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Therapie

Therapie

LEISTUNGEN DER SCHULMEDIZIN

III 63.1ff
Solange sich die Erkenntnis von mehreren Erdenleben nicht im Bereich der Wissenschaft eindeutig durchsetzt, wird jede Forschung auf dem Gebiet der Seele und des Geistes Stückwerk sein.
Abgesehen davon, ist gerade hier ein Schritt zur Wahrheit unbedingt erforderlich, will man den Entartungen und Leiden begegnen, die nicht von der und durch die materielle Welt und irdische Umgebung verursacht sind. Leiden, die aus der körperlichen Vererbung herrühren, können vielfach auch ohne dieses Wissen geheilt werden. Mancherlei Kräfte könnten aber dazu herangezogen und dienstbar gemacht werden, die ausserhalb der materiellen Sphäre gegeben sind und nur darauf warten, erkannt und zum Nutzen der Menschheit eingesetzt zu werden.
Ich kann sie nicht nennen mit Namen oder Art und Wirkung, da sie aus einem anderen Stoff, einer anderen Zusammensetzung stammen, als dass es in den Wortschatz der irdischen Medizin eingereiht werden könnte.
Das Vertrauen zu unserer Hilfe und zur Wahrheit im Zusammenhang mit all den bereits aufgezeigten Erkenntnissen ist die einzige Voraussetzung für ein Gelingen.
Ich will nicht sagen, dass das, was bisher in der Medizin geleistet wurde, minderwertig, gering und ohne Erfolg ist; es ist nur im Hinblick auf die tatsächlich zu Gebote stehenden Möglichkeiten zu wenig und nicht ausreichend, um dem Fortschritt der Menschheit, ihrer zunehmenden Gesundung und ihrem Weg zur Vollendung im Geistigen hinreichend zu dienen.
Wie viele grosse Gelehrte auf dem Gebiet der Medizin begehen den Fehler, dass sie nicht das Individuum als solches und im Ganzen, sondern nur die Maschinerie, die Zusammenarbeit und das Ineinandergreifen, die gegenseitige Abhängigkeit der Organe voneinander in Betracht ziehen. Immer wieder muss ich betonen, dass es wohl zu einem grossen Wissen führen kann und dass dieses auch die Grundlage für eine geeignete Nutzbarmachung im Interesse der Gesamtheit ist, dass es aber heisst, auf halbem Weg stehen bleiben, wenn man nur die Maschine reinigt, ein schlechtes Organ entfernt oder durch ein künstliches ersetzt.
Es ist der Wert im menschlichen Leben nicht so sehr auf der mechanischen Seite zu suchen, sondern vielmehr auf der geistigen, dem ohne Motor - möchte ich sagen - funktionierenden Bereich. Freilich ist hier auch wieder zu beachten, dass - was ich schon verschiedentlich erklärt habe - das Gefängnis der Seele und des Geistes entsprechend gepflegt werden muss. Wenn im materiellen Leben Materie eben eine Hauptgrundlage bildet, so darf sie nicht vernachlässigt werden und ungepflegt bleiben. Alles, was ist, ist von der göttlichen Allmacht gegeben und eingerichtet. Das allein verpflichtet zu Sorgfalt und Liebe, aber die Materie allein, losgelöst von Seele und Geist betrachten zu wollen, ihre Vollkommenheit als das Höchste anzunehmen, was zu erreichen dem irdischen Menschen vergönnt ist, das ist es, was ich verurteilen und worauf ich immer wieder hinweisen muss.

III 65.4ff
Auf die Medizin angewendet, ist das an einem primitiven Beispiel ganz einfach zu erklären. Der Arzt weiss aus dem, was ihm das Studium vermittelt hat, dass jeder Mensch essen und trinken muss, dass er des Schlafes bedarf und so weiter. Bei Störungen, die auf zuwenig Aufnahme von Essen und Trinken, von Schlaf und Ruhe zurückzuführen sind, wird durch die Zuführung genügender Mengen wieder Ordnung hergestellt oder Heilung gebracht. Er muss aber sehr genau prüfen können, wieweit Schwächung durch solche Mängel eingetreten ist und die Dosierung genau darauf abstellen. Das geht nicht durch einfache Verordnung von einem Mehr in der jeweiligen Art, sondern nur nach Erforschung der Ursachen, der Dauer der bereits eingetretenen Folgen.
Wir wissen, dass allein durch Missachtung und Unkenntnis in dieser Beziehung mehr Unheil verursacht wird, als man annehmen möchte, allein darauf zurückzuführen, dass das Wissen ohne Einfühlung abstrakt angewendet wurde ohne Berücksichtigung der jeweils zur Verfügung stehenden Lebenskraft, der im Organismus wirksamen Zusammenhänge zwischen Seele und Geist und den körperlichen Funktionen.
An diesem sehr primitiven Beispiel mag man erkennen, um wieviel gefährlicher Eingriffe in den Organismus sein können, wenn das Zusammenwirken und der Einfluss von Seele und Geist unberücksichtigt gelassen werden.

ALLGEMEINE THERAPIEANLEITUNG

IV 172.2f
Es ist für den Arzt und eine noch so liebevolle Umgebung schwer, die wahre Ursache zu finden und oft unmöglich.
Liebevolle Behandlung, Ablenkung und Stärkung des Selbstvertrauens sind die besten Mittel, um langsam ein Vergessen und Überbrücken solcher Fehlhaltungen zu erreichen.

IV 174.3
Um das feststellen zu können ist es ebenso notwendig, medikamentöse Behandlung zu unterlassen und sich der Mühe zu unterziehen, durch Gespräch und gutes Vorbild eine Änderung herbeizuführen.

V 30.2
Man wird verwundert sein, wenn man langsam zu dem Ergebnis kommen wird, dass die Behebung und Lösung für so unheilbar gehaltene Leiden so einfach ist, und es nur eines rechten Einfühlens in die Psyche des Patienten bedarf, um mit richtunggebenden guten Worten das Ziel zu erreichen, ja noch mehr, damit auch Grundlagen zu schaffen für ein weiterhin erfolgreiches Leben.

ARZT - PATIENTEN - BEZIEHUNG

I 28.4f
Ich will nun darauf zu sprechen kommen, wie der Arzt sich überhaupt zu einem Patienten einstellen muss, um zu ihm einen engen, guten Kontakt zu finden. Kein Patient wird von sich aus in der geeigneten Weise seine Gedanken dem Arzt anvertrauen, und es ist daher die Aufgabe des Arztes, erst als Freund dem Patienten zu erscheinen, bevor er mit der Untersuchung überhaupt beginnen kann.

I. 90.5f
Wir können ein rein körperliches Leiden nicht richtig heilen, wenn wir nicht die Hilfe von Geist und Seele dazu empfangen. Wir wissen schon aus Erfahrung, wie sehr es auf die Heilung einer Krankheit fördernd wirkt, wenn wir sagen können, der Patient hat einen starken Lebenswillen. Er hilft dem Arzt bei der Behandlung mehr als alle Medikamente.

I 91.5ff
Arzt sein heisst nicht, wie ein Handwerker die Funktionen der Organe prüfen; dazu ist man bald in der Lage. Das Wissen darum, dass die Seele an jeder Krankheit weitgehend oder überwiegend beteiligt ist, zwingt zu einer ganz anderen Betrachtungsweise. Ich will nun versuchen, klarzumachen, wie der Arzt vorgehen muss, um das richtige Bild vom Patienten und seinem Verhalten zu erhalten. Die Regeln für die Untersuchung sind ungefähr folgende: erst wird körperlich festgestellt, wo die Schädigung auftritt; dabei muss sorgfältig vorgegangen werden, denn wie wir wissen können zum Beispiel Kopfschmerzen die Ursache fast in allen Körperteilen haben. Sie sind nur Symptome und nicht die Krankheit selbst. Das im ganzen Körper verzweigte Nervensystem bringt jede Empfindung ins Gehirn, und ich sage damit nichts Neues, denn das ist der medizinischen Wissenschaft längst bekannt. Dadurch hat der Arzt mehr oder weniger die Möglichkeit, den Herd der Krankheit oder das kranke Organ herauszufinden.
Gleichzeitig aber muss die psychische Auswirkung beobachtet werden, nicht nur in bezug auf die Schmerzempfindlichkeit, sondern über den psychischen Zustand vor dem vermeintlichen Beginn der Erkrankung muss Nachforschung angestellt werden.
Oft erzählen Patienten von selbst, was in der Zeit, bevor sie die Schmerzen oder Beschwerden bekamen, alles auf sie noch dazu eingestürmt war, was sie an Anstrengung nicht hatten vermeiden können oder welche grosse Aufregungen und Überbelastungen sie für die nächste Zeit zu erwarten hätten. Nicht in einem einzigen Gespräch lässt sich daraus die Ursache genau erkennen, denn dem einen wäre die grosse Anstrengung, die er zu erwarten hätte, eine Freude gewesen, der andere hatte Furcht davor und flüchtete geradezu in die Krankheit.

I 127.2ff
Nun ist es eine bekannte Tatsache, dass selten aus den Worten des zu behandelnden oder zu beurteilenden Menschen eine richtige Schlussfolgerung gezogen werden kann, weil sich die Menschen selbst oft oder meist nicht richtig beurteilen, Ursachen und Wirkung verwechseln und sich selbst weniger kennen als ihre Mitmenschen.
Der Arzt muss also die Reaktion finden auf seine eigenen Worte und daraus erkennen, wes Geistes und welcher seelischen Beschaffenheit der Mensch ist.
Nicht etwa durch Fragen, zu deren Beantwortung längere Zeit gewährt wird, sondern aus ganz spontanen Reaktionen. Auch dadurch, dass der Arzt seine Auffassung von der Einstellung zum Leben und zu den irdischen Dingen kund gibt und aus Gebärde und Antwort Zustimmung oder Ablehnung die Einstellung seines Patienten erkennt. Nicht immer erhält man eine solche beim ersten Versuch. Wie schon einmal erwähnt, muss der Arzt als Freund begegnen und ein so grosses Vertrauen erringen, dass sich der Patient ihm uneingeschränkt eröffnet und das Bedürfnis bekommt, hemmungslos sein Innerstes aufzuzeigen.
Nicht mit Tadel und Widerspruch oder gar Verurteilung darf er entgegnen, sondern durch Verstehen und Verzeihen aller Schwächen jede Scheu besiegen.

III 48.2f
Jeder Arzt weiss, wie sehr er zur Heilung besonders von psychischen und oft auch geistigen Erkrankungen der Mitarbeit des Patienten bedarf. Er kann nur Wegweiser sein, den Weg gehen muss der Patient selbst. Ihn von der Wichtigkeit und Richtigkeit dieses Lehrsatzes zu überzeugen ist eine der Hauptaufgaben des Arztes.
Wir haben schon eine Reihe grundlegender Verhaltensweisen für den Arzt gefunden und aufgestellt und es zeigt sich immer mehr, wie weit seine Überlegenheit gegenüber dem Patienten geht und wie sehr er sich anderseits ihm bescheiden unterstellen muss, um seine Individualität, seine Persönlichkeit richtig erfassen und erkennen zu können.

III 49.2
Nicht jedes Lebensbild soll so weit respektiert werden, dass es als unantastbar betrachtet wird, nein, nach Erkennen der Persönlichkeit und deren eingeschlagenem Lebensweg beginnt ja erst die grosse Aufgabe, die in der Umformung und Umgestaltung, im Wegweisen zu höheren Zielen bestehen muss.

V 105.6f
Die Frage, die der Arzt zu stellen hat, bevor er mit seiner Therapie beginnt, muss lauten: Warum ist der Mensch krank und welches Verhalten beeinträchtigt gerade dieses oder jenes Organ?
Mehr, als man gerne annehmen möchte, wird die Diagnose auf die Einwirkung fremder geistiger Kräfte hinweisen müssen, sodass in erster Linie die Einstellung des Patienten, sein mangelndes Selbstvertrauen, Minderwertigkeitsgefühle und psychische Schwächen einer Korrektur zu unterziehen wären.

MACHT DER GEDANKEN

I 93.2ff
Die Macht der Gedanken ist viel grösser, als ein Mensch überhaupt geneigt ist anzunehmen. Menschen, die weit voneinander entfernt sind, können ihre Gedanken übertragen. Dieses Phänomen ist allseits bekannt und ist praktisch vielfach bewiesen. Dass diese Kraft der Gedanken in noch viel höherem Masse den Menschen befähigen oder beeinträchtigen kann, darf daher als verständlich angenommen werden - ich will sagen, den Menschen, der die betreffenden Gedanken selbst hat und auf sich bezieht. -\ Man spricht oft von Suggestion, von Autosuggestion und so weiter; diese Begriffe sind richtig und nichts anderes als die Macht der Gedanken.
Ist das Geistwesen, das sich selbst oder ein anderes Geistwesen, das von starken Gedanken getroffen wird, selbst schwach, das heisst willensschwach und ohne inneren Widerstand, so wird der günstige oder ungünstige Einfluss stärker sein als bei einem willensstarken Geist.
Innerer Widerstand bedeutet nicht etwa immer Kraft, sondern auch mangelnde Aufnahmebereitschaft, verursacht durch übermässige Aktivität.

