I 33.3ff
Ich will erklären, woher die Seele kommt und als was der Arzt sich diese vorstellen muss, um einen Einfluss auf sie zu bekommen, der zu einer guten Behandlung erforderlich ist.
Es wird immer so leichthin behauptet, und zwar mit Recht, dass jedes Ding eine Seele habe. Seele ist die Lebenskraft schlechthin, die Körper und Geist zusammenhält und miteinander verbindet. Nicht jedes Ding hat die gleiche Lebenskraft. Die Seele ist Kraft in tausendfacher Form und Gestalt, wobei Gestalt nicht etwa im materiellen Sinn gemeint ist. Die menschliche Seele ist die für den irdischen Menschen am höchsten entwickelte, die reifste und damit wirkungsfähigste von allen Kräften, die in den irdischen Dingen wohnen. Die menschliche Seele ist wie ein zartes Instrument mit unendlich vielen Saiten, auf denen zu spielen, mit denen zu operieren der Geist allein imstande ist. Die Seele ist nicht bei allen menschlichen Wesen einheitlich und gleich entwickelt, deshalb spricht man von zartbesaiteten und gröber gebauten.
I 35.2
Wir haben davon gesprochen, dass die Seele ein feines Instrument ist, auf dem der Geist spielt und dessen er sich bedient, um seinen Willen zur Geltung zu bringen oder in die Tat umzusetzen. Nun müssen wir einmal versuchen festzustellen, wie dies vor sich geht und wie der irdische Mensch imstande ist, es zu erfassen, die Vorgänge zu verfolgen und die wichtigen Schlüsse daraus zu ziehen.
IV 171.7ff
Krankheiten im frühen Kindesalter, die ohne Pflege der Seele, ohne Rücksicht auf die Urteils- und Empfindungskraft des Kindes behandelt werden, verursachen oft Störungen im Gleichgewicht zwischen Seele und Geist. Das Kind ist nicht imstande, das Erlebte mit Verstand und Vernunft zu verarbeiten und es bleibt auf seiner Seele als Last, erzeugt Angst und Furcht, Unsicherheit und Zweifel. In mannigfacher Art sucht ein solcherart geschädigtes Kind vor sich selbst eine Rechtfertigung, flüchtet geradezu in Depressionen und Angstgefühle, ohne selbst einen richtigen Grund dafür angeben zu können.
Es ist für den Arzt und eine noch so liebevolle Umgebung schwer, die wahre Ursache zu finden und oft unmöglich.
Liebevolle Behandlung, Ablenkung und Stärkung des Selbstvertrauens sind die besten Mittel, um langsam ein Vergessen und Überbrücken solcher Fehlhaltungen zu erreichen.
Erlebnisse, die oft für erwachsene, verstandesmässig völlig normale Menschen nur schwer zu verkraften sind, wie es zum Beispiel die furchtbaren Auswirkungen des Krieges gewesen sind, bleiben an der Kindesseele haften, und oft wird der Ausbruch eines psychischen Leidens in späteren Jahren darauf zurückzuführen sein. Wie mannigfaltig sind die Störungen, die auf Fehlhaltungen Erwachsener, Lehrer und Erzieher, auf Lieblosigkeit und Abneigung gegen die oft als Belastung empfundenen Kinder zurückzuführen sind!
Die Seele eines Kindes ist ein unendlich zartes Instrument, und wenn ein Kind sich unrichtig nach Meinung der Umgebung verhält, dann sollte zuerst nach der Ursache gesucht werden, bevor das Mass an Strenge zum Einsatz gebracht wird, das wohl den Widerstand oder die Unart beseitigt, aber mehr zerbricht als aufbaut.
Ein übermüdetes Kind findet oft nicht mehr den richtigen Ton, wie er im Rahmen seiner Gemeinschaft üblich ist. Ein Kind, das für seine Begriffe etwas Enttäuschendes oder Böses erlebt oder erfahren hat, sucht sich davon durch Übertreibung und ausfallendes Verhalten zu befreien. Grosses Verständnis, Verstehen und Verzeihen gehören dazu, den Schaden auszumerzen anstatt noch zu erhöhen, denn das Kind fühlt sich in seiner Reaktion im Recht, wenngleich es nicht bedenkt, dass seine Umgebung es nicht erfassen kann, ohne von der Ursache in Kenntnis zu sein.
Kleinste Ursachen können schwerste Folgen nach sich ziehen und Ratlosigkeit ist dann das Ergebnis.
Solcherart gestörte Kinder sollen nicht fremder Behandlung anvertraut werden, ohne dass die Liebe der Eltern den Ausschlag geben kann.
Auch medikamentöse Behandlung ist nur soweit sinnvoll, als durch die seelische Fehlhaltung Schädigungen an Organen auftreten. Beruhigungsmittel helfen nur dem Arzt, oder besser gesagt, verschaffen nur ihm Ruhe, dem Menschen aber - und das gilt für jedes Lebensalter - Betäubung und Vergessen, jedoch nur solange die Wirkung des Medikaments vorhält. Das Krankheitsbild wird verzerrt, der Wille gelähmt. Das kann und darf nicht das Ziel der Behandlung sein.
Es ist sehr unterschiedlich, wo der Hebel anzusetzen ist. Einerseits muss die körperliche Verfassung des Patienten auf ein Höchstmass gesteigert werden, denn nur in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist.
Gerade im Kindesalter spielt die Fähigkeit, mit Gleichaltrigen konkurrieren zu können eine grosse Rolle, anderseits werden auch seelische Beschwerden leichter ertragen, wenn zum Beispiel Magen und Darm, Herz und Kreislauf richtig funktionieren.
I 20.2
Geist und Seele sind unsterblich, während der Körper vergeht und stirbt. Nun wollen wir einmal betrachten, wie Geist und Seele zusammenhängen und voneinander abhängig sind. Der Geist ist der innere wertvolle Kern, die Seele seine Hülle oder Kleid.
I 28.3
Die Wissenschaft fordert für alle Lehrsätze und Forschungsergebnisse exakte Beweise und die können vorerst in bezug auf die Existenz von Geistwesen, Seele und ihren Funktionen noch nicht erbracht werden. Es gibt zwar schon in verschiedenen Ländern Universitäten, an denen Geisteswissenschaft, ich will sagen Wissenschaft vom Geistwesen, seinem Dasein und so weiter, gelehrt wird, aber in Europa ist noch keine Fakultät dafür vorhanden. Sie wird aber kommen und weitgehende Umwälzungen in verschiedenen wissenschaftlichen Sparten bringen.
Besonders die Medizin wird von Grund auf geändert werden. Sobald man zur Überzeugung gelangt sein wird, dass jede Krankheit ihre Ursache in einer kranken Seele hat, wird man den kranken Menschen nicht mehr nur als einen Fall betrachten, sondern sich über die gesamte Persönlichkeit Kenntnis verschaffen und die Behandlung - abgesehen von körperlichen Schäden - ganz auf die Seele und den Geist abstellen.
I 29.3ff
Dass die Seele der Sitz aller Krankheiten ist, habe ich schon betont. Es ist nun vor allem klar zu machen: Wieso kann die Seele krank werden, welche Ursachen gibt es dafür, und wie sieht eine gesunde Seele überhaupt aus? Wir wissen bereits, dass der Mittelpunkt des menschlichen Wesens der Geist ist, oder, wie wir eigentlich sagen müssten, das Geistwesen. Dieses verkörpert den menschlichen freien Willen und damit die Persönlichkeit schlechthin.
Denn der Wille, der alle Betätigung ursprünglich veranlasst, ist der Gradmesser für die Entwicklung des Geistes.
Zwischen Geist und Seele ist eine enge Verbindung durch ein, wollen wir sagen, unzerreissbares Band gegeben, so dass jede Willensäusserung im Geist sich sofort oder gleichzeitig auf die Seele, als die ihn umgebende schützende Hülle überträgt. Die Seele ist es nun, die im Auftrag des Geistes oder durch ihn veranlasst, die entsprechenden Organe veranlasst, das Gewollte auszuführen. Eine gesunde Seele wird leicht in der Lage sein, den Willensimpuls auf das Organ, das eine Tätigkeit ausüben soll, zu übertragen. Eine kranke Seele kann in mancher Hinsicht versagen. Es ist nun eine ganz besondere Aufgabe, festzustellen, wann eine Seele gesund ist. Der Massstab dafür ist nicht etwa nur die Tatsache, dass die Organe des materiellen Körpers gesund sind, denn zu der Tätigkeit der Seele gehört auch die Lenkung der Gedanken, die sogenannte geistige Arbeit.
Meist aber gehen Mängel auf diesem Gebiet Hand in Hand mit körperlichen Schädigungen. Unter Krankheiten des Körpers verstehe ich nur solche, nicht aber normale Abnützungserscheinungen, die mit zunehmendem Alter bei allen Menschen auftreten müssen, wenn auch nicht immer im gleichen Ausmass. Wir wissen heute schon, dass solche Abnützungserscheinungen durch äussere Einflüsse, schlechtes und unrichtige Ernährung verursacht, in verschiedener Intensität auftreten.
Ich spreche aber hier nur von den Krankheiten, die durch die kranke Seele und die dadurch hervorgerufenen Störungen im Organismus verursacht werden. Und derer gibt es eine grosse Zahl. Der Arzt muss vor allem lernen, die Ursachen einer Erkrankung genau festzustellen und nach Ausschaltung aller äusseren Möglichkeiten die seelischen Störungen zu ergründen suchen. Das ist natürlich nicht so einfach, wie dies gesagt wird. Dazu bedarf es einer tiefen Einsicht in die gesamte Lebensweise des Patienten. Zu leicht lässt sich der Arzt von dem beeinflussen, was der Patient ihm erzählt; es ist selten die Wahrheit. Was der Patient spricht, ist aber gar nicht so wichtig, sondern was er tut oder getan hat. Dazu bedarf es eines offenen Blickes für die ihn umgebenden Verhältnisse.
Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass der Mensch nicht der Krankheitsfall, nicht ein Objekt, sondern ein Subjekt ist, und zwar jeder Mensch ein anderes, ein eigenes. Nicht zwei Menschen sind gleich oder auch nur ähnlich. Verschiedene Eigenschaften können sich wiederholen, und Fähigkeiten können dort und da vergleichbar sein, aber die Persönlichkeit als Ganzes betrachtet ist immer nur einmalig.
I 32.3ff
Nicht jede Seele und jeder Geist hat die gleichen Fortschritte gemacht und jeder Geist ist in seiner Existenz einmalig, das heisst in seiner Art und Entwicklungsform nur einmal vorhanden. Das ist wichtig zu erfassen, denn in der Medizin darf keine Gleichartigkeit angenommen sein, wo von vornherein Verschiedenheit vorausgesetzt werden muss. Gleiche Symptome und gleiche Krankheitsbilder lassen noch lange nicht auf gleiche Ursachen schliessen, am allerwenigsten in bezug auf Seele und Geist.
Ich möchte hier nicht in Einzelheiten abschweifen, sondern noch bei dem Hauptthema bleiben. Wenn also ein Mensch nach den Ursachen einer seelischen Erkrankung untersucht werden soll, so muss der Arzt sich ein genaues Bild von dem Vorleben des Patienten machen, und zwar so, dass es keinen Irrtum geben kann, dass nicht durch falsche Schlussfolgerungen ein ganz anderer Charakter entsteht, als er tatsächlich ist.
Der Arzt muss auf dem Gebiet der Menschenkenntnis sehr gut ausgebildet sein. Freilich ist bisher der Blick oder das Sehfeld des Arztes sehr begrenzt, weil er nur bis zum Zeitpunkt der Geburt zurückschauen kann.
Wenn einmal der Verkehr mit der Geisterwelt zur wissenschaftlichen Forschung gehören wird, dann werden wir Ärzte hier im Jenseits, so wie wir jetzt insgeheim Hilfe leisten, offen den Ärzten auf der Erde zu Diensten sein können. Dann kann eine ernsthafte Befragung manchen Fehler in der Behandlung vermeiden helfen und eine Fehldiagnose vollkommen ausgeschaltet werden. Vorläufig aber muss sich der Arzt und insbesondere der Nervenarzt und Psychiater damit begnügen, sich ein möglichst genaues Bild vom Seelenleben und seinen krankhaften Erscheinungen zu machen und mit einer vorsichtigen Behandlung nach Erkundung der Ursachen und Stellung einer einwandfreien Diagnose versuchen, die Mängel zu beheben.
I 91.2ff
Darum muss man auch umgekehrt davon ausgehen, dass jede Krankheit ihren Hauptsitz in der Seele hat. Der Arzt muss fragen: Wodurch und in welcher Weise wurde die Seele überbelastet und geschwächt, dass ein Organschaden entstehen konnte? Freilich nicht bei Schäden, die rein durch mechanische Einwirkungen erfolgen. Es muss dazu gesagt werden, dass es nicht leicht ist, dies immer festzustellen, da es der Patient in den meisten Fällen selbst nicht weiss. Der Arzt muss daher über die Lebensweise des Patienten genaue Informationen einholen und zu ergründen suchen, welcher Art die Störungen der Seele sind, bevor er an eine geeignete Behandlung denken kann.
Die medizinische Wissenschaft bedient sich zu sehr der chemischen Erzeugnisse, die zwar oft geeignet sind, fehlende Substanzen im Organismus zu regenerieren oder Schmerzen zu lindern; das Wichtigste ist aber die Findung und Aufdeckung der Ursachen, damit man das Übel an der Wurzel fassen kann.
Ich wollte vor allem damit sagen, dass es wichtig ist, die Zusammenhänge zu erfassen und nicht nur den Körper zu betrachten, sondern vor allem die psychische Verfassung.
Arzt sein heisst nicht, wie ein Handwerker die Funktionen der Organe prüfen; dazu ist man bald in der Lage. Das Wissen darum, dass die Seele an jeder Krankheit weitgehend oder überwiegend beteiligt ist, zwingt zu einer ganz anderen Betrachtungsweise.
II 152.3ff
Wie bereits dargelegt, muss der Arzt ein Gebiet untersuchen und prüfen, für das es keine greifbaren Reaktionen und Messwerte gibt. Es ist eben das rein psychische und geistige Gebiet. Manche Methoden erlauben schon die Feststellung von Krankheiten der Seele und des Geistes. Es genügt aber nicht, die Krankheit zu erkennen, wie vielleicht bei einem organischen Leiden, das durch unrichtige Ernährung, durch gewaltsame Einwirkung auf den Organismus etc. entstanden ist.
Die Ursachen für seelische und geistige Erkrankungen zu erforschen ist weit schwieriger und erfordert - wie schon wiederholt betont - weitgehende Kenntnis von der Psyche des Menschen im allgemeinen wie von der Psyche des Einzelindividuums im speziellen. Es genügt nicht festzustellen, dass bestimmte Regungen und Ausdrucksweisen durch bestimmte Verhaltensweisen charakterisiert sind.
Die Ursache für das Verhalten muss gefunden werden, und das ist ein grosser Schritt weiter in der Erforschung der Psyche. Die Wissenschaft bleibt auf halbem Wege stehen, weil sie nicht hinwegkommt oder doch nicht hinwegzukommen glaubt. Freilich ist es eben ein Unterschied, ob man die Dinge vom Blickfeld des irdischen Menschen oder von hier aus betrachtet. Kein irdischer Arzt kann die Ursachen sehen so wie wir und kann deshalb auch nicht verantwortlich gemacht werden dafür, dass die medizinische Wissenschaft im dunkeln tappt.
Ich will deshalb einen Wegweiser geben, der geeignet sein soll, in das Geheimnis des Seelenlebens einzudringen. Manches ist darüber schon gesagt, und ich will es nur kurz zusammenfassen.
Die Einflüsse auf das Seelenleben, wie das die irdische Wissenschaft nennt, liegen in vergangenen Leben, in der Höhe der Entwicklungsstufe und dem Entwicklungsgrad des freien Willens jede Individuums.
Die Seele hat kein eigenes Leben, wie dies aus der Bezeichnung „Seelenleben“ abgeleitet werden könnte. Sie ist nicht ein Faktor für sich, sondern - wie gesagt - die Lebenskraft oder der Sitz der Lebenskraft und damit auch der Sitz des Gefühlslebens. Gefühl aber nicht als reine Sensibilität gedacht, sondern als die Fähigkeit, auf jeden äusseren und inneren Einfluss zu reagieren.
Der Grad der Reaktion bestimmt die grössere oder geringere Aufnahmefähigkeit in jeder Hinsicht, sei es in der funktionellen Betätigung des Organismus, sei es als Bindeglied zum geistigen Bereich und zur Betätigung der geistigen Kräfte. Die mehr oder weniger entwickelte und zu grösserer oder kleinerer Wirkung ausgebildete Seele entwickelt sich wohl im Laufe des irdischen Lebens weiter, aber sie ist in einer bestimmten Grundlage bei der Geburt vorhanden und muss von der gegebenen Basis weiter aufbauen.
Wie gesagt, es ist nicht jedes Geistwesen schon so weit fortgeschritten, dass es den Wert des Aufstieges erkannt und den ganzen Willen darauf gerichtet hätte, eine höhere Entwicklung anzustreben. Es wird wohl schon aus diesen Überlegungen klar, wo die Aufgabe des Arztes liegt und beginnen muss.
Wir haben schon davon gesprochen, dass die Entwicklung von Seele und Geist trotz ihrer untrennbaren Verbundenheit nicht immer Schritt halten miteinander, dass also einer grossen Lebenskraft und der ausgeprägten Fähigkeit, die Einflüsse auf Seele und Geist zu erfassen, ein weit schwächerer Geist entsprechen kann, der dann nicht imstande ist, die emotionellen Leistungen der Seele auch zu verwerten.
Ja, ich sehe wohl, dass es für den irdischen Arzt eine sehr schwere Aufgabe ist, auf diesem Gebiet richtige Diagnosen zu stellen und mit einer geeigneten Behandlung den erforderlichen Ausgleich zwischen Seele und Geist herzustellen. Das irdische Leben ist durch die materielle Lebensauffassung, durch das Hasten und Jagen nach Besitz, nach Geltung und Macht im grossen wie im kleinen von den geistigen Dingen, von der Notwendigkeit einer Einstellung zum unendlichen All so weit entfernt, dass es im Augenblick unmöglich erscheinen mag, auf diesem Gebiet einen greifbaren Erfolg zu erzielen.
II 178.1ff
Ich sagte schon zu Beginn meiner Arbeit, dass jede Krankheit ihren Sitz in der Seele hat und gerade die Auswirkung auf Galle und Leber ist ein eindeutiger Beweis dafür. Eine bereits überbelastete Galle reagiert bei der geringsten Erregung und verursacht oft fast unerträgliche Schmerzen. Will man solche Leiden behandeln, so muss man vor allem das Seelenleben, das psychische Verhalten des Menschen kennen. Bevor man mit Medikamenten - und wären es noch so wirksame - beginnt, müssen die seelischen Belastungen beseitigt werden.
Ich will damit wieder und immer wieder erklären, dass Symptome beseitigen soviel bedeutet, als das Pferd beim Schwanz aufzuzäumen. Betäubt man aber die Schmerzen, so gerät man in den Irrtum, dass der Mensch geheilt sei und das birgt eine grosse Gefahr in sich.
