann sehr viel gutes mit seinen Kräften wirken, wenn es sie in mässigem Ge­brauch nutzt und nur in ganz be­sonderen Fällen. Nicht zu materiellem Nutzen soll die Aus­übung solcher Heil­kraft, die darin begrün­det ist, ausgenutzt werden. Es ist ein gro­sser Irrtum, wenn die Menschen an­nehmen, dass alle Fähigkeiten im irdischen Leben zu ei­genem materiellem Erfolg ge­nutzt werden dür­fen. Aber es ist auch schwer, das muss ich zugeben, den goldenen Mittelweg in diesem Belang zu finden. Der Mensch ist aber gar nicht in der Lage, festzustellen, ob er seine zum Beispiel magnetischen Kräfte schon verb­raucht und ob er sich veraus­gabt hat, also wie weit er damit tat­sächlich wirken kann. Er wird also, falls er es gewerbsmässig betreibt, damit Reklame macht und Scharen von Pa­tienten anzieht, gezwun­gen sein, alle ihm zu Gebote stehenden Mit­tel anzuwenden, um eine magneti­sche Wirkung vorzutäuschen. Das schädigt aber seine ei­gene Gesundheit, und er muss sehr bedacht sein, die verlore­ne Lebenskraft wieder zu erneuern.
Besitzt ein Mensch die Fähigkeit, magneti­sche Ströme ab­zugeben, so kann er sich dar­auf verlassen, dass ihm die Fälle zu­gebracht wer­den, in denen er sich betäti­gen soll. Ein so befähigter Mensch wird nicht nur Kraft übertragen, son­dern vor allem die Fähigkeit haben, festzustel­len, wo die Krankheit sitzt, die bei einem Pa­tienten übermässigen Ver­brauch an Lebens­kraft for­dert. Er muss dazu nicht etwa Arzt sein, er muss sich nur der Führung seiner gei­stigen Helfer anvertrauen und mit der richtigen Hingebung an seine Aufgabe aus­gestattet sein.
Dazu kommt noch, dass es nicht feststellbar für den irdischen Menschen ist, wann er genug von seinen Kräften an einen anderen abgegeben hat, denn ein Zuviel kann dem Organismus des Patienten unter Umständen mehr schaden als nützen. Im menschlichen Organismus sind verschiedene Kräfte tä­tig, nicht nur Magne­tismus, sondern zum Beispiel auch Elektrizi­tät, und die ver­schiedenen Ströme müssen sich die Waage halten, um einen gesunden Ausgleich zu ge­währleisten.
Ich will damit nur sagen, dass mit grösster Vorsicht mit der Anwendung von physikali­schen Methoden verfahren werden muss, wenn statt Erfolg Misserfolg und Schädigung ver­mieden werden soll.
Ich selbst hatte in meinem irdischen Leben einige Male Gelegenheit, Patienten zu be­han­deln, die durch übermässige Anwendung von Magnetismus leidend geworden waren und habe erkennen können, dass die Mensch­heit noch sehr im Dunkeln tappt auf diesem Gebiet. Die augen­blickliche Wirkung garan­tiert noch lange keinen dauernden Erfolg und darüber muss man sich im klaren sein.

ZUSAMMENWIRKEN VON ÄRZTEN UND HEILERN

IV 162.2ff
Nur dass in diesen Fällen der Arzt nicht durch Medika­mente, durch Betäubung oder gar Operation die Heilung herbeizuführen sucht, sondern durch Inanspruchnahme jenseitiger Kräfte Befreiung von Störung und Belastung erreicht.
Immer aber wird dies nur gelingen, wenn die richtige Verbindung oder auch der richtige Mittler, das Medium gefunden ist. Es ist nicht der Arzt allein, der in jedem Fall die Verbindung zu den befreienden und heilenden Kräften aus dem Jenseits selbst besitzen muss. Es wer­den sich gute Medien in grosser Zahl finden, wenn ein­mal der Widerstand und die Missachtung diesen Kräften gegenüber abgelegt und überwunden sein werden.
Es ist gewiss nicht wünschenswert, dass medizinisch völlig ungebildete Medien sich geistiger Kräfte bedie­nen, um sich - wenn auch noch so gut gemeint - als Helfer der Menschheit zu betätigen. sie sollten nur die Brücke sein zu guten Ärzten, nicht aber zu solchen, die geistige Hilfen an die Stelle medizinischen Studiums und ärzt­licher Fähigkeit zu setzen bestrebt sind.
Es gibt schon heute eine Reihe solcher Ärzte, die über ein reichliches Mass an Unkenntnis verfügen - möchte ich sagen - und die ohne geistige Hilfe gar nicht im­stande wären, eine richtige Diagnose zu stellen.
Mancher hat eine gute geistige Verbindung und darf sich darauf restlos verlassen. Man darf mir aber glauben, es gibt auch auf diesem Gebiet viel Irrtum und bösen Willen, darum warne ich sehr davor, geistige Ver­bindung zu suchen, ohne zu wissen und ohne einwand­freie Beweise zu haben, dass der jenseitige Geist ein im Irdischen zu­mindest guter anerkannter Arzt gewesen ist.
Umgekehrt sollen sich Medien nicht bereit finden, sich von jenseitigen Helfern unter Ausschaltung des Arztes zu Heilern benützen zu lassen, wenngleich viel Gutes daraus bewirkt werden kann und schon bewirkt wurde.
In sehr vielen Fällen ist eben die Einschaltung oder Zuziehung des Arztes unerlässlich und, ist der Patient dem Medium allein anvertraut, die Gefahr eines Miss­ver­stehens sehr oft gegeben.