I 94.2ff
Dieser Zustand ist aber nicht das, was wir besprechen wollen. Wir wollen das Mass der Passivität kennenlernen, das dazu geeignet ist, so viel Lebenskraft aufzunehmen, dass unsere Organe, unser Gehirn und unser Nervensystem die bestmögliche Leistungskraft erhalten. Das Gehirn ist in wachem Zustand stets aktiv. Kein Mensch kann in wachem Zustand die Gedankenarbeit abstellen. Er kann sie aber herabmindern, kann in einen Halbschlaf kommen und damit schon die Möglichkeit zu neuer Kräftesammlung schaffen. Der Schlaf gibt weitgehende Passivität und damit die stärkste Grundlage für die Aufnahme neuer Kräfte. Das wissen wir schon aus Erfahrung.
Was aber unser Geist im Schlaf bewirkt, wo er sich befindet, da er in uns arbeitet, ist wohl für die Medizin noch Neuland und wäre wert, näher betrachtet zu werden. In der Zeit, da das Gehirn nicht arbeitet, ist der Geist im Körper ohne Betätigung. Er hat die Möglichkeit, den Körper zu verlassen und andere Sphären aufzusuchen. Allerdings bleibt er immer mit dem Körper in Verbindung durch ein sogenanntes Lebensband. Bei seinem Wiedereintritt in den Körper bewirkt er das Erwachen. Nun kommt es natürlich darauf an, wohin es das Geistwesen gezogen hat, entsprechend seiner Reife oder Unreife. Nur selten bleibt von dieser Exkursion, möchte ich sagen, eine Erinnerung für den Menschen zurück, aber neue Lebenskraft haben Seele und Geist gesammelt. Deshalb ist ein gesunder, ungestörter Schlaf von grösster Wichtigkeit.

I 98.2f
Es muss also eine Möglichkeit geben, die Lebenskraft zu erneuern und zu steigern, wenn ein übermässiger Verbrauch stattgefunden hat. Dazu gibt es wiederum verschiedene Wege, wie wir ja schon erkannt haben. Der gesunde Schlaf, also die weitgehende Ruhe, das Abschalten von belastenden Tätigkeiten. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Ein Mensch, der nur körperliche Leistungen oder überwiegend solche vollbringt, muss nur diese Tätigkeit vermindern oder unterlassen, um seinem materiellen Körper die Möglichkeit zu geben, die Organe gleichmässig und ruhig, nur im unbedingt erforderlichen Mindestmass arbeiten zu lassen.
Der geistig Arbeitende, der seine Seele mit Gedankenarbeit belastet, hat es da schon wesentlich schwerer. Er muss nicht nur körperlich ausruhen, sondern auch seinen Gedanken Einhalt gebieten, und darin liegt die grosse, aber segensreiche Leistung. Es ist eine Leistung im negativen Sinn, denn es wird eben völlige Ruhe angestrebt und von jeglicher sichtbaren oder erkennbaren Leistung abgesehen.

I 100.2ff
Täglich eine kleine Spanne Zeit und ist es nur eine halbe Stunde in völliger Ruhe und allein in einem stillen Winkel, möglichst aber in guter Luft, gibt die beste Grundlage, um die Lebenskraft zu erneuern.
Dann in Gedanken oder auch halblaut vor sich hingesagt und so lange wiederholt, bis kein Gedanke mehr herankommt, der ausgeschaltet werden soll: „Ich will jetzt nur an die göttliche Kraft denken, die in mich fliessen wird, die meine Lebenskraft erneuert. Nichts darf mich stören, ganz still ist mein Gehirn, und ich bin ganz erfüllt von guten Strömen, die mich stärken und glücklich machen. Nichts kann mich stören, und alles, was ich wünsche soll zur guten Tat werden, in Harmonie und Ausgeglichenheit, ohne Furcht und ohne Erregung.
Ich bin schon ganz ruhig und fühle mich eins mit allen guten Geistern, die zu meiner Hilfe bereitstehen und mich fördern, wenn ich Gutes tun will.
Ich will alle bösen Gedanken von mir weisen und nur das Schöne und Gute einlassen. So wird alles wieder gut werden, was mich bedrückt hat. Die unendliche gute Macht, die alles in Liebe lenkt und leitet, wird auch mir die Kraft geben, auf dem gleichen Wege fortzuschreiten.
Nur die Liebe zu meinen Nächsten soll mich erfüllen, alle Missgunst und Neid müssen mich verlassen, ich will jede Tat prüfen, ob sie meinem Vorhaben entspricht und den Wünschen meines Innersten gerecht wird.“

II 24.4ff
Das kleine Wörtchen „ich muss“ und „ich will“ und „es gibt kein Hindernis für mich, das ich nicht bezwingen könnte“, wirkt voraus zum Gelingen jeder Leistung, mag sie noch so unerfüllbar scheinen. Freilich darf dabei nicht vom gesunden Menschenverstand abgegangen werden. Dass ein Mensch allein nicht tausend Kilo heben kann, ist so sicher, dass der beste Vorsatz und die stärkste Autosuggestion nichts daran ändern werden.
Die Leistungen, die gewollt sind, dürfen nicht den ewigen Naturgesetzen widersprechend sein. Vor allem kann durch eine vernünftige Lenkung der Gedanken erreicht werden, dass vor ungewöhnlichen Leistungen, zum Beispiel eines Künstlers, der vor einer grossen Anzahl von Menschen sein Können zeigen muss - alle Hemmungen und Lampenfieber, wie man es zu nennen pflegt - ein für allemal wegfallen. Das ist schon ein grosser Fortschritt, denn Angst vor dem menschlichen Urteil ist es, das solche negativen Gefühle erzeugt.
Nur dann ist voller Erfolg möglich, wenn ein Vertrauen - in sich selbst erzeugt - die Sicherheit des Auftretens eine Selbstverständlichkeit wird und damit den eigenen Kräften, dem Wissen und Können freie Bahn geschaffen wird. Wie oft versagt ein Prüfling nur deshalb, weil er anstatt des grossen Wissens, das er schon erworben hat, nur das sieht, was er seiner Meinung nach nicht ausreichend beherrscht.

IV 110.1ff
Solange es sich nur um minimale Störungen, also etwa um die Belastung durch gute und gutmütige, aber noch irrende Geistwesen handelt, kann durch Stärkung des Willens, durch Zuspruch und Erhöhung der Körperkräfte eine Heilung, die aber richtig Befreiung heissen müsste, erreicht werden.
Ein sehr grosser Teil aller Depressionen, Gedächtnisstörungen und Fehlhaltungen durch Minderwertigkeitsgefühle ist darauf zurückzuführen.
Es ist aber gar nicht wichtig, dass der Arzt in solchen Fällen die Störung von Geistwesen annimmt oder unterstellt. Negative Gedanken sind es immer, die der Patient zum Ausdruck bringt. Gegen diese zu kämpfen, heisst auch die fremden Eindringlinge abweisen und verdrängen.
Ich kann mich aus meinen irdischen Erfahrungen mancher Fälle erinnern, bei denen ich das Verhalten des Patienten mit seinem ihm grundlegend eigenen Wesen oder seiner Wesensart einfach nicht in Einklang bringen konnte. Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiss, wäre ich in der Lage gewesen, in weit kürzerer Zeit und gründlicher zu helfen.

IV 111.3
Ich habe aber auch darauf hingewiesen, dass in solchen Fällen durch Beeinflussung und Stärkung der eigenen Lebenskraft, durch Erziehung zum Kampf gegen negative Gedanken auch ohne Glauben an ausserirdische Einflüsse Heilung oder Befreiung von seelischer Belastung erreicht werden kann.

BEHANDLUNG DER SEELE

I 124.2ff
Die Behandlung der Seele ist ja das Grundthema meiner Arbeit überhaupt und soll dazu dienen, Dinge von einer anderen Seite zu beleuchten, als es bisher üblich und der Fall war.
Ich sagte schon an anderer Stelle, dass die Seele als die Lebenskraft aufzufassen ist und deshalb bei allen Krankheiten der grössten Beachtung bedarf. Bisher wurden organische Störungen und Krankheiten als rein organische Mängel betrachtet und ohne Beachtung der Persönlichkeit behandelt und geheilt. Eine solche Heilung ist aber nur eine einseitige und kann niemals vollen Erfolg für den Patienten bedeuten. Es ist unbedingt erforderlich, die Mängel zu erforschen, die zu der Erkrankung des Organs geführt haben.
Es kann wohl vorkommen, dass organische Krankheiten vererbt sind und die Seele, die gegen diese Mängel ankämpfen soll, zu schwach ist; aber meist entsteht ein organisches Leiden durch eine unrichtige Einstellung zum Leben, durch ein nicht richtiges Nutzen der Lebensbedingungen und der zu geringen Aufmerksamkeit und Beachtung der Grundgesetze, die alle menschlichen Regungen beherrschen.
Wenn ich also davon ausgehe, dass die Seele die Kraft bedeutet, die alle Grundlagen des menschlichen Lebens zu erfassen und zu verwerten hat, dann heisst das ganz einfach, dass die Seele erkennen muss, wo die Grenzen liegen und welcher Regeln und Normen sie sich bedienen muss, um ein menschenwürdiges, gesundes und erfolgreiches irdisches Dasein zu gewährleisten.
Ich habe schon an anderer Stelle ausgeführt, dass die Seele vom Geist den Auftrag zu einer Betätigung erhält und demgemäss in richtiger Reaktion die Willensäusserung in die Tat umsetzen muss. Das ist ein mehr oder weniger mechanischer Vorgang. Um einen solchen Impuls in die Tat umzusetzen, muss aber die Seele in der Lage sein, ungehindert zu wirken. Ich will ein Beispiel dafür geben: Das Geistwesen äussert den Willen oder besser gesagt aus freiem Willen den Wunsch, über etwas Gedanken zu formen. Es will zum Beispiel seine Gedanken auf Gott richten, um eine Vorstellung vom Guten und Schönen in sich zu erzeugen. Die Seele wird aber in diesem Augenblick durch böse Worte gestört, die in der Nähe fallen und das Ohr des Denkenden treffen. Es wird dadurch gestört, die bösen Worte legen sich wie eine schwere Last auf seine Seele und hindern sie, die guten, reinen Gedanken ungestört zur Ausführung zu bringen.
Das erzeugt eine Veränderung im ganzen Organismus, weil die Seele nicht nur ihren Sitz im Gehirn oder wie man gerne sagt im Herzen hat, sondern im ganzen Körper. Es ist daher eine logische Folge, dass überall dort eine Störung auftritt, wo die Seele die Behinderung empfindet.
Es kommt also auf die Kraft an, die sie besitzt, um gegen Störungen von aussen - und nur mit solchen haben wir es zu tun - aufzukommen. Wenn eine Lebenskraft so gross ist, dass sie sich von Hemmnissen befreien kann oder sich von ihnen gar nicht berühren lässt, dann spricht man von einer starken Konzentrationsfähigkeit, das heisst, Fähigkeit von allem Ungewollten Abstand zu halten und frei und ungehindert auf das Ziel zuzusteuern. Ich sagte also, die Seele müsse die Kraft besitzen, sich von ungünstigen Einflüssen fernzuhalten. Wie wenige Menschen können sich einer solchen Fähigkeit rühmen. Es sind wohl nur solche, die auch kein höheres Ziel vor Augen haben und deshalb ihre Lebenskraft auch nicht zu nutzen und in vollem Masse zu gebrauchen wünschen. Ein Sich-Fernehalten durch Leugnen aller Lebenspflichten und unrichtige Auslegung vom Sinn des Lebens, die darin besteht, dass man sich verschliesst, oder, wie gesagt, absperrt gegen die natürliche und selbstverständliche Lebensaufgabe. Zum Beispiel durch Eingang in ein Kloster. Unter dem Vorwand, nur Gott dienen zu wollen und sich auf ein höheres Leben im Jenseits vorzubereiten, ist nicht der richtige Sinn des Lebens. Und wenngleich die Seele in diesem Fall vielleicht gesünder ist als im natürlichen täglichen Leben, so wird doch nur in den seltensten Fällen auf diese Weise ein Fortschritt erzielt werden.
Den kann nur erreichen, wer Schwierigkeiten zu meistern gewillt ist und sich gerne und bewusst allen Gefahren des irdischen Daseins aussetzt. Nun sind wir an dem Punkt angelangt, von dem ich ausgehen will, um auf die Behandlung der Seele zu sprechen zu kommen. Wir wollen nur Menschen betrachten, die selbst den Fortschritt suchen oder die wir als reif und geeignet betrachten, auf den rechten Weg zum Fortschritt geführt zu werden. Ich sagte schon, dass jeder Mensch eine eigene Persönlichkeit darstellt und dass es nicht zwei Geistwesen gibt, die sich vollkommen gleichen. Wir müssen also jeden für sich betrachten, aber doch zu unserer Betrachtungsweise Grundregeln befolgen, die es uns ermöglichen, das Lebensbild jedes einzelnen zu erfassen.