Warum findet man so viele Menschen, die nach Heilung eines organischen Leidens kurz darauf in ein Neues und mindestens ebenso Schweres fallen? Einzig und allein deshalb, weil die Seele krank ist und sich sofort auf ein anderes Organ in störender oder zerstörender Weise auswirkt, wenn das erste beseitigt oder ausgeschaltet ist. Es ist also keine endgültige Heilung möglich, wenn nicht gleichzeitig mit dem kranken Organ auch die schwache oder kranke oder behinderte Seele in Betracht gezogen wird.
Ein Organ behandeln oder heilen ist medizinisches Handwerk, sicher notwendig und nicht zu unterschätzen in seinem stets zunehmenden Fortschritt, aber es ist Stückwerk und oft nur zum Schein von Erfolg, da die Ursachen geblieben sind und anderweitig ihre Zerstörung oder doch Schädigung fortsetzen.
Jeder Arzt, der ein Organ behandelt, muss daher auch Seelenarzt sein, will er wahrhaft Erfolg bringen und über den reinen Handwerker hinauswachsen.
Die medizinische Wissenschaft ist in Sparten geteilt und ihre Vertreter sind mehr oder weniger gute und ernsthafte Spezialisten. Das ist ein Unding. Es kann kein Arzt einen Menschen richtig behandeln, wenn er ihn nicht in seinem ganzen Wesen, in seiner ganzen Persönlichkeit erfassen kann. Es wäre deshalb von grösster Wichtigkeit, dass die grossen Spezialisten sich zusammentun und gemeinsam Forschungen anstellen, ihre Erfahrungen austauschen, statt sich jeder allein auf ein Podest zu stellen und über alle anderen hinweg zu versuchen und zu operieren usw.
III 127.2
Ich sagte, dass man bei organischen Leiden nur den Körper betrachten müsse. Das soll aber nicht als Widerspruch zu meiner schon so eindringlich geäusserten Lehre stehen, dass auch jede organische Krankheit ihren Ursprung in einer kranken oder behinderten Seele hat. Mit der zuletzt gemachten Äusserung soll ja nur gesagt sein, dass zur Feststellung eines organischen Leidens nur der Körper betrachtet werden muss, weil eben das Organ sichtbar und messbar, greifbar, ja auch entfernbar ist.
I 45.2ff
Heute will ich damit beginnen, zu erklären, wie die Seele behandelt werden kann und muss, damit sie ihren Dienst so versehen kann, wie es für einen gesunden Körper und Geist Voraussetzung ist. Dass der Mensch eine Seele hat, ist nichts Neues, und dass sie der Ausdruck des Gefühlslebens ist, zum Unterschied vom geistigen Bereich, ist auch bekannt. Wir wissen nun aber auch, dass die Seele die Lebenskraft bedeutet, von früheren Wissenschaftlern auf diesem Gebiet auch Od genannt. Es gibt zahlreiche Schriften darüber, die über die Feststellungen sprechen, die man bei spiritistischen Sitzungen aller Art gemacht hat und die von Od sprechen und Ausstrahlung meinen. Viele sind schon so weit gegangen, dass sie es als Lebenskraft bezeichneten, aber niemals hat meines Wissens ein solcher Gelehrter, oder wollen wir sagen Eingeweihter, vom Od als Seele gesprochen, wie wir es aufgefasst wissen wollen.
Für uns ist sie der Sitz des Gefühlslebens und ergibt in Verbindung mit dem Geistwesen den vollkommenen Menschen ohne materiellen Körper im Jenseits und in Verbindung mit dem materiellen Körper auf der irdischen Welt. Mehr als bisher in der medizinischen Wissenschaft und in der Individualpsychologie angenommen wurde, ist sie, über den Sitz des Gefühlslebens hinaus, auch der Motor für alle Lebensäusserungen.
Insofern muss langsam eine Umstellung und Umorientierung eintreten, da diesem Umstand ein grosses Gewicht beigemessen werden muss. Man kann nicht geistige und seelische Verfassung oder Äusserung voneinander trennen. Sie stehen in unmittelbarer Wechselbeziehung zueinander. Wir haben wohl viel von seelischer Hygiene gehört, und es ist ein wichtiges Kapitel in der Pflege des gesamten Lebensbildes, möchte ich sagen. Denn jeder Geist hat seine Vorstellung, sein von vornherein gestecktes Ziel für den Abschnitt seines Daseins auf der Erde. Es scheint zwar so, als ob erst mit der Entwicklung des Körpers im Laufe der Jahre der Mensch sich ein Ziel stecken würde, das er erreichen will oder das ihm von seiner Umgebung bestimmt und aufgezwungen wird. In Wahrheit ist es anders.
I 35.3ff
Ich habe schon einmal angedeutet, dass die Seele den Willensimpuls auf die Organe weiterleitet. Diese Leitungen, die dazu erforderlich sind, die Nerven, sind die feinsten Organe des menschlichen Körpers. Das Zentrum des Nervensystems ist im Gehirn, und alle Tätigkeit wird von dort aus gelenkt. Das ist in der medizinischen Wissenschaft wohl schon bekannt. Nicht bekannt ist aber, dass der Geist ohne Hilfe der Seele dieses Nervensystem nicht gebrauchen könnte. Darum wird in erster Linie unser Augenmerk auf diese gerichtet, und ich will in meinen Ausführungen besonders auf die Tatsache das Augenmerk lenken und alle Zusammenhänge erklären.
Die Medizin kennt zahlreiche geistige Störungen, Versagen von Nervenfunktionen usw. Grundsätzlich aber müsste bei solchem Versagen zuerst die Seele betrachtet werden, wobei man aber nicht wörtlich nehmen darf das Wort „betrachten“, denn auch hier wissen wir schon, dass die Seele nicht körperlich erfasst werden kann, sondern nur in ihrem Ausdruck.
Während der Geist sich im Willen kundtut, erscheint die Seele im Ausdruck des Gefühlslebens. Gefühl ist nicht nur Sensibilität, sondern Empfindung im allgemeinen. Die Übertragung des Willens geht wie ein elektrischer oder auch magnetischer Strom auf die Seele über, die als Lebenskraft, je nach ihrem Zustand, die Verbindung zu den Organen herstellt. Immer ist es die Seele, die die Rolle der Vermittlerin spielt, und ihr ist es überlassen, ob ein geistiger Befehl ausgeführt wird und wie dies geschieht. Wohl kann ein Mensch ohne Geist seine Organe nicht betätigen, weil die Seele keinen Befehl erhält. Ebensowenig könnte aber ein seelenloser Körper eine Lebensäusserung bekunden, da die verbindende Kraft fehlen würde. Abgesehen davon gibt es eine solche Trennung nicht, weil Geist und Seele untrennbar miteinander verbunden sind.
Wenngleich Seele und Geist untrennbar miteinander verbunden sind, so ist es doch möglich, dass sie in ihrer Entwicklung verschiedene Wege gegangen sind. Ich will sagen, dass ein stark entwickelter Geist nicht immer von einer ebenso oder im gleichen Ausmass entwickelten Seele begleitet oder umgeben ist. Eine solche Divergenz ist sehr häufig und führt zu einseitig entwickelten Menschen. Entweder übermässig sensibel oder gefühllos, wie die Menschen zu sagen pflegen, aber mit hochentwickelten geistigen Fähigkeiten.
Es ist Aufgabe jedes einzelnen über seine Entwicklung zu wachen und Geist und Seele in gleichem Masse zu pflegen. Dies ist aber eine sehr schwierige Aufgabe, an der viele scheitern, bis sie zu der Ausgeglichenheit ihres Wesens heranreifen, die die von Gott gewollte Idealform ist.
Die Unausgeglichenheit zwischen Geist und Seele ist es, was der Arzt erkennen muss, wenn er einem in dieser Weise kranken Menschen helfen will. Dazu ist es aber notwendig, wie schon erwähnt, die ganze Persönlichkeit ins Auge zu fassen, denn bei jedem Wesen ist Ausgeglichenheit ein eigener und einziger Zustand, angemessen seiner ihm eigenen Entwicklungsstufe.
I 40.2ff
Ich sprach zuletzt davon, dass die Seele notwendiges Bindeglied ist zwischen Geist und Organen des menschlichen Körpers.
Jetzt will ich versuchen, zu erklären, wie die Seele diese Verbindung herstellt, damit auch klar wird, wie eine Berührung der Seele oder des Körpers auf den Geist wirkt und umgekehrt. Es ist ein ganz einfacher Vorgang, wie überhaupt der ganze Organismus denkbar einfach ineinandergreift und seine Funktionen ausübt. Kompliziert erscheint es nur den Menschen, weil sie lediglich die Folgeerscheinungen betrachten und die grundursächlichen Zusammenhänge nicht kennen. Das liegt natürlich darin begründet, dass eben diese Ursachen nicht sichtbar sind, sondern von Kräften verursacht werden, die unsichtbar und unkontrollierbar sind für das menschliche Auge.
Nun kann die Berührung der Seele auf mancherlei Weise erfolgen. Erstens durch eine Willensäusserung des in ihr wohnenden Geistes und zweitens durch einen Eindruck, der von aussen vermittelt und durch den Körper zu ihr geleitet wird. Die Willensäusserung, die im Geistwesen ihren Ursprung hat, wirkt zu gleicher Zeit, da sie entsteht, auf die Seele. Nun ist es von grösster Bedeutung, in welchem Zustand die Seele sich befindet und ob sie imstande ist, ungehemmt die empfangene Willensäusserung aufzunehmen und dem Gehirn zuzuleiten. Jetzt erst, wenn das geschehen ist, erfasst das Gehirn als der körperliche Teil des Menschen, den Impuls der Seele oder Lebenskraft, um in den Gedanken die Tat reifen zu lassen beziehungsweise die Absicht, eine Tätigkeit auszuüben, an die entsprechenden Organe weiterzuleiten.