GEISTHEILUNG

V 57.3f
Entweder geschieht es über gute irdische Helfer, die die aus dem jenseitigen Bereich empfangenen Kräfte weiter­leiten, oder es findet ein irdisches Wesen selbst die erforderliche gute Einstellung zu diesen Kräften, so dass es sie selbst aufnehmen kann ohne einen Mittler. Zur Hilfe gegen geistige Störungen bedarf es nicht einer Übereinstimmung in der Strahlung, wohl aber in den Fällen, in denen Mangelerscheinungen im Organismus ersetzt oder behoben werden sollen.
Das ist vielfach der Grund, weshalb Geistheilung nicht in jedem Fall möglich ist.

MEDIKAMENTE

V 96.3ff
Es muss Hand in Hand mit psychischer Behandlung die Kräftigung des ganzen Organismus angestrebt werden, sei es durch natürliche Betätigung oder gezielte medika­mentöse Behandlung.
Da solche Betreuung meist einer längeren Zeit be­darf - wenn auch nicht immer stationärer Art -, können auch Medikamente herangezogen werden, deren Wirkung auf lange Sicht abgestellt ist.
Die Homöopathie hat schon viele solcher Mittel gefun­den, die bei richtiger Anwendung und Dosie­rung blei­benden Erfolg ermöglichen ohne schädi­gende Neben­wirkun­gen oder Folgeerscheinungen.
Weitgehend abzulehnen sind Medikamente, die dazu ange­tan sind, die Psyche des Menschen zu ver­ändern, ihn zu betäuben und sein Denkvermögen herabzusetzen. Solche Mittel sind lediglich geeignet, Symptome zu bekämpfen, sie für kurze Zeit zu beseitigen, niemals aber die Ursachen zu berühren und die Möglichkeit zu geben, diese zu beheben.
Eine solche Methode kann bestenfalls bei schweren Gei­steskrankheiten ihre Berechtigung haben, wenn Heilung nach bestem Wissen und Gewissen ausge­schlos­sen werden darf, nicht aber bei solchen Leiden, die keinen begrün­deten und einwandfrei feststellbaren organischen Fehler erkennen lassen.
Um in diesen Belangen korrekt diagnostizieren zu kön­nen, ist die Voraussetzung - wie schon betont - die strenge Unterscheidung zwischen geistiger Störung und Geisteskrankheit.
Die Bereitschaft, in dieser Weise Untersuchungen anzustellen, hängt von der Einstellung der damit befass­ten Ärzte ab.
Ich empfehle, in Zweifelsfällen stets vorerst eine Störung anzunehmen und in der Richtung der Befreiung durch psychische Behandlung zu ver­fahren.
Jeder Satz, den ich dazu schreibe, wirft neue Fragen auf, und ich muss um Geduld bitten. Ich werde bemüht sein, alle Kriterien von Bedeutung aufzuzeigen und unter die Lupe zu nehmen.