I 128.3ff
Wichtig ist es festzustellen, von welcher Seite und in welcher Stärke Behinderungen auf die Seele wirken und dann den Versuch zu unternehmen, von diesen Behinderungen zu befreien oder, wenn dies nicht möglich ist, die Kraft zu geben, von allen negativen Einflüssen den richtigen Abstand zu erreichen.
Ein Beispiel möge es erhellen. Eine junge, aber erwachsene Frau lebt mit ihrer alten, kranken Mutter. Es bedrückt ihre Seele schwer, weil sie einerseits die alte Frau nicht im Stich lassen kann, andererseits aber ihr eigenes Leben zu versäumen glaubt, da ihr die Freiheit in ihren Lebensäusserungen, in Ehe und Familie oder Freundschaft genommen ist.
Abgesehen davon, dass auch eine solche Lebensaufgabe oft zu dem Programm gehört, das ein Mensch ins irdische Dasein mitgebracht hat, ist es nicht notwendig, dass er darunter leidet. Es ist vielmehr nicht richtig, denn frohen Mutes nimmt das Geistwesen vor der Inkarnation jede Aufgabe auf sich, die es im Fortschritt fördert und dem Göttlichen näherbringt und ebenso darf es die Aufgaben erfüllen.
Damit es aber dazu fähig ist, bedarf es oft der richtigen ärztlichen Betreuung, weil eben die Kraft gegen die Hindernisse nicht gegeben ist, die zu einer Meisterung der schweren Aufgaben erforderlich ist.
Hat ein Mensch in solcher oder ähnlicher Lage das Wissen von den unendlichen und ewigen Naturgesetzen und weiss er die richtige Einstellung zu den materiellen Gütern und Genüssen zu finden, dann wird er mit jeder noch so schwierigen Aufgabe fertig werden und frohen Mutes alle Leiden und Sorgen ertragen.
Die rechte Einstellung und das Wissen von den unendlichen Naturgesetzen einzugeben ist also die Aufgabe des Arztes, wenn ein Mensch unter der Bindung an die materielle Welt zu sehr leidet, weil er sie für das Höchste und Erstrebenswerteste hält. Behandlung der Seele bedeutet also immer wieder die Konfrontierung mit dem ausserirdischen Reich, dem Sinn und Zweck des irdischen Daseins und der trostreichen Schlussfolgerung, dass es für alle Menschen nur ein Aufwärts gibt und niemals einen Rückschritt. Bei jedem Menschen muss die Vorstellung Eingang finden, dass materielle Erfolge nicht das Höchste sind, dass materielle Güter nur in bescheidenem Masse zum Wohlergehen beitragen können, dass es in allen Dingen einen goldenen Mittelweg gibt, den jeder nach seinen Lebensbedingungen leicht finden kann. Es muss nur der gute Wille dazu vorhanden sein. Den müsst ihr wecken, entweder im Weg der Selbsterziehung oder durch ein gutes Beispiel für andere.

III 47.6f
Abgesehen von mechanischen Einflüssen, die bei abnormaler Reaktion zu dem Schluss führen, dass die Seele belastet oder behindert ist, gibt es natürlich Einflüsse, die direkt vom Geistwesen verursacht oder bestimmt, auf einer fehlerhaften Einstellung zum Leben, seinem Sinn und Zweck bestehen, die eben darauf zurückzuführen sind, dass das Geistwesen noch nicht die wahren, gesunden Grundlagen des menschlichen Daseins erfasst hat und umlernen muss, um in rechte Bahnen zu finden. In solchen Fällen zeigt sich zwar organisch keine negative Reaktion, es fehlt aber der Wunsch, die natürlichen Quellen zur Steigerung der Lebenskraft anzuerkennen. Damit wird die gute Wirkung zurückgedrängt und abgelehnt. Es ist nur dann eine günstige und fördernde Wirkung zu erwarten, wenn der Patient selbst die rechte Einstellung mitbringt und mitarbeitet in seinem eigenen geistigen Bereich.

III 214.2f
Ich kann hier nicht ein Allheilmittel für solche Leiden verraten. Es ist nicht mit Medikamenten in seinen Ursachen zu bekämpfen. Medikamente können gleichzeitig mit der Erforschung der Ursachen als Beruhigungsmittel soweit verabreicht werden, dass zwar Schmerzen behoben, nicht aber die geistige Tätigkeit behindert und eingeschränkt wird. Auf diese muss Einfluss genommen werden. Der Patient muss langsam lernen, von seiner Krankheit oder dem vermeintlich krankhaften Zustand wegzudenken. Ablenkung durch gute Lektüre, leichte Arbeit und wenn möglich Spaziergänge in frischer Luft sind die besten Methoden, um einen Menschen ins normale Leben zurückzuführen. Die Kräfte nehmen zu, der Wunsch nach Arbeit und Leistung wird von Tag zu Tag grösser. Nicht aber von Betäubungsmitteln und übertriebener Ruhe. Fällt auch anfänglich die Einschaltung ins normale Leben schwer, so wird der kleinste Erfolg einen Auftrieb geben und den Lebenswillen mobilisieren, so dass es keiner grossen Anstrengung bedarf, das Überstandene zu vergessen. Mit Güte und Liebe und menschlichem Verstehen, Verzeihen für alle Schwächen und Verfehlungen, die oft die Ursache dafür sind, dass der Mensch den Ausweg in eine Krankheit sucht, die in keinem Zusammenhang mit diesen steht.

SEELISCHES GLEICHGEWICHT ANSTREBEN, STÄRKUNG DER LEBENSKRAFT

I 83.4f
Man kann sich leicht vorstellen, dass auch die Lebenskraft nur ein bestimmtes Mass hat und daher die Beanspruchung genau abgewogen sein muss, um das, wie man sagt, seelische Gleichgewicht zu erhalten. Nicht alle Menschen sind imstande, das richtige Mass zu finden und zu halten. Viele beanspruchen ihre Lebenskraft mehr als zulässig und von Natur aus gestattet wäre. Das Hauptaugenmerk müsste darauf gerichtet sein, in der Erziehung und Pflege des Körpers die richtige Dosis zu finden und nicht Überbelastungen, ich meine jetzt rein körperliche, also mechanische, wie zum Beispiel ungesunde und übermässige Ernährung, Überanstrengung von Herz und Lunge und aller Glieder des menschlichen Körpers. Auch Überbelastung des Gehirns durch übermässige Gedankenarbeit gehört hierher.
Solche Überbelastungen wirken sich zuerst auf die Seele aus, die von der ihr eigenen Lebenskraft mehr als gut ist abgeben muss und dadurch geschwächt wird.

I 84.4
Es bedeutet in der Individualpsychologie schon einen grossen Fortschritt, dass man zu untersuchen beginnt, wo die Grenzen des Erlaubten für den einzelnen liegen. Nicht nach allgemeinen Regeln lässt sich die Grenze ziehen, für jedes Individuum getrennt und unter Berücksichtigung aller Faktoren, die dazu wirken und massgebend sind. Es sind schon recht gute Methoden; die Erfolge bestätigen die Richtigkeit der Auffassung und Durchführung.

I 89.5
Dass jede Überbelastung der Organe von aussen her die Seele treffen und stören oder schwächen muss, haben wir schon erklärt und dass solche Überbelastungen unbedingt vermieden werden müssen, wenn man seine Seele gesund erhalten will. Das ist also die Forderung nach materieller Mässigkeit in erster Linie.

I 130.3
Wir haben schon davon gesprochen, dass der gute, gesunde, natürliche Schlaf ein Mittel ist, um die Lebenskraft zu erneuern. Das ist nicht etwa so aufzufassen, dass die Seele als solche erneuert wird. Das wäre zu weit gegangen in der Auslegung. Die Seele ist das Instrument, das gesunde Saiten braucht und richtig gestimmt sein muss, damit es harmonische Leistungen vollbringen kann. Sind die Leistungen harmonisch, so kann man es geradezu mit musikalischer Harmonie vergleichen, man kann von Gleichklang in der Lebensführung sprechen und so fort.

I 133.3f
Es gibt noch eine Reihe von Mitteln zur Erfrischung oder Stärkung der Lebenskraft, die ich auch zum Teil schon angedeutet habe. Die Passivität der Seele, von der ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, die Bereitschaft zur Aufnahme neuer und positiver Kräfte aus dem All. Nicht zu materieller Tätigkeit ist das vorzustellen, sondern zur Stärkung und Förderung der Lebenskraft. Ein Mensch, der sich solcherart seelische Behandlung angedeihen lässt, wird nur danach trachten, die richtige Einstellung zum Leben, zur Erfüllung seiner Pflichten und Aufgaben zu finden.

ANPASSSUNG UND UNTERWÜRFIGKEIT

II 56.2ff
Ein grosses Einfühlen ist notwendig, um richtig zu verstehen, denn jeder Mensch ist geneigt, die Dinge nach seinem eigenen Niveau zu beurteilen, nach eigenen Erfahrungen und mit eigener Sehkraft.
Wie oft erkennt man erst im nachhinein, dass eine Situation, die zu einer bestimmten Handlungsweise veranlasst hat, ganz anders war, als man sie verstanden hat, weil die eigenen Gedanken in dem Augenblick zu formen und zu malen beginnen, da der andere zu sprechen beginnt. Wie verschieden sind dann die Bilder, die daraus entstehen.
Einfühlen in die Gedanken des anderen ist Erfordernis in jeder Lebenslage, wenn man nicht auf Schritt und Tritt Irrtümer begehen will und unrichtige Urteile fällen über seine Umgebung. Dazu kommt die Anpassung an das Wesen, an den Willen und Wunsch des anderen. Einfühlen ist das Bestreben, zu verstehen, richtig zu erkennen und demgemäss seine Handlungsweise einzurichten.
Anpassung ist die Unterordnung des eigenen Willens unter den des Freundes. Dabei muss aber sehr genau unterschieden werden zwischen Anpassung und Unterwürfigkeit. Geht die Anpassung so weit, dass der eigene Wille völlig ausgeschaltet wird, dann unterwirft man sich ganz dem Willen des anderen und ist somit ein willenloses Werkzeug. Das kann nicht Sinn und Zweck der Freundschaft sein.

II 57.2
Anpassung ist Entsprechung dem Willen des anderen. Einfach auf Grund der Überlegung, dass sein Wille richtig geäussert ist und kein Grund zum Widerspruch vorliegt.

MEDIKAMENTE

III 88.2
Wenn ich als Arzt nur daran denke, wie viele Fehler, ja wieviel Unheil schon durch den Missbrauch chemischer Erzeugnisse verursacht worden ist nur dadurch, dass man die Seele des Menschen nebensächlich betrachtete und die Materie, den materiellen Organismus als das allein für sich Existierende, so will mir scheinen, dass es hohe Zeit ist, mit dem Irrtum aufzuräumen, will man nicht den Schaden ins Unermessliche steigern.

HEILUNG VON DEPRESSION

III 208.4ff
Es gilt also in solchen Fällen, den Menschen vor Augen zu halten, dass ihre Kräfte grösser sind als alle Hindernisse, die sich ihnen in den Weg stellen, dass der geistige Wert ihrer Existenz nicht geringer ist als der ihrer Mitmenschen und dass zu einer Resignation deshalb keine Ursache gegeben sei.
Depression entsteht ja erst dann, wenn ein Irrtum klar geworden oder die Wahrheit nicht gefunden wurde.
Jede Depression muss daher heilbar sein, weil es doch einen Fortschritt bedeutet in der Entwicklung auf dem Weg nach oben, wenn ein Irrtum erkannt ist.
Das Nichtfinden der Wahrheit bedeutet ja die Suche danach, es ist deshalb schon der Weg zur Heilung beschritten.
Jeder Arzt kann daraus ersehen, dass es keiner Medikamente und Operationen in solchen Fällen bedarf, sondern einer Erforschung der geistigen Anlagen, der ihnen in der freien Betätigung und Auswirkung entgegengestellten Hindernisse und Hemmungen. Als Hindernisse will ich solche Einflüsse bezeichnen, die von der Umwelt des seelisch Kranken kommen, als Hemmungen die emotionellen Fehlhaltungen des Patienten.
Er ist im wahrsten Sinne des Wortes Patient und bedarf der grössten Sorgfalt und des Verstehens.

BESESSENHEITSTHERAPIE

I 72.2f
Das Austreiben eines Geistwesens, das den Menschen zu verbrecherischen Handlungen oder zu Süchten verleitet, oder besser gesagt gezwungen hat, kann durch gute, einwandfreie Medien erfolgen, die zu solcher Tätigkeit berufen werden. Berufen nicht nach irdischer Auffassung, sondern vom Jenseits aus der Geisterwelt. Kein Mensch kann mit seinem Willen allein mediale Leistungen vollbringen, und wenn es jemand unternimmt, ohne berufen zu sein, muss er es schwer büssen. In solchen Fällen wird er selbst ein Werkzeug oder Spielball böser Geistwesen und bezahlt es mit seiner Gesundheit an Leib und Seele.
Wenngleich bisher dieser Weg noch nicht von der Wissenschaft beschritten wurde, sind unendlich viele Fälle von Besessenheit bekannt geworden. Es hatte nur bisher niemand den Mut, sich in die Ursachen mit wissenschaftlichem Ernst zu vertiefen und sich ernstlich und ungeachtet des Widerstands der exakten Wissenschaft damit zu befassen.