Die Verbindung zu den Organen ist, wie wir schon wissen, durch ein weitverzweigtes feines Nervensystem hergestellt. Man kann sich leicht vorstellen, dass nur ein gesundes Nervensystem geeignet ist, den Dienst richtig zu versehen, um die Maschine in Gang zu halten, ohne Störung und Hindernisse. Die Seele ist nun wohl das noch viel empfindlichere Instrument als das ganze Nervensystem, aber dieses steht in so starker Abhängigkeit von der Seele, dass eben jede abnormale Regung sich auf das Nervensystem überträgt und bei längerer Dauer der Störung oder Wiederholung der abnormalen Regung zur Krankheit des Nervensystems und zur Störung von Organfunktionen führt, je nach Art und Intensität der Störung oder auch Hemmung.
Wir haben also festzuhalten: Im Geistwesen entsteht der Wille zur Betätigung, wobei unter Betätigung nicht nur die materiell sichtbare Arbeit gemeint ist, sondern jegliche Regung, die zum Leben notwendig, jeder Impuls, der zur Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Funktionen aller Art erforderlich ist.
Eine gesunde Seele, die auf der gleichen Entwicklungsstufe angelangt ist wie der Geist, den sie umgibt, ist in der Lage, ihre Aufgabe ganz zu erfüllen und so dem Geistwesen wertvollste Unterstützung zu leisten in seinem Bestreben, in jeder Hinsicht seine Aufgaben zu erfüllen und einer höheren Entwicklung entgegenzugehen.
Die Seele ist aber in ihrem, ich möchte sagen Gefängnis im menschlichen Körper vielerlei Gefahren und Schädigungen ausgesetzt, so dass es nur sehr wenige Menschen geben wird, die sich einer wahrhaft gesunden Seele erfreuen dürfen. Die Zivilisation der lebenden Generation trägt viel dazu bei, dass die Schädigungen, denen die Seele ausgesetzt ist, immer gefährlicher und für die meisten Menschen unvermeidbar werden.
I 74.2ff
Wir wollen nun sehen, wie eine Beeinflussung aus dem Innern, also vom Geistwesen selbst, möglich und erfassbar ist. Wir haben ja gehört, dass das Geistwesen, der innerste Kern des menschlichen Wesens, von der Seele umgeben ist. Das Geistwesen verkörpert den Willen, der der Seele die Aufträge erteilt, die sie auf die Organe des materiellen Körpers weiterzuleiten und in die Tat umzusetzen hat.
Der Wille ist nun eine Funktion, die bei jedem Geistwesen verschieden entwickelt ist. Er ist der eigentliche Träger des Lebensprogramms, das das Geistwesen, wie gesagt, aus dem letzten jenseitigen Dasein mitgebracht hat. Ist der Wille ungehemmt und imstande, sich voll durchzusetzen, dann wird der Mensch seine Aufgaben und Pflichten, die ihm für diesen Lebensabschnitt gestellt sind, voll und ganz erfüllen können. Ist er aber von einer kranken Seele umgeben, die nicht in der Lage ist, seine Befehle richtig weiterzuleiten, dann ist er gehemmt und wird nicht erreichen, was er sich zum Ziel gesetzt hat.
I 81.3ff
Für den irdischen Menschen ist die Seele einerseits die Lebenskraft, die ihn überhaupt erst befähigt, seinen Willen in die Tat umzusetzen, anderseits ein sehr feines und empfindliches Instrument, auf dem alle Einflüsse von aussen spielen wie auf einem feinen Musikinstrument.
Sowohl der Willensimpuls, der aus dem Geistwesen kommt, als auch die Reize von aussen wirken zusammen und bewirken, je nach der Art und Stärke der Einflüsse, Reaktionen, die sich in den einzelnen Organen auswirken.
Der Vorgang ist ein so rascher, dass der Mensch das Hintereinander der Vorgänge nicht erfassen kann und daher der Meinung ist, dass im Gehirn beziehungsweise Geist allein die Reaktion gebildet und ausgelöst wird. Der Seele wird diese Funktion nicht zugedacht. Es ist aber sehr wichtig, das zu wissen, weil dadurch der Seele und ihrer sehr grossen Bedeutung ein entsprechendes Augenmerk zugewendet wird.
Es ist ein weites Kapitel und es wäre notwendig, jede einzelne Organfunktion in bezug auf den Zusammenhang mit der Seele zu studieren. Die Organe sind, wie wir wissen, auch sehr verschieden in ihrer Empfindlichkeit und nicht alle sind anfällig bei stärkerer Inanspruchnahme.
Die wichtigsten Einflüsse, aus denen Schädigungen für den Organismus entstehen können oder die hemmend auf die Entwicklung des Geistes beziehungsweise Geistwesen wirken können, wollen wir später besprechen.
Ich wiederhole also nochmals: Die Seele allein ist der Vermittler zwischen Geist und Körper, und was der Geist willens ist zu tun, muss über die Seele zur Tat werden. Es ist ein grosses Kapitel, das wir in diesem Zusammenhang besprechen werden, vorerst aber müssen noch einige allgemeine Grundsätze aufgezeigt werden, damit der genaue Vorgang einleuchtet und verständlich wird.
Wir haben vom Geistwesen gesprochen, das seinen Sitz, oder besser gesagt, sein Hauptorgan im Gehirn hat und daher von der Beschaffenheit dieses Organs weitgehend abhängig ist. Ein wohl und gesund oder normal entwickeltes Gehirn bietet jedem Geistwesen die Möglichkeit, seine Lebensfunktionen, seinen Lebenswillen voll zur Auswirkung zu bringen. Allein ist es aber nicht in der Lage, tätig zu sein oder eine Tat zu setzen, es braucht dazu die Seele. Ist sie gehemmt oder behindert, so wird beim besten Willen der Geist die Tat nicht erfüllen können, die er vorgenommen hat.
I 125.2ff
Ich habe schon an anderer Stelle ausgeführt, dass die Seele vom Geist den Auftrag zu einer Betätigung erhält und demgemäss in richtiger Reaktion die Willensäusserung in die Tat umsetzen muss. Das ist ein mehr oder weniger mechanischer Vorgang. Um einen solchen Impuls in die Tat umzusetzen, muss aber die Seele in der Lage sein, ungehindert zu wirken. Ich will ein Beispiel dafür geben: Das Geistwesen äussert den Willen oder besser gesagt aus freiem Willen den Wunsch, über etwas Gedanken zu formen. Es will zum Beispiel seine Gedanken auf Gott richten, um eine Vorstellung vom Guten und Schönen in sich zu erzeugen. Die Seele wird aber in diesem Augenblick durch böse Worte gestört, die in der Nähe fallen und das Ohr des Denkenden treffen. Es wird dadurch gestört, die bösen Worte legen sich wie eine schwere Last auf seine Seele und hindern sie, die guten, reinen Gedanken ungestört zur Ausführung zu bringen.
Das erzeugt eine Veränderung im ganzen Organismus, weil die Seele nicht nur ihren Sitz im Gehirn oder wie man gerne sagt im Herzen hat, sondern im ganzen Körper. Es ist daher eine logische Folge, dass überall dort eine Störung auftritt, wo die Seele die Behinderung empfindet.
Es kommt also auf die Kraft an, die sie besitzt, um gegen Störungen von aussen - und nur mit solchen haben wir es zu tun - aufzukommen. Wenn eine Lebenskraft so gross ist, dass sie sich von Hemmnissen befreien kann oder sich von ihnen gar nicht berühren lässt, dann spricht man von einer starken Konzentrationsfähigkeit, das heisst, Fähigkeit von allem Ungewollten Abstand zu halten und frei und ungehindert auf das Ziel zuzusteuern. Ich sagte also, die Seele müsse die Kraft besitzen, sich von ungünstigen Einflüssen fernzuhalten. Wie wenige Menschen können sich einer solchen Fähigkeit rühmen. Es sind wohl nur solche, die auch kein höheres Ziel vor Augen haben und deshalb ihre Lebenskraft auch nicht zu nutzen und in vollem Masse zu gebrauchen wünschen. Ein Sich-Fernehalten durch Leugnen aller Lebenspflichten und unrichtige Auslegung vom Sinn des Lebens, die darin besteht, dass man sich verschliesst, oder, wie gesagt, absperrt gegen die natürliche und selbstverständliche Lebensaufgabe. Zum Beispiel durch Eingang in ein Kloster. Unter dem Vorwand, nur Gott dienen zu wollen und sich auf ein höheres Leben im Jenseits vorzubereiten, ist nicht der richtige Sinn des Lebens. Und wenngleich die Seele in diesem Fall vielleicht gesünder ist als im natürlichen täglichen Leben, so wird doch nur in den seltensten Fällen auf diese Weise ein Fortschritt erzielt werden.
Den kann nur erreichen, wer Schwierigkeiten zu meistern gewillt ist und sich gerne und bewusst allen Gefahren des irdischen Daseins aussetzt. Nun sind wir an dem Punkt angelangt, von dem ich ausgehen will, um auf die Behandlung der Seele zu sprechen zu kommen. Wir wollen nur Menschen betrachten, die selbst den Fortschritt suchen oder die wir als reif und geeignet betrachten, auf den rechten Weg zum Fortschritt geführt zu werden. Ich sagte schon, dass jeder Mensch eine eigene Persönlichkeit darstellt und dass es nicht zwei Geistwesen gibt, die sich vollkommen gleichen. Wir müssen also jeden für sich betrachten, aber doch zu unserer Betrachtungsweise Grundregeln befolgen, die es uns ermöglichen, das Lebensbild jedes einzelnen zu erfassen.