UNTERSCHEIDUNG ZWISCHEN STÖRUNG UND KRANKHEIT BEIM HEILEN

V 97.7ff
Die brennendste Frage ist wohl die: Wie kann man zwischen Störung und Krankheit unterscheiden? Was muss dabei in Betracht gezogen werden?
Vor allem ist zu bedenken, dass nicht zwei Men­schen gleich sind und dass daher jeder Fall für sich und nicht nach starren, strengen Normen untersucht werden muss. Es ist mühevoll in den meisten Fällen, abgesehen von sol­chen, wie ich sie in vorangegangenen Kapiteln kommen­tiert habe.
Sie haben den Beweis geliefert, dass Störungen von frem­den Kräften möglich sind und dass auch ihre Besei­tigung in allen Graden der Intensität erreicht werden kann.
Im stationären Verfahren handelt es sich in der Haupt­sa­che um Menschen, die durch auffälliges, aus dem all­gemein gültigen, sozusagen normalen Rahmen fallen­des Verhalten ihr Bleiben in der Familie oder engerer Umge­bung in einer Weise erschwert haben, dass das Leben in der Gemein­schaft in Mitleidenschaft gezogen oder un­erträg­lich geworden war.
Trotzdem kann man auch in solchen Fällen nicht immer schwere Belastungen vermuten oder annehmen. Es kann eine geringfügige Belastung in ihrer Auswirkung schwe­rer erscheinen, als es eine allem Anschein nach harmlo­se Störung in Wirklichkeit ist.
Nur durch richtiges Einfühlen in den Patienten, durch Verstehen und Verzeihen wird der Arzt das Vertrauen gewinnen und die Zunge lösen.
Nur selten sind die Menschen in der Lage, selbst zu erkennen, dass und von welcher Kraft sie belastet sind. Entweder wollen sie sich nicht davon befreien oder sie werden von einer negati­ven Kraft daran gehindert; oder sie können es nicht, weil die fremde Kraft ihre Wil­lens­impulse blockiert.
Nicht wollen und nicht können setzt Gedanken­arbeit voraus. Sie muss gelenkt und beieinflusst werden, damit der eigene Wille geweckt oder von der fremden Hem­mung befreit wird.
Nicht in bestimmten Regeln kann die Lösung dafür aufge­stellt werden. Gute psychische Betreuer werden den Weg selbst erkennen und in jedem einzelnen Fall den erfor­derlichen Nachdruck oder die gebotene Stetigkeit in ihren Vorhaltungen finden.
Die Mitarbeit des Patienten ist von besonderer Bedeu­tung, wenn man bleibenden Erfolg erzielen will.
Eine abrupte Befreiung kann den Patienten als geheilt erscheinen lassen. Hat er nicht selbst daran mitge­wirkt, so besteht die Gefahr, dass er sich ganz unbewusst oder sogar mit Willen diesen Einflüssen wieder öffnet, sie selbst wieder anzieht und auf diese Weise einen regel­mässigen Wechsel zwischen Störung und Befreiung verur­sacht.
Milieu und Sitte, Vorleben, Beruf und Stellung in der Gemeinschaft sind Gebiete, die einer genauen Betrach­tung zu unterziehen sind. Oft liegen die Ursachen in der nächsten Umgebung, in der Familie oder in der Ge­sell­schaft, die zum regelmässigen Umgang des Patienten zählen.
Ist es nicht möglich, den Patienten nach erfolg­reicher Behandlung in diese wieder zu integrie­ren, so muss eine Trennung auf längere Dauer in Betracht gezogen wer­den.
Eine besondere Rolle spielt die unrichtige Befassung mit geistigen Dingen, der Wunsch, dem irdischen Dasein zu entfliehen und sich auf unbekannten Ebenen zu bewei­sen. Jede dieser Möglich­keiten bedarf noch eingehender Betrach­tung, die ich in späteren Abschnitten bringen werde.
Einrichtungen, die also auf Befreiung von geisti­gen Störungen ausgerichtet sein sollen, müssen auch die Betreuung von Patienten in ambulanter Weise einbezie­hen und dafür Sorge tragen, dass geheilte Patienten einer ständigen Kontrolle teilhaftig werden können.
Menschen, die in solcher Art labil und durch ihre Me­dialität mehr als andere fremden Einflüssen Raum geben, dürfen nicht ohne ständige Beaufsichtigung und ohne Rückhalt sich selbst überlassen bleiben. Dies natürlich in allen Graden der Notwendigkeit, je nach der Höhe der geistigen Reife und dem Selbstbewusstsein des Patienten.
Neue Wege werden in vielen Belangen beschritten werden müssen und es wird eine breitere Basis in der Be­hand­lung psychischer Störungen jeglicher Art gefun­den wer­den.
Moderne Methoden jedoch, abgestellt auf die geistige und religiöse Richtung des Patienten, können die Thera­pie abwechslungsreich gestalten.
Betätigungen, die entweder eine noch schlummernde Bega­bung wecken oder im Fall von mangelnder In­itiative zur Beruhigung und Abwechslung beitra­gen. Möglichst sollte für Betätigung im Freien Gelegenheit geboten sein. Gemeint ist nicht körperliche Anstrengung - eine solche nur bei extremem Bedürfnis danach -, sondern vergnügtes Tätigsein, künstlerische Betätigung zumindest aber der Genuss von guter Musik soll intensiv gepflegt und ange­wendet werden.
Ich habe dabei solche Patienten in der Betrach­tung, die durch ihre geistige Störung weitgehend aus dem Zu­sam­menhang und Kontakt mit der Umwelt gelebt haben und daher auch nach erfolgter Befreiung erst behutsam ins normale Leben zurück­geführt werden müssen.



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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

I 90.5f, 173.3ff, 232.2 / III 47.6ff / IV 98.6ff, 162.2ff / V 57.3f, 96.4ff / VI 9.3f, 30.1ff, 44.2ff, 55.4ff, 97.4f
IV 101.4f ergänzt
VI 94.4f ist VI 94.4

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