I 80.2
Diesen besessenen Menschen, und sie finden sich gar nicht so selten, kann geholfen werden, sie können vollkommen geheilt werden. Handelt es sich um überdurchschnittlich schwache Charaktere, so besteht wohl die Möglichkeit, dass die abnormalen Zustände wiederholt auftreten, doch ist dies verhältnismässig selten. Wir sehen also, dass keineswegs alle Geisteskrankheiten heilbar sind, zumindest nicht auf dem oben geschilderten Weg. Bei leichteren Entartungen genügt oft eine verständnisvolle Behandlung, die darin bestehen soll, einen solcherart kranken oder minderwertigen Menschen in seiner Selbstachtung zu stärken, ihm den Rückweg in die Gesellschaft zu ebnen, ihm Mut und Kraft zu vermitteln, sein Schicksal richtig in die Hand zu nehmen, um so die minderwertigen Einflüsse von aussen abwehren zu können.

IV 110.1ff
Solange es sich nur um minimale Störungen, also etwa um die Belastung durch gute und gutmütige, aber noch irrende Geistwesen handelt, kann durch Stärkung des Willens, durch Zuspruch und Erhöhung der Körperkräfte eine Heilung, die aber richtig Befreiung heissen müsste, erreicht werden.
Ein sehr grosser Teil aller Depressionen, Gedächtnisstörungen und Fehlhaltungen durch Minderwertigkeitsgefühle ist darauf zurückzuführen.
Es ist aber gar nicht wichtig, dass der Arzt in solchen Fällen die Störung von Geistwesen annimmt oder unterstellt. Negative Gedanken sind es immer, die der Patient zum Ausdruck bringt. Gegen diese zu kämpfen, heisst auch die fremden Eindringlinge abweisen und verdrängen.
Ich kann mich aus meinen irdischen Erfahrungen mancher Fälle erinnern, bei denen ich das Verhalten des Patienten mit seinem ihm grundlegend eigenen Wesen oder seiner Wesensart einfach nicht in Einklang bringen konnte. Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiss, wäre ich in der Lage gewesen, in weit kürzerer Zeit und gründlicher zu helfen.

IV 111.3
Ich habe aber auch darauf hingewiesen, dass in solchen Fällen durch Beeinflussung und Stärkung der eigenen Lebenskraft, durch Erziehung zum Kampf gegen negative Gedanken auch ohne Glauben an ausserirdische Einflüsse Heilung oder Befreiung von seelischer Belastung erreicht werden kann.

IV 114.2ff
Man sollte bei Betrachtung dieses Sachverhalts einmal bedenken, dass der fremde Geist imstande ist, sich des materiellen Gehirns eines irdischen Menschen zu bedienen und dass es daher auch möglich sein muss, mit einem solchen Wesen zu sprechen, wie mit dem Menschen, in dem es Wohnstatt genommen hat.
Es ist die einzig richtige Methode, der einzig richtige und mögliche Weg, ihn zu verabschieden und ihm sein unkorrektes Verhalten klarzumachen.
In allen Graden der Besessenheit führt dieser Weg zum Ziel, denn es ist in einem noch so hartnäckigen Fall stets auch die Hilfe ausserirdischer guter Kräfte am Werk und kann bewusst in Anspruch genommen werden.
Oberstes Gebot ist dabei aber stets, dass auch dem störenden und in seinem Irrtum verstrickten Geistwesen geholfen wird, dass es zur Vernunft gebracht wird nach besten Kräften.
Eine radikale Entfernung wird von uns herbeigeführt, wenn alle Anstrengungen von eurer Seite fehlgeschlagen sind. So aber nur in ganz hartnäckigen Fällen.
Dabei ist natürlich auf verschiedene Dinge zu achten. Der Besessene, der sich den störenden Kräften geöffnet hat, muss dazu erzogen oder angehalten werden, selbst mit aller Kraft und unbeugsamem Willen zu seiner Befreiung mitzuarbeiten.
Es ist nämlich auch für uns nicht leicht, gegen den Willen des Besessenen seinen geistigen Parasiten zu beseitigen. Zumindest ist der Erfolg meist nur von kurzer Dauer und wird bei zu geringer Abwehr des eigenen Wesens ein Rückfall kaum zu vermeiden sein.
Besteht die Möglichkeit, die Ursache der geistigen Störung zu finden, so ist es wohl leichter, den richtigen Weg zu ihrer Behebung zu wählen.
Nicht immer ist es daher mit einem einzigen Einschreiten zu bewirken, da wie bei jedem Leiden auch die Ursache beseitigt werden muss, wenn ein dauernder Erfolg erzielt werden soll.

IV 123.8
Wenn Menschen zu Ihnen ins Haus kommen, bei denen Sie das Gefühl haben, sie könnten die Ruhe stören, dann werden Sie ihnen die Tür weisen. Tun Sie dasselbe, wenn Sie fühlen, dass Gedanken oder gar Töne und Laute auf Sie einstürmen, Sie beunruhigen oder Ihre eigenen Gedanken verdrängen. Weisen Sie, gütig, wie Sie sind, die Tür und raten Sie denen, die da Hilfe suchen, den Weg zu mir, so wie Sie an mich denken sollen, wenn eine solche Lage sich zeigt.

IV 162.3ff
Immer aber wird dies nur gelingen, wenn die richtige Verbindung oder auch der richtige Mittler, das Medium gefunden ist. Es ist nicht der Arzt allein, der in jedem Fall die Verbindung zu den befreienden und heilenden Kräften aus dem Jenseits selbst besitzen muss. Es werden sich gute Medien in grosser Zahl finden, wenn einmal der Widerstand und die Missachtung diesen Kräften gegenüber abgelegt und überwunden sein werden.
Es ist gewiss nicht wünschenswert, dass medizinisch völlig ungebildete Medien sich geistiger Kräfte bedienen, um sich - wenn auch noch so gut gemeint - als Helfer der Menschheit zu betätigen. Sie sollten nur die Brücke sein zu guten Ärzten, nicht aber zu solchen, die geistige Hilfen an die Stelle medizinischen Studiums und ärztlicher Fähigkeit zu setzen bestrebt sind.
Es gibt schon heute eine Reihe solcher Ärzte, die über ein reichliches Mass an Unkenntnis verfügen - möchte ich sagen - und die ohne geistige Hilfe gar nicht imstande wären, eine richtige Diagnose zu stellen.
Mancher hat eine gute geistige Verbindung und darf sich darauf restlos verlassen. Man darf mir aber glauben, es gibt auch auf diesem Gebiet viel Irrtum und bösen Willen, darum warne ich sehr davor, geistige Verbindung zu suchen, ohne zu wissen und ohne einwandfreie Beweise zu haben, dass der jenseitige Geist ein im Irdischen zumindest guter anerkannter Arzt gewesen ist.
Umgekehrt sollen sich Medien nicht bereit finden, sich von jenseitigen Helfern unter Ausschaltung des Arztes zu Heilern benützen zu lassen, wenngleich viel Gutes daraus bewirkt werden kann und schon bewirkt wurde.
In sehr vielen Fällen ist eben die Einschaltung oder Zuziehung des Arztes unerlässlich und, ist der Patient dem Medium allein anvertraut, die Gefahr eines Missverstehens sehr oft gegeben.
Wie also gesagt, soll der Arzt nicht versuchen, seine Entscheidung ganz zugunsten einer geistigen Hilfe aus-zuschalten und geistige Hilfe in medizinischen Belangen nur von Ärzten in Anspruch genommen werden.

V 38.2ff
Mit grosser Dankbarkeit hat noch jeder seine Befreiung zur Kenntnis genommen, die durch richtige Aufklärung und nicht nur vorübergehend durch medikamentöse Betäubung erfolgte.
Unweigerlich fällt jeder zurück, der in der Auffassung belassen wird, dass er - wenn auch nur möglicherweise - mit einem hohen Geistwesen in Verbindung stand.
Bei dem geringsten Versuch eines solchen minderen Wesens öffnet sich dann der Mensch wieder und ist glücklich, in den vermeintlich doch so wünschenswerten Zustand zurückgebracht worden zu sein. Ihr dürft auch nicht annehmen, dass ohne euer Zutun, nur durch Bitten an gute jenseitige Kräfte in jedem Fall Befreiung herbeigeführt werden kann. Sie wäre sinnlos, würden nicht alle zu Gebote stehenden Kräfte der Umgebung mitarbeiten und - was ebenso wichtig ist - auch nach einer erreichten Befreiung durch ständige Beobachtung, Fürsorge und richtigen Zuspruch die Einstellung des Betroffenen festigen, ihn in seinem Selbstvertrauen stärken und ihn zum Widerstand gegen alle Befassung auf geistigem oder spiritistischem Gebiet veranlassen.

V 67.3ff
Ein Selbstmörder, der in elenden wirtschaftlichen Verhältnissen lebte und nun geheilt und befreit in dieses Milieu zurückkehren muss, wird gewiss nicht allein von der befreienden Einsicht vollkommen genesen sein. Er droht wieder zurückzufallen, sich den zerstörenden Kräften wieder zu öffnen, wenn nicht Fürsorge und psychische Betreuung weiterhin geübt werden.
Bei unserer oben geschilderten Frau wird dies nicht mehr nötig sein, das durchlebte Elend war ihr ein bleibender Lehrmeister. Man glaube aber nicht, dass in anderen Fällen, bei denen ein Rückfall auftrat, deshalb der Schluss zulässig wäre, es sei eben doch eine Geisteskrankheit, bei der man mit regelmässigem „Schub“ rechnen müsse und für den es eben keine vollkommene Heilung gäbe. Nein - gerade bei diesen armen Wesen soll genau in der gleichen Weise immer wieder Abwehr gesucht und erreicht werden, bis es die Störenfriede einerseits und der Patient anderseits voll erfasst haben, dass das Leben im Irdischen in Freiheit erfüllt werden muss.
Was ich bisher gesagt habe, könnte den Eindruck erwecken, dass der Arzt vielleicht nur ein schönes Sprüchlein anwenden müsste, um unsere Hilfe zu erreichen. So einfach ist das natürlich nicht.
Es erfordert ein Einfühlungsvermögen, eine eingehende Befassung mit der Psyche des Patienten. Vor allem darf nicht alles, was der Patient verrät oder behauptet, als richtig angenommen werden. Manche Aussage wird schon von vornherein als nicht von ihm stammend erkannt werden, sodass auf die Mentalität des Störenden geschlossen werden muss.
Erst wenn die Bereitwilligkeit des Patienten, sich zu öffnen und mit dem Arzt oder Psychologen die Belastung zu bekämpfen, angenommen werden kann, dann ist der Kampf gegen die störenden Einflüsse erfolgversprechend.
Es ist nämlich zu bedenken, dass durch die Auffassung der Schulmedizin von der Spaltung des Bewusstseins der Patient, der von einem über seinem Niveau stehenden Wesen behindert wird, gar nicht einsieht, weshalb er ein solches „Zweites Ich“ abweisen oder bekämpfen soll.

V 77.6ff
Weit verbreitet ist der Wahn oder die fixe Idee, auserwählt zu sein zu ausserordentlichen Leistungen. So kam ein junger Mann mit uns zusammen, der wegen angeblicher Schizophrenie in einer Anstalt untergebracht war. Er war davon überzeugt, alle Menschen heilen zu können. Er sah sein Unvermögen keineswegs ein, wenngleich er sehen konnte, dass er dazu niemals imstande war. In unbelasteten Momenten war ihm klar, dass sein Verhalten nicht normal war und hielt sich für krank oder besser gesagt geisteskrank. Man hatte ihm sein Leiden als Bewusstseins-Spaltung erklärt, so dass er sich für unheilbar betrachten musste, war das abnormale Verhalten doch aus seinem eigenen Bewusstsein entsprungen.
Grete erklärt ihm den Irrtum und machte ihm klar, dass er bzw. sein Geistwesen vollkommen gesund sei, dass es keine Spaltung des Bewusstseins gebe, sondern dass es sich nur um eine Störung handle, die er selbst aus eigenem freien Willen beheben und beseitigen könne. Er bekam den ersten Band meiner Schriften zu lesen, fand dadurch das Vertrauen zu meiner Hilfe und war von einem zum anderen Tag befreit. Er hatte erkannt - wie er selbst sagte -, dass er doch mit beiden Beinen auf dieser Erde bleiben müsse.
In einem solchen Fall kann die eigene Vernunft mitwirken und die Abwehr gefunden werden, weil der Wille, etwas zu leisten, doch vorhanden war und logisches Denken zum Ziele führen konnte. Grundlegende Voraussetzung ist aber das Wissen um den fremden Einfluss und die Überzeugung von der eigenen Gesundheit und geistigen Unversehrtheit.
Schwieriger liegt der Fall dann, wenn aus irgendeinem Grund durch die geistige Störung eine Erleichterung im Lebenslauf geglaubt oder gefühlt wird. Vielfach sind sich die Menschen darüber nicht im klaren, oft aber hören sie die säuselnden Stimmen und warten schon darauf, durch sie beruhigt, abgelenkt oder unterhalten zu werden. Das geht so lange gut, als es der Organismus verkraften kann oder die störenden Wesen nicht Unwesen werden, weil sie erkennen, dass sie trotz aller Liebe und Güte, die sie vermitteln, keinen Widerhall finden und ihre Gelüste doch nicht befriedigen können.