I 124.3ff
Ich sagte schon an anderer Stelle, dass die Seele als die Lebenskraft aufzufassen ist und deshalb bei allen Krankheiten der grössten Beachtung bedarf. Bisher wurden organische Störungen und Krankheiten als rein organische Mängel betrachtet und ohne Beachtung der Persönlichkeit behandelt und geheilt. Eine solche Heilung ist aber nur eine einseitige und kann niemals vollen Erfolg für den Patienten bedeuten. Es ist unbedingt erforderlich, die Mängel zu erforschen, die zu der Erkrankung des Organs geführt haben.
Es kann wohl vorkommen, dass organische Krankheiten vererbt sind und die Seele, die gegen diese Mängel ankämpfen soll, zu schwach ist; aber meist entsteht ein organisches Leiden durch eine unrichtige Einstellung zum Leben, durch ein nicht richtiges Nutzen der Lebensbedingungen und der zu geringen Aufmerksamkeit und Beachtung der Grundgesetze, die alle menschlichen Regungen beherrschen.
Wenn ich also davon ausgehe, dass die Seele die Kraft bedeutet, die alle Grundlagen des menschlichen Lebens zu erfassen und zu verwerten hat, dann heisst das ganz einfach, dass die Seele erkennen muss, wo die Grenzen liegen und welcher Regeln und Normen sie sich bedienen muss, um ein menschenwürdiges, gesundes und erfolgreiches irdisches Dasein zu gewährleisten.
I 82.5ff
Ich will mich heute damit beschäftigen, die Ursachen für die Auswirkungen von Einflüssen auf die Seele näher zu untersuchen und darzulegen, wieweit es notwendig ist, sie zu beachten und zu prüfen, ob sie von günstigem oder ungünstigem Erfolg für den Menschen und seine Entwicklung sind.
Wir haben bereits gesehen oder davon gesprochen, dass wir zwischen Einwirkungen von aussen und solchen vom Geistwesen direkt unterscheiden müssen. Die Seele ist zwar ein sehr starkes, unzerstörbares Instrument, kann aber, wie der Geist selbst, in seiner Tätigkeit gehemmt oder behindert werden.
Körperliche Einflüsse sind es in erster Linie, die die Bewegungsfreiheit und Kraft beeinträchtigen können. Lebenskraft ist die Fähigkeit, die Organe zu betätigen, ihnen den Aufbau zu ermöglichen und die notwendige Nahrung zuzuführen, damit sie erhalten bleiben und ihre Aufgaben richtig ausführen können.
Man kann sich leicht vorstellen, dass auch die Lebenskraft nur ein bestimmtes Mass hat und daher die Beanspruchung genau abgewogen sein muss, um das, wie man sagt, seelische Gleichgewicht zu erhalten. Nicht alle Menschen sind imstande, das richtige Mass zu finden und zu halten. Viele beanspruchen ihre Lebenskraft mehr als zulässig und von Natur aus gestattet wäre. Das Hauptaugenmerk müsste darauf gerichtet sein, in der Erziehung und Pflege des Körpers die richtige Dosis zu finden und nicht Überbelastungen, ich meine jetzt rein körperliche, also mechanische, wie zum Beispiel ungesunde und übermässige Ernährung, Überanstrengung von Herz und Lunge und aller Glieder des menschlichen Körpers. Auch Überbelastung des Gehirns durch übermässige Gedankenarbeit gehört hierher.
Solche Überbelastungen wirken sich zuerst auf die Seele aus, die von der ihr eigenen Lebenskraft mehr als gut ist abgeben muss und dadurch geschwächt wird.
Es müsste möglich sein, für die Prüfung des sogenannten seelischen Gleichgewichts auch Messapparate zu bauen, wie man ja für die Prüfung von Organen solche schon besitzt. Das ist aber noch Zukunftsmusik und erfordert eine bedeutende Weiterentwicklung der Wissenschaft auf diesem Gebiet. Solange die Medizin wohl das Vorhandensein einer Seele anerkennt, sie aber doch organisch oder exakt nicht erfassen kann, ist es auch nicht möglich, exakte Prüfungen anzustellen. Es bedarf dazu noch eines gewaltigen Fortschritts der Wissenschaft.
I 89.4ff
Wie schon einmal erwähnt, sind Seele und Geist untrennbar miteinander verbunden und stehen in ständiger Wechselbeziehung, so dass es für den irdischen Menschen schwer ist, sie in ihren Funktionen voneinander zu trennen. Wir müssen es auch nicht bei unseren Betrachtungen, weil es ganz gleichgültig ist für den gewünschten Erfolg, ob wir die Seele mit einer Behandlung oder den Geist mit einem Reiz irgendwelcher Art treffen.
Dass jede Überbelastung der Organe von aussen her die Seele treffen und stören oder schwächen muss, haben wir schon erklärt und dass solche Überbelastungen unbedingt vermieden werden müssen, wenn man seine Seele gesund erhalten will. Das ist also die Forderung nach materieller Mässigkeit in erster Linie.
Dass natürlich auch umgekehrt ein Zuwenig nicht fördernd wirken kann, ist wohl verständlich. In gleicher Weise wird die Seele eben nicht imstande sein, die Kräfte aufzubringen oder zu erzeugen, die zur Betätigung der Organe erforderlich sind, wenn der materielle Leib unterernährt ist. Das ist uns wohl nichts Neues, da wir schon lange wissen, dass die Stimmung oder Laune oder wie wir es nennen wollen sinkt, wenn Müdigkeit und Hunger, Blutleere und so weiter den Organen zusetzen.
Immer aber erfahren die Organe die Schwächung oder Mehrbelastung nur über die Seele. Wie ein elektrischer Strom ungefähr leitet sie das Gefühl über die Organe ins Gehirn und löst dort im Geist die Wahrnehmung aus.
Man kann also sagen, ohne viel fehlzugehen, dass jeder Einfluss auf den Körper oder Geist immer auch die Auswirkung auf die Seele oder Lebenskraft im besonderen hat.
Wir haben ja schon festgestellt, dass Körper, Seele und Geist eine Einheit sind und keiner von den dreien für sich allein lebensfähig ist. Die Wechselbeziehungen sind so eng, dass niemals auf einen der drei Teile ein Einfluss ausgeübt werden kann, ohne dass die beiden anderen unbedingt in Mitleidenschaft oder in gutem Sinn in den Mitgenuss gebracht werden. Nun sind wir dort, wohin ich von Anfang kommen wollte.
Wir können ein rein körperliches Leiden nicht richtig heilen, wenn wir nicht die Hilfe von Geist und Seele dazu empfangen. Wir wissen schon aus Erfahrung, wie sehr es auf die Heilung einer Krankheit fördernd wirkt, wenn wir sagen können, der Patient hat einen starken Lebenswillen. Er hilft dem Arzt bei der Behandlung mehr als alle Medikamente.
I 144.2
Da die Seele nicht mehr imstande ist, die Willensimpulse des Geistwesens aufzunehmen, arbeitet auch das Nervensystem nicht gesetzmässig und das Gehirn wird so gut wie ausgeschaltet. Die Lenkung geschieht dann durch fremde Geistwesen, die je nach ihrem eigenen Entwicklungsgrad arbeiten und Schaden anrichten.
I 177.3ff
Ich habe von den Einwirkungen der elektrischen Ströme auf den menschlichen Organismus gesprochen und will nun dazu noch bemerken, dass das nicht die einzige erzielbare Wirkung ist. Es ist in der Medizin bekannt, dass mit elektrischen Strömen auch die Tätigkeit des Gehirns beeinflusst werden kann. Das weiss man aus Erfahrung, der wahre Grund dafür ist aber nicht bekannt und das ist der:
Das Geistwesen ist zusammengesetzt aus sehr verschiedenen Strahlen und Strömen und verkörpert, möchte ich bildlich sagen, auf diese Weise das Wesen, das im materiellen Körper wohnt. Man kann sich leicht vorstellen, dass also Elektrizität und Magnetismus sowie andere Strahlen, die zur Behandlung Verwendung finden, auch vom Geistwesen direkt empfangen werden. Der Reiz auf dieses ist unendlich stark, und es reagiert durch Unterbrechung der eigenen Willensbetätigung. So wird ein fremder Wille durchgesetzt und auf die Seele übertragen, die ihn an die Organe weiterleitet. Der Schlaf ist die Voraussetzung für eine solche Behandlung, um den Geist in Untätigkeit zu versetzen und seinen Widerstand dadurch auszuschalten. Es ist ein Vorgang auf rein geistiger Ebene und nur auf die erfolgreichen Versuche aufgebaut, ohne zu ahnen, wie der Zusammenhang in Wirklichkeit ist.
Ich habe schon einmal darauf hingewiesen, dass durch elektrische Schockbehandlung auch ein fremdes, im Körper des Patienten eingenistetes Geistwesen getroffen wird, das aber gegen die schweren Schläge, die es vom elektrischen Strom erhält, nicht die Kraft hat, erfolgreich anzukämpfen. In den meisten Fällen verlässt es dann gerne den unerlaubt okkupierten menschlichen Körper. Oft aber leidet es nur mit, ohne zu wissen wieso und klammert sich womöglich noch fester an das arme, machtlose Wesen. Durch die Behandlung während der Schockwirkung wird es aber belehrt, ebenso wie der Geist des Menschen selbst, der es in Wahrheit gar nicht nötig hätte, weil er vollkommen gesund vom fremden Geistwesen besessen oder verdrängt ist in seiner Willensäusserung.
Wie schon einmal erklärt, muss über die Austreibung von besessen machenden Geistwesen noch viel gesprochen werden. Immer aber will ich noch in den Vordergrund stellen, dass die Austreibung fast überflüssig wird, wenn die Menschen sich in acht zu nehmen lernen und unerlaubten Verkehr mit der Geisterwelt meiden.
IV 173.8ff
Äusserst primitiv werden die meisten seelisch-geistigen Störungen unter dem Sammelbegriff der Schizophrenie zusammengefasst. Alles, was der Psychiater nicht zu ergründen in der Lage ist, wird da eingereiht.
Wie oft es reine Besessenheit ist, davon habe ich schon geschrieben.
Wenn und solange der Mensch einen mehr oder weniger starken Willen zeigt, seine Existenzberechtigung unter Beweis zu stellen und seine geistigen Kräfte zu gebrauchen, kann von solcher Krankheit nicht die Rede sein.
Ein völliges Versagen der geistigen Tätigkeit ist in den meisten Fällen auf organische Schäden im Gehirn und in den Nervenzentren zurückzuführen. Bevor aber mit geisttötenden und -lähmenden Mitteln gearbeitet wird, muss der Versuch unternommen werden, und das in jedem Fall, den Willen des Patienten zu stärken, ihm Mut zum Leben und Glauben an seine eigene Persönlichkeit zu vermitteln. Denn ein Besessener kann durch Stärkung des Willens in die Lage versetzt werden, sich zu befreien.
Von einer Spaltung des Bewusstseins kann nur insofern die Rede sein, dass der Mensch, der keinen ausreichenden Willen zur Betätigung seiner geistigen Kräfte besitzt, im Zusammenwirken von Geist und Seele gestört ist.
Um das feststellen zu können ist es ebenso notwendig, medikamentöse Behandlung zu unterlassen und sich der Mühe zu unterziehen, durch Gespräch und gutes Vorbild eine Änderung herbeizuführen.
Die Masse von Menschen, die heute infolge von Besessenheit in so verkehrter Weise behandelt, um nicht zu sagen misshandelt wird, könnte ohne grossen Kraftaufwand und ohne Mühe in kürzester Zeit geheilt werden, hätten die damit befassten Ärzte endlich den Mut, sich mit den Methoden der Befreiung von Besessenheit zu befassen.
III 91.3f
Die menschliche Seele ist ein ausser aller irdischen Vorstellungswelt liegendes Instrument, um nicht zu sagen Organ, denn alles, was zusammenwirkt im menschlichen Körper, ist im Grunde genommen organisch, wenn auch nicht sichtbar. Es würde aber zu Missverständnissen führen, da in der medizinischen Wissenschaft gerade zwischen organischen und nicht organischen oder psychischen Erkrankungen unter-schieden wird. Ich bin bemüssigt festzustellen, dass also die Wissenschaft die Psyche doch als existent betrachtet und nicht bestreitet, dass es in der menschlichen Sphäre nicht messbare und greifbare Elemente gibt. Lassen wir uns aber nicht davon zu sehr in Sicherheit wiegen. Die Medizin betrachtet ja die Seele und den Geist nur als Effekt und Auswirkung der organisch feststellbaren Grundlagen für ihre Betätigung. Das Gehirn ist es nur, und für die Seele war man lange Zeit der Auffassung, dass sie den Sitz in der Brust, in dem Motor hat, der alle Lebensfunktionen bewirkt, dem Herzen. Nicht ganz unbegründet und unberechtigt, weil es vor allem dieser Motor ist, der das Leben und die Lebensäusserungen steuert und aufrecht hält. Bedenkt man aber, dass das Lebensende oft durch ein Versagen irgendeines anderen Organes verursacht wird, und zwar auch dann, wenn das Herz vollkommen normal und gesund ist, so wird daraus klar, dass die Seele oder Lebenskraft nicht allein im Herz ihren Sitz haben kann, sondern - wie schon einmal ausgeführt - im ganzen Körper.
III 92.2
Ich will damit nur in Erinnerung rufen, dass die Seele nicht an einem bestimmten Organ erfasst und gepflegt oder behandelt werden kann und dass ein krankes Organ nur der Ausdruck oder die Folge einer behinderten oder kranken Seele ist. Es genügt für unsere Überlegungen, davon auszugehen und klar zu erfassen, dass alle Störungen im Organismus, soweit sie nicht aus körperlicher Vererbung oder von mechanischen Einflüssen herrühren, nur in der unrichtigen Lebensweise, der irrigen Auffassung vom Lebenszweck und der Notwendigkeit, den Erfordernissen des Alltags in einem Masse nachzukommen begründet sind, die nicht mit dem Lebensbild in Einklang stehen.
VI 10.5
Die Animisten sind es, die jede Regung dem Menschen selbst zuschreiben, ob gute oder negative, weil sie die Existenz und den Einfluss eines geistigen Bereiches nicht anerkennen. Seele und Geist sind für sie aus der Materie entstanden, und obwohl man diese nach den Gesetzen der Naturwissenschaft nicht beweisen kann, werden sie wie ein materielles Organ behandelt und nach fixem Schema analysiert und zerlegt.
VI 12.3
Ich sprach von materialistischem Zeitgeist, der noch weitgehend das Denken und die Einstellung zum Leben beherrscht. Er ist nicht etwa einer religiösen Lebensauffassung entgegengesetzt, er lässt die göttlichen Gesetze wohl gelten, stellt aber neben sie als unumstösslich die Gesetze der Natur, aus der nach Ansicht der Vertreter dieser Richtung alles entstanden sein muss, also auch Geist und Seele, soweit man ihre Existenz überhaupt anerkennen will.
I 130.2
Heute will ich davon sprechen, wie der Mensch selbst imstande ist oder sich in die Lage versetzen kann, seine Seele zu pflegen, sie richtig zu nutzen und zu behandeln, sie zu schonen und was sonst an richtigem Verhalten möglich ist, um seine Lebenskraft zu erhalten und ich möchte sagen, noch mehr zu steigern.
II 41.6
Die Seele, das zarte Instrument, auf dem zu spielen in erster Linie dem Geistwesen vorbehalten ist, verlangt grösste Schonung von aussen und eine Pflege, die - nicht zu vergleichen mit Körperpflege - die bedeutendste und schönste Aufgabe der Psychologen ist.
I 130.3ff
Wir haben schon davon gesprochen, dass der gute, gesunde, natürliche Schlaf ein Mittel ist, um die Lebenskraft zu erneuern. Das ist nicht etwa so aufzufassen, dass die Seele als solche erneuert wird. Das wäre zu weit gegangen in der Auslegung. Die Seele ist das Instrument, das gesunde Saiten braucht und richtig gestimmt sein muss, damit es harmonische Leistungen vollbringen kann. Sind die Leistungen harmonisch, so kann man es geradezu mit musikalischer Harmonie vergleichen, man kann von Gleichklang in der Lebensführung sprechen und so fort.
Musik ist die Grundlage oder eine Hauptgrundlage alles Lebens und Seins, und es wird eine Zeit kommen, da man das klar erkennen und in der Erziehung und im Unterricht sowie in der Behandlung von Kranken sich ihrer weitgehend bedienen wird. Davon sind wir aber noch weit entfernt. Trotzdem ist die Musik ein wunderbares Mittel, um bedrückte Gedanken zu befreien und der Seele neue Kraft zu geben. Viele Menschen haben das schon erkannt. Es ist wohl sehr unterschiedlich, auf welche Art von Musik die Seele anspricht. Es hängt auch mit der jeweiligen Reife des Geistes und der Seele zusammen. Noch weniger entwickelte Seelen werden schon als Musik empfinden, was wir nur als primitive Tongebilde bezeichnen würden, die uns keinen Eindruck hinterlassen oder uns sogar abstossen.
Musik ist das, was aus höheren Sphären klingt und von gut ausgebildeten Medien übernommen wird. Es ist auch dann nicht die gleiche Musik, wie wir sie hier hören können, sondern entsprechend übertragen ins Irdische oder eben mit irdischem Niveau erfasst. Grosse Meister wie Beethoven, Schubert, Mozart und andere, natürlich auch und in erster Linie Bach, haben grosse Geister auf diesem Gebiet zu ihren Führern gezählt und in Verbindung mit ihrer Fähigkeit, ihrem Gehör und ihrer Einstellung zum Schönen und Guten vom irdischen Menschen aus betrachtet, Wunderbares geleistet und geschaffen. Soviel von Musik. Sie erzeugt in der Seele der Menschen eine Umstimmung, aber das nur dann, wenn sie in völliger Ruhe und Versunkenheit in sich selbst, also unter Ausschaltung aller störenden Gedanken und Geräusche aufgenommen wird. Täglich ein kleines Musikstück, entsprechend der augenblicklichen Einstellung, zu Gehör gebracht, erzeugt für lange Zeit - natürlich nur bezogen auf die Zeitspanne von einem Tag - Wohlbefinden und Einstellung zum Guten, Friedlichen und Versöhnlichen.
Wenn vor grossen Auseinandersetzungen über kriegerische Ereignisse ein Beethoven vorgetragen würde, ich glaube, es würde mancher Hass gemildert und Zornausbrüche vermieden werden. Freilich wäre, wie gesagt, Voraussetzung dafür, dass alle in guter Absicht ihr Gehör darauf richteten und für die Zeit des musikalischen Genusses die Gedanken von dem ablenkten, was zur Debatte gestellt werden soll.