V 117.3ff
Es muss nämlich bedacht werden, dass der Mensch, der längere Zeit mit fremden Wesen Verkehr gepflegt hat, nach der abrupten Befreiung eine gewisse Leere im Innern empfindet. Sie muss behoben werden durch einen guten Ausgleich oder besser gesagt einen Ersatz. Ein solcher ist am besten in harmonischer Verbindung mit dem guten, geliebten Partner zu finden.
Die einer Befreiung folgende Betreuung bedarf also einer besonderen Beachtung, will man nicht in die gleiche Lage versetzt werden wie heute die Psychiatrie, die gezwungen ist, zahlreiche Patienten immer wieder aufzunehmen, in der Meinung, man könne nicht mehr erreichen als von einem zum anderen Mal beruhigen, dämpfen und betäuben.
Es ist gar nicht so schwer, wenn man sich bemüht, die gegebenen Umstände zu sondieren, entweder eine ambulante Behandlung nach Beendigung der stationären aufrechtzuerhalten oder - und das halte ich für das Wichtigste - die Umgebung oder Familie zu richtigem Verhalten zu veranlassen.

V 121.4f
Ebenso darf aber auch in positivem Sinn geschlossen werden, dass eine Übertragung guter Kräfte bewirkt werden kann. Trifft man mit einem von positiven Kräften betreuten und mit diesen verbundenen Menschen zusammen, so kann bei richtiger Öffnung und Bereitschaft die wohltuende Strahlung empfunden werden, die von diesem Menschen ausgeht.
Solche Menschen müssen gefunden werden zur Befreiung und Betreuung von geistig Gestörten und ihrer Umgebung.

V 122.7f
Ärzte und andere Helfer der Menschheit müssen sich dieses Wissen so zu eigen machen, dass der Umgang mit gestörten Wesen ihnen nicht mehr bedeutet als der Verkehr mit den Menschen ihrer Umgebung.
Die Selbstverständlichkeit der Zusammenhänge muss ihnen in Fleisch und Blut übergehen und eine konkrete Auffassung von den möglichen Einflüssen wird ihnen die Sicherheit und Ruhe verleihen, die sie benötigen, um nicht selbst in die Störungen hineingezogen zu werden. Manche werden ohne besondere Übung mit Gleichmut und ohne Hemmungen den schwersten Fällen entgegentreten, andere werden die richtige Einstellung unschwer finden, wenn ihre ärztliche Tätigkeit ihnen Berufung und nicht nur Beruf bedeutet.

VI 9.3f
Soll damit aber ein voller Erfolg gewährleistet sein, dann ist es notwendig, dass auch die Umgebung, gleichgültig ob fremde Betreuer oder Helfer oder die Mitglieder der Familie das Wissen besitzen um die grossen Zusammenhänge, um den Standpunkt des Menschen im All und seine geistigen Grundlagen.
Nur dann wird man den abnormalen Zustand eines Menschen verstehen und beurteilen, wird man sein Bemühen darauf richten können, Abwehr gegen negative Einflüsse zu finden.

SPONTANHEILUNGEN - GEISTHEILUNG - GEISTOPERATION

V 56.2ff
Spontanheilung ist eine beliebte Bezeichnung, wenn nach schulmedizinischen Regeln und Normen eine Heilung ausgeschlossen schien. Nicht nur in psychiatrischen Fällen, bei denen es sich um Befreiung von geistigen Störungen handelt, sondern auch bei organischen Leiden werden immer wieder solche unerklärliche Erfolge festgestellt.
Geistige Kräfte sind in vielerlei Richtung am Werk. Sie können durch Sendung guter Strahlen Veränderungen herbeiführen, die mit physikalischen Strahlen nicht erreicht werden können, oder wo man den wahren Ursachen nicht auf die Spur kommen kann.
Es hat immer Menschen gegeben, die solche heilende Kräfte vermitteln konnten, und es ist im Interesse der Menschheit, dass das Wissen darum vertieft und erweitert wird.
Ich sprach schon an anderer Stelle von den sogenannten Geistheilern, die durch ihre tiefgläubige Einstellung und ihre ungetrübte Naturverbundenheit Leistungen vollbringen können, für die die Erklärung im wissenschaftlichen Sinn nicht gefunden werden kann.
Es bedarf dazu keiner wissenschaftlichen Bildung, im Gegenteil darf nur mit Unbefangenheit und Unkenntnis darangegangen werden, da die dazu erforderliche Passivität rein erhalten bleiben muss. Nur dann kann ein geistiger Helfer sich eines solchen Mediums bedienen, wenn ihm nicht der geringste Widerstand entgegengesetzt wird.
Um diese Passivität zu gewinnen und zu erhalten, werden psychische und geistige Übungen regelmässig unternommen, wodurch auch die Verbindung zu dem jedem Medium adäquaten Helfer aus dem Jenseits hergestellt wird.
Aber nicht nur diese für Euch so fremden Methoden führen zu unerwarteten Heilungen. In allen Teilen der Welt sind Kräfte am Werk, die bemüht sind, Zerstörendes abzuwehren, in Auflösung Befindliches zu erneuern und Leid und Schmerz zu beheben.
Entweder geschieht es über gute irdische Helfer, die die aus dem jenseitigen Bereich empfangenen Kräfte weiterleiten, oder es findet ein irdisches Wesen selbst die erforderliche gute Einstellung zu diesen Kräften, so dass es sie selbst aufnehmen kann ohne einen Mittler. Zur Hilfe gegen geistige Störungen bedarf es nicht einer Übereinstimmung in der Strahlung, wohl aber in den Fällen, in denen Mangelerscheinungen im Organismus ersetzt oder behoben werden sollen.
Das ist vielfach der Grund, weshalb Geistheilung nicht in jedem Fall möglich ist.
Dass aber der Mensch selbst sein Bemühen darauf richten soll, die ihm konvenierende Strahlenkraft anzuziehen, und dass ein solches Bemühen seinen Lohn finden kann, dafür wollen wir ein Beispiel bringen:
Im Jahr 1967 kam eine Frau zu uns und berichtete:
„Ich bin sechs Wochen in der Klinik gelegen mit Leukämie; man hat mich heimgeschickt, man kann mir nicht weiter helfen. Ich vertrage keine Injektionen, die teuren Medikamente kann ich mir nicht leisten. Ich bin am Ende meiner Kräfte, unfähig, das Geringste zu tun. Kann mir Dozent Nowotny helfen?“
Meine Antwort lautete: Was die Ärzte sagen, ist alles Unsinn, lassen Sie alle Medikamente weg. Öffnen Sie sich den guten Kräften aus dem All. Haben Sie Vertrauen zu mir; nur wenn Sie vollstes Vertrauen haben, kann ich Ihnen helfen, sonst kann ich nicht in Sie hinein. Setzen Sie sich jeden Abend in eine stille Ecke und denken Sie nur an mich. Sie können in kurzer Zeit vollkommen gesund sein. Die Frau tat, wie ich sagte. Nach zehn Tagen war sie zur Kontrolle in der Klinik, und die Ärzte mussten eine wesentliche Besserung feststellen. Nach weiteren drei Wochen standen sie vor einem Rätsel, es sei ein Wunder geschehen - sagten sie -, die Frau war vollkommen gesund.
Inzwischen sind elf Jahre vergangen, sie erfreut sich noch immer bester Gesundheit.
Sie hatte - wie sie dann berichtete - täglich getan, wie ich geraten hatte, hat die Hände zum Himmel gestreckt und flehentlich um Hilfe gebeten. Und wie ein Strom waren die Strahlen durch der Körper gegangen.
Auch in diesem Fall sprach man von Spontanheilung, hat aber nur eine Lebensdauer von höchstens drei oder vier Jahren in Aussicht gestellt.
Freilich sind solche Heilungen nicht an der Tagesordnung und nicht in schulmedizinische Therapie einzuordnen. Es wäre aber schon ein guter Schritt weiter, wollte man solchen Methoden wenigstens in der Weise entgegenkommen, dass man guten Heilern, also Menschen, die mit guten geistigen Helfern zusammenarbeiten, auf Wunsch eines Patienten den Zutritt in die Klinik gestattet.
Zusammenarbeit erniedrigt nicht und vermindert nicht das Ansehen des Arztes, es erleichtert nur und fördert im Verkehr mit dem Patienten.
Nicht nur auf den Philippinen und im Fernen Osten sind solche Kräfte heimisch. Es gibt im westlichen Bereich viele gute Heiler und Helfer, die ihr Wissen und ihre Kräfte durch eine gute Einstellung zum geistigen Bereich gewonnen haben.

IV 65.3f
Auch die Geistoperation selbst erfolgt unter Einfluss von Strahlen und Strömen aus dem ausserirdischen Bereich, wodurch der Patient in einen Zustand der Unempfindlichkeit gebracht wird und gleichzeitig die Kraft empfängt, die Veränderung in seinem Körper ohne schädigende Nachwirkungen zu ertragen.
Der Geistheiler, wie man den Operateur nennen kann, ist genauso im passiven Zustand wie mein Schreibmedium bei Abfassung zum Beispiel dieses Berichts. Er weiss kaum, was er tut und wohin seine Hand geführt wird. Er muss auch nicht imstande sein, eine Diagnose zu stellen, wenn auch die meisten Patienten mit einer solchen schon zu ihm kommen. Es würde keinen Mangel bedeuten, wenn er es nicht vorher erfahren würde, als wie schwer und unheilbar ein Geschwür oder ein Tumor von den behandelnden Ärzten bezeichnet wurde.

IV 107.3ff
Betrachtet aber nicht von vornherein jeden mit geistiger Hilfe Operierenden, ich meine Hantierenden, als einen mit göttlicher Erlaubnis ausgestatteten Mittler.
Nur wer genau weiss, mit wem er verbunden ist, und dass die Strahlen, die er zur Weitergabe erhält zur Heilung bestimmt sind, sollte den Mut haben, auf diese Weise zu wirken.
Die Verantwortung ist gross und dessen müssen sich Sender und Empfänger bewusst sein.
Eine neue Sparte der Wissenschaft und des Unterrichts wird geschaffen werden, wenn erst klar und offenbar sein wird, dass es höchste Zeit ist, mit alten Irrtümern aufzuräumen und Vorkehrungen zu treffen, die nur positive und heilbringende Betätigung zulassen.

KLINISCHE EINRICHTUNG UND THERAPIE NACH NOWOTNY

V 93.5ff
Grosse Persönlichkeiten werden sich der Mühe unterziehen müssen, die Lehrgänge auszuarbeiten, die zur Heranziehung geeigneter Mitarbeiter notwendig sind.
Es muss dabei bedacht werden, dass die herrschenden Normen im schulmedizinischen Studium nicht so bald eine Erneuerung erfahren werden, wobei zu beachten ist, dass im Grunde die Befreiung von geistigen Störungen nicht Heilung bedeutet, da ja in sehr vielen Fällen keine Krankheit vorliegt.

V 96.3ff
Es muss Hand in Hand mit psychischer Behandlung die Kräftigung des ganzen Organismus angestrebt werden, sei es durch natürliche Betätigung oder gezielte medikamentöse Behandlung.
Da solche Betreuung meist einer längeren Zeit bedarf - wenn auch nicht immer stationärer Art -, können auch Medikamente herangezogen werden, deren Wirkung auf lange Sicht abgestellt ist.
Die Homöopathie hat schon viele solcher Mittel gefunden, die bei richtiger Anwendung und Dosierung bleibenden Erfolg ermöglichen ohne schädigende Nebenwirkungen oder Folgeerscheinungen.
Weitgehend abzulehnen sind Medikamente, die dazu angetan sind, die Psyche des Menschen zu verändern, ihn zu betäuben und sein Denkvermögen herabzusetzen. Solche Mittel sind lediglich geeignet, Symptome zu bekämpfen, sie für kurze Zeit zu beseitigen, niemals aber die Ursachen zu berühren und die Möglichkeit zu geben, diese zu beheben.
Eine solche Methode kann bestenfalls bei schweren Geisteskrankheiten ihre Berechtigung haben, wenn Heilung nach bestem Wissen und Gewissen ausgeschlossen werden darf, nicht aber bei solchen Leiden, die keinen begründeten und einwandfrei feststellbaren organischen Fehler erkennen lassen.

V 98.1f
Im stationären Verfahren handelt es sich in der Hauptsache um Menschen, die durch auffälliges, aus dem allgemein gültigen, sozusagen normalen Rahmen fallendes Verhalten ihr Bleiben in der Familie oder engerer Umgebung in einer Weise erschwert haben, dass das Leben in der Gemeinschaft in Mitleidenschaft gezogen oder unerträglich geworden war.
Trotzdem kann man auch in solchen Fällen nicht immer schwere Belastungen vermuten oder annehmen. Es kann eine geringfügige Belastung in ihrer Auswirkung schwerer erscheinen, als es eine allem Anschein nach harmlose Störung in Wirklichkeit ist.