Wenn also schon in der Gemeinschaft nicht immer der richtige Erfolg erzielt werden kann, so doch ganz gewiss beim Einzelindividuum, das guten Willens ist. Es ist dabei nicht notwendig, dass man diese gute Musik im Konzertsaal empfängt. Die moderne Technik erlaubt schon vielerlei Wege, um zu ihr zu gelangen. Am schönsten ist natürlich der Weg durch eigene Produktion. Selbst eine gute Musik zu erzeugen, erfordert nicht nur Technik in der Beherrschung des Instruments, sondern seelische Bereitschaft im höchsten Grad. Aber es ist kein Nachteil, wenn man, ohne selbst spielen zu können, sich einer Wiedergabe aus Radio oder Schallplatte hingibt.
In diesem Zusammenhang will ich noch darauf hinweisen, dass es für den Arzt eine wichtige Komponente in der Behandlung eines Patienten bedeutet, welche Einstellung zur Musik besteht. Menschen, die überhaupt keine Beziehung zur Musik haben, obwohl sie Gelegenheit hätten, sich ihr zu widmen und sie zu geniessen, werden kaum in grosser Harmonie mit ihrer Umwelt leben. Ihr Gefühlsleben wird fremd und kalt sein und die Umgebung wird sich nicht angezogen fühlen, mag der Mensch sich noch solche Mühe geben, einen guten Eindruck zu machen.
Anders ist es bei Menschen, die nicht die Zeit oder Möglichkeit finden, Musik zu hören oder selbst zu machen, wenngleich der Wunsch vorhanden, aber unterdrückt ist. Da kann der Arzt eingreifen und den Weg dazu frei machen durch Beseitigung von Zweifeln über mangelndes Verständnis oder fehlende Zeit und sonstige Hemmungen.
Ich selbst habe in der Behandlung meiner Patienten die Musik immer in den Vordergrund gestellt. Dabei natürlich entsprechend dem Niveau die passende Art empfohlen. Nicht jeder ist imstande, schwierige und ernste Musik gleich als erste zu verkraften oder gar eine Empfindung zu erreichen, die ihn zu solcher Musik hinzieht. Nicht in jedem Stadium ist es richtig, heitere Melodien zu empfehlen, angenommen bei seelischer Depression infolge des Verlustes eines geliebten Wesens. Ich will also damit nur sagen, dass man auch hier vorsichtig sein muss in der Wahl, um nicht etwa das Gegenteil zu erreichen. Es ist nicht wichtig, dass ein Mensch die Fähigkeit besitzt, selbst ein Instrument zu spielen, massgebend ist nur die Zu- oder Abneigung, losgelöst von allen materiellen Einflüssen. Es bedarf also nicht in allen Fällen einer besonderen Erziehung zur Musikalität, es wird nur in den meisten Fällen notwendig sein, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die durch das Milieu oder sonstige materielle Umstände verursacht sind. Soviel über Musik.
Es gibt noch eine Reihe von Mitteln zur Erfrischung oder Stärkung der Lebenskraft, die ich auch zum Teil schon angedeutet habe. Die Passivität der Seele, von der ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, die Bereitschaft zur Aufnahme neuer und positiver Kräfte aus dem All. Nicht zu materieller Tätigkeit ist das vorzustellen, sondern zur Stärkung und Förderung der Lebenskraft. Ein Mensch, der sich solcherart seelische Behandlung angedeihen lässt, wird nur danach trachten, die richtige Einstellung zum Leben, zur Erfüllung seiner Pflichten und Aufgaben zu finden.
Nicht immer ist er dazu allein in der Lage. Wenn schon nicht unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden muss, was doch immer den Beigeschmack der Krankheit mit sich bringt, müssen Mittel und Wege gefunden werden, die es dem Menschen ermöglichen, die rechten Behelfe sich selbst zunutze zu machen.
In erster Linie sind es gute Bücher, deren es allerdings in dieser Richtung noch sehr wenige gibt. Die Aufklärung über die ausserirdischen Dinge ist ein Gebot der Zeit. Manche Gemeinschaften haben sich schon zur Aufgabe gemacht, das Wissen um die unendliche gute Allmacht zu verbreiten. Zur Zeit steht aber die Kirche mit ihrer festgefahrenen Verbohrtheit noch hindernd im Wege, weil viele Menschen den Mut nicht aufbringen, ihre von Kind auf geflissentlich gepflegte Auffassung vom Leben und Sterben, von Gott, Christus und der Hölle etc. aufzugeben. Nur wenige haben den Mut, offen zu bekennen, was sie darüber denken; mehr noch machen sich überhaupt keine Gedanken und sind zufrieden, dass sie mit der Masse gehen dürfen und keine Verantwortung für ihre Lebensauffassung zu tragen haben. Sie wurde ihnen ja eingegeben und aufgezwungen und so als ewiges Vermächtnis betrachtet, für unantastbar gehalten. Dass die Lehren über das ausserirdische und jenseitige Leben so schwer zum Durchbruch gebracht werden können, hat seine Ursache hauptsächlich darin, dass so viele Unberufene sich damit befassen, aus falschem Geltungsbedürfnis oder rein materieller Berechnung. Es muss eben auch hier die Zeit erst reif werden; dann wird ein neues Lebensbild geschaffen werden, alle Einstellung zur Materie wird eine Wandlung erfahren und Frohsinn und wahre Freiheit - ich meine Freiheit des Geistes - werden auf der Welt herrschen.
I 136.2ff
Nun komme ich zum Thema Seelenpflege ohne fremde Hilfe, aber mit Behelfen, die zu einer Kräftigung und Heilung führen können, die aber auch mit grosser Vorsicht und sehr ernster Lebensauffassung genutzt werden müssen.
Es ist in erster Linie der Verkehr mit der Geisterwelt, aber nur von hoher Warte aus betrachtet. Eine solche Betätigung darf nur von hochentwickelten Geistern angestrebt werden, denn nur solche finden die richtige Verbindung und sind imstande, negative und böse Geister abzuwehren. Mancher Mensch besitzt mediale Fähigkeiten, ohne es zu wissen. Oft ist eine Ahnung vorhanden von der Einwirkung fremder Kräfte, die unsichtbar, aber spürbar den Ablauf der Ereignisse lenken.
Jeder Mensch hat zwar einen guten Führer, nur wenige sind aber in der Lage oder bereit, auf ihn zu hören. Hat nun ein Mensch Probleme zu lösen, mit denen er glaubt, nicht allein fertig werden zu können, so sucht er nach einem Ratgeber. Wie viele Probleme gibt es aber im menschlichen Dasein, die man selbst lösen, mit denen man gern selbst fertig werden will, weil man meint, keine Hilfe zu finden oder weil man darüber zu keinem Menschen sprechen will. Es sind die wahrhaft menschlichen Probleme, für die man oft kaum die richtigen Worte findet und sich ihrer Tragweite oft selbst nicht bewusst ist.
Ein Mensch, der die Fähigkeit besitzt, auf die sogenannte innere Stimme zu hören, sein Gewissen zu erforschen und ehrlich mit sich ins Gericht zu gehen, der wird ohne fremde Hilfe, ich meine ohne einen Rat irdischer Herkunft, das Richtige finden.
Meist aber sind die Menschen nicht in der Lage, sich selbst und ihre Handlungsweise richtig und objektiv zu beurteilen, und die meisten suchen nach Rechtfertigung für ihr Verhalten und nach Begründungen, die entschuldbar erscheinen lassen sollen, was bei näherer Betrachtung zumindest ein grosser Irrtum ist.
Verkehr mit der Geisterwelt bedeutet nicht immer Geisterbeschwörung oder Tischrücken, Materialisationen erleben oder sonstige mediale Betätigung.
Jeder Mensch hat die Möglichkeit, mit der Geisterwelt in Verbindung zu treten, wobei damit die bewusste Verbindung zum Ausserirdischen gemeint ist, denn in Verbindung mit der Geisterwelt sind alle Menschen. Es gibt keine Trennung zwischen Diesseits und Jenseits durch feststehende Grenzen. Alles fliesst ineinander und wirkt in der selbstverständlichsten Weise zusammen.
Das darf nichts Erschreckendes für die irdischen Weltbürger haben, denn es ist im Grunde genommen auch nichts anderes als die Auswirkung von Strahlen wie die der Sonne, nur mit dem Unterschied, dass geistige Strahlen nicht auf den Körper, sondern auf Geist und Seele wirken, damit natürlich indirekt auch auf den Körper. So umgekehrt die Sonne zum Beispiel, die ihre Strahlen auf die Materie lenkt und damit auch die Seele, möchte ich sagen, erwärmt und erleuchtet.
Wie aber bei der Sonne nur das richtige bescheidene Mass segenbringend wirkt, so ist es auch mit der geistigen Strahlung. Mit Mass empfangen, mit Mass gefordert oder erbeten, kann nur Gutes erzeugen. Sobald aber geistige Hilfe zu materiellen Erfolgen angerufen wird, die über das lebensnotwendige und erlaubte Mass hinausgehen sollen, wird auch die rechte geistige Hilfe ausbleiben oder den grossen vermeintlichen Erfolg bald ins Gegenteil umkehren.
Ein Mensch also, der mit seinen Problemen nicht zum Ziel kommt, darf wohl die Hilfe aus dem Jenseits anrufen oder erbitten. Eine solche Bitte darf aber nicht weiter gehen, als dass es ihm offenbar wird, welcher Weg der richtige ist zur Lösung der offenen Fragen.
Will ein Mensch einen Rat einholen, wie er einen anderen um einen Vorteil bringen, ihn unschädlich machen kann in irgendeiner Form, dann wird er wohl von einem guten Geist die Weisung erhalten, von seinem Vorhaben abzusehen. Hört er nicht darauf und beharrt auf seinem Irrtum oder seiner bösen Absicht, dann zieht er negative Kräfte an, die sein Vorhaben fördern und ihm zum Erfolg helfen werden, wenn nicht der Betroffene umgekehrt zur Abwehr bereit, in Schutz und Weisung höherer und stärkerer Geistwesen steht.