V 99.2ff
Milieu und Sitte, Vorleben, Beruf und Stellung in der Gemeinschaft sind Gebiete, die einer genauen Betrachtung zu unterziehen sind. Oft liegen die Ursachen in der nächsten Umgebung, in der Familie oder in der Gesellschaft, die zum regelmässigen Umgang des Patienten zählen.
Ist es nicht möglich, den Patienten nach erfolgreicher Behandlung in diese wieder zu integrieren, so muss eine Trennung auf längere Dauer in Betracht gezogen werden.
Eine besondere Rolle spielt die unrichtige Befassung mit geistigen Dingen, der Wunsch, dem irdischen Dasein zu entfliehen und sich auf unbekannten Ebenen zu beweisen. Jede dieser Möglichkeiten bedarf noch eingehender Betrachtung, die ich in späteren Abschnitten bringen werde.
Einrichtungen, die also auf Befreiung von geistigen Störungen ausgerichtet sein sollen, müssen auch die Betreuung von Patienten in ambulanter Weise einbeziehen und dafür Sorge tragen, dass geheilte Patienten einer ständigen Kontrolle teilhaftig werden können.
Menschen, die in solcher Art labil und durch ihre Medialität mehr als andere fremden Einflüssen Raum geben, dürfen nicht ohne ständige Beaufsichtigung und ohne Rückhalt sich selbst überlassen bleiben. Dies natürlich in allen Graden der Notwendigkeit, je nach der Höhe der geistigen Reife und dem Selbstbewusstsein des Patienten.
Neue Wege werden in vielen Belangen beschritten werden müssen und es wird eine breitere Basis in der Behandlung psychischer Störungen jeglicher Art gefunden werden.
Moderne Methoden jedoch, abgestellt auf die geistige und religiöse Richtung des Patienten, können die Therapie abwechslungsreich gestalten.
Betätigungen, die entweder eine noch schlummernde Begabung wecken oder im Fall von mangelnder Initiative zur Beruhigung und Abwechslung beitragen. Möglichst sollte für Betätigung im Freien Gelegenheit geboten sein. Gemeint ist nicht körperliche Anstrengung - eine solche nur bei extremem Bedürfnis danach -, sondern vergnügtes Tätigsein, künstlerische Betätigung zumindest aber der Genuss von guter Musik soll intensiv gepflegt und angewendet werden.
Ich habe dabei solche Patienten in der Betrachtung, die durch ihre geistige Störung weitgehend aus dem Zusammenhang und Kontakt mit der Umwelt gelebt haben und daher auch nach erfolgter Befreiung erst behutsam ins normale Leben zurückgeführt werden müssen.

V 101.3f
Es wird kein Kindergarten oder Spielschule sein, sondern für jeden Beteiligten eine ernste Aufgabe. In bescheidenem Rahmen wird begonnen werden müssen, sodass genügend Zeit zur Forschung und Schaffung von Grundregeln und Normen gegeben ist.
Der Aufbau einer neuen Sparte der Psychiatrie, wobei ich geneigt bin zu sagen oder vorzuschlagen, man sollte eine von den bisher geübten und gebräuchlichen Benennungen völlig unabhängige Bezeichnung wählen, damit das Odium der Geisteskrankheit, der Schizophrenie und wie sie alle heissen mögen, die Zustände, für die man keine eindeutige Erklärung hat, wegfällt und Einrichtungen dieser Art nicht als Ersatz dafür betrachtet werden.

V 110.6ff
Und da ich sage, dass das Geistwesen niemals krank ist, so kann bei nachweisbar gesundem - ich meine organisch gesundem - Gehirn ein abwegiges Verhalten keine Krankheit sein, sondern eben nur eine von fremder Kraft verursachte Störung.
Da es sich aber um keine Krankheit handelt, muss für die Behebung der Mängel nicht unbedingt der Arzt im üblichen Sinn zuständig sein. Vorzüglich Menschen, die wie mein Medium mit geistigen Helfern in Verbindung stehen, sind geeignet, vielfach ohne Mithilfe eines Arztes die Befreiung herbeizuführen oder doch in schweren Fällen gemeinsam mit einem solchen erfolgversprechend zu arbeiten. Der Versuch, den Menschen von einer psychischen Last auf dem Weg der Befreiung zu behandeln, birgt keinerlei Gefahren in sich. Wie bei allen Heilungsprozessen ist auch bei der Befreiung von Störungen ein unbedingtes Erfolgsversprechen nicht tunlich. Verschiedene Voraussetzungen müssen erfüllt sein. Vor allem darf der Patient selbst nicht entgegenarbeiten, etwa auf seinen „Doppelgänger“ nicht verzichten wollen. Soweit sein Wille frei ist, er nicht einem unwiderstehlichen Zwang ausgesetzt ist, wird er dazu bewogen werden können, den Kampf aufzunehmen.
Meist ist der eigene Wille mehr oder weniger blockiert oder gelähmt, so dass es einer längeren Bemühung des Helfers bedarf, das Selbstvertrauen zu stärken, die eigenen Kräfte zu mobilisieren.
Wie gesagt, liegt jeder Fall anders, aber gemeinsame Richtlinien wie Stärkung des Selbstvertrauens, Beseitigung von Minderwertigkeitsgefühlen, Hebung des Verantwortungsbewusstseins können beachtet werden.
Es ist nicht sinnvoll, einem Menschen zuzutrauen, dass er von einem Tag auf den anderen sein Lebensbild ändert, sich über seine Schwächen klar wird und den Mut findet, ein neues Leben zu beginnen. Erst dann, wenn er verstanden hat, dass sein Verhalten auf fremden Einfluss zurückzuführen ist, er unter Umständen erkennt oder schon weiss, welches Geistwesen - etwa Vater, Bruder oder Freund usw. - seine Lebensäusserungen beieinflusst, lenkt oder stört, erst dann kann und wird er die Abwehr ergreifen und sich zu befreien suchen.
Ich sagte schon an anderer Stelle, dass nur in Liebe und Güte versucht werden soll, die Trennung herbeizuführen. Hass, Zorn und Verachtung schaffen nicht Frieden.
Nur richtiges Verstehen und Verzeihen können bleibenden Erfolg versprechen. Alle dahingehenden Versuche sollen aber stets die gute vertrauensvolle Einstellung zu uns, zu den Helfern aus der jenseitigen Welt einschliessen, denn ohne unsere Hilfe kann es nur in gut gemeinten Störungen und auch da nur dann Befreiung geben, wenn das störende Wesen ohne unser Zutun seinen richtigen Weg erkannt hat.
Ihr könnt nicht sehen und habt keine Vorstellung davon, in welcher Weise wir eingreifen können und wie wir den Kontakt zu den irrenden Wesen herstellen. Denn alles, was an Fehlleistung vollbracht wird, beruht auf Irrtum.
Nur in hartnäckigen Fällen, in denen auch unser Bemühen, das störende Wesen zur Vernunft zu bringen, erfolglos bleibt, dürfen wir in Tatkraft - wie ich einmal sagte - den Übeltäter entfernen. Ich sagte, dass der Wille des Menschen massgebend sei für einen Erfolg.

VI 29.2ff
Trotzdem schliesse ich die Mitwirkung medizinischer Methoden nicht aus, soweit sie zur Behebung von Mängeln und Beschwerden eingesetzt werden müssen, da es erforderlich ist, die Kräfte im menschlichen Organismus zu stärken, damit der Mensch selbst in die Lage versetzt wird, gegen die Störenfriede anzukämpfen.
Gegen die Störungen selbst ist der beste Arzt mit allen seinen Medikamenten machtlos, wenn er nicht gewillt ist, den Patienten im Kampf gegen die Störungen zu unterweisen und ihm eine richtige Lebenseinstellung zu vermitteln.
Der Arzt ist aber auch nicht in der Lage, hilfreich einzugreifen, wenn einerseits der Patient nicht den Wunsch hat, von den Störungen befreit zu werden, anderseits dem Arzt die Überzeugung von den Zusammenhängen zwischen geistigem und materiellem Leben fehlt. Gestörte Menschen finden oft die absonderlichsten Erklärungen dafür, dass sie an ihrem Zustand festhalten müssen, ziehen die negativen Kräfte selbst wieder an, weil sie diesen mehr Vertrauen schenken als den ihrer Meinung nach eben unwissenden Mitmenschen.
Nach meinen bisher veröffentlichten Schriften haben schon manche Psychotherapeuten und Psychiater die Richtigkeit meiner Lehren erkannt und sie mit gutem Erfolg in ihre Praxis eingebaut. Sie haben erkannt, dass sie durch ihre Einstellung Hilfen anziehen, die sie zwar nicht identifizieren und bestimmen können, deren Existenz aber durch eindeutige Erfolge bewiesen erscheint.
Ein solcher Arzt ist auch des Schutzes sicher, den er braucht, damit er selbst durch Störungen seiner Patienten nicht auch in Gefahr gerät, befallen zu werden.
Bevor aber ein bleibender Erfolg überhaupt erreicht werden kann, ist dem Patienten Klarheit darüber zu vermitteln, dass es seiner eigenen richtigen Auffassung von den geistigen Belangen bedarf, dass auch er das Vertrauen in die jenseitige Hilfe finden muss.
Wir helfen nicht, wenn - ich möchte sagen - uns entgegen gearbeitet wird. Der Mensch selbst muss die richtige Einstellung gewinnen, dann können wir gemeinsam mit ihm auch das jenseitige Wesen in gewünschter Weise beeinflussen.
Hilfe bedeutet nicht Eingreifen in ein Geschehen, ohne dass von dem Betroffenen selbst alle Anstrengungen unternommen werden, mit den unrichtigen Gedanken aufzuräumen und sich umzustellen, seine Lebensweise zu korrigieren, sich seiner eigenen Kräfte bewusst zu werden.
Nicht aussuchen darf der Patient wollen unter seinen geistigen Anhängern, welchen er etwa als seinen Begleiter akzeptieren und welchen er abweisen will. Diese Überlegung wird manchmal angestellt, wenn es Geistwesen versuchen, sich mit schmeichlerischen Worten in einem Menschen zu manifestieren, ihn zu betören und zu Handlungen zu verleiten, von denen der Mensch bereit ist anzunehmen, dass es Aufträge seien von höherer Seite.
Solche Störungen zeigen sich konkret im Stimmenhören oder in einer Art von Telepathie, Gedankenübertragung, die so intensiv auf den Menschen wirkt, dass er glaubt annehmen zu müssen, es seien seine eigenen Gedanken. Erst wenn er gewahr wird, dass er Dinge denkt, die er nicht denken wollte, die seiner Auffassung widersprechen und die ihn in Zwiespalt bringen mit seinen eigenen Vorstellungen, dann kann die Erkenntnis reifen, dass fremde Kräfte ihn beherrschen, gegen die er sich zur Wehr setzen kann und muss, wenn er nicht Gefahr laufen will, seinen freien Willen zu verlieren. Wie unglücklich sind aber solche Menschen in unserer Zeit, da jede Regung, jeder Gedanke und alles Tun und Lassen ihnen selbst zugeschrieben wird, von dem Grundsatz ausgehend, dass der Mensch alles aus seinem Unterbewusstsein holt.
Wieviel Verzweiflung und Not ist dadurch schon verursacht worden, wenn böseste Attacken dem Menschen selbst angelastet wurden, und wieviel Erleichterung konnte man schon in vielen Fällen schaffen allein durch die Feststellung, dass es nicht der Mensch selbst sei, dem die Verantwortung für seine Fehlhaltungen angelastet werden muss.
Damit aber der Mut gefunden wird, gegen jedwede Störung anzukämpfen, müssen verschiedene Kriterien Beachtung finden und zur Grundlage für die Beurteilung von geistigen Einflüssen gemacht werden. Vor allem ist zu bedenken, dass kein höheres Geistwesen sich auf eine Weise bemerkbar machen und sich zu erkennen geben wird, die ich gerade als physikalisch bezeichnen möchte.
Stimmenhören fordert Kraft vom menschlichen Organismus, ebenso ein Zwang, der nichts anderes bedeutet als die Ausschaltung des freien Willens, also Kampf gegen Energie, die der Mensch zur Bewältigung seiner irdischen Aufgaben benötigt. Ein höheres Wesen wird niemals Aufträge erteilen oder Zwang ausüben.
Freiheit des Willens setzt voraus, dass der Mensch mit eigenem Verstand und Gefühl die Aufgaben selbst findet und sich stellt, die er seinem Programm gemäss vorgenommen hat.