Es ist also klarzumachen, dass der Verkehr mit der Geisterwelt nur in gutem Sinn geübt werden darf. Die Seele zu öffnen für die Erleuchtung, die wie ein Sonnenstrahl ins Innere dringt, ist allein von Nutzen.
Es muss den Menschen vor jeder Beschäftigung mit ausserirdischen Dingen einwandfrei klar gemacht werden, dass es nur sinnvoll ist, sich überhaupt damit zu befassen, wenn man den Wunsch hat, besser zu werden, den Weg zur Wahrheit zu finden und eine richtige Lebensauffassung zu erreichen.
Wenn wir aber schon davon sprechen, darf nicht unerwähnt bleiben, dass immer wieder davor gewarnt werden muss, die Verbindung zu Geistwesen auszunützen zu materiellen Vorteilen oder sie zu beschwören aus Sensationslust, die auch dann gegeben ist, wenn Seancen abgehalten werden, um dem Spiritismus das Wort zu geben. Es ist nicht wichtig, immer wieder Beweise dafür zu erbringen, dass Geistwesen imstande sind, sich zu materialisieren. Dass es eine Geisterwelt gibt, ist längst offenbar und wird von ernsten Forschern nicht bezweifelt. Die Gefahren, die mit unrichtiger Verbindung verbunden sind, kennen wir auch. Warum schweigen wir dann so lange darüber und dulden in Ruhe, dass jeder, der nur will, sich in zerstörender und vernichtender Art damit befasst? Man braucht nur zu bedenken, dass der Mensch oft kaum oder gar nicht in der Lage ist, sich gegen sichtbare Feinde zu wehren und zu schützen, wieviel schwerer ist es daher, gegen unsichtbare Feinde aufzukommen. In dieser Richtung müsste eine eingehende und weitreichende Aufklärung angebahnt werden. Wie viele Unwissende würden vor schweren Schädigungen bewahrt werden. Erst einzugreifen, wenn das Unglück schon geschehen ist, ist meiner Meinung nach ein grosser Fehler, der denen zur Last fällt, die in diesen Belangen genaue Kenntnisse besitzen.
II 14.2f
Es ist das, was ich schon an früherer Stelle hervorhob, die einseitige Entwicklung des Geistes, beziehungsweise der geistigen Betätigung und die damit verbundene mangelhafte Pflege der Seele. So entsteht eine Unausgeglichenheit, weil der Geist und das Geistwesen eine raschere Entwicklung nimmt als die Seele. Soll so ein irrender Mensch geheilt werden, so muss er diese Tatsache erkennen lernen, sie seinem Gefühlsleben näher bringen und auf dieses lenken.
Es ist nicht immer leicht, weil gerade rein geistig orientierte Menschen sehr eigenwillig sind und sich schwer einem fremden Einfluss öffnen. Wir wollen für heute schliessen und morgen fortsetzen mit Gedanken über die Erziehung, nicht nur des Kindes sondern auch Erwachsener, die in ihrer Kindheit eine gesunde Erziehung entbehren mussten. Es ist ein weites Gebiet und erlaubt eine vielseitige Betrachtung.
II 78.1
Wir haben gehört, dass die Seele als Kleid des Geistwesens, als Verbindung des Geistwesens zum Körper ein äusserst feines und empfindliches Instrument darstellt, das eine dementsprechende zarte und vorsichtige Pflege erfordert. Um eine solche bieten zu können, muss der Arzt einen hohen Grad an Wissen und seelischer Reife erreicht haben. Es genügt nicht die Bücherweisheit der heute gültigen medizinischen Wissenschaft. Hauptgrundlage ist die reife, hochstehende Persönlichkeit.
II 79.2f
Nicht nur Gesundheit an Leib und Seele ist es, was die Menschen zum Aufstieg und zu ihrer Weiterentwicklung brauchen. Die Pflege der Seele kann nur mit guten Hilfsmitteln erfolgreich bewirkt werden.
Ich sprach schon davon, dass die Musik eine grosse Rolle spielt als Hauptelement der ausserirdischen Naturkräfte. Auch auf diesem Gebiet gibt es mehr oder weniger grosse Berufene. Nicht zu allen Zeiten sind solche unter den lebenden Menschen. Es wäre zuviel des Guten und würde zu einer Selbstverständlichkeit und - ich möchte sagen - zum Alltäglichen herabsinken, wäre der Genuss in so reichem Masse gestattet.
III 82.5f
Die Seele ist die Lebenskraft und der Sitz des Gefühls. Ihre Pflege bedeutet die wichtigste Grundlage für die Erarbeitung einer gesunden Lebensauffassung. Wir wissen aber schon, dass die Seele nicht allein in ihrer Existenz und unabhängig von Geist und Körper wirken kann, dass sie also allein zu Lebensäusserungen im irdischen, materiellen Dasein nicht in der Lage wäre.
III 83.6f
Die Seele ist der Sitz des Gefühlslebens. Es gehört also zu einer gesunden Lebensauffassung, dass das Gefühlsleben harmonisch, das heisst in guter Wechselbeziehung zu Geist und Körper steht. Ein Gefühlsleben, das zu Übertreibungen neigt oder an schönen, erhabenen Dingen keinen Anteil nimmt, das in Extremen sich austobt oder völlig stumpf die Ereignisse des täglichen Lebens an sich vorüberziehen lässt, ist der besonderen Pflege bedürftig und der Erziehung. Allein vom Geistwesen her betrachtet muss der Mangel an Interesse und Liebe zur Musik vor allem behoben werden. Die Schulung der Seele Hand in Hand mit dem Geistwesen kann allein zur Reife der Harmonie führen und die Lebenskraft abgestellt auf ein gesundes Empfinden und ein von Liebe zur Gemeinschaft erfülltes Gefühlsleben schaffen.
Nicht abstrakte Belehrungen sind da die besten Hilfsmittel, ein gutes Vorbild, sei es aufgrund guter Lektüre oder in tatsächlicher Form geboten, bringt allein den Erfolg. Die Aufnahmebereitschaft der Seele, die Kraft, nur gute Einflüsse aufzunehmen und störende abzuweisen muss begründet werden, wenn man überhaupt zu einer gesunden und der Gemeinschaft wahrhaft dienenden Lebensauffassung gelangen will. Der gesündeste Körper, die Ansammlung noch so vielen Wissens hilft nicht einen Schritt weiter, wenn die Seele nicht im Bereich des Gefühls, des liebevollen Empfindens ihren Hauptanteil beiträgt.
VI 133.2ff
Eine andere Frage: „Wie ist der Vorgang der Reifung von Geist und Seele?“
Die Beantwortung der Frage betreffend die Reifung von Seele und Geist erfordert Bücher, nicht nur eine kurze Abhandlung. Der Wille des Menschen ist frei - so fängt es an.
Reifung bedarf des ganzen Einsatzes und aller guten Absichten. Nicht Wissen ist es, das die Hauptkomponente ausmacht, sondern Weisheit, der Inbegriff von Wissen verbunden mit allumfassender Liebe. Die Erläuterung allein zu diesen Begriffen ist notwendig, wenn Klarheit gefunden oder geboten werden soll.
Sie wollen wissen, wie weit der irdische Mensch zu einer Reifung beitragen kann, welchen Weg er einzuschlagen hat. Der irdische Mensch kann nur bestrebt sein, im Rahmen der materiellen Welt durch Erfüllung seiner mit der Gemeinschaft und in der Gemeinschaft gestellten Aufgaben, durch Läuterung seines Wesens, durch richtige Pflege von Seele und Geist gewisse Voraussetzungen zu schaffen für eine Fortsetzung seines Weges im Jenseits unter den im geistigen Bereich gültigen göttlichen Gesetzen.
Die Reifung im Jenseits ist schwer vergleichbar den Bemühungen im Diesseits. Es fehlt im materiellen Leben die Sicht, die im Jenseits gegeben ist und daher ist auch der Einsatz von Wille, Mut und Energie ein anderer als hier.
Ich sprach davon, dass Geist und Seele Strahlenkraft bedeuten und es ist glaubhaft, dass eine höhere Entwicklung gleichbedeutend ist mit Intensivierung der Strahlenkraft. Es ist der Beweis dafür gegeben durch die Tatsache, dass reife Seelen und Geistwesen eine weit intensivere Strahlung aufweisen als geringer entwickelte. Ich kann nicht beschreiben, welcher Art die Strahlen sind, um die es geht, weil im Irdischen keine Parallele gegeben ist.
Jedenfalls handelt es sich nicht um physikalisch erfassbare und ist Intensivierung auch anders zu verstehen als nach physikalischen Gesetzen.
Zur Übersicht
Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI
I 20.2, 28.3, 29.3ff, 33.3ff, 35.3ff, 45.2ff, 74.2ff, 82.5ff, 91.2ff, 124.3ff, 125.2ff, 130.2ff, 144.2, 177.3ff / II 14.2f, 78.1ff, 152.3ff, 178.1ff / III 82.5, 83.6, 91.3, 92.2, 127.2 / IV 133.3ff, 173.8ff / VI 10.5, 12.3, 133.2ff
I 32.3ff ergänzt
I 35.2 ergänzt
I 40.2ff ergänzt
I 81.3ff ergänzt
I 89.4ff ergänzt
I 136.2ff ergänzt
II 41.6 ergänzt
II 78.1ff in II 78.1 und II 79.2f
III 82.5 ist III 82.5f
III 83.6 ist III 83.6f
III 91.3 ist III 91.3f
IV 171.7ff ergänzt IV 133.3ff??