VI 33.3ff
Wir wollen sie von dem Gedanken aus betrachten, was zu tun ist, wenn Einrichtungen geschaffen werden sollen, die eine Arbeitsweise und ein Wirken ermöglichen, wie es zu einer zielführenden Tätigkeit erforderlich ist. Vielerlei Kriterien sind zu beobachten. Wir wollen sie in grössere Gruppen einteilen.
Voraussetzung von grosser Wichtigkeit ist die Abgrenzung zwischen geistiger Krankheit und geistiger Störung.
Ob es sich um eine geistige Krankheit handelt, kann durch ärztliche Diagnosen, durch Untersuchung des Gehirns und Nervensystems meist weitgehend festgestellt werden. Die modernen Apparate erlauben schon einen tiefen Einblick in die menschlichen Organe.
Dazu gewährt ein Rückblick auf die der Erkrankung vorausgegangene Entwicklung des Menschen bis in seine frühe Kindheit Einsicht in die seelisch-geistige Reife, soweit wir mit gutem Gewissen ein Urteil darüber abgeben können und dürfen.
Ist eine geistige Störung mit einer geistigen Krankheit verbunden, so ist zu prüfen, in welcher Richtung das Hauptgewicht zu suchen ist.
Sind die krankhaften Mängel in einer Weise überwiegend, dass auch in Zeiten von Befreitsein von Störungen ein permanentes Unvermögen festzustellen ist, die eigene Lage zu erfassen und geistige Kraft einzusetzen, dann mag in erster Linie der Arzt versuchen, so weit wie möglich organische Schäden zu beheben.
Ich sagte schon einmal, dass geistige Störungen auch in Verbindung mit Geisteskrankheit auftreten können und die Unterscheidung dann nicht immer leicht ist.

VI 38.7
Ein weiteres Kriterium für die Auswahl der aufzunehmenden Personen ist der freie Wille. In eine Einrichtung, wie sie mir vorschwebt, darf es keine Einweisung gegen den Willen und ohne den ausdrücklichen Wunsch eines Hilfesuchenden geben.

VI 42.4ff
Trotzdem sind uns in unseren Absichten Grenzen gesetzt. Es wird vielfach der Fall eintreten, dass Menschen, die geistig gestört sind, auch unter körperlichen Mängeln und Schädigungen leiden. Unsere Tätigkeit ist aber vorläufig nur auf die geistige Sparte beschränkt, einfach aus dem Grund, weil wir nicht die Möglichkeit haben, sie im Rahmen eines Krankenhauses auszuüben, solange die medizinische Wissenschaft dieses Gebiet als der Beachtung nicht wert erachtet.
Diese Konstellation gebietet uns Zurückhaltung, aber auch Respektierung der allgemein gültigen Regeln und Grundsätze.
Menschen, die zu uns um Hilfe zur Befreiung von geistigen Störungen kommen, müssen darüber informiert sein, dass eine gleichzeitige Behandlung von körperlichen Leiden, soweit sie ärztlich geboten erscheinen, in unserer Einrichtung nicht erfolgen darf. Es wäre aber wünschenswert, dass Möglichkeiten dazu in der näheren Umgebung geboten werden.
Ebenso müssen die Menschen davon unterrichtet werden, dass sie im Rahmen unserer Betreuung keinerlei Medikamente erhalten können.
Eines ist aber zur Pflege der Seele gleichermassen erforderlich wie zur körperlichen Ertüchtigung, und das ist einerseits die richtige Ernährung, anderseits die zweckmässige körperliche Betätigung.

VI 44.2ff
Wohlbefinden, Ruhe und Geborgenheit müssen in erster Linie geboten werden, damit das Vertrauen zur Umgebung gefunden und die Sicherheit erreicht wird, dass Störungen von aussen den Menschen nicht verunsichern können.
In vielen Fällen wird es gelingen, kurzfristige Befreiung zu erreichen, aber damit ist noch nicht die Gewissheit gegeben, dass ein für allemal das Ziel erreicht ist.
Zu schnell vergessen die Menschen, was sie schlecht gemacht haben, wodurch sie sich oft selbst in die unerträgliche, quälende Lage gebracht haben und fallen allzu leicht zurück in alte Gewohnheiten, in ungesundes Verhalten usw.
Die Erziehung zur rechten Lebensauffassung, die Aneignung von Wissen um die so wichtigen Fragen von den Zusammenhängen mit geistigen Grundgesetzen und Regeln, die Erfassung der Grenzen in der Befassung mit Spiritismus muss gründlich anerzogen werden, eine Umstimmung, die Gewähr dafür bietet, dass im Fall einer Wiederholung von unerwünschten Störungen die nötige Abwehr gesichert ist.
Nicht früher soll ein Mensch, der Befreiung von Störungen erreicht hat, aus der Betreuung entlassen werden. Auf jeden Fall muss die Aufrechterhaltung der Verbindung sowohl von den Betreuern als auch von den Betroffenen gepflegt und gegebenenfalls Wiederholung der Beratung ermöglicht werden.
Ein Rückfall oder besser gesagt eine Wiederholung einer geistigen Störung ist keineswegs ein Beweis für die Unheilbarkeit und berechtigt keineswegs zu der Annahme, dass der Mensch sein Leben lang verfolgt, gequält oder seiner Arbeitskraft beraubt sein müsse. Es beweist vielmehr nur, dass er nicht den Mut oder die Kraft aufgebracht hat, sich zu wehren, dass er die guten Vorsätze missachtet und sich durch negatives Verhalten den störenden Kräften wieder ausgesetzt hat.
Man muss bedenken, dass Menschen, die von geistigen Störungen geplagt waren, um vieles empfänglicher sind für fremde Einflüsse als Menschen, die durch ihre energische Haltung eine innere Abwehr - ich möchte sagen - mitgebracht haben.
Sie haben, ohne es zu wissen, eine Mauer um sich aufgerichtet. Einen Schutzwall um sich aufrichten kann jeder lernen, er muss seine Gedanken dahingehend schulen. Es ist ein grosses Gefühl der Sicherheit, wenn man es erreicht hat, erfordert aber ein konsequentes Arbeiten an sich, Geduld und Ausdauer.

VI 46.4
Es wird daher die Betreuung von Menschen, die die Befreiung geschafft haben, ein umfangreiches Pensum in der täglichen Arbeit einnehmen und sozusagen Erholungs- oder Erneuerungsaufenthalte erforderlich sein.
Dies vor allem dann, wenn in einem solchen Fall die Umgebung oder die Betreuer eine geeignete Einstellung, das Verständnis für die Lage oder die Nächstenliebe vermissen lassen.

VI 51.2
Ich habe schon davon gesprochen, dass in einer Einrichtung nach meinen Vorstellungen nur Menschen Aufnahme finden dürfen, die aus eigenem freien Willen Befreiung von ihren Störungen suchen. Das trifft in besonderem Masse auf Süchtige zu, die bereit sein müssen, selbst alle Kräfte aufzuwenden, dagegen anzukämpfen, Verzicht zu leisten und sich ein neues Lebensbild zu schaffen. Wir haben schon in manchen Fällen helfen können und es hat sich gezeigt, dass z. B. ein Alkoholiker, der von einer fremden Kraft dazu getrieben war, wohl wusste, dass er getrieben war, aber trotzdem das Übel als von seinem eigenen Willen getragen annahm.
Manch einer empfindet Widerwillen und Ekel vor dem Übermass des Genusses, hält es aber doch nur für eine schlechte Eigenschaft, eine Schwäche, die ihre Ursache im eigenen Charakter hat und eben ertragen werden müsse.

VI 52.7ff
Drogensucht ist ein viel ernsteres Kapitel. Dabei ist zu bedenken, dass Drogen eine Wirkung auf die Organe in weit höherem Mass haben als z. B. Alkohol oder Nikotin. Drogensüchtige gehören daher unter ärztliche Kontrolle und Führung.
Freilich muss ebenso davon ausgegangen werden, dass es sich auch dabei um Besessenheit handelt, und muss auch bei den zuständigen Ärzten die Erkenntnis reifen, dass rein animistische Beurteilung nicht zum Ziel führen kann.
In einer Einrichtung, wie der von mir geplanten, können in solcher Weise belastete Menschen nicht aufgenommen werden.
Damit eines Tages jedwede geistige Störung richtig erfasst und für alle Menschen die Befreiung davon ermöglicht werden kann, müssen Richtlinien gegeben werden, nach denen jeder, der sich ernsthaft mit diesem Problem befasst, seine Tätigkeit aufbauen und erfolgreich durchführen kann.
Es ist notwendig, die Probleme von allen Seiten zu betrachten und die Linie herauszufinden, auf der der beste Weg gefunden werden kann.
Nicht jeder, der nur den Wunsch äussert, helfen zu wollen, bringt auch die nötigen Voraussetzungen mit. Es zeigt sich oft, dass die Triebfedern solchen Wunsches nicht von Gedanken geprägt sind, die eine Tätigkeit in reiner Nächstenliebe und Selbstlosigkeit bedeuten.
Selbstlosigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang Verzicht auf materiellen Nutzen, auf Sicherung der eigenen Existenz und Zurückstellung jeglicher persönlicher Interessen.
Ein Abweichen von der guten Bahn führt oft zu Fehlgriffen in den Mitteln und Methoden, lässt die Vermutung oder den Glauben aufkommen, es könnten andere Methoden geeigneter sein als die von mir angebotene, und bringen den guten Helfer in mancherlei Gefahren.
Wer durch meine Hilfe und Unterweisung zu einem echten Helfer der Menschheit heranreifen will, muss in erster Linie bereit sein, sich uneingeschränkt auf den Boden meiner Lehren zu stellen.
Dies vor allem in der Hinsicht, dass alles das vermieden wird, das den reinen Verkehr mit guten geistigen Kräften stören oder verhindern kann.
Es ist gewiss nicht leicht und erfordert Disziplin und Korrektheit, Bescheidenheit und Geduld. Geduld mit sich selbst und mit den Menschen, nicht nur mit solchen, die nach Hilfe rufen.
Ihr müsst euch bewusst sein, dass ihr nicht besser, weiser oder reifer seid als andere. Ihr wollt ein Werkzeug sein für gute Taten, die ihr allein und ohne fremde Hilfe kaum zu leisten in der Lage seid. Damit sind wir bei den fremden Hilfen, die euch dienen sollen.
Den Verkehr, die Kommunikation zwischen geistigen und materiellen Kräften richtig zu beurteilen, sich geistigen Helfern gegenüber richtig zu verhalten, ist nicht immer leicht. Das Wissen von einem solchen Kontakt verleitet zu leicht dazu, das eigene Urteil ausschalten zu wollen, die eigene Entscheidung zu vermeiden und nur auf das Eingreifen der fremden Kraft zu warten.
Das ist nur vertretbar bei guten Geistheilern, die ausschliesslich als Werkzeug dienen und keine anderen Voraussetzungen erfüllen müssen als eine gute Brücke zu sein für die geistigen Strahlen der jenseitigen Helfer.
Abgesehen davon, dass auch sie die besten menschlichen Eigenschaften verkörpern müssen, sind sie nicht vergleichbar mit den Menschen, die in Zusammenarbeit mit belasteten, gestörten Mitmenschen Befreiung erreichen wollen. Das erfordert nicht nur die rechte Einstellung den geistigen Kräften gegenüber, sondern auch zu den hilfesuchenden Menschen.

VI 54.4ff
Ein noch so guter Arzt wird nicht imstande sein, einen Menschen von geistigen Störungen zu befreien, wenn er ihn nicht über die Ursachen seines Übels aufklären, ihn in dieses Wissen einführen und so sein Lebensbild zu ändern helfen kann.
Eine Tätigkeit also, die nicht nur den Wunsch nach Hilfeleistung zur Grundlage hat, sondern ernsteste Arbeit des Helfers an sich selbst voraussetzt, so dass er imstande ist, vorzuleben, was bei dem Hilfesuchenden erarbeitet werden soll.
In erster Linie ist das Studium meiner Lehren zu absolvieren, seine eigene Einstellung zu den geistigen Kräften, wenn nötig, zu korrigieren und dadurch die Möglichkeit zu schaffen, die Probleme der Mitmenschen von einer anderen Warte zu sehen und zu verstehen. Nur eine eindeutige Einstellung zu der geistigen Welt ermöglicht die Hilfe aus diesem Bereich. Worin sie besteht, ist jeweils sehr verschieden und hängt von dem Verhalten der Betroffenen, aber auch in Fällen der Besessenheit von dem der störenden Geistwesen ab.
Der Helfer kann nur insoweit wirken, als er dem Betroffenen die rechte Erziehung zu Abwehr und Umstellung der Lebensauffassung vermittelt.
Er selbst kann Störungen nicht beheben, Gedanken, die ja der Ausdruck fremder Kräfte sind, wegnehmen, aber durch seine aufrechte Einstellung die guten Helfer aus dem geistigen Bereich dazu veranlassen, ihrerseits auf die störenden Wesen einzuwirken.
Ein solches Eingreifen setzt aber voraus, dass der Mensch selbst alle Kräfte einsetzt, die ihm zu Gebote stehen - ich meine die ihm selbst eigenen - um eine Befreiung herbeizuführen, denn nur dann ist unsere Hilfe sinnvoll.

VI 57.1
Nur das, was ihr selbst erarbeitet habt und euch an Wissen und Erfahrung erworben habt, darf den Inhalt eurer Tätigkeit bilden. Nur durch den Einsatz eurer eigenen Fähigkeiten erreicht ihr unsere Mitarbeit. Begnügt euch damit zu wissen, dass gute Kräfte euren Einsatz lohnen und strebt nicht nach aussergewöhnlichen, sensationellen Mitteln, die niemals zielführend sind und oftmals mehr Schaden bringen als Befriedung und Befreiung.

VI 64.2
Es muss also die Einstellung der Helfer eine nüchterne sein, mit beiden Beinen auf dieser Erde. Geltungsbedürfnis und Überheblichkeit müssen ausgeschaltet sein, die Jagd nach sensationellen Erfolgen darf nicht Platz greifen.

VI 65.2ff
Um erfolgreich arbeiten zu können, ist es nicht genug, gute Betreuer ausgebildet zu haben; ein Haus, wie es mir vorschwebt, erfordert eine Reihe von Mitarbeitern in den verschiedensten Aufgabenbereichen. Sie alle müssen teilhaben an der wertvollen Erziehung und müssen lernen, ihr eigenes Leben richtig zu sehen, den Weg kennenlernen, wie sie ihre Probleme am besten meistern können.
Viele von ihnen sind täglich mit den Gästen in Verbindung, sehen ihr mehr oder weniger aussergewöhnliches Verhalten und kommen oft in die Lage, Fragen zu beantworten, die ihnen bis dahin fremd und ungewöhnlich erschienen.
Es muss ihnen Sicherheit im Umgang mit den Menschen gegeben werden, sie müssen uneingeschränktes Vertrauen zu den Vorgesetzten gewinnen und selbst auf der Ebene Fuss fassen, die ihnen geboten wird. Ich sagte schon einmal, dass nur in Übereinstimmung mit den Mitarbeitern es möglich ist, einen vollen Erfolg zu erreichen.
Gegenseitiges Vertrauen und Teilhaben an den Methoden, die auf meinen Lehren fussen. Das Wissen, das dazu erforderlich ist, muss in rechter Weise allen Mitarbeitern zugänglich gemacht werden. Das Interesse ist schnell geweckt, wenn erkannt wird, dass dadurch eine Zusammenarbeit in geistiger Gleichberechtigung geschaffen wird.

VI 72.3ff
Es ist also wichtig, zu erkennen, ob reales Denken zu den grundlegenden Eigenschaften gehört oder ob der Mensch dazu neigt, dem Phantastischen, Unrealistischen den Vorrang zu geben. Ein Mensch, der seine Regungen und Taten ehrlich und nüchtern zu beurteilen und zu kontrollieren weiss, wird die Abwehr gegen das seinem Wesen und seinen Absichten Widersprechende leichter finden als der, der sich seiner Gewohnheit entsprechend in den abnormen Zustand widerspruchslos hineinsteigert.
Umgekehrt ist es ein schlimmes Leiden für den klar denkenden, aber doch so gestörten Menschen, zu erkennen, dass ein seinem Willen widerstrebendes Verhalten vorliegt, er aber nicht Mittel und Wege kennt und findet, das zu ändern. Hindernd wirkt meist die Auffassung, dass geistige Kräfte stärker und unbesiegbar seien, dass Verderben droht, wenn man sie abweist oder sie bekämpft. Oft aber ist es einfach der Mangel an Selbstvertrauen, an Mut, den Kampf aufzunehmen.
Dazu kommt aber oftmals noch ein anderes Motiv. Der Mensch erkennt, dass seine Umgebung machtlos den Dingen gegenübersteht; es wird ihm mit grosser Vorsicht, mit Mitleid, mit Nachgiebigkeit begegnet, und es entsteht in ihm ein Gefühl der Überlegenheit. Da er in anderer Weise seine Umgebung nicht beherrschen kann, tut er es mit seinen Schwächen, seinen Depressionen und seinem Unvermögen in irgendeiner Richtung. Das geschieht wohl sicher nicht immer mit bewusster Absicht, es ist einfach die Reaktion oder die Opposition gegen den Zwang durch die fremden Wesen. Man will der Stärkere sein und wendet seine Kräfte gegen das Sichtbare oder auch Greifbare der Umgebung.

VI 74.2ff
Im Augenblick liegen die Dinge wohl nicht so rosig wie eben geschildert, weil die Beurteilung oder Einreihung solcher Leiden in die Geisteskrankheiten und die nach schulmedizinischen Grundsätzen unumgängliche Behandlung mit betäubenden Medikamenten eine Herabminderung der körperlichen Leistungsfähigkeit bewirkt und in dieser Hinsicht oft längere Zeit der Erneuerung und Kräftigung der angegriffenen Organe erfordert, in erster Linie des Gehirns und Nervensystems.
Insofern spielt natürlich die Dauer der Belastung eine Rolle, während nach noch so lange dauernder Belastung ohne medikamentöse Behandlung der Übergang ins normale Leben so vor sich geht, als wäre die Störung nie gewesen.
Für das störende Wesen spielt wohl die Zeit keine Rolle. Es kann daher aus irdischer Sicht ein Leben lang an einem irdischen Menschen hängen. Einen Nutzen, eine Befriedigung wird es ihm nicht bringen, wenn es nicht einer Berufung folgend zum Wohl der Menschheit seine Kräfte einsetzt.
Nicht immer ist es erforderlich, die Befreiung von geistigen Störungen durch Kampf zu erreichen. Es kann eine unrichtige Einstellung zu Fragen des täglichen Lebens die Anziehungskraft gewesen und nach Bereinigung des Fehldenkens die Kommunikation für das fremde Wesen nicht mehr von Interesse sein.
Ich habe in einem früheren Kapitel von dem Mann erzählt, der die Überzeugung gewonnen hatte, dass er alle Menschen heilen könne. Diese Überzeugung war dadurch entstanden, dass er von Medizinmännern in der dritten Welt erfahren hatte. Sein Wunsch, das Gleiche tun zu können, zog ein fremdes Wesen an, das diese Vorstellung ins Extreme steigerte. Nach der Lektüre meiner Schriften erkannte er, dass er „mit beiden Beinen auf dieser Erde bleiben müsse“ (dies seine eigenen Worte); das fremde Wesen entfernte sich und der junge Mann durfte die Psychiatrie verlassen, in die er gebracht worden war.
Ich will damit aufzeigen, wie wichtig es ist, bei Beurteilung einer Störung zu erforschen, ob und wieweit ein Fehldenken des Betroffenen die Ursache gewesen sein kann.

VI 92.4
Es muss daher untersucht werden, ob der Betroffene von der Belastung - denn von dieser wollen wir hier nur sprechen - weiss, ob er sich über die Zusammenhänge im klaren ist. Ist in diesen Belangen Klarheit geschaffen und Verständnis gefunden worden, dann gilt es festzustellen, ob der Mensch willens und bereit ist, auf die fremden Einflüsse zu verzichten. Denn nur aus eigenem freien Willen muss die Befreiung herbeigeführt werden.
Wohl muss dabei unterschieden werden, ob der Mensch, der solcherart gestört ist, aus eigenem Antrieb festhalten will oder ob er so sehr unter Druck steht, dass er etwa aus Angst vor bösen Folgen nicht den Mut hat, dagegen zu kämpfen.

VI 96.3ff
Vor allem ist zu beachten, dass die Einstellung des Helfers zu dem Hilfesuchenden immer diesem angepasst sein muss, dass nicht ein Schema gelten kann, wie man dem Menschen begegnet und wie die Kontaktaufnahme vor sich zu gehen hat.
Man muss davon ausgehen, dass stets ein fremdes Wesen einem begegnet und man nicht schon beim ersten Gespräch ein klares Bild erhält und ein unumstössliches Urteil bilden kann.
Abgesehen davon, dass der Betroffene selbst je nach der Intensität der Störung kaum die richtige Vorstellung von seinem Wesen besitzt und nur selten seinen Zustand richtig erkennt und beschreiben kann, weiss er in keinem Fall, möchte ich sagen, wie die Belastung zustande kam. Bestenfalls hat er die plötzliche Veränderung in seinem Verhalten erkannt und ist ihm bewusst geworden, dass er in seinen Handlungsweisen, im Denken oder in seinen Entscheidungen verändert ist.
Die Reaktion auf eine solche Veränderung kann sehr verschieden sein. Der eine fühlt sich wohl in dem Zustand und begrüsst es, sich nicht selbst, nicht mit Einsatz seines eigenen Willens betätigen zu müssen. Sein labiles Wesen kommt den fremden Kräften entgegen und lässt sich treiben. Das kann lange gut gehen, bis er selbst erkennt, dass er das Recht zur freien Entscheidung verloren hat. Es wird deshalb von Bedeutung sein, wie der Mensch sein Leben, den Ablauf der Ereignisse, die er selbst für die Ursachen seines Zustandes hält, sieht und welche Begründungen er zu seiner Rechtfertigung ins Feld führt. Von diesen seinen eigenen Vorstellungen muss ausgegangen werden. Nicht mit Widerspruch und Ablehnung, sondern mit Verständnis und Aufmerksamkeit.
Der Patient muss die Möglichkeit haben, auf seinen Vorstellungen aufzubauen. Damit gewinnt man sein Vertrauen und entzieht ihm nicht die Basis für seine festgefahrenen Vorstellungen. Er selbst muss langsam, aber sicher seine Irrtümer erkennen; nur dann kann der Wille zur Korrektur geweckt werden.

VI 97.4ff
Das Bemühen muss also dahin gehen, den Irrtum zu finden, ihn freimütig einzugestehen oder gelten zu lassen, wenn bessere Einsicht gewonnen und Fehldenken oder -verhalten beseitigt und damit die Grundlage zur Befreiung von festgefahrenen Störungen erreicht werden kann.
Oberstes Gebot bei allem Bemühen um einen belasteten Menschen ist es, ihn eingehend zu unterrichten, dass er selbst, und nur er zu einem Erfolg kommen, dass Hilfe von aussen nur entsprechend seinen eigenen Anstrengungen gewährt werden kann.
Dass er es ohne fremde, und zwar fremde geistige Hilfe nicht schafft, dieses grundlegende Wissen soll ihn zu grösstem Einsatz und Anstrengung motivieren. Er wird dann sein Bemühen als Verpflichtung den guten geistigen Kräften gegenüber empfinden und seine Befreiung als ein göttliches Geschenk.

VI 98.2f
Wenn auch in vielen Fällen allein durch die Findung des verursachenden Irrtums schon die Befreiung von einer geistigen Störung erreicht werden kann, so darf das gesamte Problem nicht als so einfach lösbar betrachtet werden. Es müssen schon besondere Voraussetzungen positiver Art vorliegen, sowohl bei dem Belasteten, als auch bei den geistigen Einflüssen.
In den meisten Fällen bedarf es eines tieferen Eindringens in das Wesen und die Lebensart und Denkweise des Belasteten, um einen bleibenden Erfolg verzeichnen zu können. Im Handumdrehen kann eine Befreiung erfolgt sein, um nach kurzer Zeit von neuem zu beginnen.
Die Ursache dafür kann in verschiedenen Gegebenheiten liegen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und lässt nicht gerne und oft sehr schwer von Gedankengängen und Verhaltensweisen, die wie zu seiner Persönlichkeit gehörig und wie aus dem eigenen Ich geboren scheinen, gleichgültig ob in gutem oder weniger gutem Sinn. Ich bin eben so, und dagegen bin ich machtlos.




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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

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Verwendete Textstellen aus Mediale Schriften, Dr. Karl Nowotny, Band I-VI

I 28.4, 72.2f, 80.2, 83.4ff, 90.5, 91.5ff, 93.2ff, 94.2ff, 98.2f, 100.2ff, 124.2ff, 127.2ff, 128.3ff, 130.3, 133.3 / II 24.4ff, 56.2ff, 57.2 / III 47.6, 48.2ff, 63.2ff, 88.2, 208.4ff, 214.2 / IV 65.3f, 107.3ff, 110.1ff, 111.3, 114.3ff, 123.8ff, 162.2ff, 172.2ff / V 30.2, 38.2ff, 56.2ff, 67.3ff, 77.6ff, 93.5ff, 105.6f, 110.6ff, 117.3ff, 121.1ff / VI 9.3f, 29.2ff, 51.2ff, 64.2ff, 72.3ff, 92.4ff

I 28.4 ist I 28.4f
I 83.4ff ist I 83.4f und I 84.4
I 89.5 ergänzt
I 90.5 ist I 90.5f
I 133.3 ist I 133.3f
III 47.6 ist III 47.6f
III 48.2ff ist III 48.2f
III 49.2 ergänzt
III 63.2ff ist III 63.1ff
III 65.4ff ergänzt
III 214.2 ist III 214.2f
IV 114.3ff ist IV 114.2ff
IV 123.8ff ist IV 123.8
IV 162.2ff ist IV 162.3ff
IV 172.2ff ist IV 172.2f
IV 174.3 ergänzt
V 96.3ff ergänzt
V 98.1f ergänzt
V 99.2ff ergänzt
V 101.3f ergänzt
V 121.4f ergänzt
V 122.7f ergänzt
VI 33.3ff ergänzt
VI 38.7 ergänzt
VI 42.4ff ergänzt
VI 44.2ff ergänzt
VI 46.4 ergänzt
VI 51.2ff ist VI 51.2 und VI 52.7ff
VI 54.4ff ergänzt
VI 57.1 ergänzt
VI 64.2ff ist VI 64.2
VI 65.2ff ergänzt
VI 74.2ff ergänzt
VI 92.4ff ist VI 92.4
VI 96.3ff ergänzt
VI 97.4ff ergänzt
VI 98.2f egänzt

V 121.1ff???

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